Sonntag, 31. Oktober 2021

UHREN UND ZEIT


Jetzt sind die Uhren wieder zurückgestellt.
Auf Normalzeit.
Das mag ich gar nicht.
Es dann im Dezember bereits um 4 Uhr dunkel.
Das sind so viele Stunden Tag im Finsteren.
Bei mir im Haus gibt es wenige Uhren,
die zu verstellen sind.
Ich habe kleine Wecker herumstehen,
Armbanduhr trage ich fast nie.
Wirklich nur dann, wenn ich irgendwo pünktlich sein muss.
Eine allgemeine Zeitlosigkeit hat mich erfasst.
Wochentag, Datum - kriege ich mit Konzentration richtig hin.
"Zeit ist das, was man an der Uhr abliest."
Albert Einstein
Heißt das, wenn ich keine Uhren benütze,
hat mein Leben keine Zeit?
Wenn ich das, was mein Leben taktet,
z.B. der Fernseher, ausschließe, leitet mich dann der Lauf der Gestirne?
Hunger und körperliche Bedürfnisse?
Wenn ich aus der Zeit falle, falle ich dann auch aus dem Raum?
Das alles könnte man in den Dunkeltagen ausprobieren.
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Traum:
Die Post hat mir einen Karton mit kleinen Skorpionen gebracht.
Meine Sorge war, was sie fressen werden.
Das Geschenk hat mich so gefreut, dass ich glücklich erwacht bin.
???
Rätselhaft. Ich habe eigentlich keine besondere Beziehung zu Skorpionen in Tierform.






 

Samstag, 30. Oktober 2021

BIENEN UND KOMPOST



 Wenn der Efeu im Herbst blüht,
sind an sonnigen Tagen Hunderte Bienen darauf unterwegs.
Ist so ziemlich das Einzige was jetzt an Nahrung zu bekommen ist.
Die kleinen Brummer tragen schwere gelbe Hosen.
Die reinste Freude ihnen zuzusehen.
Sogar ein Schmetterling erhebt sich aus seiner Winterstarre.
Ein Zuckerhutsalat wächst noch und ist bereit zur Ernte.
Schau ma mal, ob ich ihn essen mag.
Ich bin ja im Verwerten der Gaben eher unzulänglich.
Auch meine Einkäufe sind, naja, sagen wir mal fehlerbehaftet.
Solange ich nur immer die gleichen Dinge besorge,
ist alles gut.
Aber wenn ich auf Ausgefalleneres zurückgreife,
das ich auch ganz gerne esse,
aber eben nie in dem Moment, wenn ich in den Kühlschrank schaue,
dann wird das zu einem Wegwerfproblem.
Es gibt Kandidaten für den Kompost.
Melonen, Avocados und Mozzarella.
Kürbis zähle ich auch dazu.
Den nehme ich nicht einmal geschenkt.
Ich gelobe immer Besserung.
Der Geist ist willig,
der Appetit nicht lernfähig.







Freitag, 29. Oktober 2021

HAARE


Sind Haare nicht ein klein wenig wie Blätter der Bäume?
Ein Ausdruck von Vitalität und Freiheit?
Meine Corona-Haare wachsen immer noch.
Habe sie seit einem Jahr nimmer geschnitten.
Der Lieblingsmasseur meinte,
wenn ich das Ende der Situation abwarten wolle,
werde ich bald aussehen, wie ein indischer Guru.
Die schneiden nie nix.
Die langen Fingernägel dazu fehlen noch.
Aber das ist eklig.
Die beliebten praktischen Kurzhaarschnitte alter Frauen kann ich sowieso nicht haben,
womöglich noch in gelb (blond) eingefärbt.
Haare sind ein Symbol.
Gleichschnitte, wie z.b. in militärischen Einrichtungen,
Gefangenenlagern, religiösen Gemeinschaften ... etc.
bedeuten Unterordnung, Abgabe der Individualität.
In Hippiezeiten war die unkontrollierte Haarpracht ein Ausdruck
des Widerstandes und der Selbstbestimmung.j
Gibt es einen besonderen Pandemie-Style?




 

Donnerstag, 28. Oktober 2021

WINTERMODUS



Im Wald hat jemand Kerne auf den Stein gestreut.
Fleißig nehmen  kleine Vögel den Futterplatz in Anspruch.
Eine Weile habe ich ihnen zugesehen.
Haubenmeisen waren vorsichtig und beäugten mich von oben.
Kleiber und Kohlmeisen ließen sich kaum stören.
Daheim am Vogelbaum schauen auch bereits Meisen vorbei.
Ein wenig müssen sie noch warten.
Auch die Rehe, die allabendlich zum Haus kommen,
sollen sich mit abgefallenen Äpfeln begnügen.
Wir sind noch nicht im Wintermodus.




