Montag, 31. Mai 2010

SONNTAG

Weil es regnet - was sonst -
die kommende Woche stressig wird,
habe ich den ganzen Tag mehr oder minder mit Schlafen verbracht.
Kein Fernsehen, ein wenig Sudoku und Hirn und Körper auf ganz niedrigem Energielevel gehalten, fast in einer Starre. Reptiliengleich.
Es ist nicht unangenehm auf Sparflamme zu laufen. Möglicherweise kann frau so doppelt so alt werden? Durchs Leben dämmern.
Ab und an ein Häppchen essen
ein Schlückchen trinken
dazwischen träumen ....
wenn es nicht zu lange dauert, ist es auszuhalten.

Sonntag, 30. Mai 2010

EINE NETTE FAMILIE

Das Foto ist so bescheiden,
weil ich mich nicht aus dem Auto traute.
Der Herr von hinten ist ein Stier -
(ja, vor diesen unberechenbaren Männern fürchte ich mich)
und die sieht frau ja praktisch überhaupt nie mehr.
Alles was gebraucht wird, kommt jetzt aus der Dose.
Ich fand die Gruppe so nett.
Ziege, Kälber, Kühe und ein Stier.
Eine richtige Familie mit einer Gastziege.

Samstag, 29. Mai 2010

HIRSCHALM


Hirsche füttern auf der Hirschalm.
Erstmals im heurigen Jahr,
obwohl ich noch gar nicht auf den Beinen bin.
Das musste aber sein.
Sie haben fast meinen Arm dazu genommen
die Köpfe durchs Gitter gezwängt
und mich sauber gewaschen.
Samtweich.

Freitag, 28. Mai 2010

ICH MUSS NICHTS DARAUS MACHEN

Flieder hab ich hinter dem Haus geholt.
Da komme ich in meine Wildnis.
Hier wuchert und wächst alles durcheinander.
Hier greift keiner ein,
jahrelang schon nicht.
Baum und Kraut,
Strauch und Unkraut,
wie es euch gefällt.
Ich muss nichts daraus machen,
ich brauche nichts bestellen,
nichts ernten,
nichts erlösen.

Den Flecken habe ich der Erde zurückgegeben,
keine Landschaftspflege,
kein Ertrag aus Grund und Boden.
Im Sommer ist alles voller Walderdbeeren,
die ich in den Mund nasche.
Kräuter - Frauenmantel, Quendel, Johanniskraut
wachsen da,
meine Hausquelle entspringt
und bringt das klare lebendige Wasser ins Haus.

Ich mag es,
mir gefällt es,
ab und an gehe ich durch und schaue,
was sich verändert hat.
Brennnessel im Juli hüfthoch.
Der große Stein war vor Jahren mein Lieblingsplatz,
da konnte ich ins Land schauen,
jetzt sind ringsum die Bäume hoch,
verborgen und verwuchert ist der Platz.

Mein kleiner Neffe sagte einst
beim Anblick all der Findlinge:
du bist steinreich.
Ja, ich bin steinreich,
gibts Schöneres?
Und all das ist nur geborgt,
weil besitzen kann ich Grund und Boden nicht.

Donnerstag, 27. Mai 2010

FORMEN



"Die gerade Linie ist gottlos"
sagte schon Friedensreich Hundertwasser.

Mittwoch, 26. Mai 2010

AFRIKA

In meinem Badezimmer hängen die Fotos aus Afrika.
Es ist schon eine Weile her.
Einige Male war ich auf Touristenpfaden, Safaris mit dem Schlafen in wunderschönen Lodges, wo die Tiere in der Dämmerung ganz nah zur Beobachtungstränke kommen. Die Stimmen der Savanne in der Nacht, die erste Pirschfahrt in der kühlen Morgendämmerung, die vielen verschiedenen Tiere, die sich vom gewohnten Anblick eines Autos nicht stören lassen. Das Gefühl von Ankommen und Paradies, von zeitlos und ewig. Wenn der Fahrtwind um die Ohren streicht, das Glück groß ist in dem Rausch der nieendenwollenden Berührung mit dem Anfang und dem Ende aller Zeiten.
Ein klitzekleines Stück davon habe ich an die Wand gehängt, jetzt ist es verblasst, aber ein Funke davon wohnt in meinem Herzen. Es ist eine Spur der Ewigkeit, des Ursprungs. Es ist ein Andenken an die Begegnung mit Mutter Erde, die uns geboren hat und uns wieder nimmt.

