Dienstag, 30. September 2014

SONNTAGBERG

Am Samstag am späten Nachmittag war ich am Sonntagberg.
Ich mag Wallfahrtskirchen.
Für die besondere Energie und Kraft dieser Orte.
Die Föhnstimmung, die verschlafene Stille, die schäbige Heruntergekommenheit
der Häuser ringsum - 
Seelennahrung und Glückstaler.





Montag, 29. September 2014

VOM ALTWERDEN; DIE DRITTE




Frau Wildgans und Frau Graugans meinten, zum Altwerden sei noch nicht alles gesagt.
Darum noch eine Runde.
Ich merke, wie mich der Gesundheits- und Fitnesswahn immer wieder unter Druck setzen.
Mir ein schlechtes Gewissen machen.
Meine Güte, schon wieder eine Leberkässemmel gegessen (für dieses österreichische Fast-Food lasse ich fast alles andere stehen, kein Wunder dass es zum Weltkulturerbe zählt. Dafür hat es ein paar schlappe Kalorien. Fettnahrung für die Seele).
Zu wenig bewegt, die gesundheitlichen Normen nicht erfüllt -
das Leben ist eigentlich eine einzige Niederlage.
 So haben uns die Medizin, die Pharmaindustrie und unzählige Experten für richtiges  Leben fest im Griff.
 Zum Entspannen brauchen wir Lachyoga, weil unsere Unzulänglichkeit die Mundwinkel ganz schön nach unten zieht.
Mit Vorsorge habe ich es auch nicht so,
 bin eher für die Nachsorge, nachdem ich einmal in die Hände irgendwelcher Professoren, der besten von Wien, gefallen bin, die mir um viel Geld vampierhaft (ich hab ja behauptet, sie leben von dem toten Fleisch) ein Stück von mir weggeschnitten haben - einfach so zur Kontrolle.
 Der Ärger darüber danach hat mich Monate meines Lebens gekostet.
War eine reiche und wichtige Erfahrung.
Ich werde sterben, da bin ich sicher und werde  bis dahin weiterüben mir die Lebensfreude von Menschen, deren Beruf es ist, alles besser zu wissen, nicht nehmen lassen.
Und ich bin nicht nur ein Leib, wenn auch der Kult darum, zu der Annahme verleitet.
Der Tanz ums goldene Kalb Körper.
Auswüchse einer rein materiellen Welt.



 
 

Sonntag, 28. September 2014

ALLTÄGLICHES

Brennessel können bei mir schon einmal 2 Meter hoch werden
und reichlich Samen tragen, damit es im nächsten Jahr auch noch genug davon gibt.
Eigentlich wollte ich gar nicht Schwammerln suchen.
Aber wenn das Moped an Plätzen vorbeifährt,
muss man einmal kurz schauen.
Ist dann auf die Schnelle ein ganzer Sack voll geworden,
ziemlich große Exemplare -
die Pilzdiät kann fortgesetzt werden.
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Wenn ich nächtens davon träume, dass ich Hand in Hand mit dem Papst spazierengehe,
bedeutet das:
a) ich bin schon völlig vergeistigt und fast heilig,
b) Männerbeziehungen spielen sich nur mehr auf einer asexuellen Ebene ab,
oder c) keines von beiden. Mein Unterbewusstsein war zu Scherzen aufgelegt.



