Mittwoch, 30. April 2014

BUCHSÄTZE



Ich lese gerade ein älteres Buch von André Heller: "Schattentaucher".
Und einige Formulierungen seiner blumenreichen Sprache möchte ich mit euch teilen.
Diese absurden Wendungen, die Ausschmückungen, die Sprachbilder - das alles ist für mich ja nur schön.
 
"...Die Roeders hatten von hinten und im Sitzen durchaus etwas Kleinbürgerliches, und Ferdinand schienen sie manchmal wie zwei freundliche Blumenkistchen, die an seinem Durchblick auf die Wiener Philharmoniker montiert waren. Niemals hätte er sie des eben gesehenen für fähig gehalten. Er zog die Vorhänge zu und beschloss, der Frau Roeder am kommenden Tag anonym Blumen zu schicken als Wiedergutmachung für seine Unfähigkeit, aus ihrer und ihres Gatten Nackenpartie die Abgründe ihrer Seelen deuten zu können."
 
"...Seine bisherige Biographie war eine beinahe lückenlose Abfolge großer, mittlerer und kleiner Katastrophen, die er allesamt wie unerzogenen, geliebte Kinder in Schutz zu nehmen trachtete. Dabei besaß er nicht den geringsten Hang zum Masochismus, empfand also sein Unglück sehr wohl als Unglück, war aber dennoch glücklich. Er versuchte, um seinem Pech weniger Angriffsfläche zu bieten, diesem mit einer hohen Bedürnislosikgkeit zu begegnen.Wohnung und Auto hatte er vor langem verschenkt. Er schlief meist auf einer japanischen Grasmatte auf dem Boden der Galerie ...
Seinen Frauengeschichten stand erschwerend im Wege, dass er sich ausgerechnet in Wien den unbestechlichen Geschmack leistete, keine mit über 45 Kilogramm Gewicht begehrenswert zu finden....."
 
"Eine andere Figur, die regelmäßig das Café Stern besuchte, hieß " der Wucherer". Er war von einer Fettleibigkeit, die vermuten ließ, er berge in sich nach Art russischer Puppen zahlreiche anderer "Wucherer". Durch seine Anwesenheit veränderten sich auf unergründliche Weise die Lichtverhältnisse, er war eine Mensch gewordene Sonnenfinsternis. Die meisten fürchteten ihn, da er den Gästen kleine Zettelchen mit handgeschriebenen Unglücksweissagungen zuwarf. ..."




Dienstag, 29. April 2014

FENSTERLN



Mit so einer Aufstiegshilfe bekommt der alte Brauch
des Fensterlns eine ganz neue, bequeme Dimension.
 
 

Montag, 28. April 2014

AM SEE



Am Lieblingssee war ich.
Lieblingswirtshaus.
In wie vielen Gasthäusern man mich kennt -
ich muss einen ganzen Haufen Geld im Laufe der Zeit in all diese Verköstigungsunternehmen getragen haben.
Der Platz ist einmalig, das Essen naja,
aber wenn man Lust und Zeit hat,
das Schlafen in den Seeblickzimmern ist wunderbar.





Sonntag, 27. April 2014

GEDANKEN


Durchs Salzkammergut bin ich gefahren.
Nach längerer Abwesenheit hat mich die Schönheit überrascht.
Negativ aufgefallen ist mir, dass gebaut wird, als gäbe es kein Morgen.
Jeder kleine Ort bekommt sein Gewerbegebiet.
Wachstum ist alles.
Österreich ist das Land mit einer der größten Supermarkt- und Möbelhausdichte in Europa.
Schade um die viele Gegend, die zubetoniert wird.
Und wenn man nicht betonieren mag, dann kann es ja auch ein Golfplatz sein.
Hauptsache der Grund wird maximal genützt und bringt reichlich Kohle.
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Einen Zettel für Gedanken und Ideen muss ich ins Auto legen,
die besten Einfälle habe ich beim Fahren.
Danach sind die schönsten Formulierungen vergessen.
Das gleiche gilt fürs Bett.
Im Zwischenland der Zustände gibt es Worte und Sätze,
und wenn ich mir auch sage:
"das werde ich mir merken,"
die Nacht trägt sie weg und bringt sie in für mich unzugreifbare Gefilde.


Samstag, 26. April 2014

GENUSSKUH


 Diese Massagebürste kann vom Tier selbst eingeschaltet werden -
und ganz genüsslich lässt sich die Kuh von Kopf bis Hintern bearbeiten.




Freitag, 25. April 2014

GNADE FÜR TIERE

Weil ich das schon lange auf meiner To-Do-Liste
hatte
und weil es jetzt einmal sein musste,
war ich auf
Ich lasse euch mit den Fotos allein.
 
 
 
 
 
 
 
 
 


 
 
 
 
 

Donnerstag, 24. April 2014

SELFIE

 
Weil das jetzt so modern ist -
ein Selfie.
Morgen erzähle ich, wo ich war.
 

Mittwoch, 23. April 2014

WARNHINWEISE

Letztens habe ich bei den neuen Gartenhandschuhen
eine zweiseitige Gebrauchsanleitung gefunden.
Die Denkentmündigung schreitet fort.
Dass es bei allen Produkten Warnhinweise gibt,
kann ich z.B. bei der Motorsäge gut akzeptieren.
Es sollen sich damit schon mehrere Menschen recht schwer verletzt haben.
Langsam kriegen wir amerikanische Zustände,
wo man sich Plastiksackerln nicht über den Kopf ziehen soll
und vor zu heißem Kaffee muss dort auch gewarnt werden.
Wer sagt uns aber, wie gefährlich Leben wirklich ist?
Weil ich die Hinweise nie lese -
vielleicht verwende ich die Gartenhandschuhe komplett falsch und werde Schaden nehmen?!


