Donnerstag, 31. Januar 2013

SHANGRI-LA



Eines meiner Lieblingsbücher (ich finde es nur gerade nicht) ist von  James Hilton "Der verlorene Horizont", erschienen 1933. Es handelt von einem unerforschten Gebirgstal im Himalaja, wo einige Menschen paradiesisch in ihrer Abgeschiedenheit leben. Sie haben die Quelle ewiger Jugend gefunden, verbringen die Tage mit angenehmen Tätigkeiten, die Vegetation ist üppig. Dieses
Shangri-La ist zu einem Begriff geworden, immer wieder haben sich Forscher und Abenteurer aufgemacht, das verborgene Tal zu finden, welches vielleicht doch existieren und nicht nur eine Fantasiegeburt sein könnte.
Haben wir nicht alle Sehnsucht nach diesem geheimnisvollen Ort, wohin wir unsere Träume schicken?


Mittwoch, 30. Januar 2013

FILMRISS


Filmriss - das Wort kann es gar nicht mehr geben, die Zeit der reissenden Filme ist vorbei.
Aber kann man DVD-Bruch sagen?
Wie auch immer, ich war in den letzten Tagen viel mit dem Auto unterwegs.
Bekannte Strecken fahre ich meist in einer Art Trance - hier auf den Straßen ist wenig Verkehr.
Aber, das was mir passiert ist, hat sogar mich überrascht.
Plötzlich stehe ich vor einem Wegweiser, den ich vorher nie gesehen habe. Muss überlegen, ob er neu aufgestellt wurde und in welche Richtung ich fahren soll.
Dann wird mir klar, dass ich 10 km weiter bin, als ich angenommen habe.
Auf einer Strecke, die ich hunderte Male fahre.
Den Wegweiser gibt es auch schon ewig.
Entweder habe ich mich über die Entfernung hingebeamt oder ich war einfach weggetreten.
Ein bisserl unheimlich war er mir schon. Der DVD-Bruch.

Dienstag, 29. Januar 2013

MITTEN DURCHS HERZ


Ach ja, auch Engel sind nicht unsterblich.
Es hat leicht geschneit und ein Traktor ist mitten durchs Engelsherz gefahren.
Ich bin extra zum Platz gewandert, um zu sehen, wie es dem Schneehimmelsboten ergangen ist.
Vergänglich und kurzlebig fällt mir dazu ein. 


Montag, 28. Januar 2013

VON DER KULTUR

 
Ganz manchmal glaube ich, ich müsste mich aus der Schneewaldeinsamkeit ins kulturelle Geschehen stürzen. So geschehen dieser Tage. Ballett in der Staatsoper zu Wien.
Ich sehe diese kunstvolle Hopserei ganz gerne.
Es war auch recht nett, aber wenn der Fuchs vor meinen Fenstern durch die Gegend läuft,
erfreut es mich genauso.
Ich bin halt eine Kulturbanausin.



 
Der wahrhaft kulturellste Ort in Wien ist das Kaffeehaus.
Das sagten bereits unzählige Literaten, Künstler und sonstige Gemütlichsitzer.
Und die Sessel sind lange nicht so eng und unbequem wie in diesen
Hochkulturstätten.


Sonntag, 27. Januar 2013

VON DER HOFFNUNG

Katze auf Vogelpirsch

Vielleicht gelingt das Unmögliche.
Man darf  die Hoffnung nie aufgeben.
Nix is fix,
und das Böse ist immer und überall.


Samstag, 26. Januar 2013

STILL


Einige Bilder aus Stift Zwettl.
Bei dem grauen Winterwetter ist es menschenleer.
Niemand wagt sich aus dem Haus.
Dörfer sehen wie ausgestorben aus.
Unbewegt gleitet die Zeit durch die Tage.



