Sonntag, 30. November 2008

UNTERWEGS

Drei Tage in der großen weiten Welt -
geredet, geredet, geredet
war alles gut
gute Begegnungen, gute Gespräche, Spaß -
und jetzt ist es einfach super
daheim -
die zerfledderten Gedanken und Energien und Seelenteile
wieder einsammeln
zur Ruhe kommen
nur (fast nur) selbstbestimmt sein
und das alles genießen.
Einfach leben.
So und so.
Dort und da.

Freitag, 28. November 2008

HIMMEL

Gestern bin ich nochmals in die Nacht hinausgegangen -
es war ein einziges Gefunkel und Geglitzer
der Sternenhimmel war in seiner ganzen Größe ausgespannt.
Stille
knirschender Schnee
und Millionen Sternengöttinnen.

Donnerstag, 27. November 2008

FREMDE

Dort, wo ich mich fremd fühle
bin ich daheim
dort kann Unbekanntes entstehen
dort kann ich überrascht werden.
Wo mich keiner versteht
ist meine Heimat.
Sehnsucht, ewige nach der Ferne.

DAS ESWIRDSCHONIRGENDWIEGEHENPRINZIP

Immer wieder verfalle ich dem Eswirdschonirgendwiegehenprinzip -
z.B. wenn ich Vogelfutter in den Spender fülle
und es mit der Schaufel zu langsam geht
mache ich einen Trichter aus Papier
und kehre dann das gesamte Futter vom Boden auf.
Ich hab einen Bilderrahmen repariert
und statt Goldfarbe gelb genommen
sieht scheußlich aus.....
Wenn sonst etwas zu richten ist,
versuche ich es sicher mit dem was gleich zur Hand ist,
bevor ich richtiges Werkzeug hole...... etc.
Und es funktioniert nie
na gut, fast nie
und für dieses eine Mal, wo es gut geht,
scheitere ich 99 mal.
???
Doof, doofer, megadoof.

Mittwoch, 26. November 2008

DÄMMERUNG

Die letzte Stunde des Tages -
wenn das Licht schwindet
die Natur den Atem anhält
schweigend
auf die kommende Nacht wartet.

GRAUWEISS

Einer dieser Grauweißdunkeltage
wo ein Rest der Nacht
den ganzen Tag erhalten bleibt.
In der Stube brennt das Licht -
viele Vögel sind am Vogelbaum.
Ein Buntspecht war da.
Eichelhäher - sie sind besonders scheu -
und fliegen mit lautem Tschaktschak davon.
Nur Meisen sind kleine Wagemute -
die lassen sich nicht mal von den Katzen stören.

Dienstag, 25. November 2008

GESCHMACK

Guten Geschmack kann man nicht kaufen -
das Bild hab ich vom nächtlichen Wien mitgenommen -
ein pelziges Kuschelnichts -
........aber es gibt sicher Liebhaber/innen dafür.
In dunkler kalter Regennacht
war die fast Nackte seltsam .

WIEN-PUNSCH

In der Zeit vor Weihnachten
wird Wien zu einem einzigen Christkindlmarkt
und die Punschstandldichte ist enorm.
Gestern hab ich mir das Vergnügen erlaubt,
eine Glitzerabendtour zu machen,
hab völlig überteuerte, schlechte Lebensmittel minderer Qualität konsumiert
und meinen Chemiebedarf für mindestens einen Monat gedeckt.
Hat Spaß gemacht!
Zuerst der klassische Markt vor dem Wiener Rathaus -
dort werden Fellmützen neben kitschigen Christbaumkugeln und Spielzeug dargeboten,
dann hat sich die Straßenbahn mit mir verfahren
und ich bin am Kunstmarkt vor der Karlskirche gelandet.

Dort ist es schon viel netter,
hübsches Kunsthandwerk,
aber die Menschenhaufen waren bei .......den Punschstandln
Sehr nette Life-Musik gehört,
gute Stimmung, trotz Regen
und der Schilcherglühwein war auch nicht ohne.



So ab und an
aus der Waldeinsamkeit
ins Großstädtische eintauchen
ist tadellos.



Sonntag, 23. November 2008

KATZEN!!!!!!!!!!

