Freitag, 30. August 2019

GEHEN



Gehen
ohne zu wissen
wohin
Schritte setzen
einen vor den anderen
ziellos
der inneren Führung
und den äußeren Grenzen vertrauend


Donnerstag, 29. August 2019

NATUR

Auch dieser  Teich wird langsam abgelassen.
Die Seerosen werden wieder auf dem Trockenen liegen.
Aber sie überleben.
Es ist still.
Keine Vögel.
Keine Insekten.
In den letzten Jahren ist alles so viel weniger geworden.
Eidechsen, Frösche, Schlangen.
Kaum zu finden.
Im Supermarkt letztens dachte ich -
eigentlich ist nix Natürliches zu kaufen.
Alles erzeugt.
Und wenn ich durch die Gegend rollere,
sehe ich viel Tierleid.
Nix Spektakuläres.
Einfach das Alltägliche.
Kühe, die auf der Weide gekrümmt stehen,
weil die Euter vor dem Melken schmerzen.
Oder die kleinen Kälbchen, eingesperrt in ihre 2 m2 großen Iglus,
wo sie sich kaum bewegen können,
mutterseelenallein weggesperrt.
Völlig traurig stehen sie da.
Das ganze Tierleid trinkt man bei jedem Schluck gesunde Milch mit.
Und hier ist die Landwirtschaft klein strukturiert und oft bio.
Wobei biologisch ja nur bedeutet,
dass die Tiere keine Chemie fressen.
Tja.
Ob uns das, was mit der Natur geschieht,
glücklich macht?
Prinzipiell sind wir ein Teil davon,
aber so sehr entfremdet,
dass wir gar nimmer wissen,
was Einheit bedeutet.
Wenn man die ganze Naturszene in Plastik an uns vorbeiziehen würde,
wären wir auch damit zufrieden.



Mittwoch, 28. August 2019

TABUS


Es gibt Dinge,
über die spricht man in unserer Kultur nicht.
Über Geld.
Über Sexualität.
Beides Triebfedern für die meisten Handlungen in unserem Leben.
Mit den mehreren Menschen redet man nicht über seine politische Gesinnung.
Religion ist auch heikel.
Und Tod und Sterben geht gar nicht.
Dafür tauscht man sich z.B. über Krankheiten aus,
über andere Menschen (möglicherweise auch noch schlecht),
schimpft über Politiker
und sonstige Obrigkeiten.
Banales und Belangloses werden gerne behandelt.
Ich wäre dafür, wir würden mehr über Essenzielles kommunizieren.
Über das, was uns im Innersten berührt.


Dienstag, 27. August 2019

SOMMERENDGEFÜHLE



Den ersten Teich gesehen,
der langsam abgelassen wird,
damit die Weihnachtskarpfen rechtzeitig tischfertig werden.
Das Bootshaus steht schon auf dem Trockenen.
Es sind schöne Spätsommertage.
Sanfte Farben, sanfte Stimmungen,
die Sonne wärmt ohne zu brennen.
Ich kann mich in Gefühle hineinsinken lassen.
Eigentlich könnte man noch schwimmen,
aber ich bin beim Rollern meist zu bequem das ganze Zeug auszuziehen.
Genießen muss genug sein.
Alles ist gut.
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Hervorgerufen durch die letzten Zeckenerfahrungen spüre ich des Abends
dauernd ein Krabbeln auf mir.
Da ist glücklicherweise aber nix.
Nervenkribbeln.





Montag, 26. August 2019

DAHEIM

Eigentlich hätte ich eine Woche wegfahren wollen.
Das überlege ich bereits das ganze heurige Jahr
und dann verreise ich nie.
Diesmal war ein Hauptgrund die angesagte Hitzewelle.
Also, da habe ich es daheim am allerbesten.
Nie heiß.
Weil ungewohnt, halte ich hohe Temperaturen schlecht aus.
Die Wälder geben Schwammerln her.
Ich trockne, esse und konserviere.
Und freue mich über den reich gedeckten Naturgabentisch.
Und denke darüber nach,
wie groß die Unzufriedenheit der Menschen mit ihrem sesshaften Leben sein muss,
dass manisch in der Welt herumgereist wird.
Angetrieben von der ewigen Suche nach einem Glück,
das sich anderswo verbirgt.
Ja, ich war lebenslang viel unterwegs,
möchte das mehrere, das ich gesehen habe, nicht missen.
Kalkutta könnte man vielleicht streichen, Odessa damals auch,
Jordanien bis auf Petra und Hannover.
Alles andere war spannend, unterhaltend, interessant, neu, anders, aufregend ....
Aber gerade mag ich mich nicht rühren.
Morgen vielleicht wieder
oder nie mehr.
Keine Ahnung.
Je länger ich zögere,
desto fremder erscheint mir die Bewegung im fernen Außen.
Reisen ist generell gerade nicht zeitadäquat.
Schau ma mal.
Jetzt Schwammerln und rollern.
Alles ist gut.


