Samstag, 26. Januar 2019

SCHNEEPAUSE



Ein bisserl Pause muss sein!




Freitag, 25. Januar 2019

BILDER



Manchmal fühle ich mich in der Einsamkeit,
wie in einem weißen Sarg.
Aus allen Fenstern blicke ich auf Schneewände.
Lebendig begraben.
Meinem Besuch heute habe ich Geschichten vom Wolf
und toten Rehen erzählt.
Geschichten vom Sein in der weißen Pracht,
von vielen dunklen Tagen voll Sturm und Angst
und kaum von Sonne in diesem Jänner.





Donnerstag, 24. Januar 2019

ÄRGER

Habt ihr schon einmal mit einem Call-Center gestritten?
Ist recht effektiv, wenn man mit unbeteiligten Personen redet.
Das nennt man Kundenwünsche/Beschwerden auslagern.
Ich kriege seit 2 Wochen keine Post,
weil die schwarzhaarige schwarzaugengeschminkte Briefausträgerin nicht zu mir fahren mag.
Jetzt hat die Zustellung Jahrzehnte geklappt,
plötzlich ist die Straße zu schlecht, Schnee im Winter,
was weiß ich.
Jedenfalls ist die Briefbelieferung kommentarlos ausgeblieben,
auf meine Rückfrage im Call-Center
hieß es,
dass die Straßenräumung zu schlecht sei.
Was gar nicht stimmt, war ja tagelang strahlender Sonnenschein.
Komischerweise können alle anderen fahren.
Paketdienste, Müllabfuhr, Rauchfangkehrer, etc.
Wo finde ich jetzt meine Post
und wann??
Im Mai??
Grrr.


Mittwoch, 23. Januar 2019

ZUGEFALLEN


Na, bitte.
Geht doch.
Die Chi-Maschine hat bei der Caritas auf mich gewartet.
Ein paar andere Kleinigkeiten auch.
Möge ihr ein langes Leben beschieden sein.
Und ich lasse mich jetzt sanft, ohne jede Anstrengung rütteln.
Also: so sanft ist sie nicht.
Sie geht viel schneller als die alte.
Bei teuren Geräten, kann man die Geschwindigkeit einstellen.
Und ihre Sprache verstehe ich auch noch nicht gut.
Kannst du, kannst du, Tempo kannst du.



Dienstag, 22. Januar 2019

WINTERFREUDEN



Auf der Straße beim Haus vorbei rodeln kleine Kinder.
Mit Helm.
Und die Eltern führen sie mit dem Auto wieder hoch.
Wenn ich jetzt sage,
zu meiner Zeit sind wir noch zu Fuß hochgegangen,
dann klingt das uralt.
Nein, ist ok, sie sollen ihren Spaß haben.
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Irgendwie konnte ich nicht nachstehen und habe meine
alte Holzrodel geschnappt.
Sauglatt und schnell.
Meine Stiefelfersen weggebremst.
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Die letzte Neuigkeit aus dem Wald:
was ich vor einigen Wochen für eine Luchsfährte hielt -
war angeblich der böse Wolf.
Und die Spur war ganz frisch.
Ich bin eine unverbesserliche Naturromantikerin,
wenn ich mich darüber freue.



Montag, 21. Januar 2019

BESCHWERDE

In aller Deutlichkeit möchte ich das nochmals festhalten:
Mein Leben eignet sich nicht für Katastrophen.
Die letzten beiden Jahre sind eher weniger,
da muss in der Programmierung der Ereignisse ein Irrtum geschehen sein.
Abenteuer ja,
schwere Krankheiten, einstürzende Dächer, nein.
Es gibt Wechselbälger und anscheinend auch Schicksalswechsel.
Ich finde,
ich habe den Topf mit Schwierigkeiten überangefüllt,
jetzt möchte ich endlich wieder einmal das Freudenfass vollbekommen.
Punkt.
Das musste wieder einmal gesagt werden.
Irgendein Verantwortlicher für die Verteilung von Lebensmöglichkeiten hört mir da nicht zu.
Wo ich doch gelernt habe, man muss alles dreimal eindrücklich wiederholen, bis es ankommt.
 

