Freitag, 31. August 2018

WIRTSCHAFTSWACHSTUM


 
Wieder einmal war ich im nördlichen Waldviertel.
Der Anblick der verdorrten Wälder hat mich erschreckt.
So viele tote Bäume wegen der langanhaltenden Trockenheit.
Und das Leben geht weiter wie gewohnt.
Es wird gebaut, als gäbe es kein Morgen und auch kein Heute.
Einfamilienhäusersiedlungen.
Ganze Hänge werden zubetoniert.
Neue Einkaufszentren entstehen.
Hauptsache Wirtschaftswachstum.
Erschreckend.
 


Donnerstag, 30. August 2018

WALDTIERE UND ANDERE


Wenn ich Tiere des Waldes am Morgen vor dem Fenster habe,
freue ich mich immer noch.
Obwohl ich schon daran gewöhnt sein könnte.
Aber die netteren Dinge werden für mich nie Alltag.
Das kleine Glück.
Am späten Nachmittag war in der Küche ein ungewohntes Geräusch.
Beim Nachsehen stand ich einem großen Schäferhund gegenüber.
Weniger nett.
Erschrecken und anschreien.
Die Reiter haben ihn wieder mitgenommen.
Auch zum Glück.




Mittwoch, 29. August 2018

NEIDIG UND ROLLERN

In der Früh hatte es am Montag 4 Grad.
Das ist zum Rollern nicht wirklich viel.
Jetzt beginnt wieder die Zeit,
wo ich nicht steif wegen der alten Knochen absteige,
sondern weil ich in Sitzstellung tiefgefroren bin.
Die Badeteiche werden wohl bis nächstes Jahr auf mich warten müssen.
Ich glaube nicht,
dass sie nochmals eine Wohlfühltemperatur kriegen.
Die Sonne steht bereits so tief,
dass das Licht/Schattenspiel an manchen Stellen im Wald sichtschwierig wird.
Mir geht es gerade nicht so prickelnd,
ich bin neidig auf etwas,
was ich gar nicht haben möchte.
Solche Gefühle soll eine verstehen!


Dienstag, 28. August 2018

NOCHMALS KÜHE


 Der Kommentar von Artemis hat mich Govinda und Kühe googeln lassen.
Und was ich da gefunden habe,
z. B. über
Das Sozialleben der Kühe
hat mich nachdenklich gestimmt.
Ich habe öfter Tiere auf der Weide weinen sehen.
Stehen gekrümmt da und Tränen fließen aus den Augen.
Wahrscheinlich krank.
So weit wie man in Indien mit der Verehrung der Milchspenderinnen geht, möchte ich mich gedanklich nicht versteigen.
Aber Achtsamkeit im Umgang mit Leben ist nötig.
Ich bin schon lange der Meinung,
wenn wir Tiere und Natur schlecht behandeln,
kann es uns nicht gut gehen.
Irgendwann wird es damit vorbei sein,
dass Tiere eine Sache sind.
Und wir mit ihnen tun können, was wir wollen.
Genauso wie die Sklaverei in Westeuropa im 12. Jahrhundert beendet wurde.
Irgendwann werden auch Tiere nimmer am Teller landen
und sei es nur aus Umweltgründen.
Denn Welt verändert sich und das Menschenbewusstsein auch.






Montag, 27. August 2018

HARFE UND ERINNERUNGEN


In letzter Zeit muss ich dauernd Harfe über mich ergehen lassen.
Mag ich ja gar nicht.
Und klassische Musik auch nicht.
Harfe ist so blim, blim.
Vor einigen Jahren habe ich ein Jazzkonzert auf Harfe gehört,
das war ganz formidabel.
Jedenfalls gabs im nächstgrößeren Dorf  einen Abend mit Erika Pluhar und eben Harfe.
Erika Pluhar ist so Wien vor 40 Jahren,
deshalb bin ich hingegangen.
Sie war eine Stadtikone, heute ist sie fast 80.
Erinnerungen.
 Jung waren wir damals.
Noch immer eine tolle Stimme.
Ihre Texte und der Abend naja.
Eigentlich kein Grund um die Einsiedelei zu verlassen.