Dienstag, 25. Mai 2010

SCHLOSSPARK

Einen neuen Schlosspark habe ich entdeckt.
Mit alten Bäumen
Azaleen


Verwachsenem
Verwunschenem
kleinen Teichen



Die Kastanie kann viele Geschichten erzählen
und die ersten Stechmücken waren unterwegs.



Montag, 24. Mai 2010

VOM KRANKSEIN 2

Relativ gesund war ich schon.
Anscheinend doch nicht,
jetzt gehe ich in die nächste Schleife.
Ich weiß, was mich krank macht.
Kränkt.
Was ich so nicht leben will.
Ich kanns im Außen nicht ändern,
am Inneren arbeite ich.
Anscheinend nicht sehr erfolgreich.
Wie kann ich etwas mögen,
was ich so nicht will?
Die Hoffnung bringt mir der Blick in die Sterne,
da müsste es mir noch viel schlechter gehen -
aber irgendwann rollen die Steine, die auf der Brust lasten zur Seite,
und neue Perspektiven sind möglich.
Beim Dorfarzt war ich,
nachdem ich so richtig Fieber gekriegt habe
und jetzt gibts die entsprechende Dosis Antibiotika.
Nehme ich zwar nicht gerne,
aber nachdem das Siechtum jetzt schon so lange dauert,
greife ich zu den Giftbombern.

Sonntag, 23. Mai 2010

GEFÜHLE

Mitgefühl und Tierliebe ist noch immer mein Thema
Z.B. im Kino kann ich vom Anfang bis zum Ende heulen.
Ich schau mir keine Tierfilme mehr an,
der letzte an den ich mich erinnere,
war "Zwei Brüder" , ein Film über Tiger.
Mit wunderschönen Bildern, er geht schlecht aus
und ich konnte mich kaum einkriegen
vor lauter Schluchzen.
Das kann ich mir nimmer antun.
Einerseits ist das befreiend
andererseits finde ich es peinlich,
wenn ich rotze und schnupfe.
Mit Menschen bin ich nicht so mitleidig,
da kann ich ganz schön hart sein,
aber eine Ente mit einem Krüppelfuß kann mir den halben Tag verderben.
Tja, wer sagt denn, dass ich normal bin?

Samstag, 22. Mai 2010

MAI


Nebel im Mai
mit der Katze spazieren
Schritte im Feuchten
Spinnennetze Tropfenfänger
frisches Grün farblos verschluckt


Freitag, 21. Mai 2010

ZENGARTEN

Nach Tagen der Enthaltsamkeit hat mich der Kaufzwang ereilt.
Unbedingt musste ich die rote Decke samt diverser Kissen für meine Ofenbank haben
und beim Streifzug durchs Geschäft konnte ich an dem Buddha mit dazugehörigem Zengarten nicht vorbeigehen. Ich neige kaum zu Kitscherwerben, aber dieses Komplettangebot zum Minipreis das hatte etwas. Zumindest für mich in diesem Moment. Daheim habe ich festgestellt, dass das Rechen des Sandes gar nicht einfach ist. Meditative Übung braucht es bis zum japanischen Tempelgarten im Kleinformat.
Es gibt jeden Junk zu kaufen, von Minifiguren der Terrakotta Armee, über Buddhas in allen Variationen bis hin zu afrikanischen Kriegern. Diesmal bin ich der Angebotsvielfalt made in China auf den Leim gegangen. Frau gönnt sich ja sonst nichts.

