Montag, 29. April 2019

TROCKEN

 
Es tut weh.
Richtig weh.
Bringt mich den Tränen nahe.
Ich bin bei mir durch den Wald gegangen,
wo seit Wochen die großen Maschinen arbeiten
und jede Menge Schadholz entfernt wurde.
Riesige Holzberge liegen an der Straße
und im Wald ist es trocken,
die Wege sind zu Staub zerfallen.
Nichts wächst mehr,
kein Unterholz, keine Pflanzen,
es gibt heuer bei mir so gut wie keine Wildbienen,
richtige Bienen auch nicht,
keine Insekten,
nichts.
Wenn nicht bald Regen kommt,
sieht es auch für die Vögel schlecht aus.
Die Natur stirbt.
Hoffentlich hier nur vorübergehend.
Ich kann euch gar nicht sagen,
wie sehr es schmerzt,
diesen Niedergang zu sehen.
Im Winter waren meine Gefühle in den Schneemassen apokalyptisch.
Jetzt spürt es sich nicht viel besser an.
Traurig. 

Freitag, 26. April 2019

SOMMERTAGE


So Sommertage sind anhaltend gut.
Machen glücklich
und die Aussicht auf Wochen,
die ausgebreitet vor mir und dem Roller liegen,
ist voller Vorfreude.
Keine Dunkelheit, keine Kälte,
nur Vogelzwitschern und Froschquaken.
Ach, wie schön.


Donnerstag, 25. April 2019

RUND UMS HAUS

 


Hinterm Haus steht eine alte mächtige Weide.
Jetzt wächst aus der Gabelung ein kleines Fichtenbäumchen.



Im Kühlschrank ist seit mindestens 2 Wochen ein Living Salad herumgegammelt.
Jetzt habe ich ihn mal versuchsweise in die Erde gesetzt
und er sieht wirklich nach Weiterwachsen aus.
Komische Plastikdinger verzehren wir.
Das kann doch nicht echt sein?
Und seit einigen Tagen sammelt ein Tier die kleinen gelben Schnecken,
knackt und verzehrt sie.
Vogel oder Maus?
---
Noch immer versuche ich das viele Schöllkraut einer Verwertung zuzuführen.
Streiche die kleine Warze am Handrücken mit dem Saft ein.
Ziemlich erfolglos.
Bauern habe ich das erzählt,
die meinten:
"Ja, das wirkt nur bei abnehmendem Mond".
Schau ma mal.
Diese verhexten Dinge funktionieren bestenfalls,
wenn man sie nicht beobachtet.
Wie soll denn das gehen?
----
Und mein Kirschenbäumchen blüht zaghaft.

Dienstag, 23. April 2019

OSTERTAGE

Die Ostertage brachten strahlenden Sonnenschein,
Freunde,
Rollern,
Wärme.
Wozu es zu Jahresanfang Katastrophenschnee gibt
und im Frühjahr regnet es dann nicht?
Schon wieder ist es sehr trocken,
nicht mal das Gras mag grün werden.
Der Wald knirscht unter den Sohlen
und auf Sonnenplätzen, wo Holz lagert,
steigt Sommergeruch auf,
wie in den Himbeerschlägen meiner Kindheit.
Ich habe meine Lieblingsplätze abgefahren.
Glückliche Stunden.
Intervallfasten: 
war den ganzen Tag unterwegs und zu wenig gegessen
und beim Heimkommen war es bereits zu spät.
Jenseits der erlaubten Zeit.
Dafür war beim näxten Nachbarn, wo sonst fast das ganze Jahr keiner anwesend ist,
eine große Grillerei und die Fleischdunstschwaden sind in meine Nase gezogen.
Manchmal ist das Leben hart und ungerecht.




Freitag, 19. April 2019

DER WALD SIEHT MICH AN


Stunden verbringe ich im Wald.
Auf Steingebilde treffe ich
und auf einen Frosch  am Wegesrand.

 Bäume haben viele Gesichter.
Die Buche mit Krebs steht immer noch.
Alle Winter überdauert sie.
Unten am Stamm hat sie ein lachendes Gesicht.
Oder doch eher eine Grimasse?




