Montag, 31. Januar 2022

EKELHAFT


 Diese Seuche hat als unerwünschte Nebenwirkung das Fallen natürlicher Hemmschwellen gebracht.
Kaum drehe ich den Fernseher auf,
zeigt man mir Impfspritzen und deren Verabreichung.
Ich kann medizinische Handlungen nicht ohne Ekel sehen.
Möglicherweise bohrt man auch Probanden in der Nase oder im Rachen mit ellenlangen
Stäbchen herum.
Dauernd. Seit Monaten.
Eine Steigerung dieser unappetitlichen Dienstleistungen kann ich am Computer sehen.
Dort wirbt man bildschirmgroß für irgendeinen Ohrenschmalzentferner.
Ein großes Ohr mit richtig viel gelbem grauslichen Inhalt wird sauber geputzt.
Kann man bitte damit aufhören.
Demnächst werden vielleicht Darmspiegelungen oder Wurzelbehandlungen im
Fernsehabendprogramm vorgeführt.
Eine gewisse Körperschambarriere darf bleiben.
Finde ich.
Möchte ich mir wünschen.


Sonntag, 30. Januar 2022

EINE WIRKLICHKEIT


Jeder Mensch hat seine eigene Wirklichkeit.
Lebt in einer Blase, die in manchen Bereichen mit anderen geteilt wird.
Jetzt befinden wir uns in einer Seuchenzeit.
Unser Sein wird von Politik und Experten bestimmt.
Virologen, Statistiker, Mathematiker, Infektiologen, Simulationsforscher, Ärzte, etc.
beraten über sinnvolle Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung.
Wissenschaftler.
Wenn ich ihre von Angst verzerrten Gesichter im Fernsehen sehe,
dann weiß ich, dass sie irgendwann die Köpfe in eine Kiste gesteckt haben
und außerhalb ihrer Welt nichts mehr wahrnehmen.
Da gibt es für den Virologen nur mehr die Virenkiste.
So sehr eingeschränkt hat sich Wissenschaft in ihrer Detailsuche,
dass eine ganzheitliche Sicht abhanden gekommen ist.
Eine ganzheitliche Sicht auf Menschen und Welt.
Es wird immer tiefer in den jeweiligen Spezialbereich hineingeforscht,
was zu beachtlichen Ergebnissen führt,
wo aber das große Ganze auf der Strecke bleibt.
Wissenschaft kann immer nur eine Momentaufnahme vom jetzigen Erkenntnisstand sein.
Diese fachliche Betrachtungsweise kommt mir manchmal wie der Blick auf eine Welt als Scheibe vor.
Schon Sokrates meinte: "Ich weiß, dass ich nichts weiß."
Vor einigen Jahren habe ich meinem Krebsoperateur ein 300 Jahre altes Medizinbuch geschenkt.
Wenn man den Wissensstand von damals vergleicht, dann sind die Fortschritte, die in dieser Zeitspanne gemacht wurden, grandios.
Man sollte bedenken, dass das heutige Wissen in kürzester Zeit überholt sein wird.
 Vielleicht kann man als Experte ab und an den Kopf aus der Spezialkiste nehmen.
Denn alles Wissen ist relativ.
Die Welt und der Mensch sind eins.
Und jeder einzelne Mensch muss für sich die eigene Wahrheit/Wirklichkeit finden.



 

Samstag, 29. Januar 2022

BEMÜHT


Diese zerfransten Stiefmütterchen habe ich vor einigen Tagen im Stift Zwettl fotografiert.
Sie sind sehr bemüht.
Trotz Kälte und Schneefall zwischendurch.
Wir sind in diesen Jahren auch bemüht.
Trotz Gründen.
Ich bin immer noch beim Fotosichten am Computer.
Das lässt mich kopfschüttelnd zurück.
Was in den letzten 10 Jahren für mich alles auf der Strecke geblieben ist!
Menschen, Tiere, Dinge, Vergnügungen.
Und doch bin ich weiterhin bemüht.
Zerfranst und ramponiert.



 

Freitag, 28. Januar 2022

EIN TAG


 Wenn über der anhaltend dicken Nebeldecke eine Strahlesonne ist,
wenn unsere Landesverteidigung unsichtbar aber nicht zu überhören in diesem hellen Licht ihre Manöver fliegt,
wenn ich zu lange mit feuchten Socken gesessen bin,
wenn es mich innen und außen friert,
wenn ich angefangen habe einen Teil der 28000 Fotos am Computer zu löschen
(Bilder von Vater und Katzen gehen immer noch nicht schmerzfrei),
dann ist das ein Tag, den ich eigentlich nur auf der Ofenbank am Kachelofen beenden kann.
Grau.