Dienstag, 22. April 2014

VOM GARTEN



Ein eigener Garten wird völlig überbewertet.
Für den Aufwand, die Plage und den spärlichen Ertrag könnte ich mich von einem
berittenen Boten mit den erlesensten Köstlichkeiten beliefern lassen.
Noch dazu verliere ich jedes Jahr irgendwann den Anschluss ans Wuchernde,
aus speziellen Gründen mag das, was vorhanden wäre,
nicht gegessen werden ...
Ich glaube, in meinen vorhergegangenen Leben habe ich jede Menge Domestiken gehabt, 
die alle Dienste gegen geringfügige Entlohnung für mich erledigt haben  -
wo sind die Zeiten?
Gärntnerin jedenfalls war ich sicher nie.


Montag, 21. April 2014

OSTERAUSFLUG


Ein Ausflug nach Maria Taferl.
Sehr schön, sehr ruhig, sehr entspannt, sehr kraftvoll.
Ein starker Energieplatz, der bereits vorchristlich genutzt wurde.
Der keltische Opferstein wird außerhalb der Kirche bewahrt.






Eine mechanische Weihnachtskrippe und dieses alte Panorama gibt es auch zu sehen.
Über 100 Jahre und es bewegt sich noch.


Freitag, 18. April 2014

KREATIVTAG


 
Weil wieder einmal die Sonne geschienen hat,
habe ich ein paar Dinge ein wenig im Shabby-Chic-Style aufgehübscht.
Die Vergissmeinnicht müssen noch in ihr neues Gefäß hineinwachsen.
Es waren noch mehr Sachen.
Aber da gibt es keine Fotos.
Und alles ist auch nicht gelungen.
Weil z.B. auf dem frisch Gesprühten, Fliegen unbedingt kleben wollten.
Vielleicht könnte man da einen neuen Trend kreieren?
Shabby mit Originalinsekt?
Der Post war gestern schon kurz da -
in meiner Einsiedelei ist es zeitlos.
Da kann ich schon einmal das Datum verwechseln.
Dafür gibt es das Bild vom Sessel heute dazu.


 



Donnerstag, 17. April 2014

DIE SCHUHE MIT DEM WIR-GEFÜHL

 
 Nein, ich möchte nichts Negatives schreiben.
Das wäre ungerecht,
weil es ist ohnedies alles toll.
Die Idee, die Qualität, der Besitzer.
Aber trotzdem:
ich bin zufällig zur Hausmesse zurechtgekommen,
und das war eigenartig.
Wirklich viele, viele Leute,
alle, alle mit Waldviertler Schuhen,
die in einer riesigen Halle noch mehr Waldviertler Schuhe kauften.
Kinder, Alte, Junge verbunden über bunte Qualitätsschuhe,
getragen vom einem alternativen Lebensgefühl,
rebellisch zusammengehörig,
vereint im Besonderssein.
Die Schuhe mit dem Wir-Gefühl.
Fast schon eine politische Botschaft.
Statement einer Kraft, die von unten kommt. -
Vermarktung ist alles.

http://www.w4tler.at/geaneu/
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Staudinger



 
Und die Katze hat damit gar nichts zu tun.

Mittwoch, 16. April 2014

VOM TRÄUMEN


Was passiert mit unbeendeten Träumen?
Verlassene Strukturen, die hilflos im Raum schweben,
ihren Ausgang suchen im Land der vielfältigen Möglichkeiten.
Geboren in dunklen Sphären,
der fein gewebte Faden der Zusammenhänge plötzlich gerissen,
die Enden nie mehr zusammengefügt,
unvollendete Optionen.
Geschaffen und nicht ausgetragen,
verkümmern sie im Zwischenreich des Nichtseins.

 

Dienstag, 15. April 2014

BLOCKHEIDE


 Jedes Jahr wieder:
der Spaziergang durch die Blockheide -
einfach schön.
 





Montag, 14. April 2014

BÜCHERMÄDELS ODER WO DIE KULTUR HINFÄLLT

 
In einem kleinen Waldviertler Dorf leben die Büchermädels.
Zwei fleißige Schwestern aus Paderborn,
die ihr profundes Wissen und ihre Liebe zum gedruckten Wort zum Beruf gemacht haben.
In ihrem Haus beherbergen sie Tausende Bücher,
die gerne an neue Besitzer vermittelt werden.
Liebevoll gehegt und gepflegt werden die Papierschätze,
bis sie eine dauerhafte Heimat gefunden haben.
In dem Dorf gibt es keinen Bäcker, keinen Greißler,
ich glaube nur ein Wirtshaus,
aber es gibt dieses Antiquariat und ein weit übers Waldviertel hinaus bekanntes Theater.
Das Antiquariat wird hauptsächlich als Versandhandel betrieben,
auf Verlangen bekommt man Listen zugeschickt,
aber man kann auch persönlich in den Regalen stöbern.
Ein Tipp für einen Osterausflug?
 


Sonntag, 13. April 2014

BEDEUTUNGSLOS

Manchmal denke ich
es ist die totale Selbstüberschätzung
die uns glauben lässt
irgendetwas, das wir tun, wäre wichtig
bedeutungslose Spielbälle am Würfelbrett des Lebens
sind wir nur