abgebrochene Baumwipfel

Sonntag, 20. Januar 2019

DIES UND DIES


Wenn die Sonne scheint,
ist das mit dem Schnee recht hübsch.
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Keine Rehe, aber ein Hase kommt zur Fütterung.
Die sind schon sehr selten hier.
Ist fast zu kalt bei mir.
Denn der Wurf im Frühjahr überlebt meist nicht.
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Mit meinem Vögelfüttern bin ich heuer gar nicht zufrieden.
Nur Meisen.
Und eine Menge Eichelhäher.
Die vertreiben alle anderen kleinen Flieger.
Verbrauche viel Sonnenblumenkerne,
damit ich diese gefrässigen Monster mästen kann.
Und keine Idee für eine Änderung der Situation.
Hab es mit einer Vogelscheuche probiert -
da gibt es dann auch nur Meisen  und
nach einer Gewöhnungsfrist Meisen und Eichelhäher.
Die streiten auch dauernd, diese Vielfresser.
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Meine Wandleuchten sind schon schäbig.
Also habe ich im Baumarkt geschaut,
ob sich etwas Passendes findet.
Und da habe ich mich wieder einmal geärgert.
Bei den meisten LED Leuchten kann man die Dioden nimmer tauschen,
wenn sie kaputt gehen.
Dafür gibt es ungefähr 2 Jahre Garantie.
Die hochgepriesenen energieeffizienten Stücke sind dann Elektroschrott
und man kann neue Dinger an die Wand montieren.
Alles im Sinne des Umweltschutzes.
Grrrrrrr
Also keine neuen Lampen für mich.
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Samstag, 19. Januar 2019

CHI-MASCHINE


Meine alte Chi-Maschine habe ich wieder hervorgeholt.
Man legt die Beine in Knöchelhöhe auf die Leiste
und eine Viertelstunde werden sie hin und her bewegt.
Ganz ohne eigenes Zutun.
Ich mag passive Aktivitäten.
Das Witzige daran:
das Geräusch bildet Worte.
Heute sagte die Maschine:
Winter Schneeberge und dann
zu dick, zu dick, zu dick.
Ich kann nie dasselbe hören -
jedes Mal ist es anders.
Aber als Orakel taugt das Ding nicht.
Zu einsilbig.
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Nachtrag:
Nachdem ich die Rüttelmaschine textlich gelobt habe,
hat sie ihren Geist aufgegeben.
Riecht durchgebrannt.
Das Ärgerliche daran:
vor einer Woche hab ich um 3 € ein gebrauchtes Exemplar bei der Caritas gesehen
und war sehr am Überlegen dieses als stille Reserve zu kaufen.
Habe ich aber nicht,
weil ich ohnedies so viel Zeug herumstehen habe.
Ich könnte mich in den Hintern beißen.
Für einen neuen Rüttler kann ich jetzt zwischen 100 bis 600 € ausgeben.
Grrrr.



Freitag, 18. Januar 2019

JAMMERN



Der ärgste Schneefall ist angeblich vorbei.
Ich bin fix und foxi.
Weiss ja nicht, was ich mit den Bergen, die noch/schon wieder auf den Dächern liegen
und sich im Innenhof angesammelt haben,
anfangen soll.
Wenn ich wenige Kilometer fahre,
gibt es kaum noch Schnee.
Was mich doppelt fertig macht.
Meine Toleranz Umweltkatastrophen gegenüber ist bei Null gelandet.
In all den Jahren, seit ich hier wohne,
ist es das 4.Mal, dass ich mich so sehr ängstige.
Diesmal habe ich das Gefühl -
mag ich nimmer, interessiert mich nimmer,bin zu alt, brauch mich nimmer beweisen,
mag mich nimmer quälen.
Schau ma mal, ob ich das Erlebte wegstecken werde.
Und das Ende steht ja noch aus.
Zwischenzeitlich war ich im Thermalbad.
War gut, kann ich wieder öfter machen.
Das Sportbecken hat auch 30 Grad.
Da schwimmt man wie eine lahme Ente.
Und ich war am Seniorenvormittag.
Zu viele alte Leute (grins).
Und viele unschlanke Tschechen,
die alle ihr Wurstbrot im Plastikbehälter mithatten und fleissig mampften.
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Den  netten Telekom-Mann angerufen,
weil die Leitung im Wald immer noch am Boden liegt.
Er erzählte mir,
dass er in der Nähe mit Reparaturen beschäftigt war,
zwischen umgestürzten Bäumen
und dachte, dass er nimmer lebend aus der Situation raus kommen würde.
Seit damals ist er krank.
Was die Leute , die seit Wochen - oft freiwillig - im Einsatz sind, leisten,
ist unvorstellbar.
Unter gefährlichsten Bedingungen.
Der Mann in der Autowerkstatt meinte -
endlich wieder ein richtiger Winter - wie früher.
Haha.


 

Donnerstag, 17. Januar 2019

DAS UND DAS

Seit ich die Rehfutterstation aufgestellt habe,
kommen keine Tiere mehr.
Sie trotzen.
Dabei sind das feinste Heu und Hafer für sie vorbereitet.
Mein Türschloss ist eingefroren.
Hoffentlich wirken Spray und Öl,
sonst kann ich das Haus nimmer versperren.
Was in der Einschicht keinem auffallen würde.
In der Küche hab ich einen neuen Sitzplatz.
Von da sehe ich auch zum Vogelbaum.




