Montag, 30. September 2013

VON DEN POSTS

 
 
Manchmal schreibe ich einen Post,
weiß vorher schon in etwa, was ich sagen will,
und dann entwickelt sich der Text in eine neue Richtung.
Selbständige Worte, die erwachsen geworden, ins Öffentliche wollen.
Immer wieder überraschend für mich,
wenn das Ergebnis ganz anders ausfällt,
als das Vorgedachte.
Worte, die aus der Suppe der Unendlichkeit gefischt, ins Sichtbare drängen.
 


Sonntag, 29. September 2013

HOPPALA

 
Völlig ahnungslos - es ist Ende September - bin ich in ein großes Möbelhaus gepilgert,
auf der eventuellen Ausschau nach neuen Vorhängen fürs frisch Renovierte.
Und gleich beim Eingang, dann der Kulturschock.
Es engelt und rentiert.
Und das mir Weihnachtsverweigerin!
Die nächsten drei Monate bin ich nur mehr mit geschlossenen Augen und Ohren unterwegs.
 
 
Schneeeulen aus echtem Hasenfell.
 



 Moralisierend muss ich jetzt doch anmerken:
"So viel Erde wird für die Herstellung dieses Schrotts verbraucht.
Und giftig ist das Zeug bei der Produktion sicher auch.
Die armen Arbeiterinnen in China oder sonstwo."
Das sollte man vielleicht beim Kauf von Rentieren und sonstigem Dekoklumpert auch einmal bedenken.
Gekauft habe ich nichts,
mit den Fotos war ich schon genug bedient.
 

Samstag, 28. September 2013

NEIDIG

 
 
Neid gehört zu meinen unhübschen Eigenschaften.
Und doch hätte ich gerne manchmal etwas, was andere haben
und mir vermeintlich fehlt.
Dieser Tage hat mir jemand vom frischgekauften Haus in Kroatien auf einer Insel,
gleich im Hafen, wo die Fähre aus Split anlegt, erzählt.
Und dann träume ich von milden Mittelmeerabenden,
wenn die Luft weich durchs Dunkle streicht,
der Wein schwer ist,
die Gespräche gut sind.
Wenn alles so friedlich und entspannt scheint,
gleichmäßig dahinplätschert und ewig so weitergehen könnte.
Aber meist schaut die Idylle von Außen begehrenswerter aus, als sie in Wahrheit ist.
Denn der Neid weiß nichts vom Streit mit dem Nachbarn,
furchtbar langweiligen Gesprächen im Dunkel der Nacht,
betrunkenen Partnern und Kopfschmerzen am nächsten Morgen.


Freitag, 27. September 2013

EIN TAG MIT DER HINDERNISBEREITERIN

An manchen Tagen weicht die Hindernisbereiterin nicht von meiner Seite.
Bei der netten Ärztin war ich,
da gab es im Blutbefund etwas nicht besonders Gutes.
Das hat mich noch nicht so sehr aufgeregt,
richtig Herzklopfen hab ich erst gekriegt,
als ich in der Parkgarage das Auto nimmer gefunden habe.
Weil ich es in der falschen Ebene gesucht habe,
in der richtigen hat die Türe geklemmt.
Dass mir dann in der Apotheke die Antibiotika nicht gegeben wurden,
weil wir am Rezept etwas ausgebessert hatten,
das war dann auch nur mehr ein I-Tüpfelchen.
 
 
 
 

Nun gut.
Können die Viren halt ein paar Tage länger leben.
So eine Hindernisbereiterin gibt nicht auf.
Am späten Nachmittag hat sie mich auf einem Fotorundgang begleitet,
der mich auf ein Feld geführt hat, wo der Bauer gerade mit seinem Odlfassl unterwegs war.
Dabei hatte ich noch Glück, dass ich keine Direktdusche abgekriegt habe.
Heimkommen und alles Gwand in die Waschmaschine stecken und mich in die Badewanne - das musste sein.
Nächstens suche ich mir eine andere Begleiterin.
 
