Donnerstag, 5. August 2021

VERHALTENSVERÄNDERUNG


 Viel gereist bin ich.
Jahrelang war ich sozusagen ununterbrochen unterwegs.
Ein Ziel jagte das nächste.
Seit das Virus übers Land gekommen ist,
bin ich  ins gegenteilige Verhalten gekippt.
Das zum Alltag wird.
Verwundert blicke ich auf Leute,
die noch von der rasenden Betriebsamkeit besessen sind.
Heute da und morgen fern.
Mein letzter Flug ist inzwischen 3 Jahre her.
Und ich weiß, dass ich damals eingezwängt in Massen auf den Abflug wartend,
in diesem Glaskobel zwischen Flughafenfreiheit und Maschinenzwang,
kurz überlegte, jetzt kehrtzumachen.
So menschenverachtend habe ich die Behandlung empfunden.
Meine Fluganfänge liegen in  Zeiten, wo der Transport halbwegs bequem war.
Schwach gebuchte Maschinen, Essen auf Geschirr, Zeitungen, kleine Geschenke ....
Mich bekommt man fast nimmer aus dem Haus.
Warum soll ich irgendwohin, wenn ich hier alles habe?
Ist innere Unruhe gepaart mit der Erwartung einer schöneren Welt im Fernen
nicht eine Zwangsstörung, der wir erliegen?
Ich muss diese meine Verhaltensveränderung immer wieder betonen.
So sehr verblüfft sie mich.


8 Kommentare:

  1. Mir geht es ganauso. Ich habe keinerlei Drang mehr in mir, Reisen zu planen.
    Fühle mich in der kleinen, überschaubaren Welt aufgehoben und wohl.
    Kann sein, dass uns das Reisefieber irgendwann wieder packt, aber momentan ist es kein Thema.
    Einen lieben sesshaften Gruss,
    Brigitte

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    1. die ältere bäuerliche bevölkerung hier war teilweise das ganze leben nie verreist. und hatte auch kein bedürfnis danach. abgesehen davon, dass es die tierhaltung auch nicht zugelassen hat. im boden verwurzelt.
      liebe grüße

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  2. Tja - sich selber aushalten.... oder eben nicht. Das wilde Reisen ist bei sehr vielen Leuten Angst vor Leere, die sich natürlich meldet, wenn sie zu Hause bleiben. Siehe Lockdown... Warum du so viel gereist bist, weiss ich nicht, spannend ist doch, dass du dich da verändert hast und dein Zuhause dir nun erstrebenswert genug erscheint, um auch dort zu bleiben. Mir fällt auf, dass es (hier in der Schweiz) irre viel Dichtestress gibt, alle einigermassen schönen Orte der Umgebung sind immer schon überfüllt. Das macht mir sehr viel aus. LG Ursula

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    1. dichtestress: im waldviertel geht es damit und sonst komme ich kaum herum. zum wochenende bleibe ich daheim. da sind mir zu viele menschen unterwegs.
      liebe grüße zu dir

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  3. kann ich verstehen, diese unlust am reisen. vorallem weil viele weitgereiste menschen keinesfalls einen erweiterten horizont haben und oft nur in ihren europäischen enklaven waren. abenteuer gibt es auch ohne fernflüge, sogar vor der haustüre. da zeigst du uns auch immer. ich bin noch nie geflogen, weitere reisen mit dem zug, sonst auch mal mit dem auto. ich hatte keine lust, für 2 wochen irgendwo in fremder umgebung zu sein, diese zeit reicht nie zum kennenlernen einer fremden kultur. hab es gut bei dir, gruß roswitha

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    1. alles verändert sich. leben ist ein ständiger wandel.
      alles liebe zu dir

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  4. Da bin ich aber ganz anderer Meinung. Zum Beispiel ist es ein Riesenfortschritt, dass die bäuerliche Bevölkerung inzwischen auch mal über den Tellerrand schauen darf - und zwar nicht wie früher nur bei Kriegen!

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    1. du kannst nicht anderer meinung sein, weil ich habe eigentlich dazu keine. wichtig ist, dass menschen so leben können, wie sie möchten.
      liebe grüße

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