In den Wald kann man gar nimmer.
Schnee zu hoch, wegen umfallender Bäume zu gefährlich,
und Loipen sind auch noch nicht gespurt.
Aber alles ist gut.
Sozusagen.





Mittwoch, 16. Januar 2019

FUTTER

Vogelfutter,
Hafer,
Zuckerrüben,
Heu -
überall im Haus steht Tierfutter herum.
Ich habe eíne kleine Station für die Rehe gekriegt.
Jetzt kommen sie gar nicht fressen,
weil sie vor dem Gestell Angst haben.
Die unbrauchbaren Stiefel habe ich gegen Sonnenblumenkerne eingetauscht.
War im Nachbarort.
Ich muss immer grinsen.
Also, eigentlich war die Straße gesperrt.
Aber das Fahrverbot stand am Rand des Weges.
Als angelernte Waldviertlerin interpretiere ich das so:
Theoretisch ist Fahrverbot,
aber praktisch kannst du fahren, wenn du magst.
Mache ich im Sommer mit Baustellen auch so.
Mein Nachbar, der ein Eingeborener ist,
begegnete mir auf der offiziellen Straße.
D.h. er hat den großen Umweg genommen.
Also ein der Geheimzeichen Unkundiger.


Dienstag, 15. Januar 2019

SCHNEEWELT


 
Zufällig schneit es gerade mal nicht.
Das Ärgste ist vorerst ausgestanden.
Jetzt werde ich mal schauen,
welche Straßen offen sind,
denn ich würde gerne den Nachbarort erreichen.
Etliche Krisen habe ich in den letzten Tagen durchgestanden,
bin um Jahre gealtert.
Dem Körper geht es gut,
der ist ziemlich fit,
aber mental bin ich angeschlagen.
Seit Jahren sag ich schon,
ich muss im Winter in den Süden -
und was mache ich -
hier im Schnee untergehen.
 
 



Montag, 14. Januar 2019

VON DER ANGST

Meine Situation macht mir Angst.
Der Zustand ist nicht angenehm.
Wenn ich mich genug gefürchtet habe,
versuche ich mit der Energie kreativ umzugehen.
Denn am Grund jeder Befindlichkeit liegt Lebensfreude.
Naja, ich bin am Üben und am Schaufeln
und am Betrachten der Schneewächten auf den Dächern,
die stündlich größer werden.
Bei solchen Naturereignissen wird mir  klar,
wie hilflos der Mensch dem guten Willen der Erde ausgeliefert ist.
Und in mein mentales Übungsprogramm kann ich den Vorsatz aufnehmen:
Ich fürchte mich nur vor Ereignissen, die bereits da sind.
Nicht vor denen, die in der Zukunft liegen.


Sonntag, 13. Januar 2019

MEIN MORGEN




 Relativ zeitig stehe ich auf.
Das Tageslicht ist ohnedies spärlich.
Pfefferminztee, Kaffee und Haferflocken mit Marillennektar.
Gibt es Schaufelyoga?
Bald werde ich eine Schaufelschulter haben,
ist so ähnlich wie ein Tennisarm nur weiter oben.
Zuerst schaufle ich mich zum Futterbaum  durch.
Kontrolliere, was die Rehe gefressen haben
und fülle Vogelfutter nach.
In der Nacht hat es geschneit und geweht,
der schmale Pfad ist komplett zu
und die Äpfel, die noch unterm Schnee liegen,
sind beinahe wie unter einer Betonschicht begraben.
Bei diesen Tätigkeiten muss ich leise vor mich hinjammern,
denn ich bemitleide mich.
Die Tiere auch.
Im Innenhof hat es auch über Nacht eine Menge Schnee hereingeweht.
Langsam weiß ich nimmer,
wohin damit, die Berge sind teilweise an die 3 Meter hoch.
Die Dächer sehen noch recht gut aus,
obwohl man kaum mehr sieht, wo die Feuerwehr die weiße Pracht entfernt hat.
Es gibt wieder meterhohe Wehen.
Na gut.
Ich arbeite mich voran,
bis zum Altpapiercontainer.
In dem ich den Kassazettel von den Lagerhauswinterstiefeln suche.
Denn ich mag sie zurückgeben.
Kann sie schwer anziehen, zu umständlich.
Ausserdem ist die Sohle rutschig,
kann man nicht brauchen.
Habe gestern in Tschechien beim Chinesen bessere gefunden.
Also, die Stiefel möchte ich gegen Vogelfutter tauschen,
wenn von mir zum Lagerhaus die Straße wieder einmal geöffnet ist.
Nachdem ich noch Holz ins Haus geholt habe,
ist mein Workout vorerst beendet
und der zweite Kaffee ist fällig.
So mühsam kann Winter nie mehr meine Lieblingsjahreszeit werden.


