Dienstag, 31. August 2021

NICHTS IST GUT


Wenn mir schon gar nix mehr einfällt,
dann gehe ich Hirsche füttern.
Erste Spuren des Fellwechsels zeigen sich.
Der Oberchef bewacht seine Frauen  aufmerksamer.
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Irgendwer hat in seinem Blog geschrieben,
der Bruch, der durch die Gesellschaft geht, ginge mitten durch ihn durch.
Ich fühle mich nicht durchbrochen,
aber Menschen sind weggebrochen.
So schwer depressiv und angstgestört, dass sie unzugänglich sind,
oder in den letzten Monaten einen völlig anderen Weg beschritten
mit einer Kluft ohne Brücke,
oder sprachlos miteinander
oder alt und die Kilometer zwischen uns antriebslos mühsam.
Meine Lebenserfahrung sagt mir,
dass es für Verluste immer Neues gibt,
dass sich Leerräume füllen.
Ansätze sind spürbar,
aber die beginnende dunkle kalte Zeit breitet so viel Hoffnungslosigkeit über
dem Land aus.
Alles was ehedem leicht und schwerelos war,
ist verschwunden.
Nichts ist gut.

Nachtrag:  dabei treffe ich jetzt immer wieder auf neue Menschen mit denen es sehr gut ist.
Sehr nah, sehr intensiv, besonders.
Vielleicht ist doch alles gut.






 

Montag, 30. August 2021

HEIMATFILM



Schade, dass ich nicht mehr Filme angesehen habe.
Hatte eigentlich noch einen am Plan,
über den Urwald im Bayrischen Wald.
Aber das wäre mir zu spät geworden.
Ich muss morgen zeitig raus.

Im nächsten Jahr werde ich mich intensiver um das Festival kümmern.
Gesehen:
"Der Albtraum der Schamanen".
Natalie Halla dokumentiert 4 Nomadenvölker in verschiedenen Erdregionen.
Namibia, Amazonas, Seenomaden vor Malaysia, Mongolei.
Jeder Stamm kämpft mit Umweltproblemen.
Kein Regen, zu viel Regen, keine Fische, kein Schnee.
Erdölkonzerne, Staudammbauer, Fischereiflotten.
Die Ahnen und Götter werden angerufen,
Opfer dargebracht,
anscheinend sind die alten Rituale für jahrelange heutige Dürre in Afrika zu schwach.
Natalie Halla hat den Film allein gemacht.
Drehbuch, Kamera, Schnitt, alles selbst.
Finde ich sehr beachtlich.
Gut gefallen.
Die Bilder der Nomaden zeigen in sich ruhende verwurzelte Menschen -
sehr zum Gegensatz zu den "hochentwickelten" westlichen Leuten.
Moralisch überlegen, technologisch abgehängt.

Viele Leute im Kino. Neben mir eine hustende! Frau.
Aber seit ich die Bilder vom Parteitag der ÖVP gesehen habe,
auf dem Kurz mit 99,4% als Obmann bestätigt wurde,
1000 Menschen dicht gedrängt ohne Maske und mit Begeisterungsumarmungen,
bin ich sicher, dass Corona vorbei ist.
Die Maßnahmen sind nur fürs Volk.





 

Sonntag, 29. August 2021

ALTE MAUERN



Zu einer alten Mühle bin ich gewandert.
Holzschlägerungsarbeiten haben die Reste freigelegt.
Staunend stehe ich vor den Zeugen der Vergangenheit.
Versuche mir Zeiten vorzustellen,
als noch Leben die steinernen Mauern erfüllte.
Quader, handbehauen, aufeinandergeschichtet.
Viel beschwerliche Mühe war das alte Dasein.
Ein Leben in dunklen Mauern.
Wenig Licht, wenig Brot, viel Schufterei.
Wie viel besser können wir heute leben.







 

Samstag, 28. August 2021

ES IST WIE ES IST


 Es ist mir egal,
so wie mir alles egal geworden ist.
Gestern. Heute. Morgen.
Statt einem Herzen wohnt in meiner Brust ein Egal.
Dieses unplanbare Sein nimmt Wünsche, Zukunft, Hoffnung,
knüllt sie zusammen,
lässt sie platzen.
Es ist wie es ist
und das ist weder gut noch schlecht,
denn es ist wie es ist.

