Samstag, 30. Juni 2012

EINE WOLKE


Eine Wolke macht noch keinen Regen
steht am Himmelsblau ganz weiß.
Diese Wolke, die bringt Segen,
denn der Sommer ist so heiß.


Freitag, 29. Juni 2012

KUNST ZWINGT ROST

den Post gab es schon einmal.
Beim Vorbeifahren habe ich wieder einige Fotos gemacht,
weil mir die Figuren so gut gefallen.
Was hier aus Abfall entsteht, ist erstaunlich.






Lebendige Schraubenwesen.
Künstler Helmuth Hammel

Donnerstag, 28. Juni 2012

SELBST IST DIE FRAU


Blauäugig oder blond bin ich manchmal.
Oder beides.
Um mein Gartenleben zu erleichtern, habe ich eine Motorsense gekauft.
Wenn ich die Verpackung öffne und lauter Einzelteile vorfinde,
kriege ich bereits die Krise.
Dass keine deutsche Beschreibung dabei ist, versteht sich von selbst.
Nur so ein Zettel mit Zeichnungen.
Wer bitte soll das verstehen?
Na ich sicher nicht.
Warum war ich nicht so gewitzt und habe das Gerät beim Kauf  zusammensetzen lassen?
Demnächst wird man ein Auto auch im großen Karton kriegen.
Bausatz - 10 % billiger. 
Also das Ding war dann doch relativ rasch zusammengeschraubt.
Womit ich gar nicht gerechnet habe (trotz jahrzehntelanger Erfahrung im Umgang mit heimtückischen Motorgeräten), dass das Ding sich weigert unter meinen zarten Händen zu starten.
Warum glaube ich immer noch, dass mehr Technik und mehr Dinge das Leben besser und schöner machen?
Unterm Strich hat frau dann nur mehr Sachen über die
sie sich ärgern kann,
um die sie sich kümmern muss,
die gewartet und geputzt werden wollen,
die sich ganz schnell von Geld zu Schrott verwandeln.


Mittwoch, 27. Juni 2012

STORCH


Störche gehören zu meinen Lieblingstieren -
das habe ich schon etliche Male geschrieben.


Der in Groß Gerungs ist einer von der unerschrockenen Art. Er stolziert unbeeindruckt auf einer kleinen Grünfläche zwischen Autoverkehr herum, hat sein Nest am Dach über einer stark befahrenen Straße. Die Kirchenglocken sind immer dabei. Seine Jungen wachsen in dem Trubel auf, richtige Stadtkinder. Dass ich ihn letztens auf einer idyllischen Bachwiese angetroffen habe, war die Ausnahme. Auch ein Storch braucht Entspannung.

Dienstag, 26. Juni 2012

VON EINEM HAUS




Das Haus ist verkauft.
Flohmarkt - einige wenige verbliebene Dinge waren in den Räumen.
Ich bin zufällig vorbeigekommen.
In alten Häusern durch die leeren Zimmer gehen,
auf den Dachboden schauen,
ich mache das gerne.
So viele Geschichten erzählen die Mauern,
die brüchigen Ziegel,
von verschiedenen Leben,
von ein bisserl Glück,
mehr von in der Enge dahingelebt,
mit den Heiligen überm Ehebett,
ganz normale Schicksale halt,
die ich mir zusammenfantasieren kann,
ein wenig bedrückend eher,
aber ich kann ja gleich wieder hinaus ins Freie an die frische Luft.

 




Montag, 25. Juni 2012

JOHANNISTAG


Am Johannistag Gänseblümchen für die Zauberkraft gepflückt.
Ich weiß noch nicht, was ich zaubern will, aber was frau hat, das hat sie.
Das Johanniskraut, das hier in den Wildwiesen üppig wächst, blüht noch nicht.
Heute im Dunkeln muss ich aufpassen, ob die Glühwürmchen schon fliegen.
Jetzt ist ihre Zeit. Die kleinen Irrlichter der Sommernächte.
Einen Hinkekater getroffen. Der sich mit 17 Jahren bester Gesundheit erfreut, abgesehen von seiner Arthrose. Das beruhigt mich ein wenig wegen meiner Sorgenkatze. Der geht es gerade recht gut, aber wahrscheinlich wirken die Medikamente noch.
Der Sommer ist besonders schön in diesem Jahr.
Üppig, sinnlich, reich. 


