Sonntag, 28. Februar 2021

ES IST KEINER MEHR DA


 Jetzt, wo ich viel Altes aufarbeite,
fehlen mir meine Vorvorderen.
Es ist keiner mehr da, den ich fragen könnte.
Vergangenheit für immer verloren.
Die erzählten Ereignisse waren früher für mich nicht besonders interessant.
Teilweise gehört und vergessen.
Manches habe ich mir gemerkt,
aber mehr Fragen sind aufgetaucht,
als Antworten im Gedächtnis geblieben sind.
Schade.
So muss ich mir selbst meine Meinung zusammenreimen,
die dann zu meiner  Wahrheit wird.
 Heute tut es mir leid, dass ich nicht besser zugehört habe.
Denn die Geschichte der Vorvorderen ist auch die eigene Story.
Und manch Vergessenes muss nachgelebt werden.



Samstag, 27. Februar 2021

DER LETZTE LIEBHABER MEINER MUTTER


 Hunderte Bücher habe ich dieser Tage durchgesehen.
Letztlich sind es dann 3 Kartons zum Verkaufen geworden.
Solche Sichtungen gehen nicht ohne Erinnerungen, Rückblenden, Innenschauen ab.
Es sind mir Bücher des letzten Liebhabers meiner Mutter in die Hände gefallen.
Mit Erschrecken habe ich beim Googeln seines Namens festgestellt,
dass seine Vergangenheit nationalsozialistisch war.
Mitglied NSDAP, SS, Arbeit im SS Rasse- und Siedlungshauptamt.
Das ist mehr als ein Mitläufer.
Er war Befürworter von Menschenversuchen.
Schlimm.
Grundsätzlich bin ich tolerant.
Wenn man z.B. Schauspielern, die im Nationalsozialismus gearbeitet haben,
vorwirft, dass sie keinen Widerstand geleistet hätten,
dann denke ich, dass Eitelkeit, Geld und Erfolg Motivation sind,
um mitzuspielen.
Und wenn ich bemerke wie uns alle das letzte Jahr verändert hat,
was wir alles mit uns machen lassen,
dass Leute in exponierten Berufen (Ärzte, Lehrer, etc.) stillschweigend
mitmachen, weil sie Angst vor Schwierigkeiten haben,
dann kann ich mich in menschliche Beweggründe hineinfühlen.
Wir sind heute alle Mitläufer.
In der Rückschau werden wir uns über uns wundern.
Den Liebhaber meiner Mutter kann ich nicht mehr befragen, 
er wäre jetzt bereits über 100 Jahre alt,
aber seine Biografie sieht nach Täter am Rande aus.
Die Abgründe der menschlichen Seele .......


Freitag, 26. Februar 2021

WASSERSCHEIDE




Eine Wasserscheide ist für mich bemerkenswert.
Noch dazu wenn die Gegend flach ist.
In Oberösterreich gibt es einen kleinen Berg,
wo ein Steintrog steht und das Wasser fließt in beide Richtungen ab.
So kann ich mir das bildlich vorstellen.
Schwarzes Meer oder Nordsee.
Beim Pinkeln auf dem Platz kann frau sich entscheiden,
in welche Richtung die Körperflüssigkeit strömen soll.
Wenn wir jetzt nicht verreisen dürfen,
kann  gleich ein wenig Sehnsucht mitgeschickt werden.
Einen schönen Gruß an die Donau und das Schwarze Meer.



 

Donnerstag, 25. Februar 2021

SCHON WIEDER ARBEIT UND SONNENSCHEIN



Mein Nachbar ist mir fast zu schnell.
Ich muss nur einen Wunsch äußern
und schon ist die Arbeit geschehen.
Heute wurden  die Holzscheunen ausgebessert.
Es gibt Stellen, die ganzjährig im Schatten liegen
und in der Feuchtigkeit vermodert das Holz.
Hat 40 Jahre gehalten.
Ich bin froh, dass alles getan ist.
Jetzt muss wieder Langeweile in die  Hütte einkehren.
Bei den Arbeiten stehe ich daneben, 
gucke dumm und rede gescheit.
Am Abend bin ich müde und erschöpft,
als hätte ich selbst gewerkt.
Sonnenschein mit Saharastaub und 18 Grad.
Kein Wein, weil müde.




