Freitag, 30. November 2018

SCHNORRER


Vorher

Bei diesem Supermarkt komme ich nur alle paar Monate vorbei.
Und meist wartet der richtig dicke Kater beim Eingang.
Ein Schnorrer mit einem Kämpferohr, der seine Marktlücke entdeckt hat.
Erstmals habe ich für ihn Katzenstangerln gekauft.
Da konnte er gleich begeistert schauen,
weil sonst ist sein Gesichtsausdruck  mürrisch.
3 Stück habe ich in ihn hineingestopft.
Ich glaube, er ist immer satt,
blad (=österreichisch für dick) wie er ist.



Nachher

Donnerstag, 29. November 2018

BÜCHER


Auslage einer Bücherei in Meran.
Das hat mich auf die Idee gebracht -
man könnte alte Bücher als Isolierung verwenden.
Außenwände innen damit abdichten.
Besser als das Plastikzeug, das jetzt angebracht wird.
Wenn ich mir vorstelle,
wie kostbar Papier früher war.
Jedes noch so kleine leere Blatt wurde zum Schreiben verwendet.
Alles ist zu einem Massenartikel verkommen.
Berge  werden produziert und vernichtet.
Tja.
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Ganz etwas anderes:
ich wünsche mir einen Tag, an dem ich nicht negativ über mich denke.
Nur einen.
Ich bin so selbstkritisch.
Und das ist keinesfalls gesund.
Und Nutzen hat es auch keinen.
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So viele Kerzen kann ich gar nicht bezahlen,
die ich in diesen dunklen Tagen abbrennen müsste,
um das Gefühl von Licht zu kriegen.
Um 2 Uhr Nachmittag ist es bereits düster.
Man schicke mir Helligkeit.




Mittwoch, 28. November 2018

PUTZEN





Hinlänglich bekannt ist -
ich bin nicht so der Putzteufel.
In Österreich werden am Bahnhof sogar  Bereiche ganz hoch oben abgewischt.
Ich hatte den Auftrag ein Maronimesser mitzubringen.
Und bin in einem Haushaltswarengeschäft gelandet,
in dem ich mich hätte blöd kaufen können.
Da gab es Bürstchen und Reinigungsgeräte für einfach alles.
Und ich wollte auch jedes Ding besitzen.
Nur die Vernunft hat mich gerettet.
Denn ich verwende sicher keine Spezialbürsten für Steckdosen,
winzige Stahldrahtexponate zum Kammputzen
und viele, viele Sachen, wozu mir jede Fantasie fehlt.
Ausserdem braucht jedes Bürstchen wieder ein eigenes Bürstenchen zum Saubermachen.
So entsteht unendlicher Bedarf, wo es auch gut ohne geht.
Reinigen als Umweltbelastung.
Die Welt ist in Ordnung, wenn sie klinisch rein ist.
Mitgenommen habe ich dann für mich nur das Gemüseding.
Kann man immer brauchen.




Dienstag, 27. November 2018

AUTONOSTALGIE




Das sind auch Lieblingsfotos.
Sind die nicht süß.
Fiat 500 Sammlung am Bahnhof in Meran.
Da stehen noch einige mehr herum.

Montag, 26. November 2018

MERAN

Das ist mein Lieblingsfoto. Erinnert mich an Bilder von Alfons Walde.


Meran habe ich nicht wirklich gekannt.
Sehr, sehr hübsch.
Im mittelalterlichen Zentrum finden sich Einkaufsarkaden.
Schöne Geschäfte.
Nette Lokale.
Das südliche Flair von Kurpark und Jahrhundertwendevillen stimmt fröhlich.
Kaiserin Sissi war auch da.
Als Südtirol noch bei Österreich und der Monarchie war.
Also lächerliche 100 Jahre ist das her.








Sonntag, 25. November 2018

SPECK


Ich war 3 Tage in Bozen und Meran.
Und das war nicht schön, das war sehr, sehr schön.
Im ziemlich besten Hotel gewohnt.
Frau gönnt sich ja sonst nix.
Der altehrwürdige Aufzug mit Lederbank hat mich begeistert.
Wenn ich in einem guten Hotel bin,
stört mich, dass ich zum Frühstück nicht mehr essen kann.
All die Köstlichkeiten möchte ich probieren.
Überhaupt das Essen in Südtirol -
ein Fest für alle Sinne.
Speck und Speck.
Maroni.
Da muss ich leider aufs Vegetarische verzichten,
denn an den Genüssen mag ich nicht vorbei.
Südlich der Alpen sind die Menschen fröhlicher.
Das war diesmal mein Eindruck.
Viel mit der Bahn gefahren
und die Tage sehr genossen.
Und im Hotel besser geschlafen als daheim.








Samstag, 24. November 2018

ERINNERUNG

Sphaera - Stefan Balkenhol

Es ist seltsam.
Alles, was ich jetzt mache, ist Erinnerung.
Es ist, als ob ich mich in einer Zeitspur rückwärts bewegen würde.
Fortwährend stoße ich an Punkte,
die mir bekannt sind,
auf Menschen, die aus der Vergangenheit kommen.
Ich, die sich niemals zurückerinnert hat.
Und es ist schön,
es ist spannend,
das was auftaucht ist voller Erinnerungsvergnügen.
Und es macht mich stark.
Ziemlich gut gelebtes Leben,
was da sichtbarer wird.
Ich kann mich richtig darüber freuen.
Und für diese gute Zeit war ich nie dankbar genug.
Eigentlich müsste ich jeden Tag den Boden küssen,
der mich trägt.