Donnerstag, 27. Januar 2022

ERINNERUNG


Jedes Mal, wenn ich den Bettüberwurf betrachte,
muss ich an den alten Mann im Bazaar von Istanbul denken,
der mir das Stück verkaufte.
Er war mit dem Geschäft nicht zufrieden.
Anscheinend habe ich zu viel gehandelt.
Er meinte: "Auf die paar Lira kann es Ihnen doch nicht ankommen?"
Doch ich blieb hart.
Deswegen ist mir die Geschichte in Erinnerung geblieben.
Ein Stand voll schönster, gewebter Textilien.
Ein alter Mann.
Ich mag das Stück sehr.
Am nächsten Tag habe ich die Koje nochmals gesucht,
aber im weitläufigen Areal nimmer gefunden.
Gerne hätte ich mehr gekauft.
Der Transport wäre herausfordernd geworden.
Souvenirs erwerbe ich fast nie.
Aber diese Textilie hat sich gelohnt.
Dafür hätte ich auch mehr bezahlen können.
Ich weiß nicht, warum ich zu dem alten Mann so hart war.
Ist das immer ein Machtspiel?
Und der Alte war müde.





 

Mittwoch, 26. Januar 2022

EIN LOB AUF DEN KÜHLSCHRANK



 Römische Satiren
Juvenal:

".....Wer den Reichtum bestaunt und das Beispiel einer zufriednen Armut nimmer gekannt, der mahnet die Söhne, denselben Weg auch ferner zu gehn und der nämlichen Sekte zu folgen. Anfangsgründe besitzet ein jegliches Laster: Er lehrt sie jene zuerst und zwingt sie, den Geiz erst im kleinen zu lernen; dann erst ruft er hervor unersättlichen Wunsch des Erwerbens. 
Mit der zu kleinen Ration kasteit er die Magen der Sklaven, und er hungert auch selbst; denn niemals wagt er es, alle schimmligen Stücke des Brots, schon bläulich gefärbt, zu verzehren,
er, der gewohnt ist, Gehacktes vom Vortag selbst Mitte September aufzubewahren
und fest zu verschließen für Zeiten des nächsten Mahles das Sommergemüs mit 'nem Stückchen von einer Makrele
oder vom Hering ein Stück, das schon stinkt und von Fäulnis ergriffen,
und -gut gezählt - die Stengel des Schnittlauchs verschlossen zu halten:
Lad von der Brücke zu Gast einen Bettler - er wird es verschmähen.
Aber wozu all das Geld, durch soviel Qualen erworben, da ja der Wahnsinn klar und die Tollheit offen zutag liegt,
wenn du als Habenichts lebst, um einst als Reicher zu sterben?...."


Zufällig ziemlich leer. Wenn man bedenkt, dass ich durch Umstände gezwungen wäre,
eine Zeitlang daheim auszuharren!
Und gar nix schimmlig

Dienstag, 25. Januar 2022

STEINPYRAMIDE




Nach langem wiedermal bei der Steinpyramide.
Deren Ursprung weiterhin im Dunkeln liegt.
Ihr Zustand ist beklagenswert.
Obwohl sie eingezäunt ist,
klettern  Menschen auf ihr herum
und bald wird nur mehr ein Steinhaufen übrig sein.
Die für mich einleuchtendste Erklärung der Entstehung ist,
dass der Steinbau im 18. Jahrhundert in der Sichtachse von Schloss Rosenau errichtet wurde,
das eine Freimaurerloge beherbergte.
Heute ist im Schloss ein sehenswertes Freimaurermuseum.
Die  Pyramide spricht nicht zu mir.
Ich mochte den Platz noch nie besonders.
Habe keine Sensoren für die Erdstrahlung dort.
Mir erscheint der Platz düster.
Aber der Weg dorthin war schön.
Hoher stiller Wald.