Mittwoch, 24. Februar 2021

HOLZ FERTIG UND BROT




Der Nachbar hat wieder frisches Holzofenbrot gebracht.
Es ist unbeschreiblich gut.
Das Holz ist fertig gespalten und liegt zum Trocknen geschlichtet.
Ein ganz normaler Tag im Landleben.
In seiner Schlichtheit befriedigend.
Die Flasche Wein, mit der wir zu zweit den Staub der Arbeit hinunterspülten,
mundete selten köstlich.
Das sind  Momente, wo Leben viel genug ist.




Dienstag, 23. Februar 2021

HOLZARBEITEN


Holzarbeiten im Freien mache ich gerne.
Ein alter Kirschbaum wurde gefällt.
Die kleineren Zweige bleiben liegen.
Früher  waren Wälder aufgeräumt.
Die Menschen waren arm und jeder Ast wurde verwertet.
Seit einigen Jahrzehnten herrscht im Wald ein Durcheinander.
Nur das große Holz wird verarbeitet,
Äste, Zweige bedecken den Boden.
Das Kleinleben freut sich darunter darüber.

Der Saugroboter arbeitet brav.
Küche, Bad und Gang kann er gut,
Stube ist schwierig, viele Winkel, viele Möbel.
Ich habe das Gefühl, hier verliert er die Orientierung.
Jetzt wünsche ich mir eine Drohne, die fliegend Staub wischt und das Bad putzt.


 

Montag, 22. Februar 2021

KÄMPFEN, AUSROTTEN UND EIN TRAUM



Des Morgens steht auf einem Zettel neben meinem Bett:
FEST - INSEL - BOOT - RESTAURANT - GEFEIERT - MANN
Leider - jede Erinnerung an den Traum ist verschwunden.
Ihn wollte ich mit dem Gekritzel im Dunkel festhalten
und jetzt stehen  leere Worte am Papier.
Nie mache ich nächtens Notizen.
Das muss schon etwas ganz Besonderes gewesen sein.
Na, wenigstens im Traum habe ich es gut.
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Wenn nun unser Gesundheitsminister sagt,
"Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben",
dann mag ich nur den Kopf schütteln.
So viele gescheite Menschen haben das bereits vor einem Jahr gemeint.
Ich auch. 
Keinerlei Vorsorge ist in diese Richtung geschehen.
Immunsystem stärken, Hoffnung machen, Widerstandskraft aufbauen.
Resilienz.
Alle Schritte, die uns in den letzten Monaten begleitet haben,
waren das Gegenteil.
Angst machen, Panik verbreiten, Demütigungen, Volk klein halten.
Jetzt, wo sich eine allgemeine Müdigkeit breit macht und die Zustimmung
zu den Maßnahmen der Regierung schwindet,
ist eine leichte Kehrtwendung zu spüren.
Wir werden Testweltmeister und das bringt kleine Öffnungen.
Aber die Warner und Droher haben immer noch Hochsaison.
Langsam sickert gedanklich durch, dass es mit dem Ausrotten und Kämpfen nix wird.
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Die Postkarte ist aus der Zeit des 1. Weltkrieges.
Kollektiver Wahnsinn im Dienst fürs Vaterland.