 

Mittwoch, 27. Oktober 2021

ALLES LEBEN KOMMT AUS DEM WASSER




 Wieder lange am Teich gesessen.
Wasser ist mein Element.
Alles Leben kommt aus dem Wasser.
Ich muss nahe am Ursprung sein.
Eben erst daraus geboren.
Wenn ich auf die glatte oder bewegte Oberfläche blicke,
kommt  Glück.
Im Solarplexus breitet sich ein rundes, sattes Gefühl aus,
ganz ohne Kalorien.
Wasser hat etwas Ewiges
und ich kann für Momente daran teilhaben.
Immer schon wollte ich mit Blick auf einen See, Teich, das Meer wohnen.
Die Sehnsucht habe ich wohl nicht mit Konsequenz verfolgt.
Oder die schönen Plätze sind mir zu überlaufen, zu teuer,
nicht verträumt genug.
So muss ich mir die Idylle im Bescheidenen suchen.
Wasser hat auch etwas Wildes, Beängstigendes.
Tötet und Vernichtet.
Vielleicht lehrt mich der Respekt davor nicht zu nahe daran leben zu wollen.









Dienstag, 26. Oktober 2021

BROT UND SPIELE


Heute ist Nationalfeiertag.
Tag der Fahne.
Die Skirennsaison hat begonnen.
Gefühlt startet sie in jedem Jahr früher.
So wie Weihnachtsbeleuchtung und Lebkuchen.
Gefühlt gibt es mehr Sportereignisse im Fernsehen.
fällt mir dazu ein.
Gib dem Volk Futter und es wird zufrieden vor sich hindämmern.
Rehe haben die herbstmüden Küchenkräuter gefressen.
Petersilie und Liebstöckl.
Erstmals Leggins unter Hosen angezogen.
Sonst muss ich den ganzen Tag niesen.
Ich habe wirklich lange, lange keine Schokolade gegessen.
Und kaum Kuchen und Kekse.
Das hat keinerlei Auswirkungen auf mein Gewicht gehabt.
Aber eine lächerliche Handvoll Amarenakirschen in Zartbitterschokolade
schlägt sich sofort mit Badezimmerwaagenausschlag nieder.
Da erkläre mir einmal einer die Welt!


 

Montag, 25. Oktober 2021

BEGRABENE TRÄUME



Der Lauf der Zeit begräbt viele unserer Träume.
Im Strudel des Lebens geraten sie in Vergessenheit.
Schwimmen letztlich wie ein verwelktes Herbstblatt am trüben Wasser des täglichen
Geschehens.
Lassen wir sie untergehen oder fischen wir sie nochmals aus dem Normalen,
versuchen ihnen Leben einzuhauchen?
Wird aus einem verwelkten Blatt ein stabiles Pflänzchen?
Wunder sind gefragt.


 

Sonntag, 24. Oktober 2021

LANGEWEILE


Jetzt habe ich 5 Minuten lang die verwitterten Bretter über dem kleinen Bach
angesehen und immer noch ist mir keine Texterleuchtung gekommen.
Eigentlich habe ich nix zu erzählen.
Alles beim Alten.
Keine Pläne, keine Termine, keine besonderen Aktivitäten.
Kaum kommt mir etwas Zukünftiges in den Sinn,
fällt mir die aktuelle Situation ein und ich denke:
"Wer weiß, was in 3 Wochen machbar sein wird."
Ich glaube, ich werde auf meiner Ofenbank verfaulen.
Das Allerbeste wäre jetzt einzuschlafen und Ende März 2022 wieder aufzuwachen.
Dann sind Kälte und Dunkelheit Geschichte.



 

Samstag, 23. Oktober 2021

KÜHE UND PUTZEN


Sogar ich muss ab und an putzen.
Meist am Sonntag. 
Weil da mag ich ohnedies nicht aus dem Haus.
Mit Musik auf den Ohren und ein paar Tanzschritten dazwischen.
So ist alles halb so schlimm.
Putzworkout.
Weil jetzt die Drinnenzeit beginnt, habe ich meinen Meditations- und Sportplatz
im Badezimmer hergerichtet.
Eine neue Zeit voller Disziplin beginnt jetzt.
Warum kann ich mir das nicht glauben?
Schöne Herbsttage waren jetzt.
Viele Farben.
Die Kuh trägt den Nasenring nicht zur Zierde.
Sondern, dass sie nicht bei anderen Kühen aus dem Euter saufen kann.
Das machen Tiere, wenn sie durstig sind und kein Wasser auf der Weide haben.
Kuherziehungsmaßnahme.
Tja. Menschen sind erfinderisch,
wenn es darum geht, 
die Erträge aus der Nutztierhaltung zu steigern (oder so hoch wie möglich zu halten).