Donnerstag, 18. April 2019

ALLES IST SO



Ich fotografiere gar nix mehr, egal wie hübsch es ist,
......habe mir selbst die Haare geschnitten und sehe furchtbar aus,
......konnte die gekauften Wandleuchten wegen absurder Hässlichkeit doch nicht montieren und habe sie wieder verscherbelt,
...... muss meine Meinung nicht sagen, kann andere Menschen einfach lassen und  komme mir damit  so sehr weise vor,
...... habe im Gesicht einen Sonnenbrand.
      Alles ist gut.




Mittwoch, 17. April 2019

WALDVIERTELTAG


Über jedes Storchennest freue ich mich.
Auch wenn das Vogelheim am Supermarktparkplatz ist.
Jeder kann nicht nobel wohnen.
Zwei Paar Schuhe musste ich kaufen.
Sorry für die Verschwendung.
Dafür habe ich dann im Carla-Shop eine Vase aus dem Regal gefegt.
Scherben bringen Glück, auch wenn es fremde sind.
Und günstige Wahrsagekarten gefunden.
Wenn die Zukunft im Ungewissen ist, muss man den Fernblick suchen.

Wieso kann man nicht rechtzeitig anschreiben,
wenn die Durchfahrt am Truppenübungsplatz gesperrt ist?
Ich bin bis zum Militärposten gefahren
und musste dann einen großen Umweg nehmen.
D.h. ich habe das ursprüngliche Ziel ersatzlos gestrichen
und dafür ein Wirtshaus ausprobiert,
was ich schon lange tun wollte.
War ok, wenn auch ein wenig enttäuschend.
Sehr hochgelobt, ordentliche Qualität, aber nicht speziell berauschend.
Bemüht und nett.
So vergehen meine Waldvierteltage.
Und das Intervallfasten macht mich immer noch nicht glücklich,
sondern hungrig.
Und kein einziges Gramm bleibt auf der Strecke.



Montag, 15. April 2019

IM WALD




Nach den Wintermonaten muss ich alljährlich meine Lieblingsplätze
kontrollieren.
Z.B. Kröten schauen.
Ist für mich immer wieder faszinierend.
Schön und grauslich.
Habe dann Visionen von Krötenmassen,
die über mich herfallen und mich in den tiefen Teich ziehen.
Ein König war auch dabei.
Ohne Krönchen.
In den Wäldern liegen  umgebrochene Bäume.
 Es wird noch Monate dauern,
bis alles aufgearbeitet ist.

 

Freitag, 12. April 2019

INTERVALLFASTEN

Naja, richtig glücklich bin ich damit nicht.
Denn 16 Stunden sind zu lang.
Die schaffe ich nicht.
Meist stehe ich zeitig auf und die Haferflocken des Morgens brauche ich.
Die tun mir einfach gut.
Und dann gibt es relativ zeitig ein Mittagessen.
Und um 4 Uhr ist Schluss mit lustig.
Mein Intervall beträgt damit 14 bis 15 Stunden.
Abnehmen tu ich nix.
Was auch nicht sein muss.
Viel zu viel kaufe ich ein,
was ich in der möglichen Essenszeit gar nicht schaffe.
Und die ganzen zusätzlichen Naschereien bleiben liegen.
Wann soll ich Nüsse, Schokolade, Trockenfrüchte, Kekse, Kuchen essen?
Keine Zeit bleibt dafür.



Mittwoch, 10. April 2019

FESTGESTRICKTE TÜRME


Wissenschaft ist ein Glaubenssatz.
Sollte man nicht mit Wahrheit verwechseln.
Denn im Rückblick ist alles Unwissen,
Falschwissen und Nichtwissen zu sehen.
Erkenntnis und Richtigkeit sind auch dabei.
Aber wenn man an den heutigen Stand des Wissens glaubt,
muss man bedenken,
dass alles dann eben später in der Zurückschau falsch und richtig ist.
Wie bei der Wahrsagerei auch.