Sonntag, 21. Februar 2021

KEIME


 Meinen uralten Keimapparat habe ich hervorgekramt.
Radieschen und Rucola sprossen darinnen.
Das Ding ist praktisch, einmal am Tag Wasser hineingießen, das durch die Etagen abläuft,
und nach 2 Tagen beginnen die Sprossen zu wachsen.
Etwas von der Vitalität der Pflanzen kann frau gut brauchen.
Die Miniradieschen streue ich sogar in der Früh auf meine Haferflocken.
Schmeckt.
Ich verwende relativ wenige Samen,
damit ich sie zeitgerecht essen mag,
bevor sie zu groß werden.
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Zur Information:
Der Bücherverkauf an Momox hat geklappt.
Sie haben alle Exemplare genommen, 
hat von Österreich 2 Wochen gedauert.
Ist ok.
Wahrscheinlich schicke ich noch einen zweiten Karton.
Und es bleiben mir ich noch jede Menge Bücher, die sie nicht annehmen.
Ältere und Belletristik.
Viele Bücher habe ich nie gelesen.
Gekauft und dann sind sie liegen geblieben.
Sieht man am Zustand. Noch nie ein Blatt gewendet.
Aber ich habe beim Durchschauen auch Schätzchen entdeckt,
die man unbedingt behalten muss.
Jedenfalls ist die Sichtung interessant.





Samstag, 20. Februar 2021

IDYLLE


 Tagfrauenaugen überwintern in der Scheune in Holzstößen.
Diese kleine Kostbarkeit am Boden gefunden.
Verloren. Wie ein abgefallener Engelsflügel.
Wanderer sind beim Haus vorbeigekommen
und meinten zu mir, nachdem sie den Vogelbaum und die Rehfütterung gesehen hatten:
"Wunderschön haben Sie es hier."
Und der Jäger sagte:
"Wer hat schon das, was du hast?"
Ja. Ich lebe in einer Idylle und kann damit zufrieden sein.
Ab und an ist es zu wenig.

spricht in seinem Video vom Eingebettetsein in die Natur.
Wir leben in abstrakten Gedankenwelten
und sind ständig unaufmerksam in dem Lebensraum in dem wir sind.





Freitag, 19. Februar 2021

TECHNIKTAGE


 Das Internet sagt, dass ein Fernseher nicht explodieren kann.
Meiner hat mit einem lauten Knall und Blitz das Haus in Dunkelheit versetzt und sich dabei verabschiedet.
Wenn ich eine ordentliche Menschin wäre,
wüsste ich, wie alt das Ding ist und ob es noch Garantie hat.
Seit es  Rechnungen nur virtuell gibt,
gehen sie bei mir in der Zeit verloren.
Am  Morgen ist das Internet landesweit für einige Stunden ausgefallen.
DDoS Attacke.
Sonst spiele ich dieser Tage mit meinem Mitbewohner,
der recht ordentlich putzt.
Das Haus ist eine Spur sauberer.
Sehr vorsichtig bin ich gerade,
wenn ich etwas Elektrisches anfasse.
Die Stimmung ist hochexplosiv.
Nachtrag: In den Mails habe ich die Fernseher-Rechnung gefunden.
Das Ding war 2,5 Jahre alt.
So jung und schon tot. Natürlich gibt es nur 2 Jahre Garantie.
Normalerweise halten bei mir Geräte ewig.
Aber es muss Ausnahmen geben.
Ärgerlich.



Donnerstag, 18. Februar 2021

FIGUR AM ENDE



Nach Wochen habe ich es mit Shoppen versucht.
Im Kleidertempel bei meinem Anblick im Spiegel
dachte ich:
"Ich hatte mal eine Figur?!"
Durch die ewige Herumsitzerei, wenige Bewegung,
Vielesserei, Schmerzen, Schlechtlaune,
hat sich die verabschiedet.
Nix gekauft, weil ich viel besitze,
nix Spannendes gefunden/gesehen habe,
und für DEN Körper brauche ich sowieso nix Neues.
Tja.
Aber mein Haus hat wieder eine Klingel bekommen.
Schau ma mal, wie lange die funktioniert.
Alles dauert mir schon zu endlos.
Es ist so viel Hoffnungslosigkeit in der Luft.
Menschen stehen vor Scherbenhaufen
und sehen keine Zukunft.
Ich fühle mich gerade auch ohne Perspektive.
Und ohne Figur.