Sonntag, 26. August 2018

DER ABSCHLUSS EINER PHASE


Ziemlich kühl ist es geworden.
Da kann ich schon wieder den Kachelofen anwerfen.
Einen wichtigen Termin habe ich hinter mich gebracht.
Geht es euch auch so?
Ich bin immer wieder verblüfft,
welche Worte aus meinem Mund sprudeln.
Nicht immer genau das,
was ich sagen wollten.
Da warten selbstständige Gedanken,
um in einem unkontrollierten Augenblick ins Freie zu schlüpfen.
Dabei hatte ich mir fest vorgenommen,
vornehm  zurückhaltend zu sein.
Auch gut, es ist nichts Gröberes passiert.
Ich bin im Anderssein, als ich im Moment fühle, ganz schlecht.
Alles ist gut
und jetzt schau ma mal, was der Herbst bringt.




Samstag, 25. August 2018

KÜHE

Diese Kühen sind neugierig,
meist stehen sie im Schatten,
oft auch zärtlich miteinander.
Aus dem Auto fotografiert -
zu bequem auszusteigen.
Kuhdoofschaugruppe.



Freitag, 24. August 2018

DAS UND DIES


Weil mir eine einzige Gelse die ganze Nacht den Schlaf geraubt hat,
musste ich am nächsten Morgen das Moskitonetz aufhängen.
Nun habe ich ein Prinzessinnenbett und werde mich wahrscheinlich
in den Stoffbahnen verheddern.
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Der alten Katze beim Dahinwelken zuzusehen,
hat etwas Berührendes.
Ich hoffe, sie kann selbst entscheiden,
wann sie gehen möchte.
Ich will es nicht tun müssen.
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Ich habe Rücken.
Schon lange nicht passiert.
Je mehr ich mich bewege, desto schlimmer.
Also, weiterhin in Sommerstarre.


  


Donnerstag, 23. August 2018

WEIL MAN NICHT GLEICHMÄSSIG IN EINE RICHTUNG DENKEN KANN

 
 
Das Schwierige im Leben ist,
dass man (ich) nicht gleichmässig in eine Richtung denken kann.
Unaufhörlich produziert das Hirn Einwände,
zeigt Möglichkeiten auf,
Gegensätze,
Facetten,
ein Kunterbunt der Ideen.
Wie einfach wäre eine Richtung der man nur folgen müsste.
Und langweilig auch.
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Vor einiger Zeit habe ich von einer Bekannten erzählt,
die beschlossen hatte,
das Alleineleben wäre nix mehr.
Und im Internetz einen Partner gesucht hat.
Sie ist so zielstrebig fixiert an die Sache herangegangen,
dass es in kürzester Zeit geklappt hat.
Zweiflerin, die ich bin, sage ich natürlich,
sie hat sich die ganze Sache (den Mann) schön geredet.
Egal.
Sie ist glücklich
und ich bewundere sie für die Gedankenkraft mit der sie sich Wünsche erfüllt.
 
 


Mittwoch, 22. August 2018

MEERESRAUSCHEN


 
Beim Dorftrödler habe ich diese Riesenmuschel gekauft.
Als Erinnerung.
In meiner Kindheit gab es in Italien die schönsten Muscheln zu erwerben.
Und wenn man das Ohr an die Öffnung hielt,
war Meeresrauschen zu hören.
Aus unseren Urlauben haben meine Eltern eine beleuchtete geschnitzte Riesenschnecke
mitgebracht.
Pinien vor dem Vesuv.
Irgendwann ist das Ding verschwunden.
Und ich hätte es so gerne.
Heute noch oder schon wieder. Oder immer noch.
Als Kind habe ich Seepferdchen in den Wellen bei Triest gefangen
und in der Sonne getrocknet.
Zu kaufen gab es die auch.
Jetzt lebt dort im Wasser eher nix mehr.
Muschelbänke vor der Küste.
Aquakultur.
Ich schreibe jetzt nicht,
dass früher alles besser war.
Die Natur ist immer noch schön.
Der Unterschied schmerzt halt manchmal.
 


