Freitag, 29. Juli 2022

DIES UND DIES


In Freistadt.
Immer wieder hübsch.
Seit langem wieder im Kino.
"Corsage" von Marie Kreutzer.
Gut gemacht mit exzellenten Schauspielern.
Emotional hat er mich nicht abgeholt.
Ein Film zum Zusehen.
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Essen geht wieder.
Sogar ab und an eine Tasse Kaffee.
Alkohol und Zucker und Obst bleiben gestrichen.
Zucker nehme ich seit 40 Jahren kaum zu mir.
Mit einem Kilo im Vorratsschrank komme ich Jahre aus.
Aber ich nasche gerne.
Kuchen, Kekse, Schokolade.
Fehlt nicht besonders.
Ohne Alkohol habe ich auch kein Problem.
Mein tägliches Bier wird nicht getrunken.
Ich lebe gesünder, als ich es ideenmäßig möchte.
Ein Schritt noch, dann artet es in Askese aus.
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Dieser Waldviertelsommer ist schön.
Kaum zu heiß.
Ab und an ein Gewitter.
Tage, die man mag.
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So oder so ähnlich stelle ich mir mein Ende vor:




 

Mittwoch, 27. Juli 2022

DER EIGENE WEG


Die kleinen Freuden:
eine junge Kröte bei den Kräutern gefunden.
Beobachtung: in dem Entwicklungszustand springen sie noch.
Älter, behäbig und dick bewegen sie sich nur mehr kriechend fort.
Mein Busenkaktus, der verborgen zwischen Pflanzen draußen steht,
hat kleine Blüten angesetzt. Das gabs noch nie.
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Ich fühle mich, wie ein in Teig eingebackener Fisch, der die
äußeren Schichten sprengt.
Viel Gewicht abgeworfen.
Beim Ultraschall hat sich nichts Neues gefunden.
Wahrscheinlich Galle und Leber beleidigt.
Jetzt lasse ich weitgehend Zucker und Obst weg.
Was ich nicht wusste, Fructose lagert sich in der Leber als Fett ein.
Ich habe in letzter Zeit viel Kirschen, Erdbeeren, Pfirsiche gegessen
und bereits dunkel gespürt, das mir das nicht gut bekommt.
Durch das Entlasten werden auch die Gelenke besser.
Auf einem Büchermarkt habe ich das Buch von Dr. Joe Dispenza
"Du bist das Placebo", "Bewusstsein wird Materie" mitgenommen.
Der Band wäre mir nicht aufgefallen, aber die Hexenfreundin spricht seit langem darüber.
Passt ziemlich gut in mein Gesamtkonzept und ist so spannend.
Er schreibt, dass wir unsere Welt erschaffen können und indem wir das
Zukünftige imaginieren, haben wir es auf einer Ebene bereits verwirklicht.
Gene sind veränderbar.
Das ist jetzt sehr vereinfacht, aber ich stelle mir meine Gesundheit mit einem beweglichen
Körper ohne Schmerzen vor.
Meine Zukunft ist auch weitgehend ohne Ärzte.
Habe den Medizinerkonsum ohnedies bereits auf ein Minimum reduziert.
Es wäre doch gelacht, wenn das alles nicht zu kriegen wäre.



 

Montag, 25. Juli 2022

REVOLUTION


"Acht Tage Revolution"
Das Buch von Artur Klinau über die Massenproteste in Belarus 2020 habe ich ausgelesen.
Erschreckend.
Mit welcher Brutalität gegen Demonstranten vorgegangen wurde/wird.
33000 Menschen hat man damals festgenommen, 450 verletzt und mindestens 6 Leute getötet.
Es gab grausame Folterungen.
Die Beschreibungen lesen sich furchtbar.
Immer stellt sich die Frage,
welcher Trieb des Bösens im Menschen losgetreten wird,
wenn Befehle von oben die eigene Moral, die eigenen Grenzen aushebeln.
Welche Lust am Vernichten  freigesetzt wird, wenn die Taten von Obrigkeiten sanktioniert sind.
In diesen Diktaturen werden eigene Truppen für gewaltsames Eingreifen herangezüchtet.
Blinde Schergen, gehirngewaschene Sklaven, die mit einigen Annehmlichkeiten für ihr Tun belohnt werden.
Das war schon immer so und wird anscheinend immer so bleiben.
Der Trieb der Grausamkeit und die Lust am Verbrechen an Brüdern und Schwestern kann im Menschen befreit werden.
Aktuelle Anfrage:
Wie kann man auf die Idee kommen  Krieg zu  unterstützen?
Waffen herzustellen?
Zu töten?
Und dem Ganzen ein Mäntelchen der Gerechtigkeit umhängen?