 


Donnerstag, 26. September 2013

FÄRBIG

 
Besonders färbig
im allgemein Grünen
der einzelne Baum



Mittwoch, 25. September 2013

GUTES TUN

 
 Manchmal stören mich Sachen,
die mir ja wirklich egal sein könnten.
Naja, nobody is perfect.
Es geht da um die Aktion eines großen Lebensmittelhandelskonzerns,
der an der Kasse die Kunden fragt, ob sie den zu bezahlenden Betrag aufrunden möchten,
und die paar Cent werden dann gespendet.
Ich mag so Zwangsbeglückungen nicht,
die von den Werbeleuten einer Firma erfunden wurden
und weniger den Armen,
dafür umso mehr den Umsätzen des Handelsriesen nützen.
Denn das Gefühl ein guter Mensch zu sein,
kann man nirgends günstiger bekommen.
Kostet nur z.B. 3 Cent.
Augenauswischerei fällt mir dazu ein.
-----
Aus "Walden" - Henry David Thoreau.
"....Nichts hat einen so schlechten Beigeschmack wie falsche Güte. Sie ist anrüchig für den Menschen wie für Gott. Wenn ich mit Bestimmtheit wüßte, dass jemand in der bewussten Absicht zu mir kommt, mir Gutes zu tun, ich würde aus Angst, etwas von diesem Virus könnte sich meinem Blut mitteilen, davonlaufen wie vor dem Samum, dem heißen, trockenen Wind der afrikanischen Wüsten, der Mund, Nase, Ohren  und Augen mit Sand füllt, bis man an ihm erstickt. Nein, lieber würde ich auf natürlichem Weg das Böse hinnehmen. In meinen Augen ist ein Mensch noch nicht gut, weil er mir zu essen gibt, wenn ich hungrig bin, mich wärmt, wenn ich friere, oder mich aus dem Graben zieht, falls ich in einen hineinfallen sollte....."

Dienstag, 24. September 2013

UNWERT

 
Dieser Tage war ich bei einem Trödler.
Er hatte vor seinem Geschäft einen Karton neuwertiger Bücher stehen.
Es begann zu regnen und ich meinte zu ihm, er solle sie ins Lokal räumen, weil sie nass und verdorben würden.
Er wollte sie mir schenken.
 Als ich ablehnte, sagte er:
 "Wenn sie kaputt sind, dann kann ich sie wenigstens wegwerfen."
Mich macht der Unwert der Dinge immer wieder traurig.
Heute gekauft und morgen schon Müll.
Inzwischen sind wir mit dem Welterschöpfungstag im August angelangt.
 Und jedes Jahr wird es ein paar Tage früher,
dass wir die Ressourcen der Erde für das aktuelle Jahr aufgebraucht haben.
Ab diesem Tag bis zum Jahresende plündern wir in die Zukunft.
Erstmals wurde 1987 mehr verbraucht, als natürlich nachwächst.
Etwas später habe ich mich noch heillos überfressen.
Viel zu viel war am Tisch, ich mag das gar nicht, wenn es viel zu viel zum Essen gibt.
Dass ich dann mehr zulange, als mir gut tut, das ist mein Problem.
Müsste ich ja nicht.
Jedenfalls kriege ich wieder große Lust auf Achtsamkeit,
Bescheidenheit und den sorgsamen Umgang mit Dingen.
Denn damit kann ich mich in meiner Mitte fühlen.

Montag, 23. September 2013

VEGETARISCHE JÄGER

 
 
Jäger sind mein Dauerthema.
Jetzt knallen in der Dämmerung wieder Schüsse ums Haus.
Ein Rehbock kommt im spärlichen Licht zum Apfelbaum und holt sich einen süßen Nachtisch.
Ich habe keine große Hoffnung, dass er den Herbst überlebt.
Letztens, als er zum Fenster hereinschaute,
habe ich ihm versprochen:
"Wenn du die Jagdsaison durchstehst,
dann esse ich ab 1. Jänner kein Fleisch mehr."
Schau ma mal, was das Schicksal von dem Handel hält.
 


Sonntag, 22. September 2013

DONAU

Sand -
wie am Meeresstrand.
Doch es ist nur der Fluss.


