Sonntag, 31. Dezember 2017

ALTES


 
Manchmal gibt es einen Moment voll geistiger Klarheit.
Wenn Schuppen von den Augen fallen.
Ein Gefühl, wie auf einen Erkenntnisstein getreten.
Mit den Tagen verblasst die Erinnerung.
Der Schleier der Alltäglichkeiten legt sich darüber
und es bleibt alles beim Alten.
 


Samstag, 30. Dezember 2017

NASCHMARKT


Der Wiener Naschmarkt ist einer der besten Orte der Stadt.
Auch an einem Sonntag Morgen.
Da ist mir ein Außerirdischer begegnet.
Hatte so ein Plastikding am Kopf,
wie einen Sender.
Um mit seinem Planeten in ständigem Kontakt zu sein.
Genau habe ich es nicht erkannt,
weil der hat so böse geguckt,
wie ich ihn angestarrt habe.
Da habe ich mich nimmer getraut weiter zu glotzen.
Er und ich allein zwischen den Ständen.
Warum richten sich Leute so auffällig her
und werden dann grantig, wenn man ausdauernd schaut?
Wesen vom anderen Stern sind doch immer noch selten.




Freitag, 29. Dezember 2017

GEFANGEN


 
Nicht weit von mir ist der Bärenwald.
Hier werden "arme Bären",
die aus Käfighaltung oder Zwingern gerettet werden, betreut.
Das schöne Wetter hat Tiere aus den Winterschlafhöhlen gelockt.
Dieser Bär läuft immer 10 m auf und ab.
Obwohl sein Areal sicher 1000 m2 hat.
Aber er kann über die alten Grenzen seines Käfigs nicht hinaus.
Ich dachte,
wir Menschen verhalten uns auch so.
Gefangen in der eigenen Realität.
Ohne Blickkontakt zu den vielfältigen Möglichkeiten.
 


http://www.baerenwald.at/

Donnerstag, 28. Dezember 2017

SCHLUSS MIT LUSTIG


  Telefon und Internet sind in der Heiligen Nacht ausgefallen.
In der Tiere reden können.
Bei mir sprechen sie nicht,
aber dem Marder war langweilig
und er hat wieder einmal zugebissen.
Gründlich.
Das habe ich nach zwei Tagen festgestellt.
Die Telekom hat sich am ersten möglichen Arbeitstag nicht gemeldet
und mir ist die Geschichte zu blöd geworden.
Ich habe eine Dachbodenbegehung vorgenommen
und den Schaden gefunden und notdürftig repariert.
Sehr notdürftig.
Der kleinste Huster einer Maus kann die Verbindung kappen.
Dem Marder habe ich ein laut plärrendes Radio aufgestellt,
man kann es bis zur Straße hören.
Damit ihm in der Nacht nicht langweilig wird.
Schau ma mal.
Jedenfalls:
ich bin wieder online.
PS: Der supernette Mann von der Telekom ist dann doch noch aufgetaucht.
Hat mich mit neuen Zuleitungen und den besten Wünschen fürs nächste Jahr versorgt.
Ich glaube ich muss ihm noch eine Flasche Sekt vorbeibringen.

 
 
 
 

Mittwoch, 27. Dezember 2017

MÄNNERWEIHNACHT

Auch heuer durfte ich wieder mit zur Männerweihnacht.
Einfach gut.
Am 24. bei nettestem Frühlingswetter.
Treffen im neuen Kaffeehausfavorit.
Cafe Museum.
 
 

Friedhof.
Prater.
Geflippert, gelacht und mit der wilden Maus gefahren.
Bekannt aus dem Josef Hader Film.
Die blauen Flecken werden mich noch einige Tage begleiten.



Eine Menge Leute waren unterwegs.
Auch beim Naschmarkt,
wo viele Lokale geöffnet hatten.
Die Welt ist in einem beständigem Wandel.
Und das ist gut.
Heute gehen auch am 24.12. in der Stadt Menschen auswärts speisen.
Die Jahrtausende alte christliche Bevormundung neigt sich dem Ende zu.
Es muss kein Kind mehr geboren werden,
damit irgendjemand erlöst wird.
Menschen werden erwachsen.
Befreien sich von Zwängen.
Um sie gegen andere einzutauschen.
Dieses ganzes Weihnachtsgetue ist immer die schlimmste Zeit für mich im Jahr.
Alles nicht meines.
Und ja kein Weihnachtslied für meine Ohren.
Dafür ist mir bei der Heimfahrt der Fisch am Himmel erschienen.
Ein christliches Symbol. 







Dienstag, 26. Dezember 2017

IM WALD


Beim Rehe füttern war ich mit.
Der Winter ist bis jetzt moderat.
Die Tiere bräuchten keine Menschenversorgung.
Genug Fressbares ist zu finden.
Für mich war es ein wenig Rosegger:
"Als ich die Christtagsfreude holen ging."
Nur völlig unbeschwerlich.