 

Mittwoch, 17. Februar 2021

MITBEWOHNER


 Jetzt ist er da, der Mitbewohner.
Er futtert gerade.
Und dann darf er in die Küche.
Denn dort gibt es die wenigeren Hindernisse.
Meine Räume sind eigentlich ein Kabelsalat.
Ich bin ja eine Prinzipiellkeineanleitungsleserin.
Das befördert mich in die glückliche Lage,
jahrelang ein Auto zu fahren,
bis ich entdecke, dass es einen Tempomat besitzt.
Wobei ich das Verwenden desselben ohnedies eher weniger mag.
Wahrscheinlich gehen so jede Menge technische Neuerungen an mir vorbei.
Der Miniroboter darf bleiben.
Meine vielen Kabel mag er nicht
und größere Stückchen, die am Boden liegen, z.B. kleine Nussteilchen,
kann er nicht.
Wischen werde ich selber, 
weil schneller und mehr Ecken.
Wenn er vertrauensbildend ist,
darf er demnächst schon selbständig tätig werden.
Im Bad liegt  lange ein schäbiger Teppich,
bei dem hat er festgestellt,
dass er ihn nicht möchte.
Ich lasse mit mir reden und der Bodenfetzen ist entsorgt.
So weit, so gut.






Dienstag, 16. Februar 2021

SONNE UND VERKAUFEN


 Ausgiebig in der Sonne gesessen.
Vögeln zugehört.
Am Morgen hatte es -15 Grad.
Lange schon nicht geputzt,
weil ich auf das Eintreffen des Saugroboters warte.
Ich mag ihm ja nicht die Arbeit wegnehmen.
Ansonsten suche ich Dinge für die Verkaufsplattform zusammen.
Von der Büchersendung habe ich noch nix gehört.
Die Bewertungen der Firma im Netz gelesen.
Und die sind eher katastrophal.
Einen zweiten Karton habe ich bereits gefüllt,
aber die Preise für die Bücher darin fallen beständig.
Ich sehe das Lesematerial bei mir bleiben.
Schau ma mal.
Wenn ein Buch für 15 Cent gekauft wird und über A. um € 40 angeboten wird,
ist die Gewinnspanne beträchtlich.
Jetzt warte ich mal das Ergebnis der ersten Sendung ab.
Dann kann ich mich immer noch entscheiden.



Montag, 15. Februar 2021

GASTRONOMIE


 Geschlossene Lokale.
So lange schon, so lange noch.
Mir fehlt die Gemütlichkeit,
das entspannte Sitzen, der Genuss, die nette Umgebung.
Und ich hoffe doch,
dass die mir wichtigen Betriebe irgendwann,
in fernen Zeiten wieder aufsperren.

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Mit dem Fressverhalten der Rehe bin ich in diesem Jahr sehr unzufrieden.
Keine Böcke zu sehen (teilweise geschossen) und sonst ist an der Fütterung auch nicht viel los.
Die Tiere machen was sie wollen.




Sonntag, 14. Februar 2021

TELLERCHEN



Vor einiger Zeit habe ich begonnen,
kleine alte Glastellerchen zu kaufen.
"An Gottes Segen ist alles gelegen".
Da mundet der Kuchen gleich besser.
Leider ist das alte Pressglas spröde und hält den Geschirrspüler nicht gut aus.
Dieses Stück hat bereits einen Quersprung und wird wohl demnächst zerfallen.
Dann gibt es Süßereien nur mehr ohne Segen.
Die verbleibenden Teile sind nicht so hübsch.
Doch diese etwas größeren blauen Teller mag ich auch.
Mein Geschirr besteht hauptsächlich nur mehr aus verschiedensten
Individualteilen.
Gute Laune Stücke.