Freitag, 11. Januar 2019

SCHNEEBILDER

 
 
Also, ich kann mir nicht vorstellen,
dass mein Internet noch lange hält.
Hoffentlich bleibt der Strom.
Ringsum sind schon etliche Straßen gesperrt.
Bäume brechen.
Der Schnee ist sehr schwer und er klebt auf den Ästen.
Was hübsch aussieht,
aber viele Fichten können dem Druck nicht standhalten.
Mir geht's gut.
Seit die größten Berge vom Dach in den Hof befördert wurden,
bin ich beruhigt.
Mit dem Gehen im Freien ist es auch weitgehend vorbei.
Einsinken bis zum Oberschenkel ist anstrengend.
Für die Feuerwehrmänner hatte ich Wurst für ein Jause gekauft.
Die mussten aber dann gleich weiter,
also habe ich selbst ein Stück gegessen,
was sich ziemlich augenblicklich mit Magenschmerzen rächte.
Vegetarisches Leben und Industriewurst gehen nicht miteinander.

 




Donnerstag, 10. Januar 2019

SEILSCHAFT


Jetzt geht's mir etwas besser.
Die Feuerwehr hat sich am Dach ausgetobt.
Mein Hof ist mit Schnee angefüllt,
aber von oben kann mir im Moment nix mehr am Kopf fallen.
Im Frühjahr werde ich davonschwimmen.
Doch heute kann ich wieder ohne Sorgen schlafen.
Danke den fleissigen Männern im Dienste der Allgemeinheit.
Und Daumenhalt allen von diesem Katastrophenwinter Betroffenen,
dass das Ende dieser ausserordentlichen Ereignisse schneller als erwartet kommen mag.
Im Lagerhaus habe ich mir Wintergummistiefel gekauft.
Besondere Ereignisse benötigen spezielle Massnahmen.


Mittwoch, 9. Januar 2019

WILDNIS

Ich sag' jetzt einmal:
Wer das nicht erlebt, weiss nicht was Wildnis ist.
Ich möchte es eigentlich auch nicht erleben,
aber da muss ich durch.
Noch hält die Versorgung.
Strom, Internet ...
Schau ma mal.
An die Schaufel, fertig, los - das tägliche Fitnessprogramm.
Wer braucht Krafttraining?
Am meisten ängstigen mich die Schneemassen auf meinen Dächern.











Dienstag, 8. Januar 2019

FREUDENHAUS

Neben meinem Bett liegt neuerdings ein Zettel
und des Morgens steht darauf:
"Manchmal wünsche ich mir einen Ort,
an dem man Freuden bestellen kann.
Wo man, wenn es nötig ist,  in den Arm genommen
und alle Schwere der Zeit hinweg gebracht wird."
Diese Idee finde ich speziell gut.
Das, was man gerade braucht,
kann man an einem Ort bekommen.
Freude, Lachen, ein wenig Glück, Umarmungen,
wenn man mag auch Sex,
eben ein Haus für Freude und Lebenserleichterung.
Eine Vergnügenstankstelle.


Auf dem Zettel steht am nächsten Tag:
"Alles, was einem begegnet ist Symbol.
Wenn es aus der Symbolebene in die Realität geholt wird,
wird es entzaubert."
--
So träume ich weiter vor mich hin.
In dieser unglaublichen Schneezeit.
Das Weiß fällt vom Himmel,
tagelang,
kein Ende in Sicht.
Im Sommer ist der Regen ausgeblieben.
In einem Himmelseck gesammelt und aufgehoben,
kommt jetzt alles auf einmal herunter.
Massen.
Leben zwischen zu viel und viel zu wenig.




Mittwoch, 2. Januar 2019

WINTERSTILLE


Das frische Jahr fängt mit einer Pause an.
Ich muss mich erst sammeln.
Zu viele Eindrücke.


Dienstag, 1. Januar 2019

WAHRHEITEN



Das, was wir wissen,
ist immer nur ein kleiner Teil
eines riesigen Gesamten.
Und wenn wir Computer bauten,
die groß wie ganze Städte wären,
und wenn wir forschten
und täten
und Gedanken zu großen Haufen sammelten -
es bliebe immer ein kleiner Teil.
So ist alles Gedachte unvollständig
und jedes Wahre
ist teilweise unwahr.
Darum lass dich nie beeindrucken
von dem,
was dir irgendwer erzählt.