 

Freitag, 22. Oktober 2021

KALTE LINSEN


 Am Ende der Saison gibt es Eis nur mehr in Plastik.
Alles verräumt.
Geschirr und Möbel.
Der Genuss zu süß und klebrig.
Die Tage unglaublich schön.
Prächtige Farben.
Indian Summer.
Rote Blätter zeigen sich auch. Nicht da, wo ich fotografiert habe.
Weil mir die Medien ständig von drohenden Stromausfällen berichten
(bei mir in der Einschicht muss ich in den kommenden Monaten sowieso damit rechnen),
habe ich meinen Gaskocher überprüft und die Kartusche dafür ist fast leer.
Wenn schon kein Strom, dann möchte ich wenigstens Kaffee trinken,
oder Tee oder Linsen essen oder mir sonst etwas kulinarisch Gutes tun können.
Im Baumarkt gibt es keine Kartusche passender Größe.
Im Internetz schon, aber die liefern nicht nach Österreich.
Flexibel wie ich bin, wollte ich etwas Neues kaufen.
Für den gewählten Kocher waren die passenden Kartuschen auch nicht vorrätig.
Da ich aus Gründen in den letzten beiden Jahren wenig Dinge erworben habe,
habe ich vergessen, wie kompliziert es manchmal ist, passendes Zeug zu kriegen.
Da führt eins zum anderen,
einmal im Kreis gedreht,
und man steht wieder am Beginn.
Das Erreichen einer zufriedenstellenden Lösung steht weiterhin auf der Agenda.
Damit ich Linsen nicht kalt essen muss.





Donnerstag, 21. Oktober 2021

PIONIERSFRAUENGEIST


Hinter dem schweren Holztransporter bin ich eine Weile hergefahren.
Viele Bäume werden geschlägert.
Die Preise sind hoch.
Die Zeitung schreibt mir, dass Papier für Bücher bereits knapp wird.
(Meinung: das schadet gar nicht. Vielleicht wird die ungeheure Inflation der Druckerzeugnisse der letzten Jahre etwas eingebremst. Es gab eine Zeit, da war Papier so kostbar und teuer, dass jedes Futzerl von dem wertvollen Material beschrieben wurde. Mir blutet oft das Herz, wenn ich den heutigen Überfluss sehe. Zero Waste in dem Bereich wäre mir ein Anliegen. )
Wenn ich sage,
dass ich großes Vergnügen am Befahren dieser unasphaltierten Waldstraßen habe,
wird mich niemand verstehen.
Es ist wie spazieren gehen mit dem Auto.
Man kann träumen, schauen, sehen ....
Es macht mir auch gar nix aus,
langsam hinter dem LKW zu fahren.
Alles hat einen Hauch von Abenteuer und von ursprünglicher Wildnis.
Mein romantischer Pioniersfrauengeist wird bedient.
Um die Winterreifen muss ich mich kümmern.
Der erste Schnee kommt bestimmt demnächst.

Mittwoch, 20. Oktober 2021

UNRUND UND GALGEN



Manche Tage fangen schon seltsam an.
Eine Nacht mit vielen Träumen,
bei denen ich immer dachte - die sind zukunftsweisend.
Des Morgens wusste ich nur mehr den der Mängel.
Ich hatte ein Geschäft, das von Leuten gestürmt wurde,
bis alles ausverkauft war.
Naja. Das kann uns demnächst passieren.
Tagsüber im Waldviertel unterwegs.
Habe beim Galgen angehalten.
Sieht hübsch aus, wenn auch die Vorstellung der Vergangenheit nicht heiter erscheint.
Zufällig einen Freund getroffen.
Zufällig im Kaffeehaus eine Bekannte getroffen.
Der ich im Abstand von Jahren an vielen Orten begegne.
Das hätte  nicht sein müssen,
denn sie ist rundherum negativ.
Am Abend war ich leicht krank. Angekränkt.
So ein seltsamer Tag. 
Eigentlich ok und doch völlig unrund.