Samstag, 27. September 2014

MEINE FEINDE


Mäuse sind meine liebsten Feinde.
Und ich habe schon wieder die Krise.
Eine Maus wohnt hinten im Kühlschrank.
Und an dem Grad der Verschmutzung abzulesen:
sie tut das schon länger.
Das hatten wir ja bereits einmal vor Jahren -
und dann war die Gefrierkombi tot,
weil der Kleinnager elektrisch verschmorte.
Die Katze bringt ab und an Mäuse ins Haus und lässt sie laufen
oder das putzige Tierchen ist bei der offenen Tür hereingekommen
und hat beschlossen, beim warmen brummenden Motor ein feines Leben zu führen.
Das Trockenfutter steht in der Nähe,
sozusagen Schlaraffenland für Vierbeiner.
Sofort bin ich ins Lagerhaus gedüst und habe Fallen besorgt.
Und jetzt harre ich der Dinge, die da kommen oder nicht.
Sorry, kleine Maus, aber du hast meine Toleranzgrenze bei weitem überschritten.
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Und ich werde sowieso einmal an einem Herzinfarkt sterben,
wenn mir aus Kartons in der Scheune Mäuse entgegenspringen.
Kreischalarm.
Meine Vision dazu:
ich öffne die Tür und aus allen Richtungen rennen und springen Mäuse auf mich zu.
Hitchcock.





Freitag, 26. September 2014

VOM ALTWERDEN; DIE ZWEITE

Das Altwerden braucht noch einen Nachtrag.
Heutzutage ist beschauliches Vorsichhinaltern nicht erlaubt.
Ständig wird erklärt, wie gesund, fit, unternehmungslustig ein Senior sein muss.
Die Ersatzreligion Körper.
Maßnahmen gegen aufkeimende Leere.
Wenn man mit 75 nicht beim Marathon mitläuft, nicht auf die höchsten Berge steigt, nicht mit dem Motorrad durch die Wüste fährt,
dann erfüllt man den Altersplan nicht.
Denn Körpertraining ist alles,
ob es Spaß macht oder nicht.
Mir ist mein erster Schwiegervater eingefallen.
Eine beeindruckende Persönlichkeit.
Der seinen Niedergang nach dem 2. Weltkrieg nie verkraftet hat.
Großbürgerliches Leben, das vereinsamt in einer kleinen Gemeindewohnung endete.
Aber er ist aufrecht mit frisch gestärktem weißen Hemd aus der Wäscherei täglich ins Gasthaus zum Mittagessen gegangen und hat auf das Ende seiner Jahre gewartet.
Er war nie bei einem Arzt, das Kapitel hatte er geschlossen,
nachdem seine über alles geliebte Frau an Krebs gestorben war.
Er war nicht besonders glücklich,
wahrscheinlich nicht einmal zufrieden -
warum sollte er auch.
Er ist mir in Erinnerung geblieben,
weil er authentisch war.
Ich kann ihn mir nicht im Sportdress um den Häuserblock rennend vorstellen.
Das war damals auch noch gar nicht modern.


Donnerstag, 25. September 2014

WIE SOLL DAS GEHEN?


 
Den ersten Frost hat es gegeben.
Ich habe die Heizung aufgedreht,
damit das Badezimmer auch Wohntemperatur kriegt.
Die Fingerhandschuhe gesucht.
Um 9 Uhr hat die Sonne die Welt teilweise vom Eis befreit.
In den Bäumen haben die Vögel vom kommenden Winter erzählt.
Das Gezwitscher hat fröhlich geklungen.
Vielleicht habe ich sie falsch verstanden und sie haben die wärmenden Strahlen begrüßt.
Ich frage mich, wie das gehen soll.
Wie sind diese Monate der Kältestarre zu ertragen?
 
 


Mittwoch, 24. September 2014

DUNKLER PILZWALD


Im dunklen Tann war ich.
Bin nochmals zum Haus zurückgegangen,
habe Katze und Fotoapparat geholt -
die seltsamsten Pilze wachsen jetzt.
Bilden Kreise und Straßen.
Gruppen und Plätze.
Die Katze war vom Ausflug nicht so begeistert,
sie musste die meiste Zeit vor sich hin jammern,
um dann im gestreckten Galopp durch die dunklen Baumstraßen zu rennen.
Meine wahrscheinlich letzte Eierschwammerlernte habe ich schon vorher eingebracht.
Mir fallen keine Worte für die Gefühle in diesem Wald ein.
Dunkel, es treibt seltsame Auswüchse aus dem Boden in diesem lichtlosen Raum.
 