Ein wenig Hopi-Weisheit:

Freitag, 27. August 2021

SELTSAM ALLTÄGLICH


 Wenn ich auf der Speisekarte das Menü vom Vortag bestelle,
dann zeigt sich deutlich,
dass mit meinem Zeitgefühl nix mehr stimmt.
Was sind  Stunden, Tage, Wochen -
ihrer Bedeutung enthoben.
In der Nacht frierend erwacht.
Es ist so kalt geworden.
Mit Jacke, Socken und drei Decken geschlafen.
Der Augenarzt hat nur nette Dinge über meine Guckerchen gesagt.
Und Corona-Lob - die ewigen Wartezeiten in der Ordination sind abgeschafft worden.
Auf der Straße einen Bekannten getroffen,
der meinte, er hätte nicht damit gerechnet,
mich in diesem Leben nochmals zu sehen.
Sein Gespräch drehte sich hauptsächlich um die bereits Toten,
dass es ihm so schlecht ginge (er sah blendend aus)
und was er alles seinen Kindern vererbt hätte.
Tja. Was fällt mir dazu ein?
Wahrscheinlich sehe ich ihn in diesem Leben wirklich nimmer.
Ein bekannter Musiker/Schriftsteller  hat mich nach 35! Jahren grüßen lassen.
Damit hätte ich eher weniger gerechnet.
Alles seltsam. 
Ich auch.
Das Sommergwand kann verräumt werden.
Es ist mir nicht mal gelungen,
die weiße Hose entsprechend einzuschmutzen.



Donnerstag, 26. August 2021

FELSSPALTEN


Manches Samenkorn fällt in eine Felsspalte.
Es kann daraus ein großer kräftiger Baum wachsen,
der allein steht,
Sturm und Wetter trotzt,
der gelernt hat,
ohne Schutz der Gemeinschaft zurechtzukommen,
der eine Symbiose mit einem Stein eingegangen ist.
Manchmal fühle ich mich einem solchen Baum verwandt.
Unverrückbar verwurzelt.
Gebeutelt von den Lebensjahreszeiten.
Doch beständig kraftvoll.
Trutzig.



 

Mittwoch, 25. August 2021

VERBOTENE DINGE


 Die verbotenen Dinge sind das Salz in der Suppe des Lebens.
Total gerne mache ich Kleinigkeiten, die nicht erlaubt sind.
Nix wobei jemand geschädigt wird.
Sondern mehr so Sachen, die vom Gesetz nicht gestattet sind.
Gesetze sind heute mal so und morgen wieder anders.
Genauso wie Staatsgrenzen.
Beliebig.
Da kann man sich nicht immer daran halten.
Und wenn ich in meinem Leben zurückschaue,
sind Handlungen, die ein wenig illegal waren, 
mir im Gedächtnis geblieben 
und sie bereiten mir heute in der Erinnerung noch Vergnügen.
Vielleicht hat das mit dem Paradiesapfel, Eva und der Schlange begonnen?




Dienstag, 24. August 2021

ANDERSWELT


Die letzten Seerosen sind verblüht,
auch dieser Sommer ist gegangen,
das Wasser im Teich ist schwarz bleifarben,
die Sehnsucht,
die undefinierte,
die schmerzlich schöne,
sie bleibt mit einem Ziehen im Herzen.
Einmal noch eintauchen
und mit den vergeblichen Gefühlen vergehen.
Den harten Steg der Wirklichkeit hinter sich lassen.
Sich ins Reich der Wassermänner und Nixen,
der Fische und Undinen träumen.
Das Boot ohne Fährmann in die Anderswelt benützen.



Montag, 23. August 2021

UNTERTÄNIGE ERDE



 Über Jahrtausende hat der Mensch aus der Natur gelebt.
Die Methoden der Viehzucht und des Ackerbaus immer weiter optimiert.
Die Erträge gesteigert.
Jetzt sind wir mit modernen Technologien weit vorangekommen.
Vieles ist machbar und noch mehr als viel.
Rücksichtslos sind wir mit unseren Untertanen umgegangen.
Nur Ausbeutung ohne Liebe haben wir ihnen zuteil werden lassen.
Wenn wir den Fortschritt so sehr vorangetrieben haben,
könnten wir doch ab jetzt umdenken
und den gequälten Tieren, dem ausgebeuteten Boden einen Teil
zurückgeben.
Forschungen, Technologien  zum Tierwohl und zum Naturschutz verwenden.
Ich finde, das wäre ein berechtigter Ansatz.
Im Sinne von Ganzheit und Liebe.
Anzeichen von Aufständen der Untertanen sind bereits zu spüren.
Also wäre es besser freiwillig eine bessere Obsorge einzuführen.




Der passende Spruch aus der Bibel:
Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan.