Sonntag, 24. Juni 2012

DIE ERSTEN PILZE


Beim Badeteich war ich.
War nicht so sensationell.
Zu wolkig, die Viecher zu lästig usw.
Bin bald wieder gegangen und finde mitten am Weg stehend, wo sicher schon die diversesten Leute unterwegs waren, einige Steinpilze.
Dabei gibt es sonst noch keine, ich habe sofort beim Heimkehren meinen Mofa-Pilzexpress satteln müssen und habe die wichtigsten Plätze kontrolliert. Kein Schwammerl breit und weit.
Die müssen mir die Wichtel geschickt haben, denn ich hab kurz vorher daran gedacht.
Sommerfreuden.
Das kleine Glück.
Auf der Stelle in eine Schwammerlsoß umgewandelt.
Keine Fotos mehr möglich.

Samstag, 23. Juni 2012

AM TEICH


Das Allerschönste:
Am Morgen am Teich sein. Vor den anderen da sein.
Schauen, horchen, genießen, schwimmen, den Wald riechen, Sommer riecht so gut, dankbar und
glücklich sein.
Mit den Enten sprechen. Futter für sie dabei haben.

Freitag, 22. Juni 2012

VON DEN VERLUSTEN


Im Urlaub muss frau vermehrt auf ihre Sachen achten. Damit nix Wichtiges geklaut wird. Denn sonst gibts Komplikationen und Scherereien, die kostbare Ferienzeit rauben.
Diesmal habe ich zufällig jemanden beobachtet, der ein Auto knacken wollte. Aufgefallen ist es mir nur, weil er sich so auffällig nach mir umgesehen hat. Ich glaube, er hat es sich dann anders überlegt, obwohl ich ohnedies nix unternommen hätte. Die südländische Polizei begeistert mich wenig und bis ich einen Ordnungshüter aufgetrieben hätte mit all den Sprachbarrieren, wäre der Fall schon erledigt gewesen.
Normalerweise passiert mir kaum etwas. Vor vielen, vielen Jahren ist mir auf der Nachbarinsel Formentera eine Tasche vom Fahrrad gefallen. Relativ viel Geld drinnen, Papiere drinnen, Badezeug. Ich habe es sehr rasch bemerkt, aber jemand, der hinter mir gefahren ist, hatte sie bereits aufgeklaubt. Bei der Polizei hat es dann ewig gedauert, ich musste wegen der Dokumente hin. Die Retourfähre nach Ibiza konnte ich mit der Kaution fürs Fahrrad bezahlen und den Leihwagenschlüssel hatte ich in der Hosentasche. Also ein Verlust, der sich in Grenzen hielt.
Südpolizei die zweite:
ist auch viele Jahre her. Ein kleines Hotel in Bozen. Neuübernahme. Witzigerweise habe ich vor dem Verlassen des Zimmers den Kasten abgesperrt und den Schlüssel mitgenommen. Mache ich sonst nie. Bei der Rückkehr waren alle meine Schuhe und Seidenunterwäsche und der Führerschein meines Begleiters weg. Wie sich dann herausstellte, passten die Schlüssel für mehrere Zimmer und in einem hatte sich ein drogenabhängiges Mädchen einquartiert. Nach ewigem Hin und Her mit einem völlig hilflosen Hotelbesitzer haben wir dann Stunden auf der Polizeistation verbracht, wo die junge Dame mit meinen funkelnagelneuen Stiefeln saß, der Rest der Sachen war bereits verschwunden. Ich hatte nur mehr schäbige Turnschuhe und als ich aufbegehrte und meinte, die Stiefel hätte ich schon gerne, verteidigten die  Polizisten das Mädchen, die Arme hätte ja dann gar nix mehr anzuziehen. Worauf ich ihr meine abgetretenen Turnschuhe verpasste und mit den Stiefeln abzog.
Nie wieder Polizei im Süden, wenn es nicht sein muss, weil das heißt den Ärger verdoppeln.
Und solche Bagatellen melde ich bei uns auch nicht, schade um die Zeit.
Solche Begebenheiten fallen bei mir unter die Kategorie "Spende an die Materie".

Donnerstag, 21. Juni 2012

SOMMER IST ...