Nein, bei dem Wetter kann man keinesfalls ins Freie gehen.
Ja, wir bleiben jetzt bis zum Frühjahr am Kachelofen liegen.
Nein, wir haben noch nie etwas von Fitnessprogrammen gehört.
Ja, wir fressen trotzdem viel.
Ja, wir sind zu dick - na und?
Ja, wir sind beleidigt, wenn du uns vor die Tür setzt.
Ja, wir benützen das Katzenklo im Haus - du reinigst es ohnedies.
Ja, wir bringen kleine Maulwürfe, Spitzmäuse etc. zum Spielen ins Haus.
(Falls wir zufällig doch einmal rausgehen.)
Keine Ahnung wohin die dann verschwinden.
Du wirst sie schon irgendwann irgendwo vergammelt finden.
Ja, wir liegen gerne auf deinen Pullovern.
Am liebsten auf den schwarzen.
Ja, du darfst auch bei uns wohnen.
Wir haben ja sonst keinen Dosenöffner.

WEIHNACHTEN

Weihnachten und alle Feste -
das ist nicht wirklich meines
ich verweigere mich
so gut es geht.
Deshalb will ich heute von meinem schönsten Weihnachten erzählen.
(Bei dem vielen Schnee draußen, kann frau schon damit anfangen).
Vor einigen Jahren bin ich am 24. in Salzburg gestrandet -
das Bild der Eisschnitzerei ist von damals -.
Ich war in der Altstadt.
Es war dunkel, Geschäfte und Lokale geschlossen,
ein voller Mond hing über dem Dom -
wenige Menschen auf der Straße
und die strebten alle in eine Richtung.
Neugierig lies ich mich von der Menge mitnehmen
und wir landeten am stockdunklen Friedhof St.Peter.
Es war kaum etwas zu erkennen,
überall brannten kleine Kerzen,
dicht gedrängt standen schemenhaft Menschen zwischen den Gräbern,
sie hatten kleine Weihnachtsbäume mitgebracht.
Familien und Freunde, die sich vielleicht das ganze Jahr nicht gesehen hatten,
trafen sich da am Beginn der heiligen Nacht.
Von der Felswand oberhalb tönten die Bläser -
es war so besonders und stimmungsvoll -
ich war völlig gebannt von der speziellen Energie und Freude.
Fremd zwischen "Einheimischen"
und doch dazugehörig.
Ich glaube es wurde dann auch noch gesungen
und die Glocken des Domes läuteten -.
Erfüllt von dieser heiligen Nacht
hab ich noch beim letzten offenen Standl meinen Weihnachtspunsch getrunken
und war dankbar für dieses mir geschenkte ungeplante festliche Erlebnis.
Weihnachten ist überall
nur nicht im Kaufhaus.



Samstag, 22. November 2008

SPUREN

Spuren im Schnee
vergänglich
schnell verweht
verschneit
flüchtig
im Foto gebannt.

DER WINTER IST DA

Die ersten Arbeiten:
schaufeln
das Vogelfutterhaus aufhängen
die alte Rodel herausholen
und die Straße runterfahren.
Meine Begeisterung für die weiße Pracht
hält sich
sehr in Grenzen
die kommenden Wochen und Monate
werden mühevoll.
Naja, selber schuld.
Selbst gewählt.

Freitag, 21. November 2008

DER ERSTE SCHNEE


Jetzt ist er da:
der erste Schnee.
Zwingt Grau raus
bringt Weiß rein.
Befreit die dunklen Novembertage.
Bedeckt das schlafende Land.
Wintergleichmacherei.