Dienstag, 21. August 2018

GEWÖHNLICHES

Im Innenhof
 
Wenn ich die täglichen News im Internet lese,
ist das beste Unterhaltung.
Ein Regierungschef in Slowenien,
der im ersten Leben Komiker war.
Bitte, mehr von der Sorte.
Unsere Außenministerin tanzt mit Putin.
Da sollte sich Frau M. ein Beispiel nehmen.
Immer dieser Bierernst.
In Neuseeland radelt eine Ministerin zur bevorstehenden Geburt ins Spital.
Usw.
Meine Woche hat mit Vorsätzen begonnen,
aber es ist andauernd heiß
und die Leute, die in die Programme eingeschlossen sind,
haben keine Zeit,
da muss ich sowieso alles bis zur großen Abkühlung verschieben.
Also weiterhin:
Badeteiche und mit dem Roller fahren.
Nochmals: bei mir ist es nicht heiß,
sondern angenehm sommerlich warm.
Alles sehr gut.
 


Montag, 20. August 2018

AUSZEIT AUS

 
 
Heute ist das magische Datum.
Jetzt muss ich mich wieder dem Leben stellen.
Das Rausgeschobene entscheiden und erledigen.
Ach, ja.
Die Aus-Zeit war wunderbar.
So anders.
Meine Reiselust ist völlig vergangen,
ich fühle mich daheim angekommen.
So angekommen,
dass ich gar nimmer aus dem Haus gehen mag.
Völlig genügsam.
Ziemlich wunschlos.
Gut ist das.
 


Sonntag, 19. August 2018

KEIN SCHÖNES GESICHT


So lange habe ich auf die Wiese geschaut.
Ich bin völlig arbeitsentwöhnt.
Was in und ums Haus zu tun ist,
war noch nie meine Lieblingsbeschäftigung,
aber jetzt fällt es mir richtig schwer,
die 50 kg Äpfel aufzuklauben.
Und die Kriecherln dazu.
Kann man alles nicht wirklich essen -
im vergangenen Jahr habe ich es noch für die Rehe in den Keller gebracht.
Dann war kein richtiger Winter und ich habe alles entsorgt.
Jetzt werfe ich die Früchte gleich auf den Kompost.
Denn so viele Smoothies kann ich nicht trinken.
Und körperliche Arbeit macht kein schönes Gesicht.
Viel entspannter und glücklicher waren meine Züge bewegungslos.
Das Universum berücksichtigt meine Wünsche kaum.
Einen Diener habe ich noch immer nicht.
Dafür kriege ich Geschenke, die mich total verblüffen,
zu Tränen rühren,
die ich nicht erwartet
und auch nicht im Sternschnuppenregen bestellt habe.


Samstag, 18. August 2018

WUNDEN UND HEILUNG


Alles braucht seine Zeit.
Wenn z.B. ein Bruch der Hand 8 Wochen für die Heilung braucht,
kann man die Dauer für psychische Verletzungen auch festlegen?
Z.B. für Liebeskummer
oder diverse sonstige Verluste?
Ich glaube,
dass eine bestimmte Menge Wasser vom Berg ins Meer rinnen muss,
bis aufgerissene Wunden verschlossen sind.

Ich lese gerne fernöstliche Geschichten, Gleichnisse
oder Bücher über Asien, besonders über China und Japan.