Freitag, 23. August 2019

LUST-IG


Den Versandkatalog (Moderne Hausfrau) kriege ich manchmal.
Keine Ahnung warum.
Bestellt habe ich noch nie.
Praktische Dinge für Küche, Haushalt, Garten und auch den Körper werden darin angeboten.
Dieser Tage habe ich einen Streifen auf ARTE gesehen:
"In guten Händen"
Der Film spielt im viktorianischen England um 1880 und Damen der
Gesellschaft erkrankten reihenweise an Hysterie (diese weibliche Krankheit wurde bis 1953 diagnostiziert).
Sie wurden von findigen Ärzten manuell befriedigt und so von ihren
Beschwerden geheilt.
Dem Mediziner wurde die Behandlung körperlich zu anstrengend und so
konnte eine elektrische Befriedigungsmaschine erfunden werden.
Ein Vorläufer des Vibrators.
Die Story ist witzig,
wenn auch die Stellung der Frauen vor 140 Jahren mehr als erschreckend ist.
Einen Orgasmus in der Arztpraxis bei Bedarf abzuholen, das ist in heutiger Zeit unmöglich und unvorstellbar.
Ich muss überlegen, wie ich den Gedanken daran finde.

Donnerstag, 22. August 2019

DIES UND DIES



Jetzt auf meine alten Tage werde ich wetterfühlig.
Bei Witterungsumschwung Kopf wie Matsch.
Wer braucht das denn?
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Außerdem kein Zahnweh,
aber Kieferweh.
Kommt und geht.
Wenn ich an Zahnarzttermin ausmachen denke,
vergeht es.
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Mäuse:
jetzt machen sie sich auch über die Zucchinis her.
Glücklicherweise sind die hart, so werden sie nur angebissen.
Auf den Kompost mag ich schon keine Abfälle mehr werfen.
Alles wird gefressen.
In der Garage, wo Dinge liegen, hausen sie fröhlich.
Dort lege ich Gift aus,
um die Plage etwas einzudämmen.
Wenn ich das Tor öffne,
sehe ich die Tierchen.
Tot und lebendig.
Obergrauslich.
Ich habe ja eine Mäusephobie.
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3 Wochen Antibiotika wegen Zecke hinter mich gebracht.
Am letzten Tag der Einnahme,
hat mich eine Zecke in den Bauch gebissen.
Beißwerkzeug beim Entfernen drin geblieben.
Es reicht.
Ich habe satt.
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Mittwoch, 21. August 2019

BUMERANG



Also, möglicherweise ist es doch besser,
wenn man ein guter Mensch ist.
Ich wollte jemanden aus einer Laune heraus,
ein klein wenig sekkieren (ärgern).
Mag ihn eigentlich gar nicht,
wir haben noch ein paar alte Dinge offen.
Jedenfalls denke ich,
dass mich die ganze Sache mehr beschäftigt hat,
als ihn.
Also, das lohnt sich doch gar nicht.
Wenn ich den Impuls unterdrückt hätte,
hätte ich 5 Minuten unnötige Gedanken gehabt.
So sind daraus 5 Stunden geworden.
In denen ich besetzt war.
Verschwendete Zeit.
Gescheiter ist die bessere Menschin ohne niedere Rachegelüste.
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Weiß eine Mitleserin den Namen der Blume?
Sehr hochgewachsen, steht am Wasser im Wald.
Nur ein Bild gemacht- ohne Blätter.
Aber vielleicht gibt es kluge Pflanzenkenner unter euch.



Dienstag, 20. August 2019

TÄUSCHEN UND TARNEN


Manchmal denke ich,
die Person, die nach außen hin funktioniert,
ist eine ganz andere, als die, die ich kenne.
Innen habe ich ein verwandeltes Ich.