Donnerstag, 20. November 2008

HOW TO COOK YOUR LIFE

Von Doris Dörrie gibt es einen sehr schönen Film .
"Wie man sein Leben kocht" - die Zen-Kochkunst des
Edward Espe Brown.
Der Film ist voller Weisheit, macht mich sehr heiter
und das Essen sieht obendrein gut aus.
Ich hab auch ein Buch von ihm: "Das Lächeln der Radieschen".
Da ist mir ein Kapitel besonders in Erinnerung:
Es geht um das Wunschdenken, wenn man Dinge macht,
und annimmt es wird schon irgendwie funktionieren,
obwohl alles dagegen spricht.
Wenn man zu bequem ist, die ganze Sache richtig anzugehen
und dann schlampert.
Kenne ich von mir gut.
Und es geht fast immer schlecht aus.
Textauszug aus dem Buch:
"Berühmte letzte Worte eines Kochs: Diesmal wird es schon klappen.
Klar. Diesmal wird der Ofen verstehen, wie unbequem all diese Handreichungen für mich sind...
Der Ofen wird sich besonders anstrengen, die Dinge anders zu regeln.
Diesmal wird der Ofen mir zweifellos vergeben und mir meine Faulheit nicht übelnehmen. -
Diesmal verbrannten die Plätzchen von unten."...
Wer kennt das nicht?
Das Eswirdschonirgendwiegehenprinzip.

Mittwoch, 19. November 2008

ANDERSWELT

Die Träume der Nacht
feingesponnen
Spuren verwehte
ungreifbar
verschwommen
im Nebel des Andersseitigen.

Dienstag, 18. November 2008

BACHGEMURMEL

November her oder hin -
schaut doch auch noch ganz nett aus.
Ich mag diese naturbelassenen Bachläufe -
das Flüstern, Murmeln, Plätschern kann ich leider nicht mitschicken.

Montag, 17. November 2008

DER NÄCHSTE WINTER KOMMT BESTIMMT

Die Wettervorschaufrau spricht vom kommenden Schneefall.
Habe die Schaufeln bereitgestellt.
Fensterpolster zwischen die Fenster getan.
Das Foto ist vom Winter 2005/2006.
Seitdem hab ich den Winterschock.
Von Ende November bis Anfang April hat es damals fast unaufhörlich geschneit.
Das Bild schaut ja recht romantisch aus -
aber mir war praktisch die Schneeschaufel am Arm angewachsen,
ich hab mich nur mehr gefürchtet und gedacht,
demnächst bricht das Haus über mir zusammen,
die netten Männer von der Feuerwehr haben einmal mein Dach abgeschaufelt.
Ich bin tagelang am Dach gestanden und hab ins Land geblickt und gegen die Schneemassen gekämpft,
bin vor einer meterhohen Wand gestanden.
Mein Innenhof war fast nicht mehr begehbar -
zwischen Schneewänden konnte frau durchschlüpfen -
hab mir dann mit dem Traktor einen neuen Eingang zur Küche schaufeln lassen.
Und jeden Tag der Wetterbericht -
weitere Schneefälle.
Dächer sind eingestürzt, Hallen eingebrochen -
seitdem gibts eine neue Norm für die Tragfähigkeit der Dächer.
Für mich wars die Konfrontation mit Urgewalten,
mit Macht und Ohnmacht
mit Ausgeliefertsein
mit meiner Urangst.
Wälder sind komplett umgebrochen.
Einige Monate später war dann der Orkan,
in der Stadt kriegt frau die Gewalten nicht mit,
aber wenn der Sturm ums Haus tobt ist an Schlaf nicht zu denken.
Am nächsten Tag bin ich ins Freie gegangen und ganze Wälder waren entwurzelt
und zerbrochen.
Da war klar, dass der Schrecken nicht grundlos war.
Diese entfesselten Naturkräfte
haben mich das Fürchten gelehrt.
Und wenn der Winter beginnt,
hoffe ich immer, dass es nie mehr so schlimm wie damals wird.
Ich bin ja einigermaßen hart im Nehmen,
bin schon einige Male mit dem Auto im Nirgendwo nächtens in Schneewächten gesteckt,
oder war mit dem Auto im Graben und die Bäume sind ringsum gebrochen, etc.
Aber je öfter ich das erlebe,
desto weniger witzig ist es.
Und ich bin zu alt für Abenteuer.

NEBELTAGE


Dicht war der Nebel gestern im Wald
Stille und Schweigen rundum
schemenhafte Bäume und Felsen
nur der kleine Bach plätschert immer gleich
die Farben sind gegangen
Schnee liegt in der Luft.

