Dienstag, 10. Februar 2009

SPIEGELUNGEN UND ZEIT

Bei Ryszard Kapuscinski - Afrikanisches Fieber gelesen:
"Europäer und Afrikaner haben völlig unterschiedliche Zeitbegriffe,
sie nehmen die Zeit anders wahr, haben eine andere
Einstellung ihr gegenüber. .... Der Europäer sieht sich als Diener der Zeit,
er ist von ihr abhängig, ihr untertan.....Zwischen dem Menschen
und der Zeit besteht ein unlösbarer Konflikt,
der immer mit der Niederlage des Menschen endet -
die Zeit zerstört ihn.
...Für Afrikaner ist Zeit eine ziemlich lockere, elastische, subjektive Kategorie.
...Die Zeit ist etwas, was der Mensch selbst schaffen kann,
sie hängt von Ereignissen ab. Ob es zu den Ereignissen kommt,
hängt vom Menschen ab......."

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Haben wir nicht ständig ein schlechtes Gewissen,
wenn wir unsere Zeit nicht mit irgendwelchen
sinnvollen Tätigkeiten ausfüllen -
wir unterliegen völlig der Dominanz von Stunden, Tagen, Terminen.
Ohne Zeit existieren wir in unserer Vorstellung gar nicht.
Ohne Zeit haben wir kein Leben.

5 Kommentare:

  1. liebe ingrid,

    seit einigen wochen lese ich nun regelmäßig in deinem blog, den ich durch zufall gefunden habe.

    zu vielem deiner worte wollte ich dir schon schreiben. und heute nehme ich mir mal die zeit, um dir zu sagen:

    ich mag deine fotos, die das land zeigen, welches ich liebe, und auch die stadt-bilder, die so ganz andere ein- und aus-blicke ermöglichen.
    deine gedanken dazu lese ich ebenfalls sehr gerne, lasse sie auf mich einwirken, wie den duft einer tasse tee, bevor ich ihn verkoste.

    ich komme dich gerne wieder besuchen!

    lg anita

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  2. liebe anita,
    das sind ja so nette worte - ich bin ganz gerührt. hab bei dir reingeschaut - da gefällts mir auch gut.
    alles liebe
    ingrid

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  3. eine sehr interessante betrachtungsweise und sie hat was für sich. man hat tatsächlich schnell das gefühl, *zeit vertan* zu haben, wenn man nicht was produktives vorzuweisen hat. ein bisschen panik mischt sich da auch manchmal drunter, dass man es eines tages bereuen könnte, seine zeit nicht besser genutzt zu haben. herr nietzsche behauptet ja auch, so ein tag hätte hundert taschen, in die eine menge reinginge bei bedarf. mir gefällt aber diese afrikanische philosophie besser. sich einmal nicht damit rumzuschlagen wäre schön. werd ich mir zu herzen nehmen. jedenfalls bis morgen 5 uhr 30, wenn mein wecker klingelt und ich wieder raus muss :))

    sehr lieben gruss,
    rena

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  4. rena:
    wir können uns das gar nicht vorstellen, nicht unter dem diktat der zeit zu stehen. wenn ich keine pläne mache, schleicht sich oft das gefühl von "versäumter" und "vertaner" zeit ein. du schreibst es ja auch.
    5.30 wecker ist aber hart.
    lg
    ingrid

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  5. Liebe Ingrid!
    Ich glaube, da sollten wir doch von der "Dritten Welt" mal was lernen!
    Wenn ich "Zeit" dazu habe, versuche ich in den Tag zu leben, was eh schon als assozial bei uns gilt. Und wenn ich das mal für ein paar Tage schaffe, merke ich, wie sich meine Zeit mit der der Anderen reibt......und dann,....gibt´s Probleme.
    Ich habe dieses "MUSS" schon immer gehaßt!
    Ohne Zeit, haben wir ein VIEL BESSERES Leben!
    Liebe Grüße
    Grey Owl

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