Freitag, 25. Januar 2013

VOM SCHLECHTEN GEWISSEN


Das allernetteste Winterwetter war dieser Tage.
Schnee und Sonne und moderate Temperaturen.
Eigentlich sollte der sportlichen Betätigung nichts im Wege stehen.
Aber so ein Liegestuhl am warmen Sonnenplätzchen,
der hat auch etwas.
Völlig unangestrengt kann ich darin ruhen,
dem Schnee beim Tauen zusehen -
wenn da nicht ein schlechtes Gewissen wäre,
die mahnende Stimme, die mir ins Ohr flüstert:
die Muskeln werden verkümmern
und bald wird alles zu spät und somit total vorbei sein.
Ich weiß nicht,
wer diesen Untergrundflüsterer erfunden hat,
so gemütlich könnte es oft auf der Welt sein.
Irgendwas muss  dem totalen Genuss  im Wege stehen.


Donnerstag, 24. Januar 2013

ENGEL

Einen Engel habe ich in den Schnee geschlagen.
Er wollte liegenbleiben -
so musste ich alleine weitergehen.

Mittwoch, 23. Januar 2013

ÜBERREGULIERUNG



Wenn ich die heutigen Gebote und Verbote betrachte,
die Helmpflicht für alles,
dann frage ich mich,
wie wir so alt geworden sind.
Wir sind unangeschnallt Auto gefahren,
haben uns den Fahrtwind am Motorrad um die Ohren wehen lassen,
und viele andere verbotenen Dinge getan.
Auch ohne Warnhinweise haben wir uns nie Nylonsackerln über den Kopf gezogen.
Die meisten von uns haben das überlebt,
jedenfalls mehr Personen als denen lieb ist,
die heute unsere Pensionen zahlen müssen.


Dienstag, 22. Januar 2013

DIGITALE INTELLIGENZ


Ein wahres Feuerwerk an digitaler Intelligenz kommt auf uns zu.
Faszinierend und erschreckend zugleich.
Es gibt nichts, was nicht überwacht und gemessen werden kann,
um es dann Verbesserungen zuzuführen.
Gabeln werden uns sagen, wenn wir zu schnell essen,
alle, aber auch schon alle Körperfunktionen können überwacht und kontrolliert werden -
da müssen wir uns nimmer überlegen, wie wir uns fühlen,
die digitale Anzeige wird es uns sagen.
Der Kühlschrank teilt uns mit, was er gelagert hat, wie frisch das ist und womöglich auch, worauf wir heute Appetit haben.
Die passenden Kochrezepte gibt es gleich dazu.
Der ganze Alltag wird digital gesteuert werden können,
das biegsame Smartphone weiß alles besser.
Bald wird es Autos geben,
mit denen man nie mehr verbotene Wege einschlagen kann.
Sie werden von selbst vor roten Ampeln stoppen,
nicht gegen die Einbahn fahren -
und hoffentlich noch falsch parken.
Unser Hirn müssen wir nur mehr zu Bedienung der Technikwunder benützen.
Es gibt ja Chips als sechsten Sinn.
Wie weiß ich dann, wann ich aufs Klo gehen muss,
wenn einmal der Strom ausfällt?

Montag, 21. Januar 2013

SONNTAGSSPAZIERGANG

 
 
Es hat doch nur zu einem Sonntagsspaziergang in grau/weiß gereicht.
Die sportlichen Betätigungen müssen warten.
 


 
Die Sonne machte zaghafte Versuche.
Sie konnte sogar leichte Schatten werfen.
Zumindest bin ich jetzt beruhigt, dass sie noch da ist.
 



Sonntag, 20. Januar 2013

SODALE


Sodale, die Wintersportsaison habe ich mit einer Rodelabfahrt beim Haus eröffnet.
Jetzt gehts los,
um nicht zu sagen:
schau ma mal.
Schneeschaufeln habe ich hauptsächlich abgewandelt in Kehren.
Denn so entstehen breitere Trampelpfade.
Wenn ich mit dem Besen rechts-links, links-rechts den Schnee wegschiebe,
erinnert mich das an indische Mönche der Jaina-Sekte.
Die den Boden vor sich fegen, damit sie kein Tier ertreten.
Ich bin besorgt, um die Verletzlichkeit des Schnees.