Donnerstag, 20. Mai 2010

VOM KRANKSEIN

Als Kind war Kranksein etwas Angenehmes.
Keine Schule, das Lieblingsessen ans Bett, viel Zuwendung.
Das Lieblingskrankenessen war immer Erdäpfelpüree, gebratene Augsburger und ein Gurkerl dazu.
Dazwischen wurde der entspannte Zustand zeitweise auch mit Anwendungen, wie
Ölfleck auf der Brust (sehr heiß), Inhalieren (völlig unbeliebt) oder diversen Essigpatscherln oder Wadenwickeln gestört.
Gerade kann ich die Auszeit auch genießen.
Keine Pflichten, keine Termine, keine Entscheidungen.
Einfach das Leben dahingleiten lassen,
warten bis sich die Bakterien verabschieden
und die Zeit mit Schlaf verbringen.
Wenn es nicht zu lange dauert,
ist der Zustand durchaus akzeptabel.
Und wie ich bereits mehrmals geschrieben habe -
das Wetter ist bei uns völlig besch..euert.
Eiskalt und Regen, genug fürs ganze Jahr.

Mittwoch, 19. Mai 2010

AUFGELESEN


Fieberofenbanklektüre:
Benoite Groult, "Leben heißt frei sein".

...Eines Tages, wer weiss, wird mich ein Hexenschuss niederstrecken, weil ich auf Algen ausrutsche, oder mein Stiefel bleibt in einer Felsspalte hängen. Dann werde ich umsonst um Hilfe schreien, und ich werde in einem tiefen Tümpel sterben, wenn das Wasser ihn exakt zur vorberechneten Stunde überflutet. Wäre das nicht die Krönung für eine Fischerin?"....
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Was wäre Kranksein ohne Bücher?
Labsal auf fieberheißer Stirn - in Worte gegossene Bilder.

Dienstag, 18. Mai 2010

SCHWEIGEN

Gar nichts hab ich zu erzählen.
Stumm.
Zum 3. Mal im heurigen Jahr habe ich einen Fieberkrankanfall.
Seltsam.
Ich mache nur das, was unbedingt gemacht werden muss und sonst schlafe
und schlafe ich ...
Bei dem Wetter ist ohnedies nichts zu versäumen.

Montag, 17. Mai 2010

VOM EINKAUFEN

Minimalismus ist anscheinend meine Zeitqualität -
ich brauche immer weniger.
Einkaufen mag ich nicht sehr,
das meiste besorge ich beim Diskonter meiner Wahl.
Dort kann ich durch die Regalstraßen laufen,
immer die gleichen Produkte an mich raffen,
muss mich nicht zwischen 17 Sorten Olivenöl entscheiden,
der wöchentliche Einkauf kann in Nullkommanichts abgehakt werden.
Ich plädiere für eine Vereinfachung des Lebens.
Nur mehr ein Volksauto in 20 verschiedenen Varianten -
wer braucht 50 verschiedene Hersteller um von A nach B zu kommen.
Die Idee hat kommunistische Dimensionen,
ist schon vielfach gedacht worden
und hat noch nie funktioniert.
Ich fände es teilweise angenehm,
mich nicht entscheiden,
nicht so viel Zeit mit der Auswahl aus einer Vielfalt verbringen zu müssen.
Bei jedem Kauf bin ich gezwungen zu einer Fachfrau zu mutieren,
um möglichst das beste und passendste Produkt zu finden.
(Das dann bei meinem Glück irgendeinen Herstellerfehler hat).
Verschwendete Energie die Beschäftigung mit diesen für mich uninteressanten Nebensächlichkeiten.

Sonntag, 16. Mai 2010

SOMMER????

Sommer, bitte kommen.
Wir sind in der Endloswarteschleife.
Frieren in der Regenzeit.