Samstag, 15. November 2008

LEERE --- GÄHNENDE


Ganz dicker Nebel vorm Fenster
heute fällt mir gar nichts ein.
Das Hirn ist gähnend leer
und auch die Meldungen von außen sind nicht so berauschend.
Neuer Modetrend in den USA -
Hühner im Hinterhof und in der Wohnung.
Ist ja auch nicht sensationell -
und ich mag Hühner bestenfalls am Teller.
Möchte keinesfalls mit ihnen leben,
sind für mich sehr unscharmante Tiere.
Ich hab mir alle unangenehmen Dinge von letzter Woche für Montag aufgehoben -
so nach dem Motto -
was du heute kannst erledigen,
das verschiebe mal auf übermorgen.
Sehr super, gut gemacht.
Da fängt dann die kommende Woche schön an.
Naja, auch der heutige Nebel wird sich einmal lichten
und dann wird auch mein Hirn wieder arbeiten.
Schau ma mal.



EICHKATZERL

Ein Eichkatzerl am Friedhof -
das erste seit Wochen, dass sich fotografieren ließ.
Sonst waren die kleinen Wichte immer zu rasch für mich.
Hochnebel bei mir - im übrigen Waldviertel ist strahlender Sonnenschein.
Da hab ich wenigstens das Recht auf einen Ofenbanknachmittag.

Freitag, 14. November 2008

DER GENORMTE MENSCH

Ich bin immer ganz begeistert
wenn etwas in der Zeitung steht
was ich bereits vorausgedacht habe.
So las ich, dass die maroden Airlines überlegen,
Zuschläge für die beinfreieren Reihen zu verlangen.
Auch ein Aufpreis für Übergewichtige wird angedacht.
Ich hab schon vor längerer Zeit darüber gewitzelt,
dass künftig ein Normgewicht zugelassen werden wird
und jedes zusätzliche Kilo muss dann extra bezahlt werden.
Ist natürlich eine schwierige Sache mit dem Allinklusive-Urlaub.
Da schlägt sich jede Zusatzportion vom Büfett nicht nur in der Taille
sondern auch im Geldbörsel nieder.
Ich sehe goldene Zeiten auf uns zukommen -
vor jedem Flug wird wochenlang gehungert -
vorbei ist das Völlern in den Ferien -
so werden wir schlank und fit,
gezwungenermassen.

ZENTRALFRIEDHOF

Als gelernte Wienerin hab ich ja eine besondere Affinität
zu allem Morbiden
zu Tod und Sterben
ich mag Friedhöfe
und Wien hat sehr schöne
ich war heute am Zentralfriedhof
am jüdischen Friedhof
sehr verwuchert, verfallen, verwunschen
früher gabs da auch noch eine Katzenkolonie
Tiere, die aus den Grabstätten hervorlugten
in den Gruften wohnten -
die gibts aber nimmer.
Hab viele Vögel gesehen und Eichkatzerln.
Wunderschöne Denkmäler in Stein.
Steingewordenes Gedenken
und doch schon fast alles vergessen und vorbei.

Donnerstag, 13. November 2008

LIPNO STAUSEE - FRYMBURK

Drei Wochen ist es schon her -
Frymburk am Lipno Stausee.
Da gibts eine Autofähre vom anderen Ufer -
uralt, und wenn frau bedient werden will,
muß sie läuten -
finde ich so nett -
den Luxus einer Privatautofährenfahrt leiste ich mir gerne.


Mittwoch, 12. November 2008

ENTSCHULDEN

Die Banken werden gerettet,
die Krankenkassen sollen entschuldet werden
und da kommen sicher noch alle möglichen Pleitegeher dazu,
denen dringend unter die Arme gegriffen werden muss.
Also, ich bin für eine Gesamtentschuldungsamnestie -
d.h. niemand ist mehr etwas schuldig -
und zur ausgleichenden Gerechtigkeit werden auch alle Guthaben enteignet -
wir fangen alle miteinander wieder bei Null an.
So wie bei Monopoly.
Zurück an den Start.
Neues Spiel, neues Glück.

GESTERN

Nach dem ersten Tee und dem zweiten Kaffee
noch ein Bild von gestern.
Vorbei sind die Sonnentage,
das Herbstschmuddelwetternaßgraugrauslichfeucht ist da.