...wenn die Morgenkühle nach frisch geschnittenem Gras riecht,
...wenn man die Mittagshitze im Schatten verdöst,
...wenn man ganz wenig Kleidung braucht,
...wenn an den langen hellen Abenden das Fleisch am Grill brutzelt,
...wenn die Katze mitten in der Nacht von ihren Streifzügen nach Heu duftend kommt,
...wenn man denkt, so könnte es für immer bleiben.

Mittwoch, 20. Juni 2012

KINDHEITSESSEN


"Schreiben Sie doch einmal, was Sie als Kind gegessen haben." Das ist der erste Satz im Buch von Nigel Slater: "Halbe Portion".  Ziemlich witzig zu lesen, obwohl seine Kindheit nicht sehr lustig war.
Ich habe nicht viele Erinnerungen, die mit Essen gekoppelt sind. Zwei sind mir im Gedächtnis. Als ich noch sehr klein war, wollte ich unbedingt zum wiederholten Male Paradeiser probieren - weil so etwas Hübsches kann doch nicht so schlecht schmecken ... und sie waren immer noch nicht süß.
Wenn ich krank war, bekam ich mein Lieblingsessen: abgebratene Augsburger, Erdäpfelpüree und ein Gurkerl dazu.
Und dann fällt mir noch ein: beim Keksebacken in der Vorweihnachtszeit zuzusehen, wie der Teig ausgerollt, die Kekse mit den jedes Jahr gleichen Formen ausgestochen wurden, der Geruch, die leicht verbrannten durfte ich vorkosten ...
Wie sind eure Kindheitserinnerungen mit Essen verwoben?

Dienstag, 19. Juni 2012

HÖHENANGST


Irgendwie musste ich diesmal zum Wachtturm hoch.
Obwohl ich Höhenangst habe und der Weg steil und schmal ist.
Man beachte auf dem unteren Bild meine Knie -
direkt überm Abgrund.
Fürchten, das hat auch etwas.
Aber es hat sich gelohnt.
Es ist einfach schön da oben.







Montag, 18. Juni 2012

VOM STRANDWIRTSHAUS, SCHAMHAAREN UND DER URLAUBSLEKTÜRE


Während ich einer schönen blonden Französin zusehe, wie sie akribisch ihre Schamhaare mit einer Pinzette zupft, finde ich im Strandwirtshaus in meiner Tortilla eingebacken ein schwarz gekraustes Haar. Von der Dame im Liegestuhl wird es nicht sein, oder sie ist keine echte Blondine. 7 Stunden später komme ich nochmals vorbei, da ist die junge Frau bei den Beinen angelangt. Haarentfernung als Lebensinhalt.
Als Urlaubslektüre hatte ich von Nigel Slater "Halbe Portion" dabei. Er beschreibt seine Kindheit immer in Verbindung zu Essen. Und er erzählt auch von der Arbeit in einem englischen Restaurant. Wo die Panade vom übriggebliebenen Fisch jeden Tag erneuert wurde. Und die Seife auf den Toiletten hat keiner verwendet.
Diese Geschichten waren mir beim Strandwirtshausmittagessen sehr präsent.

Sonntag, 17. Juni 2012

VOM FLIEGEN



Um zu bestimmten Orten des Begehrens rasch zu kommen, muss frau fliegen. Das mache ich nicht ungern. Früher bin ich sogar sehr gerne und sehr viel geflogen. Es wird aber zusehends mühsamer. Eingequetscht und sardinengleich geschlichtet bei Wasser und nahezu trockenem Brot dient frau die Reisezeit ab. Diesmal auch noch auf beiden Strecken verspätet. Der hochgepriesene neue Airport in Wien hat mir keine Begeisterungsschreie entlockt, ich bin vom alten Teil abgeflogen, musste aber endlose Gänge zwischen den Terminals durchqueren. Wenn ich an einem Marathon teilnehmen möchte, dann werde ich das kundtun. Bei den Baukosten hätte es möglicherweise zu Personenförderbändern auch noch gereicht.
Jedesmal überlege ich mir, ob sich die Mühe und der Aufwand noch lohnt. Bis jetzt gehen meine Selbstumfragen knapp mit JA aus. Aber ein paar weitere Einschränkungen können die Stimmung schnell kippen lassen.
Ich will jetzt nicht zu schwärmen beginnen, wie viel besser, schöner, angenehmer es früher war.
Obwohl das viele Essen, die Getränke, die kleinen Geschenke, manchmal ganze Sitzreihen zum Schlafen, keine Sicherheitskontrollen - das waren die goldenen Flugzeiten.

