Mittwoch, 29. Februar 2012

GOTT SPRICHT




Manchmal begebe ich mich vom Hochland in die Niederungen.
Man möchte es nicht glauben, ich bin ca. 25000 km im Jahr im Auto unterwegs.
Es war schon einmal viel mehr, das jetzige Pensum reicht auch.
Da ich während der Fahrt nicht immer essen kann, nimmer rauche, Telefonieren verboten ist,
vertreibe ich mir neuerdings die Zeit mit durchs Fenster in die Gegend zu knipsen.
Letztlich gab es einen dramatischen Himmel - er kommt auf den Bildern nicht gut zur Geltung. Das Farbenspiel und die Wolken waren wunderschön.
Ich nenne das Himmelstheater: Gott spricht.
Ich verstehe ihn zwar nicht, bin aber dankbar für die vorzügliche Aufführung. 

Dienstag, 28. Februar 2012

SCHABLONENDENKEN

Wenn jetzt möglicherweise einmal ein Frühling kommt
tut es gut
das Schablonendenken zur Seite zu legen
Raum zu machen
für nacktgeschorene Osterhasen
für ungebremste Fantasien
für Träume von ehrlichen Politikern
für Glanz ohne Preis
für ein Heute ohne Morgen
für verkehrtherum aufgehängte Weihnachtsbäume
kurz: für überschäumende Lebensfreude

Montag, 27. Februar 2012

VOM WISSEN

Als ich dieser Tage von der neu entdeckten Super-Erde las,  die nur 22 Lichtjahre von uns entfernt ist, dachte ich - wir wissen so wenig, eigentlich fast gar nichts, und alles, was wir als gesichert betrachten, ist über kurz oder lang schon wieder ganz anders und Vergangenheit. Die Wissenschaft behauptet jedes Mal, so ist es ganz bestimmt und dann fängt das Wissensspiel von vorne an.
Ganz sicher ist, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen - obwohl - die täuschen uns manchmal auch -
also, sicher ist, dass nix sicher ist.

Sonntag, 26. Februar 2012

SONNTAG

Das muss auch einmal sein:
mir fällt nix mehr ein.
Ein Sonntag ist heute,
mehr weiß ich nicht, ihr lieben Leute.
Wünsche euch schöne Stunden,
kommt gut über die Runden!

Samstag, 25. Februar 2012

FRÜHLINGSBOTEN

Die ersten Frühlingsboten sind da.
Es sind die ungeliebten, aber Bote bleibt Bote.
Bei mir laufen vereinzelte Ameisen durch die Stube und Spinnen tauchen in der Badewanne auf.
Das sind untrügerische Anzeichen des nahenden Aufbruchs.
Die Vögel beginnen zaghaft ihre Lieder,
wenn die Nächte noch eiskalt sind und die Landschaft schneebedeckt ist.
Ihre innere Frühlingsuhr ist auf  Fortpflanzung gestellt
und da kommt es nicht so sehr aufs Wetter an.

Freitag, 24. Februar 2012

ZEITLOS

Seit einigen Wochen trage ich keine Uhr.
Wozu Zeit messen, die doch zeitlos verrinnt.
Im Notfall, wenn der exakte Zeitpunkt vonnöten ist, gibt es das Handy.
Schmuck verwende ich schon lange nicht mehr.
Man putzt auch verdorrte Weihnachtsbäume nicht auf.

Donnerstag, 23. Februar 2012

WINTERERINNERUNGSBILDER NOCHMALS


Irgendwo am Stadtrand von Moskau.
Erinnert mich an ein Winterbild von Bruegel.
Im Jänner ist es in Moskau meist bitterkalt, so um 20 Grad minus. Dafür ist der Himmel klar, in einigen Parks der Stadt kann man auf den Wegen eislaufen.
Wintererinnerungen.
Eindrücklich und lange vorbei.

Mittwoch, 22. Februar 2012

SPORT IST MORD

Angeblich ist der Ausspruch:"Sport ist Mord", nicht von Churchill. Aber er hätte gut zu ihm gepasst.
Nachdem meine Fitness ausgesprochen unbefriedigend ist, habe ich mit den besten Vorsätzen die Wintersaison begonnen. Dann ist die große Kälte gekommen, bei -20 Grad kann frau sich nicht im Freien betätigen, da kommt zum Unfitten noch eine Lungenentzündung dazu. Dann war das Wetter stürmisch und grauslich. Beim ersten Sonnenstrahl habe ich mich wieder auf die Loipe geworfen, nicht nur bildlich, sondern wirklich. In der Eisspur einen Köpfler über die Schispitzen fabriziert, was mir nicht nur eine gequetschte Großzehe, sondern auch eine leichte Oberschenkelzerrung eingebracht hat. Fazit: das Faulen auf der Ofenbank ist gesünder und damit erkläre ich meine Wintersportsaison für beendet.