 

Montag, 24. Januar 2022

ZEITUNG LESEN


 Jetzt gehe ich schon fast seit ewig nimmer ins Kaffeehaus.
Daran habe ich mich gewöhnt.
Woran ich mich nicht gewöhne: das fehlende Zeitunglesen.
Ein Abonnement kann ich nicht haben,
da die verhaltensoriginelle Briefträgerin kommt,
wie sie will,
d.h. ich kriege Exemplare von 3 Tagen auf einmal.
Das geht bei einer Tageszeitung gar nicht.
Ist dann nur mehr ein wertloser Haufen Papier.
Ein Digitalabo habe ich angedacht,
aber das macht
keine Freude.
Ich brauche das Haptische.
Brauche das Blättern, den Geruch, den Kaffee dazu ....
Es gibt Probleme, die lassen sich nicht lösen.
Man kann sie aber schönreden.
Also: ich mache im unfreiwilligen Verzicht etwas für die Umwelt.


Sonntag, 23. Januar 2022

LIEBEN WAS IST


Manchmal gelingt es mir zu lieben, was ist.
Den über Nacht frisch gefallenen Schnee.
Das Schaufeln.
Das Beschwerliche.
Dann bin ich glücklich.
Weit weg von Jammern, Stöhnen, Klagen und Ächzen.
Dann ist das Leben leicht.
Dann fühle ich mich angekommen.
Angenommen.
Angenommen vom Leben.
Wo ist das Problem?
Warum geht das nicht immer?



 

Samstag, 22. Januar 2022

LETZTE HOFFNUNG


 Wenn der alte Papst lügt,
die Politikerriege aus dem allerletzten Aufgebot besteht,
Alkoholiker, Selbstdarsteller, Narzissten, Psychopathen,
wenn die Erde Feuer und Asche speit,
wenn an allen Ecken und Enden kriegsgezündelt wird,
wenn  es einen Hamsterwiderstand in Hongkong  gibt,
dann steht immer noch der Mond am Himmel,
zieht seine Bahn, unbeirrt,
die Nächte sind hell, wie schon lange nicht,
 Natur ist unser Trost,
wenn scheinbar alles aus den Fugen kippt
und 
Hoffnung in den letzten Zügen liegt.


Am Morgen



Freitag, 21. Januar 2022

WINTERFREUDE



Das war richtig schön.
Den Moorweg im frisch gefallenen Schnee gegangen.
Als Erste.
Spuren gelegt.
Wintertraum.
Winterfreude.




 Der Sager des Tages:



Donnerstag, 20. Januar 2022

VERBIETEN



Es ist nämlich so:
unsere Welt ist voller Verbote.
Die täglich mehr werden.
Und ich möchte jetzt meine eigenen Verbote haben.
Nicht schwerwiegende Neuerungen wie Political Correctness oder Klimasünderanprangerungen.
Ganz einfache Dinge.
Ich bin dafür, dass Kerzen abgeschafft werden.
Viel zu gefährlich.
Ich rede gar nicht davon, sie am Naturweihnachtsbaum zu haben.
Oder am Adventkranz.
Wie viele Häuser und Wohnungen werden in jeder Saison abgefackelt!
Ein Fest für alle Feuerwehrmänner/frauen.
Mir ist dieser Tage gelungen, ein Grablicht zum Schmelzen zu bringen
und damit ein Loch ins Fensterbrett zu sengen.
Ich war die ganze Zeit im selben Raum und habe nichts bemerkt.
Also, die Bedrohung lauert ständig und es wäre klug diese brandgefährlichen Relikte aus der Vergangenheit gegen Led zu tauschen. Oder man kann Bildschirme flackern lassen.
Ich muss nachdenken.
Wahrscheinlich fallen mir noch viele Verbotsmöglichkeiten ein.
Ich möchte damit unsere Expert/innen unterstützen.
Die nichts anderes tun, als über immer neue Verbote zu bestimmen.
Irgendwie muss auch die Erdanziehung zugenommen haben.
Überproportional häufig fallen mir gerade Dinge aus der Hand.
Das Leben ist nicht einfach.