Samstag, 21. September 2013

NACHTRAG

Ich habe es gerade ein bisserl stressig,
die Posts huschen mir schnell aus den Tasten,
deshalb möchte ich zu den Waldviertler Schuhen noch etwas nachtragen.
Seit die Finanzmarktaufsicht dem GEA-Unternehmenskonzept Schwierigkeiten macht und das in allen Medien ist,
kommen die Schuherzeuger mit der Produktion kaum nach,
weil ihre Produkte boomen.
Das ist doch schön.
Ein Spruch, den ich im Heft gefunden habe:
WENN WAHLEN ETWAS VERÄNDERN KÖNNTEN,
DANN WÄREN SIE SCHON LÄNGST VERBOTEN.
(alte anarchistische Weisheit)


 

 

Freitag, 20. September 2013

WALDVIERTLER SCHUHE


Irgendetwas Zufälliges hat mich gestern in die Kantine von GEA verschlagen.
Viele Leute und eine gute Aufbruchsstimmung waren zu sehen/zu spüren.
Waldviertler Schuhe, das Unternehmen des aufmüpfigen Querdenkers.
Angeblich geht er eher ins Gefängnis, als sich den Gesetzen der Finanzmarktaufsicht zu beugen.
Im Shop war ich auch noch - dort war wirklich viel los.
Wenn ich mir einmal meine allerletzten Schuhe kaufen mag,
dann wird es ein buntes Waldviertler Paar sein.
Denn die halten dann ohnedies ewig.

Donnerstag, 19. September 2013

FAST KEIN POST



Die Weiden
die Kühe
zwei Bäume
zu wenig für einen Post -
genug für einen Blick in die Gegend



Mittwoch, 18. September 2013

SODALE

Die Malerei ist ausgestanden.
Aller Zeugsstau ist noch nicht beseitigt.
Da ist Einiges übrig geblieben.
Ich besitze keine Kästen und auch wenige Regale,
so bilden Dinge dann Haufen.
Und nach einer Generalsanierung wollen die Berge dann nicht mehr zurück,
d.h. ich will sie nimmer haben.
Werden sich schon neue bilden, darüber mache ich mir keine Sorgen.
Auch meine Pflanzen sind der Renovierung zum Opfer gefallen.
Alles nimmer schön genug.
Das Erfreulichste war, dass ich Bücher besitze, die ich vergessen hatte,
und die mir nun neues Lesevergnügen bereiten werden.
Richtige Fundstücke waren dabei.
Und manches ist im Altpapiercontainer gelandet.
Ich habe nichts Neues gekauft.
Habe einfach einige Kleinmöbelstücke, die in der Scheue herumgestanden sind,
ins Haus geholt und dafür andere weggebracht.
Bin ich froh, dass es geschafft ist!


Dienstag, 17. September 2013

WISSEN

Ich weiß jetzt,
dass meine Seele ihren Weg weiß.
Sie weiß
wie lange sie in dieser meiner Form bleiben will,
auch wenn ich das nicht weiß.
Aber vielleicht werde ich es einmal wissen.

Montag, 16. September 2013

HINDERNISBEREITERIN


Bei meinen nächtlichen Streifzügen durchs WWW
habe ich das Wort "Hindernisbereiterin" mitgenommen.
Das Wort gefällt mir sehr - ich kann mir diese dunkel gekleidete ernste Frau gut vorstellen,
die sich meinen Plänen in den Weg stellt, Dinge zerstört, damit ich innehalten muss.
Sehr ungeliebt ist sie und trotzdem bringt sie uns immer wieder in die richtige (oder halt in eine andere als die von uns gewünschte) Spur.
Momentan schlafe ich schlecht, wahrscheinlich liegt sie neben mir im Bett.
Raubt mir den Schlaf und ist auch sonst eine ungemütliche Genossin.
Am harten Lager mit Frau Saturn.
Dunkle Stunden der Einkehr.

Sonntag, 15. September 2013

AM TEICH

 
Die Tage werden kürzer,
der Teich ist bereits ziemlich kühl,
die jungen Enten fressen, was sie kriegen können,
sie müssen fertig werden,
manche können noch kaum fliegen,
und bald werden sie den kleinen See verlassen,
um  Gewässer zu erreichen, die auch im Winter offen sind.
Still wird es hier bald sein,
menschenentleert
und die rauen Winde werden übers karge Land fegen.
 

Samstag, 14. September 2013

FUNDSTÜCK


Brief-Fundstück in einem alten Buch.
Leider nicht datiert.
Ich denke, das Schreiben war an eine Au-Pair-Freundin gerichtet und
zeugt von den Freuden des Waldviertel-Landlebens.