Freitag, 23. November 2018

VORFESTLICH

 
 
Manchmal, wenn ich keinen Text für den Tag habe,
schaue ich das Foto an und warte, was mir dazu einfällt.
Zur radelnden Klosterschwester gibt es keine Idee.
Meine Städtetour habe ich noch vor dem beginnenden Weihnachtswahnsinn gemacht.
Überall war man mit Eifer am Aufbauen der Konsummeilen,
es wurde geschmückt, gehämmert, belichtert, angeliefert,
um dem jährlich staunenden Volk den immer gleichen Kitsch zu bieten.
Das Wichtigste sind ohnedies die Fress- und Punschstandln.
Ohne Alkohol ist das Vorfestliche  kaum zu ertragen.
So ist die besinnlichste Einkehrzeit im Jahr zur betriebsamsten verkommen.
Auch eine "Stille Nacht" kann aus Lautsprechern dröhnen.
Klingelingeling.

 

Donnerstag, 22. November 2018

SALZBURG; NOCHMALS



Ein paar Stunden Salzburg.
Die Stadt kenne ich wirklich gut.
Barock wohin man blickt.
Am schönsten sind die Friedhöfe.
Am Friedhof St.Peter hatte ich ein besonderes Weihnachtserlebnis.
War an einem 24. in Salzburg
und bin um ca. 18 Uhr einfach den Leuten in der Innenstadt nachgelaufen,
die alle Richtung Friedhof verschwanden.
Fast jeder trug einen kleinen Christbaum.
Am Friedhof war es stockdunkel,
die Menschen zündeten Lichter an,
der volle Mond stand überm Mönchsberg
und irgendwelche Turmbläser gab es vom Dom.
Es war so Gänsehautstimmung.
Schaurigschön.
Werde ich nie vergessen.
Wenn es nicht so weit wäre,
sollte ich am 24. nach Salzburg fahren.





Mittwoch, 21. November 2018

WINTERDINGE

Der erste Schnee ist gefallen.
Winterschuhe hervorgekramt.
Ein wenig geschaufelt.
Es ist schrecklich kalt.
Jedes Jahr nehme ich mir vor,
keinen Winter mehr in unseren Breiten ertragen zu wollen.
Und wer fährt nicht in die sonnige Ferne?
Erraten: ich.
Vogelfutter am Hausbaum aufgehängt.
Die ersten Meisen waren zur Inspektion da.
Anscheinend finden sie im Wald noch besseres.
Ein bisserl Holz gesägt.
Das gehört zum ersten Schneefall dazu.
Das reicht sicher bis zur Jahreswende
und kann jederzeit wiederholt werden.
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Wenn ich jetzt mit dem Zug umeinanderfahre,
erlebe ich in der Bahn immer genau nix.
Keine sonderbaren Leute,
keine Begebenheiten.
Einfach nur Gegend,
die vorbeigezogen wird.
Letztens war der Zug sehr voll
(weil sich die ganzen Pensionisten unnötig mit den billigen Tickets herumtreiben)
und da ist eine alte Frau schlechtriechend neben mir gesessen.
Aber das ist ja auch im Grunde nix.


Dienstag, 20. November 2018

EIN TAG IN SALZBURG


Die berühmten Barockzwerge im Mirabellgarten.




Männer, die Frauen schleppen
(Paris raubt Helena)



Sebastian-Friedhof mit den Gräbern von Paracelsus
und Constantia, der Frau von Mozart.


Andere Gräber.
Der barocke Tod ist in Salzburg daheim.



Paracelsus



Montag, 19. November 2018

FEINMOTORIK

Das mit dem Altwerden ist ja nicht so prickelnd.
Aber ich gewöhne mich daran.
Man kann es eigentlich  nicht ernst nehmen.
Gestern Abend ist mir diese Kette gerissen,
lauter winzige Saphirkugeln.
Sie ist nicht wirklich gerissen,
sondern das Ende hat sich aus dem Verschluss gelöst.
Auf den Knien bin ich am Boden gerutscht und habe versucht,
die mehreren Entkömmlinge zu finden.
Eigentlich trage ich seit Jahrzehnten keinen Schmuck,
aber seit einigen Wochen diesen Halsschmeichler schon.
Heute beim Auffädeln habe ich bemerkt,
wie meine Feinmotorik nachlässt.
Ziemlich schwierig, die kleinen Steinchen zu fädeln.
Es gibt eigentlich nix am Körper,
das nicht altert.
Bäh.

Sonntag, 18. November 2018

FARBLOS


Die letzten Tage die Farbe tragen.
Demnächst wird sich ein
Tuch der Kargheit
weiß übers Land legen.
Eine Farbe des Todes.


Samstag, 17. November 2018

PASSAU; NOCHMALS






Das Wetter hätte man etwas verbessern können.
Noch dazu war bei mir daheim der schönste Sonnenschein.
Aber es war nicht kalt und somit ok.
Im näxten Leben möchte ich näher bei einer Bahnstation wohnen.
Egal in welche Richtung ich fahre,
überall hin ist es ca. eine Stunde mit dem Auto.
Jetzt, wo ich das Zugfahren für mich entdecke.
Aber mitten im Wald und menschenentleert leben,
bedeutet meist nicht an den Schienen.
Wochenlang habe ich überlegt wohin ich reisen möchte.
Mehrere Pläne gewälzt und wieder verworfen.
Dieses Zuggondeln passt gerade perfekt.








Essenspause muss auch sein