Montag, 25. Dezember 2017

WINTERBILDER


 
Ein paar Winterbilder.
Ich finde, die Fotos schauen so retro aus.
Solche Weihnachtskarten gab es in den 1960ern.
 



Sonntag, 24. Dezember 2017

SCHLAFPLATZ


Wohl denen,
die  heute und das ganze Jahr über
 ein Dach,
eine Heizung,
genug zum Essen haben...
Fröhliche Weihnacht!



Samstag, 23. Dezember 2017

GRAFFITI

Auch im Schnee gibt es Graffiti.
HOLZ steht geschrieben.
Nach einem Tag schon leicht verblasst.
Bemalung mit ganz kurzer Halbwertzeit.

Freitag, 22. Dezember 2017

BOBBEL


Das Tuch hat gute Chancen zu einem Lieblingsstück zu werden.
Einen Bobbel habe ich verstrickt.
Über 2 m lang ist das Teil geworden.
Kuschelweich und ganz leicht.
Leider war das Garn nur in 50% Baumwolle und 50% Polydings zu haben.
Mit dem Vierfädigen hatte ich keine Probleme.
Ein paar kleine Fehlstellen habe ich nach Fertigstellung vernäht.
Und weil das Stricken und das Ergebnis so schön sind,
habe ich gleich noch einen Bobbel gekauft.
Das Beste am Stricken ist in Wolle zu stöbern.

Tuch im Schnee

Donnerstag, 21. Dezember 2017

DAS UND DAS

Letztens in Wien war ich beim Lieblingsfrisör.
Ich glaube das Lieblings kann ich streichen.
Er ist wirklich ein Wahnsinniger.
Lässt immer das dümmste jüngste Lehrmädchen an meinen Kopf.
Und weil ich das Einheitsgrau leid war,
habe ich wiedermal schwarze Strähnchen machen lassen.
Jetzt sehe ich aus, wie unregelmäßig in einen Farbkübel gefallen.
So hätte ich es selber auch machen können.
Naja, im Wald sieht mich bis zum Frühjahr eh keiner.
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Heute ist Sonnenwende.
Bin ich froh, dass sich das Jahr dreht.
Obwohl ich mich langsam an die Dunkelheit gewöhne.
Es ist ja praktisch immer finster.
Leise schneit es vor sich hin
und die Katze streitet mit mir um den besten Platz auf der Ofenbank.
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Es sind viel weniger Vögel am Vogelbaum.
Alle Goldammer und Grünlinge fehlen.
Im Dorf wird von den anderen Vogelfutterstellen Ähnliches berichtet.
Traurig.
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Das Haus ist sozusagen geputzt.
Die Wende, die rauhen Nächte können kommen.

Mittwoch, 20. Dezember 2017

KEIN BOTOX


Meine Ansprüche an die Fotoqualität habe ich total runtergeschraubt.
Vor 2 oder 3 Jahren wollte ich noch lernen richtig gute Bilder zu machen.
Inzwischen ist es mir egal geworden.
Ich knipse einfach weiterhin dilettantisch vor mich hin.
Ziemlich ohne jede Bearbeitung.
Aufhellen und Zuschneiden manchmal, wenn es sein muss.
Natürlich sind professionelle Bilder wunderschön.
Aber inzwischen mag ich die ganze Photoshopperei nicht so sehr.
Ist ein wenig wie Fotobotox.
Kunst im Sinne von künstlich halt.
Bei mir ist alles BIO.





Dienstag, 19. Dezember 2017

KATZENINTELLIGENZ

Bei diesem Kaffeeallesverkäufer habe ich in der Auslage ein Intelligenzspielzeug für Katzen gesehen.
Die Katze kriegt ja  nix zum Fest.
Aber für ihre Gescheitheit bräuchte ich ihr nix zu kaufen.
Denn sie ist bezaubernd und dumm.
Außer Schnurren und Mäusefangen kann sie gar nix.
Und Freigänger brauchen kein Spielzeug.
Ihr Leben ist spannend genug.
Wenn die Mieze gut aufgelegt ist,
spielt sie mit mir.
Papierkugerln zurückschießen.
Ihre Mutter war schön, klug und schwierig.
Dauernd beleidigt und auch immer wieder mit den seltsamsten lebensbedrohlichen Krankheiten behaftet.
Da ist mir dumm und gesund viel lieber.
Intelligenz wird sowieso völlig überbewertet.


