Freitag, 30. Dezember 2022

KNIPSVERSUCHE


Seit Jahren rede ich davon,
dass ich eine neue Knipse brauche.
Einmal habe ich eine bestellt,
die ist dann nie angekommen.
Meine kleine uralt Kodak habe ich 4 x gekauft.
Jetzt liegt das verbliebene Exemplar auch schon in den letzten Zügen.
Zwei große Nikon Kameras habe ich.
Unser Zusammenleben funktioniert nicht.
Ich bin voller Hoffnung mit frischer Energie in ein Spezialgeschäft getrabt
und habe meine Wünsche vorgetragen.
Ich knipse nur, mag mich nicht mit Einstellungen befassen,
das Ding muss klein sein, dass es immer in die Tasche (Manteltasche) passt,
soll einen ordentlichen Zoom haben und einen Sucher.
Sowas gibt es eigentlich nimmer.
Weil alle Menschen mit solch bescheidenen Ansprüchen mit dem Smartphon ihre Bilder machen.
Ich will aber etwas, wo ich durchschauen kann.
Denn nur so kriege ich ein Gefühl für den Ausschnitt.
Also, in dem Geschäft waren richtige Freaks.
Solche, die für die Fotografie leben.
Sie haben dann eine kleine gebrauchte Nikon hervorgezaubert,
die eher alle meine Wünsche erfüllt.
Die auch schon uralt ist.
Schau ma mal, ob wir ein Liebespaar werden.
Die ersten Probierereien sind - naja.
Begeisterungsherzklopfen kriege ich noch keines.



 

Mittwoch, 28. Dezember 2022

BLUTDRUCK




In diesen Zeiten scheint es gerade "in" zu sein,
Dokumentationen aus den letzten Winkeln der Welt zu bringen.
Möglichst noch von einsamen alten Menschen.
Ich sehe das gerne.
Es ist berührend.
Ein klein wenig lebe ich auch so.
Also, nicht wirklich.
Mit Zentralheizung, Internet und ohne Tiere interessiert mein Leben kein Fernsehteam.
Witzig habe ich gefunden,
dass die alte Frau ihren Blutdruck misst.
So fernab  jeglicher medizinischen Versorgung ist das eher irrelevant.
Da sieht man, wie Schulmedizin bis in die hintersten Weltgegenden die Lehre
vom Messbaren des Körpers etabliert hat.
Diese alte Frau lebt außerhalb der alltäglichen Normen.
Gefahren umgeben sie.
Die zum Tod führen können.
Da sollte ein korrekter Blutdruck wahrscheinlich die geringste Sorge sein.




 

Montag, 26. Dezember 2022

ICH BIN EIN ALTER WEISSER MANN



 
THE NEW AFRICAN PORTRAITURE
KUNSTHALLE KREMS 

Ja. Gut gefallen.
So farbenfroh, lebendig, voller Energien.
Ich könnte mir vorstellen mit einem dieser meist großformatigen Bildern zu leben.
Sie sind ausdrucksstark.
Oft aus verschiedenen Materialien.
Beim Durchwandern der Ausstellung habe ich bemerkt,
dass ich manchmal die Gedanken eines alten weißen Mannes habe.
Rassistisch angehaucht.
Entstammen wohl unserer Aufzucht.
Langsam wandelt sich der Blick auf andere Kulturen.
Das ist gut so.
Es muss schlimm sein, ständig mit Vorurteilen konfrontiert zu werden.
Wie einfach doch unser Leben als alter weißer Mann ist.
 








 

Freitag, 23. Dezember 2022

VOM SCHLAF


 "...Die des Schlafens ist die schwachsinnigste Korporation der Welt, die mit den höchsten Beiträgen und den rohesten Ritualen. Der Schlaf ist eine geistige Tortur, die ich erniedrigend finde. Die Mühe und Not des Schreibens zwingen mich leider oft, eine starke Tablette zu schlucken, die mir eine oder zwei Stunden fürchterlicher Albträume schenkt, oder gar die komische Erleichterung eines mittäglichen "Nickerchens" zu akzeptieren, so wie ein seniler Wüstling zum nächsten Euthanasium wanken mag; doch ich kann mich einfach nicht an den allnächtlichen Verrat der Vernunft, der Menschlichkeit, des Genies gewöhnen. Wie groß meine Müdigkeit auch ist - der Schmerz, mich vom Bewußtsein zu trennen, ist mir unaussprechlich zuwider...."
Vladimir Nabokov
"Erinnerung, sprich"