Samstag, 19. Januar 2013

NOCHMALS LANGWEILIG

 
 
Der Vogelfutterbaum.
Einen ganzen Tag hat es geschneit.
Was ja im Winter nicht so absonderlich ist.
Besseres Wetter ist den Vögeln auch lieber.
Der Schneepflug rast vorbei.
Nicht einmal der Briefträger ist gekommen.
Mit dem Schaufeln war es nicht so schlimm,
ganz leichter Schneeflaum.
Außer Essen ist mir nichts eingefallen,
sogar Schinkenkipferln habe ich fabriziert.
Wenn ich mal aus Langeweile in die Küche gehe, dann bedeutet das nichts Gutes.
Dabei hätte ich so viel zu ordnen oder zu räumen,
oder könnte kreative Dinge tun ....
oder...
Aber irgendwie macht das Einerlei bei mir eine Hirn- und Bewegungslähmung.
 

Freitag, 18. Januar 2013

LANGWEILIG


Mit dem Fotoapparat war ich unterwegs.
Blogbilder wollte ich machen.
Die Nase und sonst auch alles habe ich mir abgefroren.
Am Tag davor war es leicht sonnig und die angereiften Bäume haben ganz bezaubernd ausgesehen.
Jetzt war es nur kalt und grau.
Der Teich ist zugefroren,
jedes Jahr stelle ich die Frage:
was machen die Fische unterm Eis?
 

Kein Vogel ist zu hören,
kein Tier zu sehen,
Menschen auch nicht,
die Fotos, die ich mache,
die sehen aus, wie in all den Jahren zuvor.


Winter kann ganz schön unwirtlich und langweilig sein.



Donnerstag, 17. Januar 2013

OPERATIONEN


Die Frage, ob eine Psychotherapie nicht oft billiger wäre,
als aufwändige Rückenoperationen, habe ich mir gestellt,
als mir jemand mit großem schauspielerischen Talent von seinen Beschwerden und der baldigen operativen Wirbelsäulenversteifung erzählte.
Falls es euch interessiert:
meinem Schnappdaumen geht es recht gut.
Die Sehne springt nicht mehr, das Gelenk spüre ich noch etwas, aber das ist bei meinen Gelenken im Allgemeinen der Brauch.
Ich weiß nicht, ob es so bleibt, aber fürs Erste bin ich zufrieden.
Ich habe den Daumen konsequent getaped, ein bisserl mit Moor behandelt, etwas gedehnt, bewegt und gestreckt und vor allem eher darauf vergessen.
Alle zuständigen Mediziner haben die Meinung vertreten,
dass ohne Messer da gar nichts zu machen wäre.
Für den Moment bin ich zufrieden,
der Daumen ist voll funktionsfähig und mit dem Tape über die Monate hatte ich auch keinerlei Schmerzen.
Bevor ich an meinen Körper ein Messer heranlasse, müssen erst alle, aber auch schon alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.


Mittwoch, 16. Januar 2013

GAR KEINE MÄNNER

 
 
 
Die längste Zeit möchte ich schon einen Post über die digitale Intelligenz,
die da auf uns zu rast und uns zu ihren Robotern macht,
schreiben,
aber die Zeilen tippen sich nicht in den Computer.
Na, auch gut.
Außerdem habe ich die Frage:
Gibt es einen einzigen Mann, der hier mitliest??
Nur so aus Interesse.
Oder sind wir Damen/Frauen/Weiber/Mädels ganz unter uns?


Dienstag, 15. Januar 2013

GEDANKEN


Leicht, wie zarte Federn
fallen  Gedanken
in die Schwere des Körpers
und verglühen zwischen Alltagsstaub



Montag, 14. Januar 2013

ZU VIELE MÖGLICHKEITEN

 
 
Rote Wangen machen  Klirrkälte und der schneidige Wind,
die dunklen Jännertage lassen mich in einer faulen Trägheit versacken.
Beim Gehen überlege ich, was ich in die kommenden Monate hineinpacken will.
Ich habe lauter Luxusprobleme,
in der Art von:
Soll ich eine Reise buchen?
Und wenn ich keine Gruppenreise machen will,
soll ich mir alles selber organisieren?
Irgendwie freut mich das auch nicht.
Oder: ich habe eine Rumpelkammer,
eigentlich ist das ein separates Häuschen,
nur ein Raum.
Wenn ich dort Ordnung schaffe und es etwas herrichte,
würde das ein nettes Gästezimmer abgeben.
Und heuer muss ich meine Stube ausmalen lassen,
was ja bisher immer an der Ausräumarbeit gescheitert ist.
Wohin mit den Möbelstücken?
Usw.
Das einzig Sichere ist:
Das Jahr wird vergehen, ob ich mich entscheide oder nicht.


