Montag, 30. April 2012

VOM ZAHNARZT


Bei der Mundhygiene war ich dieser Tage. Damit ich wieder strahlend lächeln kann. Ich bin nicht rasend aufmerksam bei der Zahnpflege. Und in Ausnahmefällen gehe ich sogar mit ungeputzten Zähnen ins Bett ( zu besonderen Anlässen). Ich vertrete ja die Theorie, dass zu viel mehr schadet als zu wenig. Jedenfalls hat die Dentalhygienikerin gemeint, dass ich so schöne Zähne hätte. Das war Balsam in meinen Ohren, denn ich hatte die letzten Jahre in Wien eine Zahnärztin, die immer angeekelt das Gesicht verzogen hat, wenn sie meiner ansichtigt wurde und sich über alle Mängel der Beisserchen bis ins kleinste Detail ausgelassen hat. Die Lehre daraus ist: sich nicht jahrelang mit einer Ärztin abmühen, wenn die Chemie nicht stimmt, sondern gleich wechseln. (Wenn das so leicht wäre!)
Meine Backenzähne habe ich als Kind alle auf dem harten Stuhl eines Zahnarztes geopfert, der noch einen ganz langsamen Bohrer hatte, ohne Wasserspülung, der Raum war erfüllt vom Geruch des verbrannten Zahnes, es hat scheußlich weh getan, und alles wurde mit gutem Amalgan zugepappt. Marterstuhl mit Aussicht auf einen Kirchturm. Ich weiß nicht, ob meine Zähne damals wirklich so schlecht waren, oder ob er einfach gerne gebohrt hat. Später habe ich kaum mehr Karies gehabt.


Sonntag, 29. April 2012

WOLKENREISEN


Mit den Wolken möcht' ich reisen
die im Himmel segeln
mit den sanften Winden
schnellen Stürmen
mitgetrieben werden
Länder, Kontinente überfliegen
gegen Süden ziehen
im Westen rasten
bis ein Ort der Sehnsucht da ist.

Samstag, 28. April 2012

MÄNNLICH

 

Felsen gibt es hier mit verschiedensten Formen.
Auch männliche.
Verwittert zu Steinpenissen.
Schon bald nicht mehr sichtbar, wenn der junge Wald hochkommt. 

Freitag, 27. April 2012

KRUMAU/TSCHECHIEN


Ich weiß, dass ich ungerecht bin.
Wenn Orte, die ich lange kenne, immer mehr zu einer Disneyword verkommen, dann stört es mich. Das ewige Dilemma der Reisenden: man möchte das Ferne sehen, am besten ohne andere Touristen und mit jedem möglichen Komfort. 
Krumau ist nach wie vor schön, die Saison fängt gerade an. Ziemlich jedes Haus ist entweder eine Pension, ein Hotel, ein Wirtshaus oder ein Souvenirgeschäft. Braucht es für glückliche Besucher ein Wachsfigurenmuseum und ein Spiegelkabinett?
Anscheinend.




Bei einem Inder gegessen, beim Weggehen habe ich dann zufällig einen Blick in die Küche getan und da war ich nimmer sicher, ob mir nicht doch schlecht werden sollte.

Donnerstag, 26. April 2012

SPECHT


Morgenbesuch.
Mit lautem Poch, Poch hämmert der Buntspecht auf mein Fenster.
Das ist ein Ruf, dem ich gerne folge.
Über Wildtiere freue ich mich immer.
Dieser Specht mag es gerne laut,
bevorzugt klopft er auf die Metallabdeckung der Telegrafenstange.

Mittwoch, 25. April 2012

VERKEHRT


Wenn die Welt kopfsteht,
muss das nicht die ganze Wahrheit sein.

Dienstag, 24. April 2012

IN DER GROSSEN STADT


An der Demel-Auslage kann ich nicht vorbei.
Immer wieder schön.
Ein Hochzeitskleid aus Essen.



Meinen Kaffee habe ich dann in der billigeren Alternative getrunken.
Aida am Stephansplatz. Das ewig gleiche Rosa seit den 50er Jahren.
Nostalgie.
Aber gegen den Kaffee und  die Topfengolatsche kann man nix sagen.


Wenn  ich um diese Jahreszeit in die Niederungen komme, wo es auf Teufel komm raus grünt und blüht, werde ich fast ein wenig neidisch - bei mir tut sich noch gar nichts, mindestens 2 Wochen später ist die Natur hier dran. Kahle Äste, die sich flehend in den Himmel strecken.