Dienstag, 11. November 2008

TANNERMOOR

Zeitig in der Früh bin ich meinen Lieblingsweg gegangen.
Zarter Nebel noch überm Moorteich.
Alles ist leicht, wenns gerade leicht ist
und alles ist schwer, wenns gerade schwer ist.
Heute wars leicht -
ein geschenkter Sonnentag,
das Leben ist gerade sehr schnell,
ich habe ständig das Gefühl auf mehreren Parallelebenen zu sein.

MORGENDÄMMERUNG

Zwei Rehe -
mein erster Blick am Morgen-
Freude, schon in der Frühe.

Montag, 10. November 2008

MEIN FRISÖR

Nein, G.C. ist er keiner, mein Frisör -
aber er macht alles wieder gut.
Er ist ein Frauenversteher -
einer, den frau haben muss,
und ich dachte immer, solche Haarkünstler gibts gar nicht.
Er heißt Gerard (wird wohl ein Gerhard sein),
hat eine verkrüppelte Hand und nur Haarflaum am Kopf,
er ist immer gut drauf,
er redet schnell und quirlig,
er macht mich heiter,
er macht mich schön,
er bringt mich zum Lachen,
ich freu mich auf ihn,
ich mag ihn,
er nimmt mir alle dunklen Gedanken -
er ist Balsam,
er gibt mir das Gefühl 100% ok zu sein -
was will ich mehr -
wozu brauch ich einen George Clooney?
Der kann sicher keine Haare schneiden.

NACHWORTE ZU LET´S MAKE MONEY


Heute hab ich auf der Bank eine Besprechung gehabt -
und der Mann da war genauso wie die im Film -
eine kleine Kopie der großen seelenlosen Macher.
Ein Minimacher.
Jedes Wort hat mich an den Film erinnert.
Beinhart und sie wollen nur dein Geld -
egal wie.
Kann ich eigentlich nur als Spiel im Universum betrachten -
sonst würde mir ja vor lauter Schlechtwerden gar nie mehr Gutwerden.






Sonntag, 9. November 2008

LET´S MAKE MONEY

Den Film von Erwin Wagenhofer gesehen.
Hat mir so einen Adrenalinstoß versetzt,
dass ich in der Nacht kaum geschlafen habe.
Herzklopfen und die Gedanken rasten weltrund.
Keine einzige Frau kommt als "Täterin" in dem Film vor.
Sind Frauen die besseren Menschinnen
oder lassen sie handeln?
Die Gefährtinnen dieser Machermänner sind sicher beim
Geldausgeben sehr wohl dabei - ---
"Jede Privatisierung ist Raub an der Gemeinschaft."
Fast alles was gezeigt wird ist wirklich unglaublich,
unfassbar, unvorstellbar.
Und die Menschen, die sich diese Dinge ausdenken
sind für mich auch unfassbar.
Teilweise agieren sie roboterhaft,
völlig losgekoppelt von jedem Empfinden.
Skrupellos, mitleidslos, Monster.
Menschen wie du und ich,
gesellschaftlich hochangesehen.
Wichtiger Film, gut gemacht, zeigt nur auf, emotionlos.
Dafür rasen meine Emotionen zickzack.



Freitag, 7. November 2008

DIE GUTE NACHRICHT ZUM TAG

Mein Lieblingswirtshaus gleich bei mir
hat eine Haube vom Gault Millau gekriegt.
Ich hab mich sehr gefreut
und war mit meinem alten Vater gleich heute dort essen
und gratulieren
und hab mir auch für eine "überlaufenere" Zukunft
einen Tisch gesichert.
Das ist ja im kulinarischen Niemandsland
der Essenseinöde hier überlebenswichtig.
Dieses köstliche und inspirierte Essen des jungen Wirtes
ist manchmal Balsam auf kleine Lebenswunden
und hilft gegen alle möglichen seelischen Verstimmungen.
Ich wünsche ihm alles Gute und weiterhin viel glückliches Gelingen.