Laotse sagt:
"Ohne die Türschwelle zu überschreiten, erkenne die Welt;
Ohne aus dem Fenster zu spähen, erkenne das Gesetz des Himmels.
Je weiter du hinausgehst, desto weniger wirst du erkennen.
Deshalb geht der Weise nicht hin, und doch weiß er Bescheid;
Er schaut nicht hin, und doch ist er im Bilde;
Er handelt nicht, und doch vollendet er."




Freitag, 17. August 2018

GLASKUGEL



Diese Glaskugelfotografiererei habe ich im Internet gesehen.
Und habe auch so ein Ding bestellen müssen.
Nett.
Dabei bin ich draufgekommen,
dass ich eine Bergkristallkugel besitze.
Aber die hat so viele Einschlüsse,
da erscheinen Spiegelungen ganz verzerrt.
Damit müsste man sich spielen.
Jedenfalls kann ich jetzt die Welt auf den Kopf stellen.
Das runde Ding in der Sonne in der Hand gehalten
und gleich einen Stich im Daumen gespürt.
Die Strahlen werden gebündelt und brennen sofort.
Damit kann man etwas anzünden.
Also: besser nicht bei Sonnenschein herumliegen lassen.


Donnerstag, 16. August 2018

ZU WARM UND REGEN


Ein Problem habe ich.
Bei mir ist es meist kälter,
als überall sonst.
So bin ich IMMER zu warm angezogen.
Das mit den Schichten funktioniert auch nicht so gut,
denn dann sind die Schuhe zu fest oder die Hosen zu heiß.
Jedenfalls habe ich mich bei Besorgungen wieder weggeschwitzt.
Dafür habe ich den Spaziergang später im Regen gemacht
und das war schön.
Hab beim Weggehen die dunkelschwarzen Wolken drohend gesehen,
war mir aber egal.
Das zu Warme war angenehm,
und ich bin ordentlich nass geworden.
Die Fotos habe ich mit dem Uralthandy gemacht.
Was mich dann eine halbe Stunde meines Lebens gekostet hat,
bis ich die Bilder am Computer hatte.
Alles gut.




Mittwoch, 15. August 2018

IMMER IST EIN ABSCHIED

 
 
Es ist schon so viel Herbst zu spüren.
Dieses wehmütige Ziehen in der Brust
beim Abschiednehmen.
Aber noch geht ein bisserl was.
Ich habe mich in den letzten Monaten viel mit dem Sterben beschäftigt
und finde,
man muss dem Tod eine Chance geben,
dass er eine(n) mit einer gewissen Leichtigkeit,
so mehr im Vorübergehen,
mitnehmen kann.
Also muss man  Abenteuer wagen,
dass die Möglichkeit für (Un)Glücke vorhanden bleibt.
Motorrad oder Roller sind sicher nicht schlecht.
Wie ich letzthin umgefallen bin,
wo mir ja nix passiert ist,
habe ich gar nix gespürt,
denn der Schmerz setzt erst ein,
wenn der Schock vorbei ist.
Jedenfalls habe ich beschlossen,
einen Überraschungstod zu haben.
Irgendwann, später.
 
 



 

Dienstag, 14. August 2018

ERINNERUNGEN

 
 
Alles ist Erinnerung.
Es ist seltsam -
in diesen Einkehrwochen erscheint vieles aus der Vergangenheit.
Auch, wenn ich es nicht suche.
Wenn ich z.B. im Internet surfe
und auf einen Namen stoße -
den habe ich auch gekannt und war sowas von verliebt.
Dass er vor einigen Jahren mit dem Motorrad verunglückt ist,
konnte ich auch lesen -
ein aus der Welt gehen,
das zu diesem Abenteurer gut passt.
Immer zu schnell gelebt.
Es gibt Menschen, die kann man sich nicht alt und krank vorstellen.
Manchmal kommt mir vor,
als kenne ich mehr Tote als Lebende.
Wenn meine Innenschau abgeschlossen ist,
werde ich wieder vorwärts leben.
 