Montag, 23. April 2012

VON DER VITALITÄT UND DEM LANGEN LEBEN


In letzter Zeit habe ich einige erstaunliche Menschen gesehen, die weit über 80 und mit einer beneidenswerten Vitalität gesegnet sind. Je länger ich mich mit dem Thema Gesundheit/Alter auseinandersetzte, desto mehr verstärkt sich die Meinung, das Geheimnis eines lebenswerten Alters liegt in innerer Zufriedenheit. Keinen Gedanken haben diese Leute an gesunde Ernährung und Fitness verschwendet, Schweinsbratengenuss und Weinseligkeit haben sie durch die Jahre begleitet. Sie haben sicher keine Ahnung von ihrem Cholesterinspiegel und Ärzte sehen sie nur von weitem. Sie gehen ihren Interessen nach, sind aktiv und nehmen ihr "hohes" Alter nicht zur Kenntnis.
Sicher hat das etwas mit guten Genen zu tun, aber nicht nur. Es ist vor allem eine innere Einstellung.
Und Liebe zum Leben.

Sonntag, 22. April 2012

BAHNHOF


Auch der kleinste Bahnhof liegt am Beginn einer langen Reise.
Verschiedenste Gefühle sind mit dem Anblick von Schienen verbunden:
Neugier, Sehnsucht, Abschied ....
Abenteuer - oder einfach Pflicht.
Vorvirtuelle Zeit - als man zum Fremden noch den Körper wegbewegen musste.



Samstag, 21. April 2012

IM WALDVIERTEL


An manchen Tagen ist es wunderbar durch die Gegend zu streifen, vorbei an kleinen Teichen, sprudelnden Bächen, sanfthügeligen Wiesen. Ich begegne Hasen und Rehen, finde die Spuren von Wildschweinen und bin die einzige Menschin in all der Schönheit. Das Herz wird weit und ich bin so etwas von dankbar, ich kann es gar nicht beschreiben.

Freitag, 20. April 2012

ALLERLEI

Auch an den Schneeresttagen gibt es manch hübsche Abendstimmung,
die ein wenig mit der Frühjahrsabwesenheit versöhnt.
Die Katze hinkt und kriegt Schmerzmittel -
meine Katzen haben immer die gleichen Beschwerden wie ich.
Vielleicht nicht gleichzeitig - wir wechseln uns ab.
Wie machen das andere Menschen, die kerngesunde Tiere haben?
Meine tragen einen Teil meiner Symptome.
 So kann ich mich mit den Themen auf mehreren Ebenen auseinandersetzen.
Das macht es nicht leichter und auch nicht beliebter.
Und klüger schon gar nicht.
Tiere kann ich gar nicht leiden sehen, eigene Schmerzen sind mir die lieberen.
Ich finde, es wird Zeit für den warmen Frühling.

Donnerstag, 19. April 2012

VON KOCHREZEPTEN

Wenn ich sage, dass ich nachösterlich ein hartgekochtes Ei in die Pfanne für ein Spiegelei schlagen wollte, dann ist  klar - meine Kochkünste gehören zu den unterentwickelten Eigenschaften. In manchen Zeitschriften gibt es seitenweise Kochrezepte - ich dachte immer, wen interessiert das schon. Seit ich die ganzen Foodblogs sehe, weiß ich, es gibt jede Menge Menschen, die das sehr spannend finden. Und ich bin wohl fast die Einzige, die keine Rezepte lesen mag.
Tja, aber essen tu ich schon. Gerne. Das sieht man am Hüftgold.
Und Fastfood - eher nein, danke.

Mittwoch, 18. April 2012

VENUS

Die Freude war groß -
ein Päckchen mit Venussen ist aus Frankreich gekommen.
Sind sie nicht bezaubernd?
Viel zu schade, um verwaschen zu werden.

Die international vervielfältigten Venussinnen aus Willendorf.
Danke!

Dienstag, 17. April 2012

ÜBERLEBENSKÜNSTLER


Überlebenskünstler sind hoffentlich meine Salatpflanzerln,
die ich in einem Anfall von Frühlingsgläubigkeit vergangene Woche gekauft habe.
Zusammen mit dem praktischen Frühbeet, das ich schon immer haben wollte.
Jetzt schau ma mal, ob sich die Kleingewächse durch Schlechtwetterperioden kämpfen wollen, um dann fangfrisch am Teller zu landen.
Möglich ist alles.

Montag, 16. April 2012

HÖLLFALL

Meine Lieblingswege muss ich im Frühjahr alle gehen.
Nachsehen, ob sie noch da sind.
Der Kamp sprudelt beim Höllfall über alten Granit -
jahrein - jahraus.
So war es.
So wird es sein.
So ist es in diesem Jahr.
Und im nächsten.
Zukünftig.
Immer.