BÜCHERGEFÄHRTEN

Heute Nacht hab ich wieder einmal ein paar Geschichten in einem Buch von Pam Houston gelesen.
Sie ist eine Abenteurerin und hat eine sehr schöne Sprache.
Ich hab mich oft gefragt, warum ich so lebe, wie ich lebe.
So fernab.
Zeitweise sehr den Unbillen der Natur ausgesetzt.
Und über die Bücher von Pam Houston sind mir meine inneren Bilder bewusst geworden.
Die Bilder der Pionierfrau, die den wilden Westen erobert
die mitten in der Natur lebt
mit Tieren
die Abenteuer erlebt
sie besteht
die sät und erntet
.....
Meine Wirklichkeit ist zwar eine etwas andere,
aber ein Teil der inneren Bilder kommt darin vor.
Ich muß mich nur immer daran erinnern,
wenn ich manchmal mit dem gewählten Schicksal hadere.

Donnerstag, 6. November 2008

DIE NOTWENDIGKEITEN

Ich bin gerade am Heizungsplanen.
Meine alte verlässt mich.
Es ist zwar noch total warm,
aber der nächste Winter kommt bestimmt.
Worte wie Energieeffizienz, Pufferspeicher, Brennwerttechnik, Heizkreismodul.........
gehen mir locker von den Lippen.
Ich überlege her und hin,
prüfe die Angebote,
quäle die Berater nieder -
und es gibt ungefähr 27 Dinge, die ich lieber täte.
Weil ansich interessiert es mich so etwas von nicht-
Heizung ist total unsexy (ich meine im Vergleich z.B. vom Auto),
weder die Form noch die Funktion sind berauschend
aber sehr notwendig und nützlich.
Besonders wenn frau im Waldviertel und auf 800 m lebt.
Unser Leben besteht halt aus vielen Notwendigkeiten,
die getan werden wollen,
und so versuche ich
mich mit enthusiastischem Elan in die Planung und die Verhandlungen zu werfen.
Kesselsicherheitsgruppe, Wärmeerzeuger, Multitalentregelung.....
wirklich schön -
was ich für tolle Dinge für mein Geld kriegen werde!

HUNDERTWASSER

Das Dorfmuseum in Roiten.
Unweit von hier am Kamp hat Hundertwasser lange gelebt.
Völlig anspruchslos und bescheiden,
mitten im Wald -
naturnah.
Er wäre heuer 80 Jahre alt geworden.
Die gerade Linie war für ihn ein Verbrechen.
Die Natur hat keine gerade Linie.
Er hat uns mit seinen Ideen, seinen Bauwerken, seiner Philosophie beschenkt.

Mittwoch, 5. November 2008

YES, WE CAN

Jetzt ist wieder ein Führer gefunden,
ein Guru,
jemand, der weiß wo es lang geht,
der sagt, was richtig ist -
der das Lemmingbedürfnis der Massen befriedigt.
Viel Glück Mr. Obama -
ein weiterer Schritt ins postamerikanische Zeitalter!

NOVEMBERSONNENTAGE

Das alte Flussbad in Zwettl.
Novembersonne.
Und der nächste Sommer kommt bestimmt.

Dienstag, 4. November 2008

HEIMAT UND FREMDE

Die Sahara-Geiseln sind befreit.
Besonders für Andrea K. war es in dieser extremen Männerwelt sehr schwierig.
Ich war als junge Frau einmal in Tunesien.
Und das wars.
Arabische Länder sind für mich abgehakt.
Ich kann mich dort nicht wohlfühlen.
Geht mit meinem Weltbild und meinem Anspruch behandelt zu werden
und wahrgenommen zu werden
nicht zusammen.
Ich hatte ab und an einen Zwischenstopp in Dubai oder sonst wo
und das hat mir schon gereicht.
Ich lasse mich nicht einschränken,
ich lasse mich nicht beschränken
ich lasse mich nur gut behandeln
und es stört mich,
andere Frauen verschleiert fünf Schritte hinter den Männern
hergehen zu sehen.
Arabien - mein weißer Fleck auf der Landkarte.