Dienstag, 21. Februar 2012

WINTERBILDER - ERINNERUNGSBILDER

In alten Fotos und alten Erinnerungen habe ich gekramt.
Die Bilder sind über 30 Jahre alt.
-25 Grad,
Eisfischer,
die zugefrorene Wolga in Russland.
Manche Fischer haben unter den langen Mänteln kleine Öfchen, sonst wäre das stundenlange Sitzen am Eis kaum auszuhalten.
Der Fluss ist im Winter meterdick gefroren, wochenlange Klirrkälte ermöglichen das.
Ein wenig unheimlich war mir das Betreten trotzdem - der Strom ist kilometerbreit und festen Boden unter den Füßen zu haben, ist mir lieber.
Einmal begegneten wir Arbeitern einer Kolchose, die ihre Netze durch Löcher im Eis einholten.
Die riesigen Störe erstarrten nach einigen Bewegungen in der kalten Luft.
Zwei der großen Tiere bekamen wir geschenkt,  nach einigen Stunden landeten sie "fangfrisch" am Teller.
Verblichene Bilder - verblichene Erinnerungen.
Viktor Frankl: "Die Vollkommenheit liegt darin, dass man nichts mehr wegnehmen kann."
Gehortete Schätze.

Montag, 20. Februar 2012

FILME UND TIERE

Den neuen Film von Steven Spielberg - Gefährten - schaue ich sicher nicht an.
Ich würde ja gerne, aber ich hab mit mir vereinbart,
dass ich keine Tierfilme mehr besuche.
Mein Mitleid mit Tieren ist bedeutend größer, als mit Menschen und bei diesen tieftraurigen Streifen komme ich aus dem Heulen nicht heraus. Es ist ganz schlimm, ich erfange mich für Stunden nicht, leide mit allen Fasern und Zellen und nachher bin ich fix und foxi.
Der letzte Film in dieser Art, den ich gesehen habe, war der wunderschöne Tigerfilm - Zwei Brüder. Damals bin ich im Kino weggeschwommen und habe ich mir geschworen - nie mehr wieder.
Ich muss nicht freiwillig leiden gehen.

Sonntag, 19. Februar 2012

VOM WINTER

Wenn auch das Eis hier bricht
täusche ich mich nicht
bei mir dauert der Winter noch lang
er ist ein Bumerang

Samstag, 18. Februar 2012

VOM COMPUTERHASSEN

Generell mag ich meine elektronischen Spielereien sehr.
Aber manchmal bereiten sie mir Schockerlebnisse,
die mich zu Wutanfällen und zu einem
Amliebstenmöchteichinsieheineintretengefühl
bringen.
Die Updates werden beim Computer automatisch gemacht und heute habe ich eine Überraschung erlebt.
Neuer Browser, ganz andere Einstellungen, andere Startseite, alles voller Reklame.
Als ich mich vom ersten Schrecken erholt hatte, dauerte es eine Zeit, bis ich wieder alles gefunden, geändert, gelöscht hatte.
Früher habe ich keine Updates zugelassen und das hat dann nach einiger Zeit auch nimmer funktioniert. Die Geräte sind so konzipiert, dass nach einigen Jahren nix mehr geht und ein neues angeschafft werden muss.
Und in Wahrheit kenne ich mich überhaupt nicht aus. Aber irgendwie kriege ich fast alles wieder hin.
Seit einigen Tagen gibt es bei meinem Blog Probleme mit der Kommentarfunktion -
möglicherweise ist das jetzt besser.
Warum muss alles ständig anders, schneller, moderner werden und uns vor ungeahnte Probleme stellen?
Leben ist Veränderung?
Aber bitte doch nicht so!

Freitag, 17. Februar 2012

VOM SCHNEE

Nein, ich fange nicht zu jammern an.
Es gab schon Jahre mit mehr Schnee.
Aber auf den Dächern liegt genug.
Es war auch schon einmal viel mehr.
Aber für meine sorgenvollen Blicke nach oben reicht es.
Und irgendwann demnächst könnte es mit dem Schneien aufhören.
Das wäre meine Bitte an Wettergött/Innen, -Hexen und sonstige Zuständige.
Der Wintertrampelpfad verbietet jede Gewichtszunahme!
Sonst bleibe ich bis zum Frühjahr stecken!