Montag, 19. August 2019

AM LAND


Im Sommer schwärmen die Städter gekleidet in ländlichen Schick zu allerlei Vergnügungen ins Waldviertel.
Fürst und Fürstin lassen karitativ Platikenten um die Wette schwimmen.
Allerorten wird gefestet, Theater gespielt und musiziert.
Man gibt sich sommerlich vergnügt und entspannt,
genießt Schweinsbraten mit Waldviertler Knödeln oder ein Kistenbratl,
redet über den oder dies
oder auch übers Tierwohl und Nachbars Katze.
Sehr aufgeklärt ist man, eher links und nach so viel Entspannung kann man das
Stadtleben wieder gut ertragen.
Eigentlich könnte ich ab und an mitfesteln,
vergesse aber immer wieder darauf.


Freitag, 16. August 2019

MITTE AUGUST


Richtig kühl sind die Nächte
und die Tage werden hier auch nimmer besonders warm.
Ich glaube, die Badesaison kann ich abhaken.
Wie immer das Gefühl -
zu wenig vom Guten.
Aber diese Abschiedsstimmung ist herzergreifend schmerzlich schön.


Donnerstag, 15. August 2019

STADTLEBEN

Hundertwassermüllverbrennung in Wien

Also, wirklich.
Jedesmal, wenn ich aus meiner grünen Einöde in die große Stadt komme,
kriege ich den Kulturschock.
Alles so häßlich, dreckig, laut.
So viele grausliche Leute.
Hier am Land sind sie nicht weniger schiach, aber hier sehe ich sie nicht.
Nach ein paar Stunden habe ich mich gewöhnt.
Dann habe ich vielleicht ein paar hübsche Menschen gesehen oder getroffen,
irgendetwas gemacht, z.B. Prater, was witzig und lustig war,
war in einem oder mehreren netten Lokalen,
und habe wieder die rosarote Stadtbrille auf.
Man gewöhnt sich schnell an alles.
Aber trotzdem sage ich:
Stadtleben ist artfremd und tut der Seele nicht gut.
Hat etwas von Käfighaltung.
Wobei wir ja alle in unserer eigenen Welt gefangen sind.
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Und das hat jetzt gar nix damit zu tun:
Mäuse fressen meine sorgsam gehüteten und spärlich Früchte tragenden Paradeiser.
Sogar über die grünen machen sie sich schon her.
Schluchz.



Mittwoch, 14. August 2019

DAS HÖCHSTE UND DAS SCHNELLSTE



Im Wiener Prater war ich
und bin mit dem höchsten Ringelspiel gefahren.
110 m mit ausgezeichneter Aussicht.
Ist cool, ein wenig windig.
Das mit der schnellsten Hochschaubahn war unbeabsichtigt.
Die schaut ziemlich harmlos aus.
Angeblich 4,8 G. Wie ein Formel I Auto.
Ich dachte, das war es jetzt.
Meine allerallerletzte Stunde sei da.
Letztlich habe ich  dann doch überlebt.
Ja, hat Spaß gemacht.
Viele Leute.
Sehr viele arabische Touristen, die ziemlich kleine Kinder auf den wildesten
Attraktionen fahren lassen.
So einen Vergnügungsnachmittag möchte ich wieder einmal machen.
Vielleicht werde ich in Zukunft im Wirtshaus essen können.
Denn in den Wiener Prater geht man auch zum Völlern.





Dienstag, 13. August 2019

KLIMASÜNDER

Der Klimawandel wird -
weil Gespräche und Berichte darüber modern sind -
jetzt allen möglichen Ursachen zugeschrieben.
Fleischesser sind böse,
Dicke auch.
 Bin ich froh, dass ich rechtzeitig abgenommen habe und kein Fleisch esse.
Zukünftig wird überhaupt nur mehr ein BMI von 20 erlaubt sein.
Jeder der drüberliegt, kriegt ein Klimaschädlingspickerl.
In Wahrheit belastet die Umwelt alles.
Besser als Mensch gar nicht leben.
Und als Rind auch nicht.
Vielleicht alle Tiere nicht.
Nur mehr Pflanzen.
Die sind lieb.
Haha.
Wir werden in den nächsten Jahren staunen, womit wir konfrontiert werden.
---
Das hat jetzt gar nix damit zu tun.
Aber mir ist eine kleine Blindschleiche auf den Kopf gefallen,
die sich in der Tür verklemmt hatte.
Alles ist gut.


Montag, 12. August 2019

SELBSTVERMARKTER



In kleineren Orten gibt es Selbstvermarkter.
Z.B.hier im alten Bahnhofsgebäude.
Finde ich sehr nett
und doppelt nett ist es,
dass nur ehrliche Leute unterwegs sind.
Selbstbedienung und das Geld kommt in eine Handkassa.
Meine Kartoffel und Eier kaufe ich nur mehr so.
Irgendwo fand ich auch einmal köstliche frische Schaumrollen
und original Bauernbrot muss ich noch ausprobieren. 