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Der kleine Bruder des Todes - so wird Schlaf auch genannt.
Ich schlafe gerne.
Mag meine Traumwelten.
Diese Räume des Unterbewussten,
in denen körperlos Überraschendes möglich ist.
Es gibt Zeiten mit viel und gutem Nachtleben
und dann wieder lässt mich das Kopfkino dunkle Stunden lang wachliegen.
Wie schön ist es, ein warmes kuscheliges Bett zu haben.

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Vor ca. 3 Wochen habe ich einen Link dagelassen.
Hubert von Goisern bei Andre Hellers Hauskonzert.
Der war damals im Ausland nicht abrufbar.
Jetzt sollte er funktionieren:











Mittwoch, 21. Dezember 2022

DIES UND DIES


 Richtig viele Vögel tummeln sich am Hausbaum.
An der Sortenvielfalt kann man noch arbeiten,
aber ansonsten bin ich zufrieden.
Kohlmeisen, Tannenmeisen, Blaumeisen, ab und an ein Kleiber.
Viele Goldammer, ab und an ein Eichelhäher.
Seltene Gimpel.
Ein Buntspecht.
Eine Meise war gestern im Futterspender eingesperrt.
Die Gier is a Sau.
Ich habe schon wieder einen Sack Sonnenblumenkerne bestellt
und für mich gleich welche dazu.
Was für die Federbällchen gesund ist,
kann ich ja auch essen.
Meine sind geschält.
Die ganze Woche war keine Post da.
Im ganzen Dorf nicht.
Wahrscheinlich ist die Post kaputt.
Aber die Futterlieferung hat am Samstag jemand gebracht und im Carport abgestellt.
Post ist meine unendliche Ärgergeschichte.
Je länger desto schlimmer.
Jetzt wo die Straßen verschneit sind,
weigert sich die Zustellerin sowieso zu mir zu fahren.
Aber 26 kg Pakete sind möglich.
Die kommen promt.
Die Welt der Lieferungen soll mir jemand erklären.
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Sonnwende.
Es wird Zeit.
Ein Ende der Dunkelheit ist angebracht.
Am Ende der Nacht.
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Wenn ich unterwegs bin, sehe ich viele kranke Menschen.
Ob mein Immunsystem weiterhin durchhält?
Alles ist möglich.
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Hunderte Bücher habe ich verkauft/weggegeben.
Jetzt kommt es vor,
dass ich gerne etwas nachlesen möchte
und dann gibt es das Werk nimmer.
Entweder steht es unauffindbar woanders,
oder es ist weg.
Sich von Dingen zu trennen,
ist auch nicht nur angenehm.
Feng Shui der verlorenen Bücher.









Montag, 19. Dezember 2022

TIERLEID


Dieser Tage waren die Medien voll mit Berichten über grausame Zustände in
Hühnermastbetrieben.
Die mit dem AMA Gütesiegel zertifiziert sind.
5 Wochen dauert die Aufzucht eines Hendls.
Bis es schlachtreif ist.
Herr Google sagt, das tote Tier kostet 6 € pro kg im Supermarkt.
Es sind spezielle Züchtungen, die auf schnelles Fleischwachstum ausgerichtet sind.
Oft mit verkrüppelten Knochen, kaum fähig sich fortzubewegen.
Müssen sie auch nicht, da sie ohnedies keinen Platz dazu haben.
In dem inzwischen geschlossenen Unternehmen gab es verletzte und tote Tiere, etc.
Vor vielen Jahren habe ich so ein Billighendl gegessen
und wie ich die kaum ausgebildeten Gelenke gesehen habe,
habe ich mich nur mehr geekelt.
Durch Züchtung und Stillstand völlig degeneriert.
Dieses Leid, das durch unser Konsumverhalten verursacht wird,
fällt letztlich auf uns zurück.
Man kann darüber unterschiedlicher Ansicht sein,
ob Tiere eine Seele haben.
Aber ich denke, kein Lebewesen hat es sich verdient,
unverschuldet derartig ausgebeutet zu werden.
Man kann auch unterschiedlicher Ansicht sein,
was die Informationen, die in verzehrter Nahrung enthalten sind, betrifft.
Ich glaube daran, dass wir dieses Leid, den Stress, die Schmerzen mitessen.
Ganz abgesehen vom Turbohühnerfutter inklusive Antibiotika.
Mahlzeit.
Nur wenn wir den Planeten mit all seinen Bewohnern achten,
können wir selbst glücklich sein.