 

Dienstag, 19. Oktober 2021

KAFFEE MIT AUSSICHT


Schöne Tage.
Einen Kaffee mit Aussicht getrunken.
Um den Teich spaziert und die Holzarbeiten der Biber betrachtet.
Vor dem Winter sind sie besonders aktiv.
Prächtige Farben.
Der Herbst macht nochmals bunt,
vor dem Weiß - und Graueinerlei der kommenden Monate.
Mein Auto hatte einen herausfordernden Tag.
Viele unbekannte unbefestigte Güterwege.
Irgendwer hat mir meine Hosen enger genäht (nicht alle glücklicherweise).
Das ist ein Geheimnis, aber ich verrate es:
ich habe mit Nahrungsergänzungen experimentiert.
Dachte vielleicht wäre ein Schmiermittel für meine Gelenke dabei.
Wunderbarerweise ist meine Haut glatt und faltenfrei geworden.
Der Haken: das Gewebe wurde richtig aufgeschwemmt.
Zugenommen.
Unangenehmes Gefühl.
Kein Nahrungsergänzungsmittel mehr: die Haut ist schrumpelig wie zuvor,
aber die zugelegten Kilos bleiben bei mir.
Tja. Es gibt einfach nix Perfektes auf der Welt.



 

Montag, 18. Oktober 2021

EWIG



Die Tage gleiten weitgehend ereignislos ineinander.
Die Nächte lang, die Wochen kurz.
Auf den Sonntag folgt bereits das nächste Wochenende.
Ich brauche einen Kalender für 1922.
Gerade eben habe ich einen für 1921 besorgt.
Wo gehen die Jahre hin?
Sie zerrinnen und mit ihnen die Restlebenszeit.
Zeiten ohne Punkt und Komma.
Zeiten ohne Plan und Anker.
Beständig ist möglicherweise nur das Ewige.
Und auch über das weiß man nichts Näheres.



 

Sonntag, 17. Oktober 2021

KREN


Diesen uralten Kren (Meerrettich) habe ich beim Durchwühlen meiner
Gartenwildnis ausgegraben.
Einmal Kren, immer Kren.
Die Wurzeln sind unkaputtbar.
Ich esse keinen.
Himbeeren, Brombeeren, Stachelbeeren gepflanzt.
Ich bin neugierig, ob sich mein Energieanfall in Erträge umsetzt.
Der Nachbar hat Brot gebracht.
Er wirft damit meinen Speiseplan um.
Denn das frische Brot aus dem Holzofen muss ich zumindest kosten,
bevor ich es einfrieren kann.
Er bringt es immer unverpackt, einfach so.
Training fürs Immunsystem.
Seit ich vor vielen, vielen Jahren in den Tropen Kinder im Wasser herumspringen sah,
in das auch Abwässer und sonstiger Unrat floss,
Wäsche wurde dort gewaschen,
wahrscheinlich wurde es auch zum Kochen verwendet,
also, seitdem setze ich auf Abhärtung.
Denn was eine nicht umbringt, macht hart.
Oder so ähnlich.




 

Samstag, 16. Oktober 2021

BÖSES OMEN




 Normalerweise stelle ich im Herbst Schneegatter beim Eingang auf.
Um die Winterstürme abzuhalten, die den Schnee verfrachten.
Früher konnte ich manchmal nicht aus der Tür,
weil sie hüfthoch zugeweht war.
Die letzten Jahre war nix.
Schneegatter vergebens aufgestellt.
Hm. Und heuer werde ich darauf verzichten.
Meine innere Meckerstimme sagt:
"Das wird dir noch Leid tun. Meterhoch werden sich die Wechten türmen....."
Aberglaube oder Unsinn?
Meine Himbeerstauden habe ich gesetzt.
Sie sind über Nacht in einem großen Plastiksack, dort wo die Maus wohnt, gestanden.
Beim Rausnehmen bemerkt,
dass die Maus in wenigen Stunden den Sack völlig zerbissen hat.
Böses Omen??
Werden die Himbeeren auch wieder vernichtet?
Und ich bleibe früchtelos?
Aberglaube oder Unsinn?
Vielleicht helfen die Glücksschweine beim Abwenden jeglichen Übels.



Freitag, 15. Oktober 2021

MOHNNUDELN


Mohnnudeln wollte ich essen.
Meine Küche besitzt kaum Maschinen,
deswegen musste ich den schweren Barockmörser bemühen.
Der steht eigentlich nur herum.
Das Stampfen war Workout.
Vom grauen Mohn zu schwarzen.
Und der riecht dann schon und schmeckt nussig.
Stampfen ist besser als mahlen,
die kleinen Körner werden gequetscht und es tritt mehr Öl aus.
Nudeln waren selbst gekauft.
Die Zubereitung kann man noch etwas verbessern.
Am Schluss ist mir die Rumflasche gekippt
und es war reichlich Rum vorhanden.
Zucker verwende ich sehr, sehr sparsam.
Früher hat man im Waldviertel die Nudeln mit Sauerkraut gegessen.
Also, eine salzige Variante.
Getrunken habe ich weißen Sturm.
Hat gut gepasst.
Ich bin für Essen dankbar.
Es geht nicht allen Menschen so gut.