Freitag, 9. August 2019

RUSSISCHE MENTALITÄT



Mein Moskauaufenthalt ist zwar schon ewig her.
Aber manche Angewohnheiten der örtlichen Bevölkerung übernimmt man,
ohne sie jemals wieder abzulegen.
In Zeiten des tiefsten Kommunismus wurde gekauft,
was zu kriegen war,
nicht was man brauchte.
Ein Russe damals ging nie ohne Einkaufstasche aus dem Haus
und stellte sich bei einer langen Warteschlange sicherheitshalber dazu.
Damenstiefel im Sommer,
Pelzkappen auch.
Im Winter gab es dann vielleicht ein Schlauchboot.
Je nachdem welche Produktionsstätte einen Überschuss hatte.
Speiseeis wurde das ganze Jahr auf der Straße angeboten,
auch bei -20 Grad.
Jedenfalls fand ich heute bei der Caritas
(ich bin beim Aussortieren und musste Dinge hinbringen)
wieder eine Chi-Maschine.
Die letzte habe ich vor einigen Monaten dort gekauft
und ich benutze sie jeden Tag.
Wie die geneigten  LeserInnen wissen,
bin ich ein Fan von Dingen,
die es mir ermöglichen faul in der Gegend herumzuliegen
und trotzdem Bewegung zu kriegen.
Diese Maschinen haben eine begrenzte Lebensdauer
und ich habe mich richtig gefreut,
ein Reserveexemplar zu ergattern.
Russenmentalität halt.
Bis zu einem gewissen Grad ist es völlig uninteressant alle Dinge ständig kaufverfügbar zu haben.
Die unerwarteten Zufälle sind doch viel spannender.


Donnerstag, 8. August 2019

ALLES GUT?


Also, ich glaube, die Antibiotika tun mir nicht gut.
Bin relativ ungehalten mit meinen Mitmenschen.
Gerade am Telefon eine Frau niedergemacht,
die ja nix dafür kann,
dass sie mit Argumenten kommt,
die meine Angriffslust herausfordern.
Und morgen muss ich zum Versicherungsdealer.
Da werde ich vorher Kreide futtern,
weil mit mir ist gerade ganz und gar nicht gut Kirschen essen.
Dafür habe ich gequietscht wie ein Teenager,
als mich überraschend der Lieblingsdoc angerufen hat.
Eh nur medizinisch.
Und die hübsche Ärztin hat mir ihre Finanzprobleme mit den österreichischen
Krankenkassen erzählt.
Landärztin ist sicher kein Traumjob.
Deswegen bleiben viele Ordinationen unbesetzt.
Mit dem Roller in der Früh wieder umgekehrt,
und doch das Auto genommen,
weil die Wolken gar so schwarz am Himmel gestanden sind.
Dann hat es nicht geregnet
und ich war bei der Rückfahrt in einem Lieblingswald.
Heidelbeeren genascht und wenig Schwammerln gefunden.
Alles ist gut
und man möge mir nicht in die Quere kommen.

Mittwoch, 7. August 2019

STADTAUSFLUG


Einen kurzen Stadtausflug gemacht.
Seit ich Teilstreckenzugfahrerin geworden bin,
entzückt mich die ÖBB immer wieder.
Sauber, pünktlich, bequem ...
Sogar mein Bruder hat die Bahn entdeckt
und das erstaunt mich jetzt wirklich.
In Linz musste ich eigentlich nur in den großen Büchertempel gehen.
Hatte einige Bände im Auge,
die ich querlesen und sicher nicht kaufen wollte.
Das ist mir bei einem Kaffee auch gut gelungen,
aber beim Rausgehen haben dann doch noch Wahrsagekarten für kleines Geld 
"nimm uns mit" geschrien.
Die durchgeschauten Bücher brauche ich alle nicht,
aber einige wenige Informationen konnte ich finden.
Sonst nix erlebt.
Mit Essen hab ich es gerade nicht so.
Also kein Lokal heimgesucht,
nur ein wenig Kosmetik gekauft -
Stadt hat momentan nix für mich.
Nett war der Ausflug in die Welt trotzdem.
Und eine alte Frau gesehen,
die aus Parkbankritzen den Dreck entfernte.
Verbissen.
Tja, so findet jeder den eigenen Lebenssinn.