 

Freitag, 16. Dezember 2022

ES IST NUR GELD


 In meinem Leben war ich manchmal arm und manchmal ein bisserl reich.
Reich: mehr Geld als Wünsche.
Das geht auch mit nicht so viel Geld.
Es soll nur immer mehr sein, als die Begehrlichkeiten.
Wenn ich jetzt Verluste erleide,
wenn Dinge kaputt gehen oder etwas viel kostet,
dann sage ich immer:
"Es ist nur Geld und nicht wert, dass ich mir davon die Laune verderben lasse."
Z.B. wenn der Stromanbieter die nächste Mitteilung über eine Preiserhöhung schickt.
In Zeiten wie diesen ist es sowieso müßig,
sich groß Gedanken über den eigenen Besitz zu machen.
So leicht kann es passieren,
dass wir vor kärglichen Resten des einmal Erworbenen stehen.
Abgespeist mit einigen Bonusgutscheinen für das Lebensnotwendigste.
Hat es alles schon einmal gegeben und es gibt keine Versicherung,
dass es nicht wieder geschieht.
Nebenbei:
ich mag Geld. Hat für mich etwas Sinnlich/Erotisches.
Weil ich mich für meine Zuneigung kein bisschen schäme,
kommt Geld gerne zu mir.
Jeder möchte Geld haben und tut doch so,
als wäre es etwas Anrüchiges,
über das man nicht sprechen sollte.






Mittwoch, 14. Dezember 2022

ARCHAISCHER GLÜCKSPUNKT


 Wir stehen erst am Anfang des Winters.
Ich habe jedes Zeitgefühl verloren.
Denke, er dauert bereits ewig.
Und sollte bald vorbei sein.
Dieses Orientierungslose in der Zeit fühlt sich eigenartig an.
Keine Anhaltspunkte.
Alles gleitet.
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Im vergangenen Jahr sind keine Rehe zur Fütterung beim Hausbaum gekommen.
Beleidigt habe ich verkündet, dass ich in diesem Jahr aufs Füttern verzichte.
Jetzt sind die Tiere da.
Graben Äpfel aus dem Schnee, fressen Vogelfutter vom Boden.
Erfreuen meine Augen in der Dämmerung.
Der Anblick berührt das Erinnerungsmuster alter Kitschpostkarten.
Rehe im Schnee.
Wölfe sind in der Gegend. 
Haben bereits ein Tier verspeist.
Jetzt bemühe ich mich, dass ich doch einen Futterspender für Hafer kriege.
Konsequenz ist nicht meine Stärke.
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Später:
Fütterung vom Jäger bekommen.
Inklusive Hafer.
Ich bin so leicht glücklich zu machen.
Diese banalen Handlungen machen mich richtig, richtig glücklich.
Irgendetwas berührt in meinem Inneren einen archaischen Zufriedenheitspunkt.
So einfach ist Sein manchmal.



Montag, 12. Dezember 2022

BESCHAULICHKEITEN


Manchmal schaue ich im Netz die Webcams,
ob es in der Nähe irgendwo sonnig ist,
wenn bei mir der Nebel hängt.
An dem Tag war ich nicht schnell genug,
das Graue ist mir gefolgt.
Ein wenig durch die Gegend zu gehen,
war trotzdem gut.
Ich war monatelang nicht an den Plätzen
und da gibt es immer wieder Neuigkeiten zu entdecken.
Gefällte Bäume , Biberarbeit, Photovoltaik am Hausdach ....
Meine Ereignis-Highlights des beschaulichen Dahinlebens.
Die Bilder sind vor einer Woche gemacht.
Bevor der Schneefall begonnen hat.
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Inzwischen ist Schnee gekommen.
Der Marder? hat mir Telefon und Internet weggenommen.
Wie konnte man in grauer Vorzeit ohne Google leben?
Dauernd will ich etwas wissen,
was nun leicht frustrierende Blindflecken hinterlässt.
Dafür sehe ich mehr Sport im Fernsehen.
Diese Fußballspieler - welche Frisöre beschäftigen die denn?
Gibt es zur WM gleichzeitig einen Wettbewerb 
"wer hat den absurdesten Schnitt am Kopf?".
Und wie kann ein Mensch 80 Millionen wert sein?
Ist doch auch nur ein Gestell aus Fleisch und Knochen und mit Haarschnitt.