 




Dienstag, 23. September 2014

HERBSTANFANG


Heute ist Herbstanfang.
Tag und Nachtgleiche.
Ich kann mir gar nicht vorstellen,
dass jetzt 6 dunklere Monate vor mir liegen.
Erscheinen mir wie ein Berg der Kälte und Unwirtlichkeit.
Und bald muss ich das heuer so sehr geliebte Moped einwintern.
Aus dem Sommerzimmer muss ich auch ausziehen -
gar nix Erfreuliches fällt mir zu der dunklen Jahreszeit ein.
Aber ja,
was nicht zu ändern ist,
muss nicht bejammert werden.

 


Montag, 22. September 2014

VOM ALTWERDEN


Meine Vorvorderen, also die, die nicht vorher gestorben sind,
sind recht alt geworden.
Und es gab auch welche, die ihr spätes Leben genossen haben.
Ich glaube, das Geheimnis ist Zufriedenheit
und die Möglichkeit, die Dinge, die nicht mehr gehen, loszulassen.
Und die Glücklichen haben in der Gegenwart gelebt,
nicht in ihrer Vergangenheit.
So sind sie weiterhin lebendig und rege geblieben.
Und die, die mit dem Leben und mit sich eins waren,
die sind auch recht locker ins Jenseitige gegangen,
vielleicht ein wenig neugierig aufs Zukünftige.
Ich glaube, das Wichtige ist das innere Gefühl,
dass man genug bekommen hat,
dass nichts offen geblieben ist,
dass man nichts versäumt hat.
---
Schau ma mal.



Sonntag, 21. September 2014

WALD UND WALD



An einem dieser wunderbaren Spätsommertage war ich wieder mit dem Moped unterwegs.
Das ist in diesem Jahr meine Lieblingsbeschäftigung.
Foto: Pfaffenstegteich am Bärnkopf.
Mitten im größten zusammenhängenden Waldgebiet Österreichs.
Ich kann euch gar nicht sagen, wie schön das ist.
Über die Schotterstraßen zu gondeln, diese Spätsommerherbstluft.
Kein Mensch breit und weit.
Keine Wanderer, keine Tiere, gar nix.
Nur Gegend und Wald und Wald und Wald und schön.
In solchen Stunden fühle ich mich so sehr privilegiert und beschenkt.
 
 


Samstag, 20. September 2014

VORRANG


 
Rindvieh vor Auto -
die klare Vorrangregel.
 

Freitag, 19. September 2014

AUF VISIONSSUCHE

 
 

Weil ich in der Nähe war, bin ich wieder einmal zu meinem Lieblingskraftplatz gefahren.
Früher war ich öfter dort, immer, wenn es Probleme gab.
Aber jetzt habe ich kaum Fragen -
es geht mir so gut.
Und da man Chancen nicht unnütz verstreichen lassen soll,
stellte ich die Frage:
"Ich möchte wieder leichter werden?"
So viel Schwere schleicht sich ins Leben.

Zuerst kam die Eidechse.
Sie sagte:
"Ich bin angepasst, kaum sichtbar, bin beweglicher als Stein und leichter als Erde."
 
 
 
Die Ameise beantwortete meine Frage so:
"Leichtigkeit ist meine Arbeit."
Der Wind, der über mich strich, mit den Blättern raschelte:
"Was ist leicht?
Leicht ist mit allem zu spielen, ohne anzuhaften."
Menschen, die kamen, habe ich nicht gefragt.
Sie sahen nicht aus, als ob sie mehr wüssten, als ich.
 