Freitag, 13. September 2013

SUCHBILD

Das sind heute Suchbilder.
Wer findet den Frosch?
Aber es sind nicht überall Frösche drauf.




Donnerstag, 12. September 2013

VON HAARGUMMIS UND SONSTIGEM ZEUGS


Da ich immer die selbe Handtasche trage,
räume ich sie nur alle paar Monate um.
Jetzt war es wieder einmal so weit.
Das totale Erstaunen ergreift mich, wenn ich den angesammelten Inhalt sichte.
Wieso können unzählige Haargummis, eine ganze Kugelschreiberkollektion,
5! Lippenstifte, jede Menge Zuckerln und leere Papierln darin ihr Dasein fristen.
Ich denke, die Dinge haben ein Herdenbewusstsein.
Alles findet hinein und nichts hinaus.
Meine Taschen sind riesig, unendlich tief und dementsprechend schwer.
Natürlich habe ich alles dabei, was frau wirklich dringend und notwendig brauchen könnte
und das dann noch in mehrfacher Ausführung.
Jetzt fange ich ein neues Handtaschenleben mit einem Kugelschreiber, einem Lippenstift und einem Haargummi an.
Schau ma mal, wie es im Dezember aussieht.

Mittwoch, 11. September 2013

VOM MALER UND ANDEREN UNGLÜCKEN

Wie schon angekündigt, war der Maler bei mir.
Die erste Runde, die zweite folgt nächste Woche.
Ach ja, schon das Ausräumen war Arbeit unendlich.
Wenn die Räume leer sind, dann mag ich nachher nichts mehr hineinräumen.
So hübsch finde ich das jungfräulich sauber Unberührte.
 Aber über kurz oder lang ramscht sich alles wieder zu.
Und so eine Malaktion zieht einen Rattenschwanz anderer Investitionen hinter sich her.
Eine Wandbeleuchtung hat bei der Demontage aus Altergründen aufgegeben und ich glaube, die Küche wird auch ein neues Kästchen brauchen, etc.......
Jedenfalls frage ich mich, welcher Ungeist mir die Renovierungsidee eingegeben hat.
So schlecht war das Alte noch nicht.
Über die sonstigen Unglücke schreibe ich nichts.
Ich will euch nicht langweilen.
Und eigentlich reicht mir diese elende Herumarbeiterei:
wegräumen, hinräumen, herräumen, putzen, sortieren, putzen, suchen, finden, putzen.....

Dienstag, 10. September 2013

HEILSBRINGER

Wenn ich jetzt sage:
ich hab' es immer schon gewusst
oder ich hab' es gleich gesagt,
dann klingt das blöd.
Ist aber so.
Mir war die Messiaseuphorie bei der Wahl des BARACK OBAMA von Anfang an suspekt
und ich konnte die Menschen, die sie hatten, nie verstehen.
Damals habe ich schon geschrieben,
dass mir Leute wie Vladimir Putin lieber sind,
denn die sind berechenbarer.
Jetzt hat der amerikanische Heilsbringer schon den ganzen Lack ab
und ich denke, wir werden noch viel Freude mit ihm haben.
Kennst einen, kennst alle.
Und das Heil bringt uns keiner, das erzählt schon die Geschichte.


Montag, 9. September 2013

SOMMERAUSKLANG

Am letzten warmen sonnigen Tag
einfach am Teich gesessen und geschaut
die Sonne genossen
und der leisen Wehmut Raum gelassen -
 nicht zu halten ist,
was vergehen will.


Sonntag, 8. September 2013

SPIONAGEENTE


Die Überwachungsparanoia treibt Blüten,
in Ägypten wurde eine Ente, oder war es eine Gans oder gar ein Storch,
genau ist die Spionagevogelidentität nicht zu klären,
gefangengesetzt. Das Flugtier trug ein GPS-Gerät am Fuß, um seine Flugroute verfolgen zu können.
Wichtig ist, dass man alle Zugvögel fängt, denn der Feind ist immer und überall.
Die Bilder sind von einer Friedenstaube oder so ähnlich.
Da sehe ich aber auch etwas Geheimnisvolles am Bein!