 

Freitag, 9. Dezember 2022

SATURN/KRONOS



Votivgabenwand in der Kirche.
Darunter liegt ein Buch für Bitten, Wünsche und Danksagungen.
In höchster Not eine Ansprechstelle.
Ob dadurch Tränen getrocknet werden?

Die Weihnachtskrippe ist schon aufgebaut.

Meine Hüfte widersetzt sich den Heilungsbemühungen.
Das Interessantere sind die Dialoge, die ich mit ihr führe.
Wohin willst du mich leiten?
Was willst du mir sagen?
Die Einschränkungen geben eine Richtung vor
und machen alte gewohnte Abläufe schwieriger.
Diese erzwungenen Wendungen sind herausfordernd.
Zu gerne möchte man in herkömmlichen Schienen bleiben.
Saturn, dem astrologisch das Skelett zugeordnet wird, setzt Grenzen.
Wie leicht sind sie zu akzeptieren?
Innerhalb von Beschränkungen kann man sich auch geborgen fühlen,
oder man geht dagegen an,
sprengt die Behinderungen.
Die Zeit wird den Weg weisen.





 

Mittwoch, 7. Dezember 2022

KLETTVERSCHLÜSSE FÜR DIE OHREN


 Nachdem ich schon die längere Zeit mit dem Aussehen meiner Haare unzufrieden war,
habe ich die Schere angesetzt und ein Stück Länge abgeschnitten.
Alles muss verwertet werden - der Oleander wird sich über die Düngung freuen.
Und dann habe ich eine Uralttönung in meinem Fundus entdeckt.
Grau - sieht gut aus.
Also, man sieht nix, aber ich bin beruhigt.
Keinerlei Aufwand, keinerlei zukünftiger Aufwand.
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Wieder über die tschechische Grenze gefahren und in einem Supermarkt eingekauft.
Das Angebot ist ausgedünnt.
Manche Dinge habe ich nicht bekommen.
Karlsbader Oblaten z.B.
Dafür Pilsner Bier erstanden. Für mich das beste Bier der Welt.
Ich denke, die Kaufkraft in dem Land hat nachgelassen.
Ca. 3 Jahre war ich in keinem tschechischen Geschäft.
Dafür habe ich für die Lebensmittel in etwa nur die Hälfte von unseren Preisen bezahlt.
(Ausgenommen das Bier).
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In meinem Bad ist eine Sauna. Mit Holzofen.
Ich gehe eher nicht gerne in so eine Schwitzkammer.
Deshalb habe ich Kleidung, die ich gerade brauche (und auch mehr), dort eingelagert.
Weil die Kleiderkammer ist im ersten Stock.
Und ich mag die steile Treppe nicht ständig auf- und absteigen.
Meine Katastrophenüberlegungen - wenn kalt, wenn Strom weg, wenn Heizung ausgefallen - haben mich dazu gebracht, den Raum halbwegs benützbar zu machen.
Also, Kleidung und ich.
Dem Gwand ist ja wohl ein wenig Wärme egal.
Und ich kann mich jetzt gemütlich bei 60 Grad durchheizen.
Das ist ziemlich gut, wenn man hausen (hausen – Wiktionary) kann, wie man will.
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Ich brauche Klettverschlüsse für meine Ohren.
Im Lagerhaus (Die Kraft am Land) habe ich eine Haube gekauft.
Meine Kopfform lässt alle Mützen rutschen.
Sodass ich immer daran herumzerre.
Wenn an den Ohren Haftstreifen montiert wären,
hätte das Problem eine Lösung.
So einfach.
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Den Link ins aserbaidschanische Dorf lasse ich euch da.
Ich denke, das ist ein Show-Kochen für YouTube.
Aber trotzdem amüsant und entspannend.