Samstag, 16. Juni 2012

DORFBILDER



Still
einfach still
liegen
die Stunden, die Tage
wer mag sie zählen
über dem Acker
dem Land
der Erde
zeitlos
die Häuser innen so kühl
nichts bewegt sich
ist Sehnsucht
ist Angst gleichzeitig
Stille


Freitag, 15. Juni 2012

INSELSPLITTER


Salinas.
Da kommt das Salz her.



Schwemmholz


 

Für Smilla.
Mein spanisches Baguette.

Donnerstag, 14. Juni 2012

URLAUBSERZÄHLUNGEN


Ibiza - Es Vedra.
Der magische Platz.
Die Spirale bin ich mehrmals gegangen.
 Sorgensteine in der Mitte abgelegt.
Ausgedreht - eingedreht.



Die Nächte und viel von den Tagen hab ich am Balkon verbracht.
Das Rauschen der Brandung ist immer dabei.
Wiegt in den Schlaf,
trägt durch die Träume.
An manchen Abenden umweht der Fischfettgeruch des Restaurants darunter die Sinne.
Ja, auch das Paradies hat Fehler.


Frühstück im Dorf.


Mit Inselkatzen habe ich mein Essen geteilt.
Ein bisserl Wunschmagie gemacht.
Wenn ich euch füttere, dann geht es daheim meiner kranken Sorgenkatze gut.


In den stillen Dörfern gesessen und nur geschaut.
Dort, wo es kaum etwas zu sehen gibt.
Nach einer Woche ist mir der Satz:
"Alles ist gut"
sehr nahe.

Dienstag, 5. Juni 2012

KURZE PAUSE


Ich gehe mal in die Pause für eine kurze
Unterdenpalmensitzzeit.
Dass ich mir für den Flug ausgerechnet den Tag ausgesucht habe, an dem in Wien der neue Flughafen eröffnet wird, tja, das nenne ich Schicksal.
Ich hoffe, die schaffen das ohne größere organisatorische Katastrophen.
Wenn man bedenkt, dass die Inbetriebnahme für 2008 geplant war, dann müsste die Pannenstrategie schon einigermaßen ausgereift sein.

Montag, 4. Juni 2012

ILLUSIONEN

Eine meiner Lieblingszeitungsmeldungen der letzten Zeit ist die Geschichte von der schönen reichen Chinesin, die ein urschiaches Kind zur Welt brachte. Worauf der Mann annahm, dass sie ihn  betrogen hätte und sie ihm dann unter Tränen gestand, dass sie Schönheitsoperationen um zehntausende Euros hinter sich gebracht hätte und ihr das Kind gleichen würde. Darauf ließ sich der Mann scheiden und mit einer größeren Summe abfinden.
Wenn die Story nicht wahr ist, dann ist sie gut erfunden - ein schönes Beispiel für Illusion.


Wir leben in einer Welt, wo vieles nicht mehr ist, wie es scheint. Oder der Schein mehr zählt, als die Wirklichkeit.
Wir geben für viele konkrete Dinge, die wir brauchen, weniger Geld aus, als früher. Dafür sind uns unsichtbare  Sachen viel wert.
Geld, Geldmengen, Werte haben sich von einer Realität abgekoppelt, sind völlig ins Reich der Illusionen gekippt. In eine Welt des Scheins, fernab des Konkreten und der Wahrheit.
Irgendwo las ich, für den Hunger in der Welt müssten nur 60 Milliarden Euro ausgegeben werden und in die Bankenrettung, Staatenrettung würde ein Vielfaches investiert. Der Unterschied daran ist,
bei den Banken handelt es sich um fiktives Geld, das es in der Realität gar nicht gibt. Um Hungernden zu helfen, bräuchte man richtiges Geld. Richtiges Geld für Essen und Medikamente.
Ich kann das nicht zu Ende denken, wohin das führt, wenn wir, die wir aus Materie bestehen immer weiter ins Illusionäre abdriften. Aber vielleicht werden wir es schon bald wissen.