 

Mittwoch, 19. Januar 2022

ALTERSHEIM


Jemand sagte zu mir:
"Während der Seuche sind im Pensionistenheim  XY  mehr Menschen als normal verstorben."
Ja. Traurig.
Was erwartet man in Häusern, wo die Menschen zum Sterben abgelegt werden?
Da kommt keiner mehr lebend raus.
Die halbwegs mobilen dürfen in der Lebensende-Wartezeit Yoghurtbecher bemalen
oder langsame Kreistänze vollführen.
Einmal in der Woche kommt ein Hund zum Streicheln vorbei
und der Höhepunkt der Tage ist das Gedächtnistraining.
Die Zwischenzeit ist ausgefüllt mit endlos leeren Stunden.
Die Einödstunden eines allerletzten Lebensabschnittes.
Als Kind war ich in Wien auf Besuch bei einer alten Tante,
die nach einem Sturz/Hüftbruch in Lainz gelandet war.
Damals: Säle mit 40 Betten, grauenhafter Gestank, teilweise Gitterbetten,
allgemeines Jammern und Stöhnen ....
Ziemliche Vorhölle.
Da freut man sich, wenn der Tod endlich Zeit für einen hat.
So schrecklich ist es heute nimmer,
aber das aussichtslose Dahinvegetieren ist schlimm genug.




 

Dienstag, 18. Januar 2022

TECHNIKBEGEISTERUNG


 Ich bin entzückt.
Mein neues Tablet konnte ich ohne Hilfe in Betrieb nehmen
und ich brauchte nur mehr zwei kleine Nachbesserungen,
um alles perfekt hinzukriegen.
Die Begeisterung rührt daher,
dass ich erstmals problemlos Fotos in den Blog bringen kann.
Mache ich zwar nie, aber ich könnte, wenn ich wollte.
Die Bedienung  dieser Computerdingens hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht.
Deppensicher.
Jetzt werde ich noch schauen, ob man das alte Tablet richten kann.
Ich habe in der letzten Zeit bei zwei Geräten die Ladebuchsen ruiniert.
Keiner hat mir gesagt, dass die Kabel jetzt eine andere Norm haben.
Und ich verwende alle für alles.
Jedenfalls erspare ich mir heute alle Wutanfälle,
weil mich die Technik nimmer scheitern lässt.
Normales Computerleben hat endlich mein Niveau erreicht.


Montag, 17. Januar 2022

VOM SCHLECHTEN DES GUTEN


Ist das Gute besser
und das Schlechte verwerflich?
Oder sind es beide Seiten einer Medaille?
Mache ich gut zu schlecht
und schlecht zu gut,
war meine Absicht konträr zum Endergebnis?

Der Begriff Wu Wei begründet sich aus der daoistischen Auffassung vom Dao, dem umfassenden Ursprung und Wirkprinzip, das die Ordnung und Wandlung der Dinge bewirkt, so dass es nicht weise wäre, in das Walten dieses Prinzips einzugreifen. Die letzte Wahrheit ist gemäß dieser Lehre eins und handelt spontan, ohne dass der Geist des Menschen in sie eingreifen müsste. Die Rückkehr zum Ursprung kann nur erfolgen, wenn das dualistische Denken aufgegeben wird und die Handlungen natürlich und spontan erfolgen.

Wu Wei bedeutet nicht, dass man gar nicht handelt, sondern dass die Handlungen spontan in Einklang mit dem Dao entstehen. Dadurch wird das Notwendige leicht und mühelos getan und sowohl Übereifer als auch blinder Aktionismus (die als hinderlich betrachtet werden) vermieden. Es ist ein Zustand der inneren Stille, der zur richtigen Zeit die richtige Handlung ohne Anstrengung des Willens hervortreten lässt.

Wikipedia

Also immer aufs WuWei warten und bis dahin ins Leere schauen.

Oder wieder etwas Nachdenkliches:

Sonntag, 16. Januar 2022

ALLTÄGLICHES


Mir gehen die Ideen für den Blog aus.
Und zwar völlig.
Um die Zeilen zu füllen,
kann ich erzählen, was ich jeden Tag esse und welches Gwand ich anziehe.
Kleidung: wenn ich nicht außer Haus gehe, ist das nicht abwechslungsreich.
Schlampenlook.
Einen Nachbarn beim Gehen im Wald getroffen.
Und ziemlich lange mit ihm getratscht.
Er hat in der Seuchenzeit Ahnenforschung betrieben
und sein Wohnhaus bis ins 16. Jahrhundert rückverfolgen können.
Einen anderen Nachbarn getroffen und endlich ausgemacht,
dass die Bäume und Sträucher ums Haus geschnitten werden.
Normalerweise ist das Herbstarbeit.
Aber da mir die Gelenke weh tun, hat es mich in der Saison nicht gefreut.
Arbeiten laufen nicht weg.
Manchmal erledigen sie sich ganz von allein.
Oder sie werden später gemacht.
Wunderbarerweise geht sich alles immer irgendwie aus.