 

Montag, 13. August 2018

AUENLAND

 
 
"Herr der Ringe" habe ich nie gesehen/gelesen. 
Mein Neffe war da.
Er hat als Kind im Sommer oft eine Woche bei mir verbracht.
Und er meinte:
"Zu dir fahren, ist wie ins Auenland kommen.
Da verändert sich nichts.
Da bleibt die Welt draußen und die Zeit stehen."
Es gibt einen Hobbit, Bilbo Beutlin,
der seine Pfeife rauchend immer aufs Auenland schaut.
Das bin ich.
Ohne Pfeife.
Und mein Haus ist eine Hobbit-Wohnhöhle. Eine Smial.
Mein Leben ein Fantasy-Abenteuer.
Das wäre schön.




Sonntag, 12. August 2018

EREIGNISLOS

 
 
Weil der Sommer schon so lange dauert,
denke ich immer,
dass es viel später im Jahr ist.
Doch die Schatten werden länger,
die Sonne beendet täglich früher ihren Halbkreis,
die Morgen sind kühl und voller Tau.
Die Felder sind abgeerntet und umgepflügt.
Jetzt - Mitte August.
Die Tage rinnen dahin,
ohne Punkt und Komma,
ereignislos
und das ist gut.
Es wird keine Erinnerungen geben,
diese Monate sind wie ein Strich in der Zeit.



Samstag, 11. August 2018

DIES UND DIES

Zu einem Badeteich gerollert,
ausgezogen,
einen schattigen Platz auf der Wiese gesucht
und dann festgestellt,
dass das Wasser voller dicker grüner Algen und toter Fische war.
Menschen, denen vor gar nix graust,
sind zwar schwimmen gegangen,
aber ich bin heikel.
Schon vom Anschauen kriege ich Ausschlag.
Auf der Heimfahrt bei einem anderen Teich vorbeigekommen,
dem hat die Hitze noch nicht so zugesetzt,
aber da war ich schon zu bequem,
mich nochmals auszuziehen.
----
Der Wolf ist in aller Munde.
Jetzt ist er schon ganz nah und speist Schafe.
Vielleicht sehe ich doch einmal einen.
Aber die Wahrscheinlichkeit liegt bei null.
----
Versprochen:
Wenn das Wetter kühler wird,
werde ich mich den Äpfeln und Kriecherln,
die am Boden liegen, widmen.
Jetzt laufe ich immer barfuß durchs Obst
und sage zu den Wespen:
"Ihr braucht mich nicht zu stechen,
habe etliche von euch in den letzten Tagen vor dem Ertrinken gerettet.
Das ist ein Deal."




Freitag, 10. August 2018

GOTTESGESCHENKMISSACHTERIN


Das schlechte Gewisssen hat mich geplagt.
Kräuterteemischungen kaufe ich in der Apotheke.
Gepflückt in irgendeinem fernen Land von zarten Kinderhänden.
Und ums Haus ist das Angebot reichlichst.
Wo ich doch immer sage:
"Alles was frau an Pflanzen braucht, kommt zu ihr".
Seit Jahren überlege ich bereits, was ich mit dem Schöllkraut anfangen soll.
Wie auch immer, ein Anfang ist gemacht.
Der Dost, ein wenig Wermut (der in diesem Jahr nach langer Absenz
plötzlich wieder aufgetaucht ist)
und eine Spur Quendel (mühsam, weil winzig)
werden jetzt mal die Mischung für Leber und Galle. Magen.
Am liebsten mag ich einige frische Blätter mit heißem Wasser übergossen.
Jetzt bin ich beruhigt,
dass ich Vorsorge für die Pflanzenloszeit getroffen habe.
 Danke an den Kräutergott.


Donnerstag, 9. August 2018

UNSICHTBARES


Wenn ich jetzt stundenlang starre,
einfach sitze und schaue,
dann möchte ich das Unsichtbare sehen.
Das was sich verbirgt.
Doch kann man nur wahrnehmen,
wozu eine Resonanz besteht.
Hat ja schon Goethe gesagt:
"Wär nicht das Auge sonnenhaft,
die Sonne könnt es nie erblicken.
Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
wie könnt uns Göttliches entzücken?"
Die Verbundenheit allen Seins möchte ich spüren.
Sonst interessiert mich gerade gar nix.