Samstag, 15. Mai 2010

HIMMELSTÜRME

Liegend am Kinderkarussell
Himmelstürme im Kreis herum
Wolkengebilde schnell verändernde
erzählen Geschichten
bilden Figuren
fransige kantenlose wechselnde Formen
gleiten kreisen vor staunenden Augen
kleines Glück
festhalten für ewig



Freitag, 14. Mai 2010

TIERLIEBE


Wenn die Katze einmal hustet,
bin ich schon beunruhigt.
Der Waldwanderer hat mir diesen Link geschickt -
webcam.pixtura.de/SWR_UHU/.
Seitdem bin ich dort Stammgästin und beäuge die Flauschkleinkinder.
Wenn man mir dann erzählt, dass die Uhumama einige Stunden nicht da war,
und der Nachwuchs hungrig und unbeaufsichtigt im Horst sitzt,
bricht mir fast das Herz.
Das ist doch nicht normal.
Tiere sind Tiere
und Leben ist, wie es ist,
mal so, mal anders.
Wozu häng ich mich da emotional so rein?

Donnerstag, 13. Mai 2010

DIE EISHEILIGEN

Pankratius, Servatius, Bonifatius
und zu guter Letzt die kalte Sopherl
bringen die Kälte zurück,
die noch keine Wärme war.
Warum wissen die immer,
wann es Zeit ist??????
Weil ihr Namenstag im Kalender steht?
Das sind die wahren ungeklärten Fragen des Lebens.
Zumindest für mich einfaches Gemüt.

Mittwoch, 12. Mai 2010

AMEISENBERG




Eine Ameisenstraße führt in der Rinne bergan, bergab.
Emsig kraxeln die Kleintiere, manchmal unter schwerer Last toter Würmer und Käfer,
besteigen ihren Achttausender.
Unermüdlich,
immer im Sinne des Gemeinwohls.
Interessant zuzusehen,
wie sie sich abmühen.
Rings um den Stein ist alles mit diesen blauen Blümchen bewachsen.
Für Ameisen ist es ein hoher Berg - für mich ein Tagtraumplatz.

Dienstag, 11. Mai 2010

DIE LUST AM UNTERGANG

Schritt um Schritt gehts bergab.
Es lebt die Lust am Untergang.
Das angenehm beruhigende Gefühl der Katastrophe nochmals entkommen zu sein.
Der Nervenkitzel der Bad News,
alles nur am Rande
und wieder ist frau/man nicht dabei
Unser Tisch ist reich gedeckt
und wird es noch eine Weile bleiben.
Während Wellen wohliger Entsetzensschauer den Rücken hinunterfließen
planen wir die nächsten Alltäglichkeiten.
Wir glauben, alles wird ewig so sein,
es wird uns nicht betreffen,
der Schrecken findet anderswo statt,
doch einmal wählt das Schicksalslos auch uns.
Möge dann Kraft im Herzen
und Mut zur Veränderung bei uns sein.

Montag, 10. Mai 2010

SCHWERT

Alljährliche Löwenzahnwiesen -
gelbe Üppigkeit Meter um Meter.
Ich arbeite viel,
sehr viel Ungewohntes,
habe die Vision einer Schwertkämpferin,
wenn ich erlahme,
verzage,
stelle ich mir vor,
wie ich das Schwert beidhändig über den Kopf hebe,
und das Ungewisse vor mir zerteile -
damit schaffe ich Raum für den nächsten Schritt.
Ich wünsche mir ein Schwert.

Sonntag, 9. Mai 2010

ZUKUNFTSDEUTERIN

Da gehört die Katze hin.
Wohin denn sonst?
Madame Wichtigkeit am richtigen Platz.
Mitten im Kraftzentrum.
Den Blick in die Kristallkugel gerichtet.

Samstag, 8. Mai 2010

GLAS

Glaskunst

Kleine Glasstückchen in einem Schaukasten.