 

Samstag, 15. Januar 2022

ATEMSTILLSTAND


Ab und an besuche ich die Hirsche.
Schaue in ihre Augen.
Der mächtige prächtige Althirsch ist wohl im Kochtopf gelandet.
Ein jüngerer nimmt seine Rolle ein.
Ich weiß ohnehin nicht, wie das in einem Gatter mit Inzucht funktioniert.
Und sonst tut sich nichts in meinem Leben.
Es ist, als ob die Zeit nicht mal mehr atmen tät.


 

Freitag, 14. Januar 2022

DUMM UND GENERVT


Genervt bin ich.
Überhaupt und allgemein und im Besonderen.
Besonders ärgert mich,
dass ich so dumm bin und Tierspuren nicht erkenne.
Meine Fährtenlesefähigkeiten sind sowas von verkümmert, dass es genant ist.
Ich kann es mir nicht merken und ich kann es nicht erkennen.
Ist das ein Fuchs oder doch der mysteriöse Luchs.
Etwa ein Hund?
Der wenige Schnee macht Abdrücke gut sichtbar.
Aber, wenn frau dumm ist, dann nutzt das nichts.
Mit dem Wildkatzenbeauftragten telefoniert und er hat bestätigt,
dass ein Luchs in der Gegend ist.
Neues Tablet bestellt, weil sich das alte (das nicht so alt ist) nimmer laden lässt.
Seit ich die Bestellung aufgegeben habe, funktioniert es wieder halbwegs.
Sendung zurückschicken oder behalten auf eine Zukunft hin?
Ich wünsche mir etwas, worüber ich mich richtig richtig freuen kann.
Aber das wünschen wir uns alle.
Letztens beim Wundermasseur bin ich fast in Tränen ausgebrochen.
Da ist mir erst aufgefallen, wie angeschlagen ich mental bin.



 

Donnerstag, 13. Januar 2022

UNGELIEBT


Es gibt so Tage, an denen fühle ich mich ungeliebt.
Von einem Krankenhaus voller Sterbender geträumt.
Die ich teilweise gekannt habe.
Und im selben Traum mit einem Bus ohne jegliche Papiere und Geld unterwegs.
Daheim vergessen.
Nach dem Aufwachen eine negative Mail bekommen.
Und dann noch einen Höflichkeitsbesuch bei Leuten, die ich nicht mag/die mich nicht mögen, machen müssen.
Ach ja, das auch noch:
Ausnahmsweise etwas gekocht, was gar nicht geschmeckt hat.
Jetzt, wo ich das aufschreibe, geht's mir schon besser.
Ich habe vor langer Zeit ein eindrückliches Seminar bei Felicitas Goodman gemacht.
Sie hat die Trancen von Naturvölkern erforscht.
Und anhand von alten Skulpturen festgestellt, dass bestimmte Haltungen bestimmte Erfahrungen bedingen.
Unabhängig vom Kulturkreis.
Ich stelle die Behauptung auf, dass verschiedene Schlafpositionen die Träume beeinflussen.
Am Bauch zu liegen werde ich in Zukunft vermeiden,
denn das beschert mir wirre unangenehme Jenseitswelten.
Abstieg in die Unterwelt.



 

Mittwoch, 12. Januar 2022

DIES UND DIES


 Ein Futzerl heller ist es bereits.
Wiedermal die große Dunkelheit überlebt.
Die Rehe beim Haus bleiben weiterhin aus.
Meine Meinung ist: alle älteren Tiere geschossen (bei mir grenzen 3 Reviere an)
und die jungen kennen die Gepflogenheiten nicht.
Der Jäger sagt: vielleicht ist ein Wolf oder Luchs in der Nähe,
weil auch in der Umgebung kaum etwas zu sehen ist.
Schade. Heuer kein Rehtheater vorm Fenster.
---
Vögel gezählt und gemeldet.
Ich kann Meisen und Meisen zählen.
Die sonstige Ausbeute ist nicht berauschend.
Aber Meisen finde ich ohnedies bezaubernd.
----
Nach wie vor bin ich mit Interesse den Bibern auf der Spur.
Ihr Leben ist rätselhaft.
Eine Sichtung gelingt mir nie.
Großer Wunsch ans Universum oder die Waldwichtel oder das Christkind.
Einmal einen Biber sehen.