Donnerstag, 18. September 2014

STIEFEL IM SOMMER


 
Meine Freundin hat mich daran erinnert, dass ich einmal vor etlichen Jahren beim Zusammensitzen mit sehr langweiligen, steifen Leuten erklärte, dass ich Putin erotisch und sexy fände. Diese Meinung teile ich mit ca. 70 Mill. Russinnen. Macht hat Sexappeal. Und ausserdem sieht er aus wie Daniel Craig. Russen James Bond auf der Weltbühne. 
Damals war Herr P. noch nicht der Gottseibeiuns für den Westen. Wie der Abend weiterging, weiß ich nimmer, ich glaube, die Langweiler sind schockiert gegangen. Und wir können heute noch darüber lachen.
Vor langer Zeit habe ich einige Jahre in Moskau gelebt.
Das war sowieso das Aufregendste in meinem Leben.
Die Erfahrungen, die mir geblieben sind:
An Bespitzelung und Überwachung kann man sich gewöhnen.
Solange die gesammelten Daten nicht gebraucht werden, schlummern sie in Archiven vor sich hin.
Zuhörer sind immer dabei, auch bei den intimsten Verrichtungen.
Und: Einkaufen ist der Planwirtschaft ist viel interessanter.
Es hat etwas von Jagd an sich.
Man kauft nicht, was man braucht,
sondern was es gibt.
Stiefel im Sommer und Gartenschirme im Winter.
Wie ich heute zu Herrn P. stehe, kann ich gar nicht sagen.
Aber um einen langweiligen Abend zu retten, würde ich die absurdesten Statements abgeben.


Mittwoch, 17. September 2014

WALDVIERTLER HOFTHEATER





    Ganz ab und an,
so gut wie nie,
bewege ich mich des Abends aus der Einsiedelei.
Diesmal zu einer recht netten Vorstellung im  Waldviertler Hoftheater.
 Wolfgang Böck(Trautmann) sang und erzählte, begleitet von fabelhaften Musikern.
 Andy Radovan, dem die Musik im Blut liegt und der viele Ohrwürmer (u.a. die Titelmelodie für den Kaisermühlen Blues) komponiert hat, hat mir ganz besonders gefallen.
Das Theater ist heimelig gemütlich, ein umgebauter typischer Waldviertler Bauernhof.
Ja, ab und an lohnt es, sich die halbe Nacht um die Ohren zu schlagen.
Wiedermal eintauchen ins warme Mitmenschliche.
Das Ganze war eine Benefizveranstaltung,
damit die Feuerwehr von Pürbach ein neues Auto bezahlen kann.


Dienstag, 16. September 2014

VOM EINKAUFEN

 
Einkaufen mag ich gar nicht gerne,
deswegen ist für mich der Diskonter so perfekt.
Da brauche ich mich nicht zu entscheiden,
da gibt es von jedem Produkt nur eine Sorte (oder zwei).
Einmal in der Woche renne ich durch,
raffe immer die gleichen Dinge in den Einkaufswagen.
Was mich da am Land fertig macht -
die Leute haben so viel Zeit.
Ich ja auch, aber nicht im Supermarkt.
Sie stehen in der Mitte der Gänge,
tratschen, schauen,
schleichen ganz langsam von einem Regal zum anderen,
bilden einen Pulk ....
lassen die Einkaufswagen als Barrieren in der Mitte stehen ....
Mein Stresspegel und der Blutdruck steigen an,
denn ich laufe Gefahr,
den eigenen Einkaufsgeschwindigkeitsrekord nicht halten zu können.
 
 
 

Montag, 15. September 2014

WASSER


Bei uns regnet es seit Wochen reichlichst.
Und wie man an den nackten Schönheiten sehen kann,
lässt einen zu viel Wasser reichlich blass und verwittert aussehen.




Sonntag, 14. September 2014

ZIEMLICH SPORTLICH


Bequem?
Ich weiß nicht.
Aber sicher originell.


Samstag, 13. September 2014

MEIN HAUSBAUM



Der Hausbaum, im Winter: Vogelbaum, war schon oft im Bild.
Heuer ist er stark gewachsen, nachdem bei einem Sturm ein großer Ast abgebrochen war.
Dafür hat er auf alle Äpfel verzichtet.
Er ist sehr alt und teilweise morsch, durch den vielen Regen siedeln schon Schwämme auf ihm.
Etwas zurückschneiden muss ich ihn doch, Triebe ragen teilweise über den Weg.
Und bald, in der kalten Jahreszeit, wird er wieder voller Leben sein -
die Vögel und ich, wir mögen ihn sehr.
Unseren Hausbaum.