 

Freitag, 22. Juli 2022

DAS LEBEN IST LEICHT


 Kinder sind ja nicht so meines.
Eher weniger.
Ein Traum:
Für ein kleines, ganz bezauberndes 2jähriges Mädchen habe ich gesorgt.
Leihoma oder dergleichen war ich
und bin mit dem lachenden Geschöpf zärtlich an mich gedrückt,
Aufzug auf- und abgefahren.
Sehr beglückt erwacht.
Mit der Information:
"Das Leben ist leicht."
Mit dem Gefühl durch den ganzen Tag gekommen.
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Schon ewig rede ich von einer neuen Kamera.
Einmal, als ich mich endlich entschlossen hatte,
ist die bestellte nicht angekommen.
Inzwischen habe ich mich mit der alten, heißgeliebten Knipse abgefunden.
Sonst hätte ich euch ein Foto zeigen können,
auf dem eine Spinne einen im Netz gefangenen Schmetterling einwickelt.
Dessen Leben war  nicht leicht.
Sondern beendet.



Mittwoch, 20. Juli 2022

EIN SOMMER


In diesem Sommer beobachte ich in meiner Wildnis Schmetterlinge,
die sich um Wegwartenblüten streiten.
Mehr Schmetterlinge als Blüten.
Also kann weiterhin das Wuchernde nicht gemäht werden.
Den zarten Flügkörpern kann ich das Futter nicht wegnehmen.
Die weißen Blüten am Foto sollten Mädesüß sein.
Bei der netten, sehr hübschen Landärztin gewesen.
Ich mag hübsche Menschen.
Sie hat mich unter Androhung aller Schrecklichkeiten, die mir widerfahren könnten, zum Ultraschall überwiesen.
Es ist immer das Gleiche mit ÄrztenInnen. Panikmache gehört zum Berufsbild.
Damit sind sie in der Jetztzeit gut aufgehoben.
Es gibt ja gerade Panik für alles.
Im Angebot sozusagen.
Bin ich froh, dass ich jetzt, wenn es heiß werden wird,
in der Gegend herumfahren darf.
Den Termin habe ich um 14 Uhr gekriegt und soll dort nüchtern erscheinen.
Wo ich jetzt durch die verminderte Nahrungsaufnahme ohnedies so kreislaufschwach bin.
Und mich mit nix dopen kann. Kein Kaffee, kein Kuchen.
Nur Wasser und Tee und ein bisserl was dazu. Trockene Semmeln danach.
So habe ich mir das Sommerglück nicht vorgestellt.



 

Montag, 18. Juli 2022

AM TEICH


 Vor den Menschen bin ich am Teich.
Wenn das Licht noch klar ist,
ungetrübt von der Last des Tages.
Zu Fischen und Enten tauche ich ein.
Schwerelos im Wasser schwebend.
Das ist Befreiung aus der Körperbürde.
Vorbeischwimmende Wassertiere.
Ein Vogel muss sich strecken, um die oberen Blätter anzuknabbern.
Weiter unten ist ihm alles nicht gut genug.
Was sagt mir das?
Die Wölkchen am Himmel sind reisende Schäfchen.