Dienstag, 11. Januar 2022

KATZENGESCHICHTEN


Jetzt kommt täglich Besuch.
Nicht zu mir.
Zu den Federbällchen.
Einen kleinen zarten Fuß habe ich bereits unterm Vogelbaum gefunden.
Keine Feder dazu.
Alles ratzeputz vertilgt.
Die Katze ist eher scheu.
Verschwindet, wenn sie mich sieht.
Meine Katzenliebe ist bedenklich.
Immer wieder schaue ich auf der Kaufplattform die angebotenen Samtpfoten durch.
Ich glaube, da leben einige Leute von der Katzenvermehrung.
Oder bieten ganz gewöhnliche Bauernkatzen zum Kauf an.
Weiß nicht, was mit denen geschieht, wenn sie davonwachsen und sie bis dahin keiner will.
Oder man kann Streuner aus Rumänien importieren lassen.
Weil das alles nicht stimmig ist für mich
und ich immer noch besser ohne Tier lebe,
bleibt es weiter bei der Einsiedelei ohne Vierbeiner.
Die Besuchskatze sieht ohnedies etwas dick aus.
Da gibt es sicher bald Nachwuchs.
Der ist mir dann wieder nicht hübsch genug.
Also, abwarten und Tee trinken.



 

Montag, 10. Januar 2022

NETZWERKE DER MACHT


Warum wundert mich das nicht?
Manche Verknüpfungen sind offensichtlich.
Herr Kurz, der Bundeskanzler-Ex heuert bei 
an.
Er soll für ihn als "Global Strategist" arbeiten.
Peter Thiel unterstützt Trump. Er ist unter anderem Mitbegründer von PayPal.
Thiel bekennt sich zum Libertarismus - einer politischen Philosophie, die
persönliche Freiheit über staatlichen Einfluss stellt - während er gleichzeitig
die Politik des freien Marktes ablehnt, da freier Wettbewerb Profite senke.
 Wettbewerb sei „eine Ideologie, […] die unsere Gesellschaft pervertiert und unser Denken zerstört“. Freiheit und Demokratie hält Thiel für unvereinbar. Wettbewerb sei etwas für Verlierer, weshalb er Firmengründern rät, durch innovative Technologien Monopole aufzubauen, die er entgegen der klassischen Sichtweise als Fortschrittmotoren propagiert. Dabei unterscheidet er zwischen „kreativen Monopolen“ und „illegalen Tyrannen oder Lieblingen der Regierung“, die keine Monopolrenten verdient hätten. Seine Thesen wirken als intellektuelle Rückendeckung für Technologiekonzerne, die eine dominantemarktbeherrschende Stellung anstreben, indem sie Konkurrenten kaufen oder vernichten. Dies gilt insbesondere für die Gedankenwelt des Silicon Valley, die Thiel mit seinen Ideen entscheidend geprägt hat. Hierzu zählt auch die von ihm gelobte Praxis, Behörden gegenüber zu lügen, um sich deren Einfluss zu entziehen, da aus seiner Sicht „Firmen über Staaten“ stünden.
(Wikipedia)

Das liest sich nicht besonders schön. Erweckt den Eindruck, dass einige wenige
versuchen, die Welt unter sich aufzuteilen.  Sebastian Kurz passt gut dazu.
Er kann in neue Sphären der Macht aufsteigen. Dagegen fühlt sich ein Bundeskanzlerposten
in Österreich richtig bescheiden an.

Wenn ich solche Dinge lese,
fühle ich mich in einem falschen Film, den ich nicht sehen wollte.
Aber leider ist der Machtwahn, den die neuen Technologien in den letzten Jahrzehnten
ermöglichten, Realität.
Und wir alle füttern brav die Ungeheuer.



 

Sonntag, 9. Januar 2022

ENERGIE



Zu Silvester habe ich im Fernsehen ein Konzert der Rolling Stones gesehen.
Energiewunder, diese alten Männer.
Es ist und bleibt mir ein ewiges Rätsel,
aus welch verschiedenen Quellen der Mensch seine Lebenskraft schöpft.
Manche dümpeln auf Sparflamme dahin
und andere haben einen Turbo gezündet.
Da hat eine gesunde Lebensweise den geringeren Einfluss.
Siehe Rolling Stones.
Ihre Gesichter gezeichnet von Exzessen und ausschweifenden Jahrzehnten,
ihre Musik, ihre Bewegungen zeitlos energiegeladen.
Schön zu sehen, zu hören diese Booster-Entertainer.
Es gibt Lebenskraftquellen jenseits vom Alltäglichen.