Freitag, 12. September 2014

WAS DIE WELT DRINGEND BRÄUCHTE




 Nein, ich bin nicht auf der Suche nach Geschäftsideen,
aber eine Menge Geld könnte man mit einer Katzenzüchtung verdienen,
die Schnecken frisst.
Vielleicht lassen sich die Felltiger mit Laufenten kreuzen?
Und in meinem Kopf ist noch immer die Vorstellung von der Menschenrohrpost.
Die Person kommt in eine Kapsel, wird sediert und an jeden denkbaren Ort der Erde geschossen.
Ist so ähnlich wie Beamen.
Und man erspart sich das mühsame Reisen mit Umsteigen, Gepäckschleppen und sonstigen Widrigkeiten.
Jedenfalls gäbe es jede Menge sinnvolle Dinge zu erfinden. Nicht nur solchen Schrott wie Waffen und Analogkäse.




Donnerstag, 11. September 2014

VON DEN GLÜCKLICHEN KÜHEN


Zeig mir deine Kühe und ich sage dir, wer du bist.
In den letzten Wochen bin ich viel mit dem Moped durch die Gegend gekurvt.
Auf kleinen Straßen, ganz langsam, viel gesehen, viel geschaut, viel genossen.
Die meisten Kühe sind jetzt auf der Weide,
da gibt es zufriedene, satte, freundliche Tiere
und es gibt komplett verdreckte, verschreckte.
Ich habe eine Kuh weinen sehen,
diese gezüchteten Milchhochleistungsautomaten können einem Leid tun.
Versteckt im Wald findet sich so manche Mensch/Tieridylle.
Selbstgeschaffene kleine Paradiese.
In einem Dorf gibt es einen Misthaufen, der mit einem Förderband bedient wird und bis zum Dach des einstöckigen Hauses reicht.
Der ganze Ort stinkt davon. So einen Nachbarn wünscht sich jeder. Kein Foto.




Mittwoch, 10. September 2014

SPÄTER SOMMER



Einen schönen warmen Tag hat es gegeben.
In der Sonne gelegen, mit den Enten geschwommen,
der Teich ist kalt, aber gut.
Ziemlich allein, so schön, so wunderbar
Dann sind testosterongeladene Fischer gekommen -
rangieren in meiner Beliebtheitsskala gleich hinter den Jägern,
aber gleichzeitig mit ihnen gab es auch dunkle Wolken,
Noch weit mit dem Moped durch die Wälder gefahren -
so sehr gut, so sehr schön.
Glücksgeladen daheim angekommen.




Dienstag, 9. September 2014

COMPUTERÄRGER


Die Computer-wenn-ich-dich-anfasse-gehst-du-kaputt-Zeit ist wiedermal ausgebrochen.
Der richtige Rechner ist beim Mann mit den goldenen Reparaturfingern.
Und dort wird er länger sein, weil der ein frisch geborenes Kind hat und lieber mit dem spielt,
als mit dem alten Computer.
Kann ich völlig verstehen, macht mich trotzdem nicht glücklich.
Das neu erworbene kleine Notebook tut auch nicht richtig, werde ich wieder umtauschen müssen (ich erwische immer Montagsgeräte).
Und außerdem ist das Ding so klein,
Posts schreiben und Fotos sichten macht nur den halben Spaß,
ist alles im Bonsaiformat.
Ihr könnt mich mit Kommentaren trösten, dann wird vielleicht alles wieder gut.