Montag, 3. November 2008

NOVEMBER

Der letzte Fliegenpilz im Herbstlaub.
Ein wunderbarer warmer Tag.
Ich bin stundenlang im Liegestuhl in der Sonne gelegen
und habe von Afrika gelesen.
So kann frau November aushalten.

HARTE NACHT MIT KATZEN

Eine harte Nacht war das
ein ständiges Katzenkommenundgehen.
Die kleinere Katze ist erst um 3 Uhr heimgekehrt
völlig verschreckt, unruhig, das Fell total mit Harz verklebt-
sie konnte sich gar nicht beruhigen-
ist dauernd hin und her gerannt-
und die ältere Katze war auch nicht viel besser-
gefaucht, geknurrt und unruhig.
Warum können die Katzen ihre Geschichten nicht so erzählen,
dass ich sie verstehe?
Von den Abenteuern in der großen wilden weiten Waldwelt?
Von Füchsen und Dachsen.
Vom stundenlangen Ausharren auf Bäumen
vom Fürchten und vom Vergnügen.
Jetzt schläft das Katzenpack am Kachelofen-
und ich bin müde.

Samstag, 1. November 2008

ZUKUNFT

Am Tag des Vergangenheitgedenkens
eine Rück- und Vorwärtsschau.
Meine Eltern waren nach dem Krieg sehr arm -
wie fast alle damals-
und ich hatte eine wunderbare Kindheit.
Ich bin in der Natur aufgewachsen,
in einem verwunschenen Garten,
der von einem alten Mann begärtnert wurde
der mich in viele Geheimnisse einweihte.
Aus Sandstein meißelte er Köpfe von Hexen,
die im Garten herumstanden.
Da war z.B. die Hexe Kniesebein
am Rande einer langen Fliederhecke
und es war eine Mutprobe im Dämmerlicht bei ihr vorbei zu schleichen.
Richtig böse wurde Onkel Karl nur, wenn wir so lange ins Wasserbecken sprangen,
bis alle Goldfische im Trockenen lagen.
Wunderwelt der Kinderjahre -
wir waren sehr arm
und absolut nichts hat mir gefehlt.
Und ich denke,
wenn ich jetzt all meinen Überfluss hinter mir lassen muss
(freiwillig werde ich ihn ja nicht hergeben),
dann wird mir auch nichts fehlen.
Dieses ganze Zuviel macht ohnedies nicht glücklich,
auch wenn es uns immer wieder vorgegaukelt wird
oder wir es uns selbst vorgaukeln.
All das unnötige Zeug bindet Energien, besetzt .
Ich stelle mir immer vor, dass all das Klumpert in meiner Aura herumhängt.
Und irgendwo hab ich einmal gelesen, dass Apachen mit all ihrem Besitz beerdigt wurden.
Dieses Riesenloch für mich und mein Zeugs mag ich mir ja gar nicht vorstellen.
Also können die Zeiten für uns nur besser werden.
Eine glückliche Zukunft wartet auf uns.
Frei von vielen materiellen Bindungen.
Frei für die wirklichen Abenteuer des Lebens.


BLOCKHEIDE

Teufels Liegestatt heißt der Stein.
Riesige Granitblöcke, seltsam geformt.
Überbleibsel eines urzeitlichen Gebirges.
War gestern in der Blockheide -
irgendwie ist da im Waldviertel die Welt noch in Ordnung.
Großprojekte lohnen nicht,
der Tourismus ist bescheiden und naturnah -
bedingt durch das rauhe Klima.
Ein Spruch übers Waldviertel -
"9 Monate Winter und 3 Monate kalt."
Stimmt nicht ganz , aber es hat schon etwas Wahres.
Seit die Jahre wärmer werden, ist es hier natürlich toll,
im Sommer nie so unerträglich heiß und die Winter sind nicht mehr so streng.
Der Nachteil der Region ist:
die Leute haben ein geringeres Einkommen,
die Arbeitslosigkeit war immer hoch und steigt wieder,
und hier sagen sich nicht mal die Füchse Gute Nacht.
Aber wenn frau empfänglich ist für eine stille Schönheit,
die Schönheit zwischen den Zeilen,
wenn frau sich mit Kargheit und Natur auseinandersetzen mag,
hat sie hier ein gutes Leben.