Freitag, 27. August 2021

SELTSAM ALLTÄGLICH


 Wenn ich auf der Speisekarte das Menü vom Vortag bestelle,
dann zeigt sich deutlich,
dass mit meinem Zeitgefühl nix mehr stimmt.
Was sind  Stunden, Tage, Wochen -
ihrer Bedeutung enthoben.
In der Nacht frierend erwacht.
Es ist so kalt geworden.
Mit Jacke, Socken und drei Decken geschlafen.
Der Augenarzt hat nur nette Dinge über meine Guckerchen gesagt.
Und Corona-Lob - die ewigen Wartezeiten in der Ordination sind abgeschafft worden.
Auf der Straße einen Bekannten getroffen,
der meinte, er hätte nicht damit gerechnet,
mich in diesem Leben nochmals zu sehen.
Sein Gespräch drehte sich hauptsächlich um die bereits Toten,
dass es ihm so schlecht ginge (er sah blendend aus)
und was er alles seinen Kindern vererbt hätte.
Tja. Was fällt mir dazu ein?
Wahrscheinlich sehe ich ihn in diesem Leben wirklich nimmer.
Ein bekannter Musiker/Schriftsteller  hat mich nach 35! Jahren grüßen lassen.
Damit hätte ich eher weniger gerechnet.
Alles seltsam. 
Ich auch.
Das Sommergwand kann verräumt werden.
Es ist mir nicht mal gelungen,
die weiße Hose entsprechend einzuschmutzen.



8 Kommentare:

  1. Das Bild wirkt sehr herbstlich. Deine Zeilen entsprechen dem. Ich habe diesem Sommer auch adieu gesagt, bzw. etwas nicht Vorhandenes als solches abgehakt dieses Jahr.. Ja kalt ist es schon jetzt. Gut sehen deine Augen klar, was ist;-)
    Mit Fernblick gesehen gibt es nach 10 Monaten wieder Sommer, wenn das Leben uns lässt.
    Und wer weiss, wen man noch trifft...
    Melancholischer Frühherbstgruss Ursula

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    1. ja. es ist herbstlich und kalt. und grau. und trübe.
      tja. da müssen wir durch.
      herzliche grüße

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  2. Ja, Sommer (welcher Sommer?) ade.
    Seltsame zwei Jahre sind das, vieles ist so anders geworden, so unüberblickbar.
    Und die Aussichten nicht wirklich berauschend.
    Aber die kleinen Freuden dennoch... Immerhin.
    Alles Liebe,
    Brigitte

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    1. alles ist anders. und es ist noch nicht am ende, deswegen ist es noch nicht gut.
      lieben morgengruß

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  3. Das Sommergewand wurde heuer geschont.
    Der Sommer war ein Klacks, also kaum vorhanden.
    Dafür werden Herbst und Winter umso länger dauern und umso intensiver werden.
    Ich finde es auch nett, wenn man Bekannte trifft, die man schon lange nicht gesehen hat.
    Da merkt man auch gleich, wie sich der Mensch verändert hat.
    Etwas weiterzugeben an die nächste Generation, das ist ein Bedürfnis von vielen.
    Da gehören nicht nur materielle Dinge dazu, sondern auch Geistiges, Immaterielles.
    Was bleibt denn sonst von uns übrig?
    Herbstwindgrüße
    hibisca

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    1. herbst und winter mag ich gar nicht denken. irgendwie habe ich das gefühl nochmals überlebe ich die kalte zeit nicht. aber natürlich wird sie auch vorübergehen.
      liebe grüße

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  4. auch eine schöne umschreibung für diesen sommer: die weiße hose wurde nicht schmutzig! wir alle sind dieser atmosphäre durch corona ausgesetzt, mal mehr, mal weniger. ziehen wir uns warm an, machen es gemütlich, und trinken einen wein. unser einfluss ist begrenzt, aber auf unsere gedanken groß.
    lieben gruß, roswitha

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    1. so viel trinken, dass ich diese zeit aushalte, kann ich gar nicht. aber die monate werden vergehen.
      liebe grüße

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