Donnerstag, 16. Februar 2012

NICHT GANZ NORMAL



Nicht ganz normal bin ich -
aber wer ist das schon.
Und was ist die Norm -
und ist die erstrebenswert?
Ich liebe Schlechtwetterautofahren.
Wenn ich allein auf der Straße bin.
Gestern wollte ich nach Linz,
habe auf halber Strecke umgedreht,
weil die LKW-Fahrer ihre Brummis auf den Steigungen parkten
und kein Durchkommen war.
25 km Stau.
Habe für die Rückfahrt dann extra die schlechtesten Nebenstraßen gewählt,
ein paar Fotos während der Fahrt durch die Vorderscheibe gemacht -
das Problem ist bei Sturm oft die Sicht,
aber das Fahren ist Vergnügen pur.
Randnotiz: mein Auto ist für den Waldviertelwinter wie geschaffen.

Mittwoch, 15. Februar 2012

WEIHNACHTSGEFÜHLE


Dieser Tage im feinen Schneetreiben
auf den Wildfährten im Wald unterwegs.
Die klare Winterluft
der stille Wald
entfernt plätschert der Bach unterm Eis
Kindheitserinnerungen an Weihnachtliches.

Dienstag, 14. Februar 2012

STADTSPLITTER

Auslagen beim Demel in Wien.
Einen bezaubernden Film habe ich gesehen:
The Artist.
Die Geschichte ist irgendwie emanzipatorisch:
Der Märchenprinz am weißen Pferd ist eine Prinzessin mit Chauffeur, die den alternden Stummfilmstar vorm Untergang bewahrt.
Beste Kinounterhaltung.
In einem Kaffeehaus habe ich zum Valentinstag Blumen geschenkt gekriegt und sie vergessen, zur Freude der nächsten Besucher.
Einen mehrstöckigen, relativ neuen Gourmettempel habe ich aufgesucht - auf der Suche nach Frischgekochtem, das war aber aus Platzmangel nix, umweht von hunderte Euro schweren Parfumdüften bin ich hungrig durchs Überangebot gewandert.
Kalt war es in der großen Stadt, auch die Fiakerpferde hatten Ohrschützer und Kältedecken.
Weil mir die Trafik keine Fahrscheine mehr verkauft und ich keine Automaten finde, nehmen mich die Autobusfahrer gratis mit. Passiert mir schon zum 2.x, ganz wohl ist mir aber nicht dabei.
Manchmal amüsiert mich die Stadt, diese vielen kleinen, unbedeutenden, überraschenden Minutenkontakte, teils sperrig, teils nett.

Montag, 13. Februar 2012

VOM ÄNGSTLICHEN SEIN

Ich bin eine, die sich gerne Sorgen macht.
Im Winter wenn es viel schneit,
muss ich um mein Dach bangen,
wenn ich zeitig in der Früh wegmöchte,
habe ich die Angst, dass das Auto nicht anspringt
und möglicherweise friert bei der Kälte die Wasserleitung ein.
Mein Gefühl sagt mir:
wenn ich den schlimmsten Fall gedanklich durchspiele,
dann können mich die Unbillen nicht so hart treffen.
Dabei waren die wirklich schrecklichen Ereignisse meines Lebens völlig unerwartet, unvorhersehbar und überraschend.
Unbedenkbar im Vorhinein.
Also könnte ich wie Susi Sorglos in den Tag hineinleben.
Grau ist alle Theorie ....

Sonntag, 12. Februar 2012

BUDWEIS

Budweis -
an einem Wintertag.
Still, kalt, nett, hübsch.
Das Häuserpastellfarbige passt gut zum fahlblauen Himmel und zum grauweißen Schnee.
Es ist immer wieder eine Reise in die Vergangenheit -
kein Wundern würde aufkommen, wenn der Hauptplatz plötzlich von einer Szenerie aus dem
19. Jahrhundert bevölkert würde.


Samstag, 11. Februar 2012

SAUREGURKENZEIT

Im Sommer gibt es die Sauregurkenzeit.
Die anhaltende Klirrkälte hat für mich ähnliche Auswirkungen.
Tagelange Hirnleere.
Der Aufenthalt im Freien ist nach wie vor nicht erstrebenswert,
ich hab das Vogelbaumfernsehen,
da läuft immer das gleiche Programm,
sonst tut sich fast gar nix,
Saureschneekristallzeit eben.

Freitag, 10. Februar 2012

DATENKLAU

So sieht Morgen aus.
Wenn die Sonne über dem Klirrkalten aufgeht.
In der Früh konnte ich mich auch schon leicht ärgern,
wenn Blogspot, nachdem sie mir wochenlang die Hendinummer abverlangt haben, die ich ihnen nicht geben wollte, mich dann nimmer in meinen Blog lässt. Die Begründung war irgendetwas mit unerlaubten Zugriffen oder so ähnlich.
Und nur nachdem ich dann doch die Hendinummer hergab und eine Zugangsnummer bekam, öffnete sich  die Seite wieder für mich.
Ich kann doch nicht einfach den Blog aufgeben?!
Datenhergebnötigung.