Sonntag, 17. Juli 2022

BÜCHERSCHRÄNKE


Die Bücherschränke, die es in vielen Orten gibt,
sind wahre Fundgruben.
Mich begeistern die Überraschungen, die darin versteckt sind.
Werke, die ich sonst nie gelesen hätte,
kommen zu mir.
Natürlich schaue ich vieles nur quer durch.
Letztlich sind zwei besondere Schätzchen zu mir gekommen.
"Acht Tage Revolution" von Artur Klinau über den Aufstand in Belarus 2020.
Spannend.
Sein Leben in dem Land beschreibt er mit diesen Worten:
"26 Jahre sind eine Epoche, ein ganzes Leben. Du hast es in einer Strafkolonie zugebracht, die du längst in- und auswendig kennst. Hier ist das Tor, der Zaun, der Stacheldraht und das Wachhäuschen. und dort die Zelle. Darin der Kübel und der Tisch, darauf dein  Becher, der Aluteller und der Löffel."

"Kunst des Reisens" von Alain de Botton
war die zweite Eroberung.
Eine schöne Sprache. Kostbar.
Wenige Bücher dürfen bei mir bleiben,
die anderen gehen weiter zu einem anderen Tauschort,
wo sie ihr kostenloses Unterwegssein fortsetzen können.
So haben sie es besser, als ewig in einem staubigen Regal unbeachtet zu vergammeln.


 

Freitag, 15. Juli 2022

BEFINDLICHKEITEN


Also, das ist alles schon seltsam.
Kaum spiele ich mit dem Gedanken,
mich doch einmal aus der Einsiedelei wegzubewegen,
kriege ich irgendwelche Körperzustände.
Gerade getoppt von Gallenschmerzen,
natürlich ist der Kühlschrank momentan mit Obst voll,
was ich gar nicht vertrage.
Tee, Tee, Tee und Ofenbank.
Ich finde doch immer, der Körper sollte funktionieren.
Meiner hat ein Eigenleben entwickelt,
das sich ständig mit meinen Kopfplänen kreuzt.
Aber ein wenig Teich geht immer.
Auch ohne Essen.
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Dieser Tage war hier wieder ein leichtes Erdbeben.
Ich habe den Knall gehört und am nächsten Tag bei der ZAMG die Bestätigung gefunden.
Finde ich aufregend. Ich bin die Einzige, die das interessiert.
Wenn die Erde sich Luft macht.

Hundertwasserbrunnen in Zwettl


 

Mittwoch, 13. Juli 2022

VOM SEHEN


 "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst."
Diesen Buchtitel habe ich irgendwo gelesen.
Verwirrt macht mich,
dass ich sagen müsste:
"Du darfst nicht alles glauben, was du siehst."
In letzter Zeit beobachte ich öfter,
dass ich sehe, was ich sehen möchte.
Mein Gehirn mir eine persönliche Wirklichkeit abbildet.
Sozusagen geschönt oder verzerrt.
Anscheinend gibt es keine objektive Wahrnehmung.
Die Welt da draußen erfährt immer die Korrektur durch unsere Sinnesmöglichkeiten.
Deswegen lebt jeder Mensch im eigenen Universum.
In einem Augenblick kann ich die Seiten verschieben.
Und es wird mir im Moment klar,
dass die Version, die ich gerade betrachte,
nur eine kleine Facette vieler Möglichkeiten ist.
Verwirrend.
Wenn man den eigenen Eindrücken keinen Glauben schenken kann.
Denn viele andere Varianten sind auch wahr.






Montag, 11. Juli 2022

ALLJÄHRLICHE BILDER

Die alljährlichen Mohnfeldbilder.
Blüten, wie Schmetterlingsflügel.
Kostbare Natur.
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Das kleinräumige Sein macht Spaß.
Ich sammle Johanniskraut, Thymian und Königskerzenblüten.
Beobachte die Wildbienen und Schmetterlinge in meinen verwilderten Wiesen.
Gleite durch stille Tage.
In meinen Träumen bin ich unterwegs und bestehe Abenteuer.
  Das Leben spielt mit mir auf sanfte Art.







 

Freitag, 8. Juli 2022

KURZLEBIG


Bekennender Sommerfan bin ich.
Diese schöne Zeit ist kurzlebig.
Schmetterlinge flattern einige Wochen.
Bunte Blumen verblühen über Nacht.
Vielleicht fühlen wir das Heitere, Schöne, Üppige schneller, sozusagen beschleunigt.
Mit dem Bestaunen und Genießen kommt man fast nicht hinterher.
Das Dunkle, Kalte des Winters währt scheinbar ewig.
Mühsam nur lässt sich die erstarrte Jahreszeit brechen.
Noch liegen Wochen voller Wohlgefühl vor mir.
Mit diesen Gedanken sieht auch die Ruine im Regendampf hübsch aus.