Montag, 8. September 2014

VOM BLOGGEN



Unvorstellbar lange blogge ich schon.
 Viele Kontakte haben sich ergeben, sind gekommen und die meisten wieder gegangen.
 Manchen Menschen habe ich mich nahe gefühlt, verwandt, berührt, und irgendwann sind sie in den unendlichen Weiten des Netzes verschwunden.
Dieses Berühren, das nicht real ist, nur in einer virtuellen Welt existiert, das nichts beansprucht, ist schön und traurig zugleich.
 Ist oberflächlich und flüchtig,
Erzeugt Gefühle,
mehr vorgestellt als echt.
Auch ist nicht sicher, ob hinter den Worten wirkliche Menschen existieren.
Vielleicht seid ihr da draußen alle nur Phantome?




Sonntag, 7. September 2014

DIE ANDERE SEITE




Auf der anderen Seite, jenseits des Zaunes ist alles immer
schöner, bunter, besser, begehrenswerter ...
Und um es zu kriegen, nimmt man eine Menge Strapazen auf sich .....



Samstag, 6. September 2014

INTELLIGENZ


Mit dem Auto musste ich wegen einer Rückholaktion in die Werkstätte
und dort wurde dann gleich ein Computer-Update gemacht.
Seither läuft das Auto spritziger.
Faszinierend diese "schöne neueWelt".
Diese künstliche Intelligenz.
Früher war ein Auto ein Zusammenspiel mechanischer,
technischer Teile mit einem Antrieb.
Heute sagt der Bordcomputer, wie alles funktionieren soll.
Macht vieles komplizierter, hat aber auch einen Reiz.
Solange die künstliche Intelligenz beherrschbar ist,
wir sie uns untertan machen können,
sind die sich ergebenden Möglichkeiten unendlich.
Der Zauberlehrling wurde vom Besen überrascht.
Und weil es so schön ist, nochmals das Gedicht zur Erinnerung:

Johann Wolfgang von Goethe

Der Zauberlehrling

Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort´ und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch.
Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.
Und nun komm, du alter Besen!
Nimm die schlechten Lumpenhüllen;
Bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf! Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße. Seht, er läuft zum Ufer nieder,
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt! Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen! Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen.
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach! und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein. Nein, nicht länger
Kann ichs lassen;
Will ihn fassen.
Das ist Tücke!
Ach! nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke! O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still! Willsts am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten. Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich atme frei! Wehe! wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte! Und sie laufen! Naß und nässer.
Wirds im Saal und auf den Stufen.
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister! hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
Werd ich nun nicht los. "In die Ecke,
Besen! Besen!
Seids gewesen.
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister."



Freitag, 5. September 2014

BEERENKRÄFTE



In den letzten Wochen habe ich die Heilkräfte der Beeren entdeckt.
Walderdbeeren und Himbeeren sind zu mir gekommen,
sind einfach wild im Innenhof gewachsen und haben so reichlich getragen,
dass ich jeden Tag eine Handvoll essen konnte.
Über Wochen habe ich eine Heidelbeerkur gemacht,
täglich eine Schälchen (mit Zucker!).
Meine Lebensmittelunverträglichkeiten sind vergangen,
die Beeren wirken vor allem auf den Verdauungstrakt.
Ich fühle mich gesund, wie schon lange nicht mehr
und habe die besten Vorsätze
wieder mehr auf die geschenkten Heilkräfte der Natur zu achten.
Vieles ist so einfach.
Und ihr kennt ja den Spruch:
An apple a day, keeps the doctor away.



Donnerstag, 4. September 2014

FÜR IMMER JUNG







Wenn man jemanden schon lange, lange kennt,
viele, viele Jahre,
womöglich mit ihm lebt,
dann bleibt sein junges Bild immer im Gedächtnis haften,
überlagert  die alternden Gesichtszüge,
der Istzustand wird kaum wahrgenommen,
die Zuneigung macht faltenfrei,
man bemerkt das Mädchen/den Jungmann hinter all dem Verfall.
Eine wunderbare Sinnestäuschung.
Mit Liebe sieht man schön.