Mittwoch, 8. August 2018

NACKT


Am kleinen Teich gibt es neuerdings ein Nacktplatzerl.
Anscheinend gab es Probleme mit dem Ursprünglichsein.
Ich bin ja lieber angezogen,
weil mir bekleidete Menschen besser gefallen.
Habe auch schon mit 30 aufgehört Bikinis zu tragen,
weil ich fand, da wären zwei Speckfalten zu viel.
Und da war ich noch richtig schlank.
Aber grundsätzlich  ist es mir egal.
Jede(r) wie angenehm.
Und wenn man Hautbloß fürs Lebensgefühl braucht -
dem steht ja nix im Wege.
 Enten und  Fischen ist es gleichgültig.
Die sind wie sie sind.
Oder hat man schon mal einen Fisch mit Hose gesehen?


Dienstag, 7. August 2018

NICHTSTUZEIT

Dieser Sommer geht als Nichtstuzeit in meine Geschichte ein.
Ab und an räume ich das Geschirr in den Spüler,
für die Waschmaschine langt es auch
und kurze Strecken fahre ich mit dem Rasenmäher.
Aber sonst -
die Fenster sind dreckig und zugeschissen
(es gibt zwar keine Fliegen, aber das kriegen sie hin).
Spinnen weben in Ecken ihre Netze.
Ich bewege das Auto kaum,
ab und an rollere ich zu einem Teich,
aber nur zu Zeiten, wenn kaum jemand dort ist.
Ich erledige keine Termine,
rufe niemanden an.
Dead End ist der 20. August.
Noch zwei Wochen bis dahin.
Herrlich, diese Leerzeit.
Dann greift das Leben wieder an.
Und bis dahin muss ich auch gar nix denken.


Montag, 6. August 2018

DAS UND DIES

 
Wenn ich sage:
"heuer gibt es kein Ungeziefer",
dann habe ich die Zecken nicht berücksichtigt.
Vorher noch nie passiert:
im Wald bei einem Busch angestreift und ein ganzes Zeckennest auf mich entladen.
Spinnentiere überall.
Obereklig.
Wenn Kreischen hilfreich wäre!
So habe ich sie abgeklaubt,
daheim die Kleider von mir geworfen,
unter die Dusche gesprungen,
sogar in der Unterhose waren welche.
Noch Stunden nachher überall Krabbeln gespürt,
aber keine hat zugebissen.
Glücklicherweise.
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Seit ich gelesen habe,
dass man nur das, was man auch essen könnte,
auf seine Haut schmieren soll,
bin ich etwas vorsichtiger.
Also, generell mag ich  Essen auf der Haut gar nicht.
Gurken und Topfen stecke ich lieber in den Mund.
Aber manche Hausmittel sind recht wirksam.
Meine Haut juckt in der Wärme.
Kommt vom Schwitzen.
In der Apotheke besorgte ich essigsaure Tonerde -
Aluminium drinnen.
Wieder nix.
Das Internet meinte, Apfelessig wäre gut.
Da bei mir noch einer herumsteht,
den ich eigentlich morgendlich trinken wollte,
aber der Vorsatz ist irgendwie versandet,
war der schnell zur Hand
und man kann die Haut damit einreiben
was auch hilft.
Riecht nicht so prickelnd, aber das Jucken vergeht.
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Ich muss mir immer über irgendetwas Sorgen machen.
Aber, wenn ich sehe, wie wenig Fliegen und Mücken es gibt
und dann Schwalben beobachte,
die übers Wasser fliegen und kaum etwas erhaschen,
dann stimmt mich das traurig.
Hier ist es nicht so sehr die Landwirtschaft,
die Insekten tötet,
sondern die Trockenheit.