Donnerstag, 9. Februar 2012

VON DEN WITZEN

Witze mag ich eher nicht.
Ich kann es nicht leiden, wenn jemand Witze erzählt.
Ich merke mir keine.
Ich finde sie selten komisch.
Den dümmsten habe ich mir gemerkt, irgendein sozusagen Prominenter hat ihn im Fernsehen gebracht.
"Warum kratzen sich Frauen am Morgen am Kopf?"
"Weil sie keine Eier haben!"
Hahaha
Daran musste ich beim Gespräch mit meinem Nachbarn denken, der sich dauernd zwischen die Beine fasste.
Nein, ich habe mich nicht am Kopf gekratzt.
Es war auch schon Nachmittag.
Und übrigens ist Fasching.

Mittwoch, 8. Februar 2012

WEISHEIT

Manchmal beschert mir das Fernsehen besondere Momente.
So gab es dieser Tage eine Sendung über Viktor Frankl und seine geliebten Berge.
Einige Aussprüche von ihm habe ich in meine Tage mitgenommen und auch die Freude darüber, dass es so besondere Menschen gibt/gab.
Ab und an, wenn ich in Wien am Zentralfriedhof bin, gehe ich an seinem Grab vorbei und bringe einen Stein zu den vielen, die dort liegen.
Diesmal sind mir die Sätze, die er zur Vergangenheit sagte, im Gedächtnis geblieben.
"Alle Taten schafft man in die Vergangenheit."
"Die Vollkommenheit der Vergangenheit liegt darin, dass man nichts mehr wegnehmen kann."
Das erzeugt bei mir Eichhörnchenbilder. Gehortete gelebte Schätze auf denen wir im Alter sitzen.
Erinnerungserlebnisberg.
Und auch diese Worte waren beim Interview dabei:
"Muss man sich denn  ALLES  von sich gefallen lassen?"

Dienstag, 7. Februar 2012

BLAUE STUNDE

Diese blaue Stunde
ist der geheimnisvollste Abschnitt
im Laufe des Tages
eine Zwischenzeit
wo sich Ruhe und Schweigen übers Land legen
und das Wirkliche sanft ins Dunkel gleitet

Montag, 6. Februar 2012

VOM SINN- UND ZWECKLOSEN SEIN

Manchmal fragt es mich:
Bin ich Sinn
bin ich Zweck
oder nur ein Fingernageldreck
ausgespuckt ins Erdenrund?
?
Bin ich Zweck
bin ich Sinn
oder echter Zugewinn?
?

Sonntag, 5. Februar 2012

NOCHMALS STADTSPLITTER


In Wien gibt es einige Durchhäuser,
die, durch mehrere Höfe, Straßen miteinander verbinden.
In den Höfen sind kleine Geschäfte oder Lager,
spezielle Unternehmen und Wohnungen.
Die Einblicke sind erstaunlich.
Ich konnte nicht ergründen,
was das Gerippe, das relativ unmotiviert im Raum steht, soll
und die Fahne mit Hammer und Sichel sieht man auch nicht überall.
Lange schon möchte ich durch die Bezirke streifen und Geschäfte fotografieren,
die sich über die Zeit in speziellen Nischen erhalten haben.
Wenn ich mal viel Stadtlust habe,
werde ich es auch tun.

Samstag, 4. Februar 2012

EISKALT IST UNGESUND

Mein Sportprogramm ist völlig zum Erliegen gekommen -
bei den Temperaturen geht für mich gar nix mehr.
Eine kurze Runde bin ich gegangen -
das reicht  für die nächsten Tage,
es ist so kalt, saukalt, eiskalt.
Das kann nicht gesund sein, ganz rot- und blaugefroren bin ich heimgekommen.
Dabei habe ich mich erinnert, dass ich mir als Jugendliche einmal die Hände erfroren habe -
ich war Skifahren ohne Handschuhe und bin oft hingefallen. Die Erfrierungen bemerkt man erst, wenn man einen Raum betritt und die Gliedmaßen wieder auftauen - und es tut so weh und das wochenlang. Die Hände verbrannt habe ich auch einmal, da wollte ich Feuer mit Wasser löschen und die Hände waren im aufsteigenden Dampf. Das tut genauso weh, genauso lang und die Haut fetzt Wochen danach noch ab.
Deshalb werde ich die Kälte ofenbankmäßig aussitzen.
Um meine Gesundheit keiner Kältegefahr auszusetzen.