Dienstag, 31. Januar 2012

NIX ANZUZIEHEN

Der Wald hat es gut,
der wirft einfach Weiß über.
Ich hab nix anzuziehen,
wenn ich mal etwas Besonderes unternehme.
Weil ich fast nichts neu kaufe,
weil ich den Überblick über meine Bestände verloren habe,
weil ich immer das Gleiche trage,
weil ich zwar nicht zugenommen habe,
die Figur aber mehr Hüft- und Bauchgold gekriegt hat,
weil ich fast nur schwarzes Gwand besitze.
Manchmal spricht in letzter Zeit der Spiegel
von seltsamen Kombinationen zu mir,
meint, die eigenartige Alte sei bereits gut zu erkennen.
Was ich aber sofort verwerfe, denn das Waldviertel ist nicht die Welt,
und da ist es mir ziemlich total egal.
Wenn es mich aber in die große Stadt treibt, kann ich schon mal die Krise kriegen,
denn - wie gesagt - ich hab nix anzuziehen.

Montag, 30. Januar 2012

DENUNZIANTEN

In Griechenland wird die "Liste der Schande" mit Steuersündern veröffentlicht.
In Österreich denkt man darüber nach.
Anfänge eines Denunziantentums, wo Fehlverhalten mittelalterlich an den Pranger gestellt wird.
Man wird auch andere Sünder finden,
Dicke, Raucher, vielleicht Energieverschwender oder Papiersackerlwegwerfer.
Ein Pfarrer in Österreich hat die Namen seiner aus der Kirche ausgetretenen Schäfchen im Pfarrblatt veröffentlicht.
Wenn keiner mehr dem Nachbarn trauen kann, weil dieser Herr über Gedeih und Verderb des eigenen Ansehens und womöglich auch Lebens ist, dann sind wir dort, wo wir schon einmal waren.
Oder wo man in manchen Ländern ist.
In einer Gesellschaft voll Neid und Missgunst,
wo das Vernadern zum guten Ton gehört.

Sonntag, 29. Januar 2012

SCHLITTENHUNDE(RENNEN)

Das Foto ist mein Favorit.

Bei diesen Tiersportarten bin ich immer ambivalent.
Schwanke zwischen "spannend" und "die armen Hunde".
Schön anzusehen war es.

Ein Baby, das von allen Besuchern gestreichelt und fotografiert wurde.



Mit hängender Zunge nach dem Rennen.

Über dem Lager, das aus vielen Fahrzeugen aus mehreren Ländern besteht, liegt ein hoher Geräuschpegel aus Jaulen, Heulen und Kläffen. Nur die Hunde in ihren Transportfahrzeugen sind entspannt und ruhig.

Samstag, 28. Januar 2012

DAS NORD/SÜD-, WEST/OST-SCHMUTZGEFÄLLE

Während ich hinter dem Staubsauger herrenne,
kommen Gedanken, wie:
Es gibt ein Nord/Süd-, West/Ost-Schmutzgefälle.
Kulturell bedingte Andersauffassung von Putzomanie.
Staubflankerlschmerzgrenze.
Fensterschlierenakzeptanz.
Unhygienetoleranz.
Zeige mir deinen Schmutz und ich sage dir, wo deine Heimat ist.
Glücklicherweise habe ich die mehrere Zeit meines Lebens fleißige Fremdhände gefunden, die gerne hinter mir herputzen. Die die Chaosberge meines Wohndaseins reinigend umschiffen.
Dafür bin ich sehr dankbar.
Fremdgesäubert lebt es sich leichter.

Freitag, 27. Januar 2012

MIR GEHTS DOCH GUT; DIE ZWEITE


 Das Wetter ist schön geworden,
kalt zwar, aber optisch ganz bezaubernd.
Ich ziehe die Langlaufloipenrunden,
alles ist perfekt,
so wie es im Jänner sein soll.
Wer Sehnsüchte hat und in der Stadt sitzt:
schaut, dass ihr zum Wochenende in den Schnee kommt,
es ist Winter vom Feinsten.