Wasserspiegelung



Sonntag, 5. August 2018

VOM EINKAUFEN


Ich gehe nicht wirklich gerne einkaufen.
Deswegen mag ich den Discounter,
wo es keine Auswahl gibt.
Nur durchlaufen und an mich raffen,
was ich brauche.
Das führt zu so witzigen Situationen,
dass ich wochenlang denke:
"ich brauche eine Salzmühle."
Und hocherfreut schließlich zugreife,
wenn sie im Supermarkt im Angebot ist.
Jetzt bei der Hitze bin ich sogar zu bequem,
aus dem Auto auszusteigen und in ein Geschäft zu gehen.
Da muss gegessen werden,
was daheim ist.
Reicht sicher noch für Wochen.
Außerdem reifen Riesenzucchini und sogar  Paradeiser werden heuer bei mir etwas.
Nur die Pilze haben aufgegeben.
Zu trocken ist der Wald.
Aber der Sommer ist ja noch nicht vorbei.
Ich verbringe meine Zeit am liebsten damit
in der Gegend herumzusitzen und zu schauen.





Samstag, 4. August 2018

MITTENDRIN


Bei mir darf fast alles wuchern,
wie es will.
Das ist Pfefferminze? (jedenfalls ein Lippenblütler),
vermehrt sich wie toll
und ist Nahrung für viele Wildbienen und Schmetterlinge.
Weil ich gerade so meditativ unterwegs bin,
lasse ich mich auf die Erde fallen
und sitze und schaue.
Rieche, beobachte, sinne,
einfach so
ziemlich nix.
Ich kann euch gar nicht sagen,
wie gut das ist.
Ich liege überhaupt viel am Boden herum,
im Gras,
ohne Decke.
In diesem Jahr gibt es wenig Ungeziefer,
da geht das gut.
Das Gefühl ist reich.
Der Sommer ist paradiesisch und ich spüre mich mittendrin.



Freitag, 3. August 2018

BÜCHER; VIELE


Da ich nicht nur auf die Wiese starre,
stöbere ich in den Büchern herum.
Schätze.
Querdurch.
Nach dem Buch aus dem 17. Jahrhundert,
einem Abstecher zu Bo Yin Ra (Das Buch vom Jenseits),
bin ich gerade bei einem 5 kg Bildband über Hieronymus Bosch gelandet.
Alles sehr interessant.
Ich lasse mich von einem zum anderen treiben.
Was sich gerade findet und mir ins Auge springt.
Überraschende Erkenntnisse.
Bücherfreunde.
Und was gar nicht mehr interessant ist, wird gleich aussortiert.

 


Donnerstag, 2. August 2018

DAS UND DAS


Naja, wiedermal mit dem Roller umgefallen.
Auf Schotter.
Wie eine Kröte darunter gelegen.
Nix passiert, wenn man von der blauen Hüfte absieht.
Und der Roller hat auch nur einen Kratzer abgekriegt.
Seinen ersten.
Das nächste vorbeifahrende Auto angehalten,
damit mir jemand beim Aufstellen der schweren Maschine hilft.
----
Bei mir sind die Temperaturen sehr angenehm
und solange es überall heiß ist,
rühre ich mich von hier keinesfalls weg.
Hitzeferien.
----
Doch aus der Komfortzone rausgegangen.
Weil mein Konto im Internet plötzlich gesperrt war.
Und das kann man nur persönlich regeln.
Alle Filialen sind ca. 40 km entfernt.
Dort 25 Minuten gewartet,
dann wollte mich der Dienstleister nicht empfangen,
weil er meinte, er hätte bereits den nächsten Termin.
Damit war er bei mir natürlich chancenlos
und über meinem Kopf schwebte eine große Denkblase:
"Welch unglaublicher Idiot".
Hat aber mit der Hitze nix zu tun.
Der war naturblöd.