 
 

Samstag, 13. Februar 2021

VIELE TRÄUME

 
Andre Heller hat im Interview gesagt,
dass er innerlich heimatlos als Jugendlicher, junger Mensch war
und deshalb begonnen hat,
seine Traumwelten, in denen er mehr daheim war,
in die Realität zu bringen.
Die Idee fasziniert mich.
Verbringen wir doch einen großen Teil unseres Erdendaseins in der
jenseitigen Welt.
Meine Träume sind oft bunter, eindrücklicher, lebendiger als das 
normale Leben.
Diese Traumwelt ist kontinuierlich.
Ich bin in den immer gleichen und ähnlichen Räumen unterwegs.
Aber wenn ich dann träume,
dass mein früherer Gynäkologe in Pension geht,
und ich Säcke mit Schuhen fülle,
die ich in seinem Ordinationsraum abgestellt hatte,
brauche ich eine Deutung von einem Fachmann.
Und was davon soll ich in meinen Tagesablauf integrieren?
Viele Schuhe?
Dazu fällt mir noch ein:
ein Naturvolk (Südsee?) setzte sich am Morgen vorerst zusammen
und erzählte sich gegenseitig Träume der Anderswelt.
Nachterlebnisse als Wegweiser in den Tag.






Freitag, 12. Februar 2021

MASSNAHMENETIKETTE


Da ich unbedingt alles maßnahmenrichtig machen will,
stelle ich folgende Frage:
Darf man, wenn man kurzatmig ist, weil man gerade etwas Schweres geschleppt hat
und in einer Warteschlange steht,
die FFP2 Maske kurzfristig lüften,
bis sich die Atmung beruhigt hat,
oder muss man hyperventilierend zu Boden sinken
(Platz ist mit Abstand genug),
dann auf die Rettung warten,
die einen möglicherweise von der Maske befreit?
Mir ist es so auf der Post ergangen,
ich habe mich zum Lüften entschieden,
bevor die seltsamen Laute der Lunge entweichen konnten.
Meine Kondition war auch schon einmal besser.
Keuch. Stöhn. Gurgel.

Donnerstag, 11. Februar 2021

WENN HEUTE ALLES VORBEI WÄRE


Wenn jetzt plötzlich alles vorbei wäre,
Maßnahmen, Seuche, Einschränkungen am Ende,
wenn alles wie vor einem Jahr wäre,
was könnten/wollten wir dann mit der wiedergewonnenen Freiheit machen?
Wir könnten doch nicht dort anknüpfen,
wo wir aufgehört haben,
und das ganze lange Jahr dazwischen vergessen.
Diese vielen leeren Stunden haben uns geformt,
wie eine Steinskulptur sind wir behauen und bearbeitet worden,
nicht alles alte Gwand passt auf die neuen Ecken und Rundungen.
Ich möchte Kino und Kaffeehaus.
Vielleicht ein wenig reisen.
Menschenmassen eher nicht,
aber das war noch nie meines.
Leider muss ich euch sagen,
dass nix noch nicht zu Ende ist,
der Irrsinn geht in die Fortsetzung.



 

Mittwoch, 10. Februar 2021

NATÜRLICHES


 Diesen Baum fotografiere ich jedes Jahr,
wenn ich vorbeifahre. 
Im Sommer wird sein Laub zunehmend schütterer,
mit Sorge beobachte ich seinen Niedergang.
----
Zu meiner Freude sind jetzt richtig viele Vögel bei mir am Hausbaum.
Sogar einige Spatzen.
Waren noch nie da.
Und ein ganzer Schwarm - ich glaube - Tannenmeisen.
Sicher bin ich da nicht.
Dem Vogelbestimmungsbuch liegt eine Vogelstimmen - CD bei.
Das ist nett, aber ich kann mir die Unterschiede nicht merken.
Da ist Hopfen und Malz verloren.
Jedenfalls gehört Vogelschauen zu meinen bescheidenen Freuden.
----
Dieser Tage deutsche Nachrichten geschaut.
Wegen dem bisserl Schnee bricht beim Nachbarn das öffentliche Leben zusammen.
Darüber kann ich nur lächeln.
Alles eine Frage des Trainings.
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Aber inzwischen nervt mich das Wetter auch.
Es ist immer grau.
Und richtig kalt soll es auch werden.
Ich bewege mich viel zu wenig.
Die Straßen sind eisglatt, der Schnee im Wald ist harschig,
man bricht beim Gehen ein.
Mit einem Wort - Sauwetter.