Ein wenig Heini Staudinger:




 

Mittwoch, 6. Juli 2022

KÖNIGSKERZEN UND DANKBAR


Königskerzen blühen.
Die prächtige Raupe wird ein Königskerzen-Mönch.
Ein großer Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter.
Schade. Kein bunter Schmetterling.
So viel regnet es heuer und alles wächst üppig. 
In buntesten Farben.
Es gibt Tage, da bin ich einfach dankbar.
Dankbar für die Schönheit.
Dankbar, wenn die Müllabfuhr kommt.
Dankbar für köstlich duftendes Essen. 
Dankbar für die vielen Alltäglichkeiten,
die Selbstverständlichkeiten,
die Kleinigkeiten,
die wenig Wertgeschätzten,
die doch so wichtig sind
und die unsere geordnete Welt ausmachen.
Noch sind sie verfügbar.
---
Diese Sommerzeit ist meine Lieblingsjahreszeit.
Fast täglich hole ich im Wald eine kleine Portion Eierschwammerln.
Ich spreche mit den Wichteln, wenn sie mich nichts finden lassen.
"So geht das gar nicht",
sage ich und plötzlich stehe ich vor einem gelben Fleck.
Funktioniert nicht immer,
aber oft und macht Spaß.
Frau muss sich ihre Märchen und Visionen bewahren.
Was wissen wir von den Geheimnissen der Natur?
Von ihren Verbindungen, Allianzen und Freundschaften?




 

Montag, 4. Juli 2022

BLAU UND GRÜN


"Blau und Grün tragen die Narren von Wien",
sagte meine Großmutter zu mir,
wenn ich solche Ringelsocken anhatte.
Natur macht sich keine Sorgen über  unpassende Farbzusammenstellungen.
Diese Wiener Großmutter mochte ich nicht.
Sie roch schlecht.
Sie war hässlich.
Sie buk gelbe unessbare Magarinetorten.
Sie trank dunkles Bier mit Ei und Zucker.
Mein Großvater, der sich eines Tages ins Bett legte und jahrelang nimmer aufstand,
sagte zu ihr:
"Sei still, du bist dumm."
Sie war eine  Dulderin mit Leidensgesicht.
Schlich auf leisen Sohlen, fast unsichtbar.
Wurde uralt.
Zwei Weltkriege, eine Flucht mit gebrochener Hüfte, eine vom verschmähten Liebhaber
erschossene Tochter.
Chronologie eines Lebens, das keine besonderen Abdrücke hinterlassen hat.
Wenn man zu ihr kam, erzählte sie von rauschenden Ballnächten als
junges Wiener Mädel.
Die Erinnerung, die ihr blieb.



 

Freitag, 1. Juli 2022

LANDLEBEN


 Eine Weide ist aufs Scheunendach gestürzt.
Gewittersturm.
2 Traktoren aus dem Dorf haben sie mit einer Seilwinde hochgezogen.
Kein einziger alter Dachziegel ist gebrochen.
Im Wald liegen umgefallene Bäume,
die mich bei der Heimfahrt auf abenteuerliche Wege ausweichen ließen.
Ab und an fühle ich mich für das Pionierinnenleben zu alt und müde.
Aber die Akzeptanz allen Daseins findet im Kopf statt.
Meine Solardusche ist lustig, aber nicht sehr warm.
Haare waschen funktioniert, wenn man sich bescheidet.
Sie steht nicht lange genug in der Sonne
und außerdem ist hier das Waldviertel.
Die Zeckensaison hat bei mir eingeschlagen.
Es gibt winzige Viecher, die man kaum sieht.
Singleunmöglich ist der Platz ober dem Schulterblatt.
Musste eine Nachbarin um Hilfe bitten und es gab dann  Kaffee dazu.
Manches ist gerade seufz.
Viele Gewitter und viel Regen.
Tropenluftfeuchtigkeit.
Eierschwammerln gibt es.