Donnerstag, 26. Januar 2012

MIR GEHTS DOCH GUT

Wenn es mich nach Linz treibt,
dann besuche ich den mehrstöckigen Büchertempel,
um dort bei einem Kaffee Werke im Schnellverfahren durchzulesen,
die ich sicher nicht kaufen möchte.
Diesmal war es unter anderem die große Weltenänderung und Welten/Menschenreinigung,
die da auf uns zukommen wird.
So gestärkt trabe ich zur Kontrolluntersuchung,
weil die Schilddrüse Knoten beherbergt,
die den Ärzten (und mir manchmal auch)
ein Dorn im Auge sind.
Hole mir meine Dosis Radioaktivität.
Alles ist ohnedies nicht schlechter geworden
und Genaues kann man nicht sagen,
aber wenn man es wissen möchte,
dann kann man die Drüse entfernen und in kleine Scheibchen schneiden
und dann bestimmt man vielleicht alles exakt.
Solche Ärzteworte hören sich für mich irgendwie krank an
und meine innere Stimme, die schon die ganze Zeit während der Untersuchung flüsterte:
"Was machst du da?", lacht sich kaputt.
Den krönenden Abschluss habe ich mit einem Einkauf getätigt,
aus lauter Nettigkeit hat mir der Händler etwas ganz Bezauberndes dazu geschenkt
und dann wollte er mir noch zu viel Geld herausgegeben.
"Sie verwirren mich total", waren seine Worte -
das tut doch gut, trotz verknoteter Schilddrüse ein wenig Verbalerotikzuwendungen zu kriegen.

Mittwoch, 25. Januar 2012

VOM LESEN UND SPIELEN UND MANCHEN LANGEN NÄCHTEN

Manche Nächte wollen nicht verschlafen werden.
Lesen mag ich gerade gar nicht, keine fremden Sätze fesseln mein Interesse.
Obwohl - die altösterreichische blumige Sprache von Gregor von Rezzori kann mir manchen Lacher entlocken, da verzeihe ich ihm sogar den Macho.
"Weil ich zu der Altersgruppe derjenigen gehöre, von denen man, wenn einer im Kaffeehaus sich ein 4-Minuten-Ei bestellt, erwartet, dass er's vorausbezahlt, hüte ich mich tunlichst, ins Greisengemurmel zu verfallen, wie schön die Welt früher gewesen ist und wie hässlich, betrüblich und verworren uns die Wirklichkeit von heute in die Augen dringt."
Soweit der Autor.
Wenn die Bücher die Stunden der Nacht nicht verkürzen wollen, muss ich mir das Schätzchen ins Bett holen und mich an Kinderspielen versuchen, denen ich völlig verfallen bin. Mit den "Angry Birds" zertrümmere ich Gebäude und sonstige Konstrukte, vernichte freundlich grinsende grüne Kleinmonster und kämpfe mich mühsam von Level zu Level.
Da Traum und Wirklichkeit bekanntlich verschwimmen, Welt und Scheinwelt auch, habe ich mich kürzlich beim Autofahren gefragt, von welcher Seite ich die Holzhütte im Wald abschießen soll?!

Dienstag, 24. Januar 2012

WINTER

Im heftigen Schneetreiben bin ich bei meinem Lieblingstieren vorbeigekommen.
Knuddelige Urwesen.




Montag, 23. Januar 2012

URGEMÜTLICH


Bei dem Winterwetter ist der Einkehrschwung das Wichtigste.
Wiedermal in meinen Lieblingswirtshaus -
urgemütlich und romantisch.


Sonntag, 22. Januar 2012

PRINZESSIN AUF DER ERBSE

In den dunklen, kalten Wintertagen hat mein armes Kätzchen die Wahl zwischen dem rosa Himmelbettchen -das Moskitonetz ist ganz löchrig, weil ab und an kann man die Krallen einhängen - oder dem grünen Kachelofen. Beides passt vorzüglich zu ihrer grauen Fellfarbe.
Ein bisserl Katzenyoga für zwischendurch.