Dienstag, 9. Februar 2021

BÜCHER VERKAUFEN


 Hm.
Genau kann ich es nicht sagen, aber an die 2000 Bücher werden im Haus rumstehen und liegen.
Vielleicht sind es auch nur 1500.
Davon sind viele in Kartons verpackt.
Und lagern in Abstellräumen.
Beim Ausmalen habe ich einmal Regale leergemacht und nicht wieder eingeräumt.
Jedenfalls hat mich Friederike auf die geniale Idee gebracht,
Bücher über eine Plattform zu verkaufen.
Mitten in der Nacht habe ich zu suchen begonnen,
in kleinere Staubwolken gehüllt
und die Krönung war ein Exemplar mit dem Titel
"Korona".
Sicher nie gelesen. Wie das zu mir gefunden hat -  keine Ahnung.
Kann weg.
Wer braucht schon Korona.
In einer Nachtschicht das Paket gepackt und jetzt schau ma mal.
Meinen Drucker habe ich flott gekriegt,
indem ich die Patronen in Wasser eingeweicht habe.
Richtig oft wird das nicht funktionieren.
Aber den benötigten Adressaufkleber und den Lieferschein konnte ich drucken.
Jetzt muss ich nur mehr auf das kleine Geld warten.
Doppelte Buchexemplare habe ich gefunden......
frau kann sich nicht alles merken.
Insgesamt einen Seufzer der Erleichterung  ausgestoßen.
Mag der Anfang auch noch so bescheiden sein.
Jedes größere Ende ist am Beginn unscheinbar.






Montag, 8. Februar 2021

FRISÖR UND TRÄUME


Zur Bauernhoffrisörin wollte ich.
Jetzt, wo wir wieder ein bisserl entlockdownd sind.
Aber das geht aktuell nur mit Test.
Und da ich nicht bereit bin 40 km mit dem Auto zu fahren
für einen Test, der dann nur 48 Stunden gültig ist,
bleiben die Haare lang.
Ist egal, ich kann den Kopfschmuck auch wachsen lassen,
weniger Fülle, mehr Länge.
Angeblich wird das Nasenbohrangebot ausgeweitet,
niederschwellig gemacht,
jeder Österreicherin jeden 3. Tag ihren Test.
Wir sind dann das bestgetestete Volk weltweit.
Vorläufig steige ich auf testfreie erlaubte Möglichkeiten um.
Shoppen, vielleicht Museum, vielleicht große Stadt.
Bis wir wieder gelockdownd werden.
Der Wahnsinn macht langsam Spaß.
Überfüllte Teststraßen
und der Polizeistaat weitet sich aus.
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Von Riesenstrandpartys auf Ibiza geträumt.
Alle Menschen waren fröhlich, haben im Schein von Fackeln unter vollem Mond getanzt,
die Stimmung war leicht und glücklich.
Im Anschluss war ich in einem Hotel, das im Inneren voll Eis und Schnee war.
Hübsch.
Solche Nachterlebnisse lassen auf zukünftiges Gutleben hoffen.