Montag, 18. Dezember 2017

VERGESSEN


Anscheinend beschäftigt mich das Thema,
weil ich schon wieder darüber schreibe.
Ich merke mir ja nix, keine Gesichter, keine Namen.
Über die Tierärztin muss ich immer lachen,
sie kann sich keine Namen merken
und es ist ihr jedes Mal furchtbar peinlich.
Bei mir braucht ihr gar nix unangenehm zu sein,
ich bin schlimmer als alle Menschen zusammengenommen.
Ich kann auch in der Bank stehen
und die Frau am Schalter wechselt
worauf ich denke:
"Komisch. Da habe ich wieder gar nicht aufgepasst.
Die sah doch irgendwie anders aus.
Na gut. Ich erinnere mich halt an keine Gesichter."
Dabei war die "Neue" locker 20 Jahre älter.
Und weil ich mir keinen merke,
denke ich dann auch immer,
dass mich sowieso keiner kennt.
Was ja gar nicht stimmt,
denn heute hat mich ein Mann angesprochen,
der vor mindestens 15 Jahren einmal als Sachverständiger
beim Haus meiner Eltern war,
als dort der Blitz eingeschlagen hatte.
Wahrscheinlich gehört das Nichtmerken zu meinem Inselgefühl.
Ich sag ja immer,
dass ich am liebsten fremd bin.



Sonntag, 17. Dezember 2017

DURCHFORSTET

 
Bei mir werden gerade die Wälder durchforstet.
Den ganzen Tag sind große Maschinen unterwegs.
Harvester.
Nur die stärkeren Stämme werden als Schleifholz genutzt.
Der Rest bleibt liegen.
Dünger für die Weiterwachser.
Nicht mal für Weihnachtsbäume gut.
Die werden in eigenen Kulturen gezogen.
Alles ist heutzutage optimiert.
Niemand tut sich Mehrarbeit an.
Ziemlich nutzlos was da in 20 - 30  Jahren gewachsen ist.
Das Schöne:
im leichten Schneefall riecht es intensiv nach Winter und Weihnacht.
 
 

Samstag, 16. Dezember 2017

NÄCHTENS


In den Traumwelten bin ich viel unterwegs.
Reise, treffe vergangene Menschen,
meist immer wieder die gleichen,
mit denen ich im wirklichen Leben gar nicht besonders verbunden war.
Manche Träume sind so schön,
dass ich in der nächsten Nacht versuche wieder dort einzusteigen,
wo ich aufgewacht  bin.
Das schaffe ich dann doch nicht.
Jedenfalls ist das Nachtleben weniger beschwerlich,
als die Realität.
Nix tut weh, Arbeit gibt es nicht,
Putzen kommt nie vor,
Essen eigentlich bei mir auch nicht,
dafür muss ich manchmal aufs Klo.
Jetzt schreibe ich mal auf,
wem ich begegne.
Weil es ist irgendwie seltsam,
dass es nie mir wichtige Menschen sind.




Freitag, 15. Dezember 2017

ALTERSEHRFURCHT

Weil das Leben  gebirgig ist,
auf- und abwogt,
wird über kurz oder lang die Welle vom Jugendwahn zur Altersehrfurcht umschlagen.
Da bin ich sicher.
Ich hab mir im Belvedere die Ausstellung
"Die Kraft des Alters" angesehen.
Ganz nett.
Alte faltige Körper haben eine eigene Schönheit.
Die Würde der Falten.
Wenn dann spätes Leben modern sein wird,
sich jeder Runzeln schminkt,
mit Stock einhergeht,
Fitnessarmbänder zum Elektroschrott wirft,
Nichtmehrkönnen  begehrt wird,
dann kann vielleicht irgendwann wieder eine Mitte kommen.
In der es ist, wie es ist,
alles seinen Stellenwert hat und nichts vorgetäuscht werden muss.





Donnerstag, 14. Dezember 2017

IN DER GROSSEN STADT


 
In der großen Stadt war ich.
Fast bei jedem Besuch schaue ich mir irgendeine Sehenswürdigkeit an.
Diesmal war das Belvedere dran
mit der Sonderausstellung über das "Alter".
Und das Wetter war wieder vom Feinsten.

Naturhistorisches Museum
Oberes Belvedere




Blick aus dem Zug bei der Heimfahrt.
Für meine Begriffe war ich in diesem Jahr viel mit der ÖBB unterwegs.
Zufrieden.
Immer pünktlich.
Züge sauber und bequem.
Zumindest dort wo ich gefahren bin.
Und reichlich Platz auch.
 