Montag, 5. Dezember 2022

NOCH EIN VERLORENER PLATZ




Der Platz wurde bereits im 16. Jahrhundert als Mühle genutzt.
Später fast 2 Jahrhunderte lang als Weberei, bis die Fabrik vor 20 Jahren schließen musste.
An der Hauptstraße gibt es eine eigene Bushaltestelle für  Arbeiter,
die hier zur Hoch-Zeit der Textilindustrie im Waldviertel beschäftigt waren.
Rasch greift sich die Natur Bauwerk zurück.
Verwendet menschengemachte Materialien für ihren Neubeginn.
Das Areal wurde verkauft und es gibt Pläne zur Wiederbelebung.
Verfall birgt Geheimnisse und bietet Platz für eigene Vorstellungen.
Ein Fantasie-Gedankenroman kann entstehen.











 

Freitag, 2. Dezember 2022

GEDANKENSPLITTER

Baumgöttin


Einen Schokoladeadventkalender habe ich gekauft.
Nicht sehr erfolgreich war ich in den letzten Jahren damit.
So um den 5. waren bereits alle Türchen leergefressen.
Vielleicht ist heuer mein Schokowiderstand stärker.
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Meine Verschwörungtheorie:
Ein Buch eines afghanischen Flüchtlings gelesen.
Ich kenne mich mit den Wirrnissen in diesen Ländern gar nicht aus.
Wer gegen wen und alle gegen alle.
Aber der Gedanke bleibt bestehen,
dass im Hintergrund kräftig an der Kriegsschraube gedreht wird,
um durch  unaufhörliche Flüchtlingsströme Europa zu destabilisieren.
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Manche Meisen sind Futterverschwender.
Sie haben noch nix von der neuen Sparsamkeit gehört.
Werfen einen Kern nach dem anderen aus dem Futterhaus,
bis sie einen fressgenehmen finden.
Im feuchten Laub bleibt dann alles liegen.
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Wenn ich den Fernseher aufdrehe, gibt es auf den meisten Kanälen Sport.
Und das in der heiligen Vorweihnachtszeit.
Wo bleiben die christlichen Werte?
Statt Heizung gibt es Spiele fürs Volk.



Mittwoch, 30. November 2022

KREISLAUFWIRTSCHAFT; NÄCHSTE RUNDE


Im Waldviertel und im angrenzenden Mühlviertel waren zahlreiche
kleine und große Textilbetriebe angesiedelt.
Auch Heimarbeit war weit verbreitet.
Billige Arbeitskräfte förderten das Wachstum der Industrie.
Heute sind nur mehr ganz wenige Betriebe übrig,
die sich auf hochpreisige, hochwertige Waren spezialisiert haben.
Kürzlich wollte ich im Mühlviertel ein Unternehmen besuchen,
die schönstes Leinen für Tisch und Bettwäsche weben.
Das prächtige Wetter hat mich dann über den Nordwald ins angrenzende Tschechien getrieben.
Aber die Visite steht noch an.
Ob ich bei Bettwäschegarnitur schwach werde,
weiß ich noch nicht.
Denn die Preise lassen mich schlucken.
Jetzt habe ich einem Freund von der Bettwäsche erzählt,
und daraufhin vier  alte originalverpackte Damastgarnituren geschenkt bekommen.
Sehr schön. Edel.
Eine Garnitur ist bereits in der Waschmaschine und ich werde langsam meine
ganze bunte Sammlung in schlicht verwandeln.
Ich habe viele Rosen und sonstige Muster.
Die können gut im Secondhandladen landen.
Und ich bette mich zukünftig in edles Weiß.



 

Montag, 28. November 2022

BAUMGESICHTER




In dieser alten Allee fühle ich mich beobachtet.
Aus knorrigen Gesichtern sehen Baummethusaleme versteckt auf mich.
Runzelig, vermoost, verwachsen ....
Fest in der Erde verwurzelt, schweigend im Laufe der Zeit.
Viel Vergangenheit, wieviel Zukunft?
Vom Weltgeschehen unbehelligt.
Doch endlich sind auch sie.