 

Sonntag, 7. Februar 2021

FÜR DIE WELT VERLOREN


 Zur Zeit bin ich mit vielem was geschieht,
was Menschen sagen, machen, anordnen, befehlen, erlassen
nicht einverstanden.
Und ich bemerke,
dass ich zunehmend nicht bereit bin,
mich Strukturen unterzuordnen.
Z.B. hat mich das Kurhaus angerufen,
das seine Eintrittsbestimmungen weiter verschärft hat,
wann ich kommen möchte.
Da führt für mich kein Weg hin.
Unmöglich.
Außerdem kann ich jetzt auch nicht zum Arzt gehen.
Kontrolltermine abgesagt.
Schulmedizin geht gerade gar nicht und
wenn ich etwas über mich, mein Leben, meinen Körper
gesagt bekomme, fange ich an zu schreien.
Ich denke, ich bin für die alten, herkömmlichen Strukturen verloren.
Zumindest jetzt in dieser Zeit.
Aber es kann auch sein,
dass es sich zukünftig verändert,
dass der Weg in die erweiterte Eigenverantwortung führt.
Was ja auch nicht so schlecht ist.

Samstag, 6. Februar 2021

DINGE VERKAUFEN


 Auslage eines Antiquitätengeschäftes.


Im Dezember habe ich einen Anlauf genommen
und einige Dinge auf der Verkaufsplattform angeboten.
Mit der alten Nähmaschine das hat gut geklappt.
Dann sind der ewige Lockdown und auch Winterwetter
dazwischen gekommen.
Ich wohne abgeschieden und die Straßen sind bei Schlechtwetter
 einem Ungeübten nicht zumutbar.
Die meisten Anfragen waren aus Wien 
und da wird die Geschichte schon kompliziert.
Manchmal habe ich mich über  Leute geärgert
und die Mails gar nicht beantwortet.
Wie auch immer, ich plane, wenn das Wetter besser wird,
einen zweiten Start.
Und wenn das weiterhin mühsam wird, dann verheize ich die alten Möbel.




Freitag, 5. Februar 2021

DAS UND DIESES


 Bei mir gibt es keine Fotos mehr.
Vielleicht muss ich weiterhin Socken oder Klofenster ablichten.
Denn im Freien tut sich wenig.
Regen und Schnee. Mischwetter.
Sturm.
Nicht sehr hübsch.
Ich bin nicht viel unterwegs.
Warte jetzt mal die Öffnung der Geschäfte ab.
Und Museen sperren auch auf.
Ein wenig Kultur - welcher Luxus.
Die Gastronomie ist seit Anfang November geschlossen.
Das ist sehr, sehr lang.
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Einen großen Berg Holz habe ich gesägt.
Weil in den Medien dauernd von einem drohenden Blackout zu lesen ist.
Als ob wir nicht mit genügend Problemen zu kämpfen hätten.
Jedenfalls wäre es blöd, im Falle eines Falles, wo ich weitgehend autark bin,
nicht genügend passendes Feuerholz zu haben.
Mit der Hand zu sägen,
das könnte ich nicht.
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Zum Seuchenvirus denke ich -
es wird so oft mutieren,
bis keiner mehr daran stirbt.
Vielleicht wird es ansteckender,
aber irgendwann,
ich hoffe demnächst,
werden wir unsere Aufmerksamkeit von ihm abwenden
und uns anderen Lebensdingen zuwenden.
Denn die Verwirrungen werden größer und größer.
Und der Irrsinn auch.



Donnerstag, 4. Februar 2021

ZEITBLASE




Diese Zeitblase in der ich jetzt lebe,
ist auch kostbar.
So viel Raum.
Für Unscheinbares, Unbedeutendes.
 Für ein oder mehrere Nichtse.

Im Abendlicht sehe ich vorm Fenster spannende Mäuserennen.
Zwei graue Fellbällchen springen und laufen unter dem Forsythiastrauch.

In dieser Leerzeit habe ich mich auch ein wenig über das kürzlich verstorbene Multitalent
Arik Brauer informiert.
Seine letzten Worte sollen gewesen sein:
"Ich war so glücklich mit meiner Frau, mit meiner Familie, mit meiner Kunst
und meinem Wienerwald. Aber es gibt eine Zeit, da lebt man, und es gibt
zwei Ewigkeiten da existiert man nicht."
Schöne Sätze, die er bereits vor einigen Jahren im Interview gesagt hatte.
Er war mit 90 noch so jung und vital, arbeitsam, sportlich und voller Ideen.
Es gibt Menschen, die schöpfen ihr Leben aus einer anderen Energie.