Mittwoch, 13. Dezember 2017

DEPRESSION

 
Heuer ertrage ich sie ganz schlecht.
Diese dunkelste Zeit im Jahr.
Ich quäle mich von Tag zu Tag.
Ständig tut mir etwas weh.
Immer ist es was anderes.
Ich verbrauche Mengen an Tapes,
die wirken,
aber wenn dem Körper nix mehr einfällt,
kriege ich eine Augenentzündung.
Augentapes hatte ich noch nicht.
Was ich anpacke
misslingt
und eine Menge Ärger und Wut ist in mir.
Voller Ungeduld habe ich die Sonnenblende im Auto zerstört.
Menschen mag ich auch gerade nicht,
weil ich mich nicht mag,
die Zeit nicht mag,
das Leben nicht mag.
Höchste Zeit für die Sonnenwende,
dieses Blatt muss sich drehen.
Und das wird es auch.
Denn dunkle Wellen schwappen auch wieder hoch.
-----
Meine Stimmung hebt sich auch kein bisschen,
wenn ich mir die Protagonisten der kommenden Regierung betrachte.
Meine sehr ausgeprägte Fähigkeit, Körpersprache zu verstehen,
muss ich zukünftig hintanstellen,
sonst halte ich den Anblick der Minister samt ihren Politikersprechblasen nicht aus.
Ich bin bescheiden.
Ich wünsche mir nur eine Zeit, in der ich Regierende nicht hauptsächlich schrecklich finde.
Und da in meinem Dorf wählen die mehreren  Menschen FPÖ.
Ach, ja.
 


Dienstag, 12. Dezember 2017

ALLES UHLAND

 
Es ging wohl über die Heide
Pfingsten war das Fest der Freude
in des Maies holden Tagen
seit der hohe Gott der Lieder
drei Schlösser sind in meinem Gaue
man höret oft im fernen Wald
kleiner Däumling, kleiner Däumling
dem Dichter ist der Fernen Bild geblieben
was kann dir aber fehlen
solche Düfte sind mein Leben
nun die Sonne soll vollenden
lebendig sein begraben
wohl geht der Jugend Sehnen
o blaue Luft nach trüben Tagen
das ist der Tag des Herrn.
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Das sind zufällige erste Zeilen aus Uhland's Gedichten
Eine Spielerei.


Montag, 11. Dezember 2017

PLÄNE SIND RAUCH UND SCHALL


Ich muss das jetzt schreiben.
Nix geht mehr.
Rien ne va plus.
In den letzten Tagen habe ich alle Termine abgesagt,
alles Vorgenommene nicht gemacht ....
Des Abends bin ich noch voller Willen,
richte mir die Sachen für den näxten Tag her
und dann schlafe ich schlecht
oder gar nicht
oder es tut etwas weh
(dafür gibt es 623 verschiedene Möglichkeiten),
oder es freut mich nicht,
oder es schneit und weht
oder es stürmt.
Dass das Auto nicht anspringen mag,
das hatten wir noch nicht ....
Jedenfalls kann ich mich hier nicht wegbewegen.
Angenagelt.
Ich telefoniere hin und her,
storniere und verschiebe ...
Es geht mir nicht schlecht damit.
Ich leide unter einem Waldviertelbann
und er wird sich erst im Frühjahr lösen.
Der Lieblingsfrisör meinte am Telefon,
als ich sagte,
wahrscheinlich werde ich es erst im April wetterbedingt zu ihm schaffen:
"Dann kannst du schon auf deinen Haaren sitzen."
Ja, ich verdornrösche gerade.
----
Die alte Ansichtskarte zeigt die Ostsee.
Da will ich im Juni hin.
??????
Fest vorgenommen.
 
 
 

Sonntag, 10. Dezember 2017

PIKTOGRAMM UND KATZENGRAS



Wenn ich der Katze eine Freude machen will,
kaufe ich Katzengras.
So draußen Schnee liegt.
Sie stürzt sich darauf,
wie auf das beste Fressen
und speibt mir in Folge vor die Füße.
Wie schon öfter geschrieben,
bin ich die Piktogramm-Keinesfallsversteherin.
Katze mit Messer und Gabel
und auf der Rückseite Durchstreichteller.
Essen oder nicht?
Und was bitte heißt NPK?
Neue Partei Kitty?
----
Habe ich schon gesagt,
dass das Wetter viel schlechter als Winter ist?



Samstag, 9. Dezember 2017

MENSCHENWELT

 
Es gibt Tage -
und sie werden immer mehr -
da mag ich gar nicht aus dem Haus.
Nicht in die Menschenwelt.
Es ist so still hier,
ringsum alles verschneit,
und die innere und äußere Freiheit ist grenzenlos.
Ein wenig Brennholz habe ich noch zum Haus geräumt,
die Bank lädt gerade ohnedies nicht zum Sitzen ein
und jetzt warte ich auf mehr Winter.
Probeweise habe ich einen völlig kitschigen Mini-Kunstweihnachtsbaum hervorgeholt.
Einfach um auszuprobieren,
ob ich vielleicht meine Einstellung zu Weihnachten geändert habe.
Geht gar nicht, alles völlig absurd.
Weihnachten wieder weggepackt.