Dienstag, 6. August 2019

DIES UND DIES



Nur mehr wenige Blogs lese ich.
Die meisten Leute haben im Laufe der Zeit aufgehört oder schreiben ganz selten.
Wenn ich irgendwann interessante Texte finde,
vergesse ich einen Link zu setzen
und finde in den Weiten des Internets das Geschriebene nie mehr.
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Zecken:
Ich weiß nicht, was bei mir da los ist.
War im Wald.
Auf ausgetretenen Wegen.
Schon wieder etliche Zecken vom Kopf runtergeklaubt.
Momentan bin ich ja so mit Antibiotika vollgepumpt,
dass es eh schon wurscht ist.
Trotzdem. So was noch nie erlebt.
Vor allem, dass sie von Bäumen runterspringen!
Meine Umwelt ist feindlich.
Gegen die Zecken ist der böse Wolf ein Streicheltier.
Von dem hört man gar nix mehr.
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Weit gerollert und richtig durchgefroren heimgekommen.
Sofort den Kachelofen angeworfen.
Ob bei mir da der Sommer noch einmal Fahrt aufnimmt?





Montag, 5. August 2019

ES GIBT NICHTS SCHLECHTES OHNE GUTES


Das ganze heurige Jahr läuft bei mir gesundheitlich nicht so prickelnd.
Ständig ist irgendwas
und wenn nix ist,
dann denke ich mir das Leben langweilig.
Nachdem gerade die letzte Körperkrise überstanden war,
bei der ich richtig viel abgenommen habe,
musste mich die Zecke beißen.
Gerade auf der Wirbelsäule,
mit einer massiven Körperreaktion.
Das Gute: ich habe jetzt eine wirklich nette hübsche Ärztin gefunden.
Das Schlechte: 3 Wochen starke Antibiotika.
Ist blöd, nachdem ich vorher Magen und Darm einigermaßen stabilisiert hatte.
Das besonders Gute:
da ich nur Daheim sein mag,
habe ich jetzt Energie Ordnung zu machen.
Sehr stolz bin ich.
Die Werkstätte ist fast fertig aufgeräumt.
Das habe ich Jahrzehnte nicht gemacht
und ich habe Werkzeug,
dessen Verwendung mir nicht einmal klar ist.
Zur Ehrenrettung muss ich anmerken:
das Männerparadies betrete ich fast nie,
weil ich kaum herumwerke.
Kein Hämmern, Sägen oder Basteln.
Der nächste Raum wartet schon.
Dort wird es nicht so nett und easy.
Aber schau ma mal.
In 3 Wochen bin ich nicht nur die Borreliose los,
sondern auch eine Menge Gerümpel.
Das Seltsame ist:
(also, eigentlich nicht seltsam, sondern ich bin so gestrickt)
wenn mir in der Vergangenheit die Chaos-Räume einfielen,
dachte ich, es ist nicht die richtige Zeit um Ordnung zu schaffen.
Es kommt immer der passende Moment.
Irgendwann.
Plötzlich.
Zumindest in meinem Leben.
Und jetzt wird nicht nur im Körper alles vernichtet,
sondern auch in dunklen Hausecken.


Freitag, 2. August 2019

GESTRICKT


Ziemlich ewig habe ich daran gestrickt,
aber es gefällt mir.
Muster mache ich immer das Gleiche,
ich mag mich nicht anstrengen.
Mit dem Zählen oder so.
Aus einem Bobble gestrickt,
d.h. etwas mehr als einer.
Kann man so oder so tragen.
An der einen Seite hätte ich noch etwas länger arbeiten können -
ist mir erst beim Aufhängen aufgefallen.
Aber egal.
Tendenz zu einem Lieblingsstück.


Donnerstag, 1. August 2019

ANDERSWELT




Nächtens bin ich in der Anderswelt.
Dort kenne ich mich gut aus.
Immer die gleichen Wohnungen, Häuser, Menschen.
Auch die Probleme bleiben gleich.
Krank bin ich dort nie.
Aber ich schlage mich mit Baustellen herum,
Grenzüberschreitungen.
Plötzlich fehlen Teile des jenseitigen Hauses.
Und oft suche ich eine Toilette.
Wenn ich sie finde,
ist sie dann zu schmutzig um sie zu benützen.
Oder es schauen zu viele Leute zu.
Glücklicherweise.
Ich träume die Geschichten gerne.
Vielleicht weil sie so vertraut sind.
In fernen Ländern bin ich nie.
Manchmal bin ich auf Schi pfeilschnell und steil bergab unterwegs.
Ich werde das Repertoire erweitern und den Roller in die Gegenwelt mitnehmen.
Und Katzen gibt es dort.
Eine Welt ohne Katzen ist eine Emotionswüste.