Sonntag, 13. Januar 2013

KREBSBAUM


Nach einigen Monaten bin ich wieder beim Baum mit diesem großen Gewächs vorbeigekommen.
Auffallend ist das Baumgeschwür. Es zeigt genau nach Norden.
Irgendwie hat die Buche gelernt, damit zu leben.


Samstag, 12. Januar 2013

SPUREN

 
Kornkreise sind das nicht -
hier sind keine Ausserirdischen gelandet -
aber es wäre doch möglich.
Kann es alles, was man denken mag, geben?



Freitag, 11. Januar 2013

BELANGLOS


Manchmal mag ich das Belanglose der Gegend
ohne Exorbitantien
wenn der Blick sich an nichts Großartigem festklammern kann
wo die Stille der Landschaft
durchs Auge
ins Herz fließt

Donnerstag, 10. Januar 2013

VOM STERBEN

 
 
 
Mein Freund stirbt seit 2 Jahren.
Laut den Ärzten müsste er schon lange tot sein.
Mir geht es manchmal gut damit, manchmal gar nicht.
Wechselbad der Gefühle.
So wie sein Zustand auch.
In all der Zeit habe ich mich viel mit Tod und Sterben auseinandergesetzt.
Und bemerkt, dass da viel mehr Ängste sind, als ich jemals gedacht hätte.
Natürlich ist meine größte Angst die vor dem Alleingelassenwerden.
Aber dieses Heute-bist-du-da und morgen vielleicht verschwunden,
das ist so unfassbar, unvorstellbar, unbegreifbar.
Und wenn ich es erleben werde, werde ich es nicht besser erfassen können.
Die Ängste werden nicht weniger werden.
Es wird Rätsel bleiben - 
für immer.
 

Mittwoch, 9. Januar 2013

WINTERSCHLÄFRIG

 
 
Die Wintertage haben mich von der Frühaufsteherin zur Langschläferin gemacht.
Wenn ich dann einmal zeitig raus muss, werde ich irgendwie den ganzen Tag nicht munter,
taumle durch die Stunden, die sich mit Mini-Missgeschicken füllen.
So in der Art, dass im Supermarkt das halbe Regal zusammenbricht, wenn ich ein Sackerl Vogelfutter entnehme oder  - das Handy bleibt natürlich daheim liegen - das brauchte ich ja des Morgens um überhaupt munter zu werden. Dann kann ich austesten, wie viele öffentliche Telefonzellen es im Waldviertel noch gibt. Und so fort.
Glücklicherweise funktioniere ich im entspannten Schlafmodus,
da regt mich nichts, aber auch schon gar nichts auf.
Die unaufgewachte Unform kann ich nur auf einen eklatanten Sonnen- und Lichtmangel schieben und nichts ist mir gerade lieber, als Bett und Ofenbank.


Dienstag, 8. Januar 2013

DAS NAVI


In der letzten Zeit habe ich das Navi viel ausprobiert.
Es hat eine Vorliebe für die kurvigsten Straßen.
Bergauf und bergab mag es sehr gerne.
Die Strecke ist dann insgesamt vielleicht um 300 m kürzer,
aber doppelt so anstrengend zu fahren.
In der großen Stadt wollte es mich immer wieder zum Wenden bewegen.
Und weil ich das weniger wollte, d.h. nicht gemacht habe,
hat es mich wild entschlossen quer durch eine Parkanlage geschickt.
Da ich mich dunkel an die StVO erinnere,
wollte ich das auch nicht.
Ich glaube, wir werden es noch lustig miteinander haben.
Wenn ich einmal verschollen bin,
dann ist sicher das Navi daran schuld.
Ingrid gestrandet im Nirgendwo.