 

Mittwoch, 3. Februar 2021

WARTEN


 Eigentlich warte ich gerne.
Ich bin eine, die überall zu früh hinkommt.
Was aktuell mit der geschlossenen Gastronomie nicht zweckmäßig ist.
Denn da muss man im Auto sitzen.
Diese übrige Zeit kann man gut verdenken und verschauen.
Mag ich.
Es erzeugt Erinnerungen an bestimmte Orte.
Jetzt sind wir in der großen Warteschleife:
Winterende
Schneefallende oder Regenende oder Schlechtwetterende
Lockdownende
Seuchenende
Ende, Ende, Ende von fast allem.
Warten üben.


Dienstag, 2. Februar 2021

GLEICHMUT


 Größere Probleme kriege ich,
wenn etwas nicht so klappt,
wie ich es mir vorstelle.
Zur Zeit landet Post teilweise gar nimmer bei mir,
verschwindet,
den Rest kann ich irgendwo im Dorf abholen.
Ich versuche das als Prüfung des Schicksals für Gleichmut hinzunehmen.
Der Versuch ist ziemlich erfolglos.
Was bedeuten ein paar Briefe im Vergleich zur Ewigkeit?
Meine Kreditkarte habe ich im Internet vernichtet.
Beim Versuch, sie wieder flott zu kriegen,
sollte ich die Frage beantworten, wie lange ich schon im Besitz der Karte sei.
Bitte! Wie soll in einem Schlampenhaushalt so eine Kleinigkeit an Wissen
auffindbar sein?
Ziemlich genau konnte ich mich erinnern, wie lange ich eine Karte habe.
Aber da ich inzwischen einmal die Bank und einmal die Karte gewechselt habe,
war das kein Bingotreffer.
Aber ich lerne das noch.
Das mit der Gleichmut.
Wie der Buddha.
Auf meinem Klofenster.






Montag, 1. Februar 2021

SOCKEN FÜR FÜSSE



An diesen Socken habe ich ewig gestrickt.
Vielleicht die ganze Seuchenzeit.
Ich trage praktisch nur handgestrickte Fußwärmer,
das ganze Jahr über,
im Haus gehe ich mit ihnen.
Jetzt sind die meisten schon leicht schäbig,
viel benützt, viel gewaschen.
Meine Füße sind Problemzonen geworden.
D.h. die fehlende Pediküre kommt bei mir gar nicht gut an.
Und da ich dem Lockdownende nicht traue,
habe ich unter großer Mühe eine Fußpflegerin gefunden,
die auch in geschlossenen Zeiten erlaubt Problemfüße behandelt.
Das Wetter hat beschlossen,
Sau zu werden und das ist ziemlich weit zu fahren.
Bergauf- und ab.
Bei schlechten Verhältnissen bleiben auf der Strecke LKW's hängen
und die Straße ist dann gesperrt.
Den Termin am Abend gekriegt.
Im Schneetreiben gefahren, im Dunkeln auch,
alles gut gegangen.
Und wieder Füße zum Laufen erhalten.
Ein ganzes Protokoll musste ich ausfüllen,
wegen der Covid19 Ausnahme.
Sehr zufrieden.
Frau Fußpflege hat schöne Augen.
Mehr sieht man jetzt vom Gegenüber nicht.
Ok. Körper auch. Aber der Eindruck ist nicht so aussagekräftig.
Wunderbarerweise sind nach Jahren meine Warzen auf der Fußsohle verschwunden.
Einfach so. Wollten nicht mehr bleiben.
Voller Widerstand waren sie, als ich vor einem Jahr alle möglichen Mittel 
ausprobierte.
Typisch Eigenleben von ihnen.
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Die Jugendlichen halten ihre Treffs auf der öffentlichen Toilette der Kleinstadt ab.
Arme Kinder.