Samstag, 21. Januar 2012

UNGLEICHVERTEILUNG

Ich tät Schnee schicken,

wenn mir einer eine Leitung legt.

Freitag, 20. Januar 2012

KREUZFAHRT

Das Schiffsunglück vor der italienischen Küste ist schrecklich.
Kreuzfahrten sind ja nicht wirklich meines,
vor 20 Jahren machte ich mal eine und die auch nur, weil mich die angelaufenen Inseln interessierten.
Die Reise war im indischen Ozean, von Mombasa über Sansibar, die Komoren nach Madagaskar.
Traumziele. Und es war schön. Das Schiff war klein, nur einige hundert Personen, Delphine begleiteten uns und die Ausflüge, die wir immer auf eigene Faust mit einem Taxi unternahmen, waren spannend und lustig.
Der enge Raum auf so einem Schiff, das viele Essen, die mühsamen Kreuzfahrtpassagiere, waren dank der lohnenden Landgänge, erträglich.
Aber das viele Wasser macht mir Angst. Und ich fühle mich magenflau. Nicht daran zu denken, wenn man einen richtigen Sturm erlebt - diese Demonstration zum Beweis der eigenen Kleinheit und Machtlosigkeit schreckt mich.
Die Riesenschiffe vollgepackt mit Menschenmassen sind überhaupt absurd. Man stelle sich einmal vor, wie lange es braucht, bis 4000 Leute bei einem Landgang ausgestiegen sind. Dann werden alle in Busse gepfercht und im Schnellverfahren durch die Gegend gekarrt, damit sie rechtzeitig zum nächsten Essen wieder an Bord sind, das es so ziemlich rund um die Uhr gibt. Ich meine, da kann man gleich auf der Couch bleiben mit der Chipstüte in der Hand und sich das Reisekulturprogramm reinziehen. Und dazu braucht man sich nicht mal so geschmacklos kleiden, wie zum Kapitänsdinner an Bord.

Donnerstag, 19. Januar 2012

LIEBLINGSVORSTELLUNG

Eine meiner Lieblingsvorstellungen ist:
wenn ich mich aus meiner Einsiedelei herausbewege,
ist die Welt draußen verschwunden.
Und ich schwimme auf einer Scholle im endlosen Raum.
Manchmal, besonders im Winter, kommt tagelang kein Mensch beim Haus vorbei.
Naja, der Schneepflug fährt, aber das zählt nicht.
Diese imaginierten Bilder hatte ich früher auch,
da gab es noch einen Liebhaber dazu,
was die Abgeschiedenheit doppelt idyllisch machte.
Meine Klausur (Saturn schau oba) hat gerade eine ungeheure Freiheit,
ich kann mich nicht erinnern,
dass ich das schon einmal so genießen konnte.
Alles ist gleichzeitig vorhanden:
Beschränkung und Ausdehnung,
Rückzug und Vorausschau.
Es ist gut.

Mittwoch, 18. Januar 2012

VOM ABNEHMEN

Weil mir meine körperliche Fitness gar nicht behagt,
denke ich, dass einige Kilos weniger vielleicht auch einen positiven Effekt hätten.
Ich mache keine Abmagerungskuren, habe ich nie gemacht, außer früher regelmäßig Fasten für die Gesundheit.
Meine Mutter hat sich zeitlebens mit ihrem Gewicht geplagt, die absurdesten Diäten gemacht, und es gab nur den Jojoeffekt.
Ich habe über 30 Jahre geraucht und dann von einem Tag auf den anderen aufgehört, als ich bemerkte, dass mir die Luft zu wenig wurde.
Mit dem Essen ist es nicht so einfach, denn Nahrung muss man laufend zu sich nehmen, da ist die Versuchung immer präsent. Man kann nicht den Entschluss "nie mehr" setzen.
Ich habe festgestellt, dass ich gefühlsmäßig keinerlei Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme und Gewicht herstellen kann. Ich meine damit - ich kann es nicht spüren, dass ich zwischen den Zähnen etwas zermahle und es später auf den Hüften wiederfinde.
Ich kann es mir vielleicht vom Kopf her sagen, aber das Gefühl dazu fehlt.
Ich glaube, das ist ein grundlegendes Problem, denn das Gewicht kennt nur eine Richtung und die ist nach oben. 