Montag, 8. April 2019

WIENSPLITTER


In der großen Stadt war ich.
Und ich war bei Leuten,
wo sogar die Putze gut frisiert war.
Jedenfalls viel besser als ich.
Denn der Herr des Hauses hat so eine ähnliche Meinung zu Frauenhaaren,
wie der selige Karl Lagerfeld über Jogginghosen.
Mein Selbstbewusstsein reicht aus, solche Ansichten an mir abperlen zu lassen.
Mein Haar gehört mir und kann in Richtungen abstehen.
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Kurz bin ich durch den Prater gelaufen.
Alles schöne Alte ist dort verschwunden.
Nur mehr die bunte knallige Plastikwelt.
Sieht aus wie in einem 1€ Billigshop.
Kein Raum für Geheimnisse und Träume.
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In meinem Hotelzimmerchen über den Dächern gewohnt.
Man spricht mich bereits mit Namen an.
Bemerkenswerte Gedächtnisleistung des Personals.
Wäre aber nicht notwendig gewesen.
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Ich bin auch dem Intervallfasten verfallen.
Weiß nicht, ob es mich glücklich macht.
Schau ma mal.
Dem Körper tut es gut.




Freitag, 5. April 2019

VOLLKOMMEN


Es gibt Tage,
da ist alles einfach vollkommen.
Jede Biegung, jeder Stein, jeder Ausblick
erscheint in einem harmonischen Maß.
Nichts eckt zwischen mir und der Welt,
die mich umgibt.
Kostbar sind diese Stunden.
Das ist Glück. 



Donnerstag, 4. April 2019

ZUKUNFT

Wenn man einen Baum pflanzt,
hat man zukünftig noch viel vor.
Ist irgendwie Magie.




 Bei mir im Innenhof war ein altes total zugewuchertes kleines Wasserbecken.
Das habe ich ausgegraben (ausgraben lassen).
Dann stand ich vor dem Loch mit Überlegungen.
Die mich auf die Baumidee brachten.
Hat sowas Symbolisches.
Also, in die Schule für Bäume getrabt
und mit einer Kirsche heimgekehrt.
Über mich geärgert,
weil ich nicht den allerschönsten Baum ausgesucht,
sondern einfach genommen habe,
was mir die Herrin über Pflanzen in die Hand gedrückt hat.
Vielleicht ist er doch ein wenig mickrig.
Und jetzt will ich solange leben,
bis ich die ersten Früchte kosten kann.
Das wird dauern.
Wenn er es überhaupt schafft,
sich im kalten Waldviertel mit roten Esskugerln zu schmücken.




Montag, 1. April 2019

VERÄNDERUNG


Grundsätzlich bin ich ziemlich ungebildet -
die Schule hat  wenig bei mir hinterlassen -
außer schlechten Gefühlen.
Und das weitere Leben hat auch bestenfalls Wissensfetzen gebracht,
aber für mich ist es ok.
Wenn ich dann klugen Menschen,
wie z.B. Richard David Precht, zuhöre,
erfahre ich Neuigkeiten,
die andere unter Standardwissen abgespeichert haben.
Ich wusste nicht,
dass erst mit der industriellen Revolution vor 250 Jahren die Arbeitsgesellschaft entstanden ist.
Diese Gesellschaft, die dem unendlichen Wirtschaftswachstum huldigt.
Die Arbeit zum Lebenszweck erkoren hat.
Unter dem Titel "Tüchtigkeit".
Die kleine privilegierte Schicht der Männer im alten Griechenland dachte nie an Arbeit.
Ihr Lebenssinn waren schöne Künste, Philosophie, Wohlleben.
Sklaven und Unfreie waren für niedere Dienste zuständig.
Im Mittelalter war die Ökologie vom Grundgedanken her nicht auf Wachstum ausgerichtet.
Wachstum verändert die Märkte und war verpönt,
da es vielleicht Chaos brachte.
Es war eine Bedarfsdeckungsgesellschaft,
über hunderte Jahre blieben die Preise gleich.
--
Wenn es viele Modelle gibt, die alle mehr oder weniger gut funktioniert haben,
dann wird es doch höchste Zeit,
dass wir etwas Neues denken.
Arbeit als Sinn hat jedenfalls ausgedient.
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Ich bin ohnedies nur mehr mit Denken beschäftigt.
Habe ich über weite Strecken meines Lebens gemacht.
Zwischendurch auch gearbeitet und immer darauf geschaut,
dass es dafür genug Geld gibt.
Das mit dem Denken bringt vielleicht auch nicht so viel,
aber es verschmutzt die Umwelt nicht.