Sonntag, 15. April 2012

STEINGESICHTER

Wenn ich ganz still sitze
zwischen all diesen Granitblöcken
dann zeigen sie mir ihre Gesichter
den gestrandeten Wal
und das schlafende Krokodil.

Samstag, 14. April 2012

STÖRCHE

Die Störche sind wieder da.
Im Unwirtlichen fangen sie an zu brüten.
Schnee, Sturm, Regen - das erwartet sie jedes Jahr in unseren Breiten.
Sie lassen sich davon nicht abhalten.
Sehr zu meiner Freude.

Freitag, 13. April 2012

STATISTIK

Trebon/Tschechien
Meine Güte -
den Blog habe ich am 30.7. 2008 begonnen,
ich habe über 1370 Posts geschrieben,
unzählige Fotos dafür gemacht
und es gibt insgesamt ca. 12200 Kommentare.
Seitenaufgriffe seit Juli 2010 - ca. 140000.
Momentan etwa 8000 pro Monat.
Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören -
nein, das werde ich nicht machen.
Aber die Zahlen überwältigen mich.
So viel Zeit am Computer verbracht!
Danke fürs ausdauernde Mitlesen!

Donnerstag, 12. April 2012

VOM DENKEN

Was mich ganz fertig macht:
wenn sich in meinen Gedanken irgendeine gloriose Erkenntnis breit macht,
dann brauche ich nur 5 Minuten zu warten,
bis mir eine innere Stimme zuflüstert:
"Das Erdachte ist schön und gut, aber es kann auch ganz anders sein. Gegenteilig sozusagen. Und dann ist es auch wahr und möglich."
Solange ich auch sinne, mir wird nie die absolute Wahrheit einfallen.
Wozu denke ich dann?

Mittwoch, 11. April 2012

UNFERTIGKEITEN

Jetzt lebe ich schon so lange mit mir, trotzdem kann ich mich immer wieder selbst überraschen.
Wenn ich z.B. des Morgens die Augen aufschlage und beschließe: heute ist der perfekte Tag, um den Lattenrost im Badezimmer zu streichen. Treue LeserInnen wissen, das Bad wurde vor einem Jahr renoviert und finale Kleinigkeiten harren seit damals auf die Erledigung.
In meinem Chaos gibt es natürlich Dinge, die erleben diese Überraschungsfertigstellung nie. Deshalb verblüfft es mich dann umso mehr, wenn für bestimmte angestaute Unfertigkeiten ein richtiger Zeitpunkt kommt. Wenn die Sterne korrekt stehen, oder der Mond gerade - was auch immer ist - ich weiß es nicht. Aber manches geht nach langer Zeit plötzlich ganz leicht von der Hand.
Deswegen habe ich alle Utensilien daheim vorrätig.
Stellt euch vor: so ein Energieschub taucht auf und dann sind die richtigen Materialien nicht im Haus.
Bevor ich sie besorgen könnte, wäre die Kraft zum Arbeiten schon wieder dahin!

Dienstag, 10. April 2012

OSTERSPAZIERGANG

Den Osterspaziergang habe ich versucht.
Kurz ist er ausgefallen.
Kalt und unwirtlich war es.
An Goethe muss ich mich halten, der mögliche Frühlingswonnen beschreibt.
Dafür habe ich zweimal einen Hasen und den ersten Storch im Schnee gesehen.
Davon schreibt der Herr Geheimrat nichts.

Mit Goethe:
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden belebenden Blick,
im Tale grünet Hoffnungsglück;
der alte Winter, in seiner Schwäche,
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farben beleben;
doch an Blumen fehlt's im Revier,
sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden:
aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus den Straßen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluß in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
hier ist des Volkes wahrer Himmel,
zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

Montag, 9. April 2012

AM FENSTER

 Nach Osten warten
erste Morgensonne wärmt
der Herzliebste fern

Sonntag, 8. April 2012

POESIEALBUM

Über hundert Jahre ist dieses Poesiealbum alt.
Mit Sprüchen voll blumiger Gefühlsgirlanden,
Worten schwer, wie Roben um 1900.
Aufwendige Zeichnungen schmücken die Blätter.
Wenn wir heute eine schnelllebige Zeit haben -
war sie damals langsamlebig?

Samstag, 7. April 2012

OSTERN


Auslagendekoration beim Demel in Wien.
Egal zu welcher Jahreszeit -
es gibt dort immer die nettesten und aufwendigsten Schaufensterdekorationen.
Seit 1786 besteht der ehemalige Hofzuckerbäcker,
der mit kulinarischen Köstlichkeiten lockt.
Und die sind immer eine süße Sünde wert.
SCHÖNE FEIERTAGE WÜNSCHE ICH EUCH ALLEN.