Dienstag, 17. Januar 2012

UNSCHARF

Ich hab meine Vorliebe für verschwommene Bilder entdeckt.
Sieht das untere Foto nicht viel geheimnisvoller, vielversprechender aus?
Zwei Männer auf dem Weg .....

Montag, 16. Januar 2012

AUF DER LOIPE

Das mit dem Sport ist nicht so einfach.
Zuerst muss man den inneren Schweinehund überwinden
und dann mit den äußeren Imponderabilien kämpfen.
Die Loipe war nicht gespurt und streckenweise arg verweht,
was nur halb so lustig ist,
dafür war die Knipse dabei.



Sonntag, 15. Januar 2012

WINTERVÖGEL

Wie in jedem Jahr gibt es heuer jede Menge Vögel am Futterbaum.
Ein ständiges Kommen und Gehen herrscht hier vor.
Das Futter kann ich nicht schnell genug nachkaufen -
soviel wird gefressen.
Mindestens 50 kg Streufutter werde ich in der Saison verbrauchen.
Eichelhäher gibt es keine,
im vergangenen Jahr waren nur junge Vögel da.
Früher waren es zu viele,
von mir gar nicht geliebt,
weil sie die kleinen Meisen und Goldammer vertreiben,
die Futterknödel stehlen
und alles aus den Spendern rauswerfen.
Heuer muss ich mir Sorgen um sie machen,
weil ich keine sehe.
Aber so ist es im Leben -
jahrelang gibt es ein Überangebot,
dann herrscht plötzlich Mangel vor.

Samstag, 14. Januar 2012

INGE

Es ist banal.
Aber es ärgert mich.
Ein wenig.
D.h. langsam gebe ich das mit dem Ärgern auf.
Ich heiße Ingrid.
Der Name ist ok.
Ich hasse es, wenn man mich Inge nennt.
Inge ist nicht Ingrid.
Mein Vater nannte mich immer so,

dagegen half nichts.
Ingrid war ihm wohl zu kompliziert, oder was weiß ich.
Dabei geht es ja nur um ein "rid".
Jetzt ist er tot und ich dachte, damit hätte die Inge auch ein Ende
und plötzlich ist sie in der Familie wieder auferstanden und lebt weiter.
Ich muss mich wohl für die Restjahre in das Ingeschicksal fügen -
vielleicht lebt eine Inge in mir und ich bemerke es nicht.

Freitag, 13. Januar 2012

SPORT, DER ZWEITE


Das Wetter vom Feinsten.
Zum Schibergerl gefahren.
Das Schöne da ist, es sind ganz wenig Leute, wenn man außerhalb der Ferien oder des Wochenendes kommt.
Ach, statt Muskeln habe ich nur mehr Pudding.
Trotzdem war es nett
und ich habe die aller-, allerbesten Vorsätze für mehr Fitness.
Weil so kann es nicht weitergehen.

Donnerstag, 12. Januar 2012

VOM SPORT

Jetzt habe ich es doch auf die Loipe geschafft.
Alles hat gepasst, Schnee ok, Wetter ok.
Zweimal bin ich umgefallen, einmal aus Neugier, einmal aus Erschöpfung.
Das ewige Couchpotatodasein bleibt nicht ungestraft.
Wenn die äußeren Umstände ansprechend bleiben,
kann man das öfter versuchen.
So schön sind die stillen Waldlichtungen, nur von einigen Tierspuren durchzogen
Nächstens nehme ich die Knipse mit, aber dann darf ich nicht umfallen.
Das Fallen ist nicht so schlimm, viel mühsamer ist das Aufstehen, weil ich die Brettln nicht abschnallen will ...
Ach herrje, nie wieder will ich Altwerden.

Mittwoch, 11. Januar 2012

NACHT

Die Vollmondnächte sind hell -
zauberhaft barfuß in den Schnee zu steigen
Märchenlandschaft stille.