1. Mose 1,28


Sonntag, 22. August 2021

WEIHNACHTSGÄNSE


Oft führt mein Weg an Gänsen vorbei.
Lieblingstiere.
Wenn ich das Auto anhalte,
müssen sich die Tiere furchtbar aufregen.
Sehr nett.
Bis zur Bratpfanne haben sie ein gutes Leben.
Als kleines Kind musste ich an einem Bauernhof vorbei, die Gänse haben vor dem Tor auf mich gewartet, um mir dann schnatternd hinterher zu rennen.
Große Angst.
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Seit ich kein Fleisch  esse,
beschäftige ich mich ab und an gedanklich mit dem Thema.
Der Umstieg auf rein pflanzliche Nahrung macht sensibler,
feiner in der Wahrnehmung, erhöht die Schwingung.
Man kann die Einheit der Natur begreifen.
Bereits vor 40 Jahren habe ich ein paar Jahre vegetarisch gelebt.
Weil sich mein Leben danach geändert hat,
ich fast ausschließlich in Wirtshäusern gegessen habe,
bin ich wieder auf Schnitzel und Schwein umgestiegen.
Im Hinterkopf war das Wissen,
dass irgendwann kein Tier mehr auf meinem Teller landen wird.
Der allgemeine Trend zeigt auch in diese Richtung.
In einigen Jahren wird Kühe essen so verpönt sein,
wie Rauchen heute.
Wir verzehren unsere Verwandten, die wir unter schrecklichen Bedingungen mästen.
Es ist eine Frage der Ethik.
Ich bin grundsätzlich nicht moralisch,
aber wenn ich tief in mich hineinspüre,
meiner Wahrheit folge,
dann muss ich so handeln.



 

Samstag, 21. August 2021

VOM MOTORRADFAHREN




 Ich fahre immer noch nicht.
Denn Angst findet im Kopf statt.
Und ich warte, bis ich wirklich richtig wieder auf das Blechding steigen will.
Setze mich da nicht unter Druck.
Angebote für einen Verkauf gibt es genug.
Denn auch auf dem Sektor ist ein gewisser Lieferengpass vorhanden.
Aber ich behalte die Maschine noch.
Kostet ja fast nix.
Und ob ich das Geld, das ich bei einem Verkauf kriege,
habe oder nicht - das macht mich kein bisschen reicher oder ärmer.
Der Roller ist bereits im Regen tagelang vor dem Haus gestanden.
Ich bin trotzdem nicht aufgestiegen.
Jetzt ist er wieder wohlverwahrt in der Garage.
Und ich bemerke,
die Angst wird weniger.
Ich denke, es kann zukünftig Freude kommen.
Alles eine reine Kopfsache.
Denn der Körper weiß wie Fahren geht.
Umfallen und Fuß brechen finden nicht nochmals statt.
Das hatten wir schon.


Freitag, 20. August 2021

BÄUME UND SOZIALES GEFÄLLE





Im Schlosspark von Gmünd hat die gefallene Blutbuche eine Gedenktafel bekommen.
Das nenne ich Ehrung für einen Baum.
Die beschädigte geschlitztblättrige Rotbuche bekam den weißen Anstrich.
Für die gefallenen Riesen wurden neue Bäume gesetzt.
160 Jahre - das ist eine lange Zeit für Menschen.
Bäume sollten öfter wertgeschätzt werden.
Nicht nur als Rohstofflieferanten gelten.
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Ich nahm den Weg über den tschechischen Teil der geteilten Stadt.
Die Bordelle sind geschlossen, die meisten Geschäfte der Vietnamesen auch.
Wegen einer Baustelle gab es eine Umleitung in einen tristen Teil der Ansiedlung.
Dort wohnen vor allem Roma.
Meist ohne Beschäftigung.
Es sind Siedlungen und Hinterhöfe wo man hofft,
nicht mit einer Panne liegenzubleiben.
In Tschechien ist die Geschichte der Roma unrühmlich.
Wenige Meter von der österreichischen Grenze entfernt -
eine komplett andere Welt.






 

Donnerstag, 19. August 2021

MENSCHEN HABEN KEINEN WERT


300 Milliarden € werden weltweit für Waffen ausgegeben.
Für ein Viertel der  Exporte ist die EU zuständig.
Die Lobby der Hersteller ist mächtig.
Lieferboykotte werden regelmäßig umgangen.
Das Geschäft ist schmutzig und lukrativ,
die internationale Politik mischt kräftig mit.
Menschen haben keinen Wert.
Elend, Hunger, Leid, Tod - wen kümmert das?
Spiele am Schachbrett der Mächtigen.
Wer glaubt noch daran,
dass Politiker Interesse am Wohlergehen der Menschen haben?
Bilder aus Afghanistan lassen keinen mit Empathie kalt.
Menschen haben keinen Wert.
Menschen haben keinen Wert.




 

Mittwoch, 18. August 2021

DÜFTE





 Duftsüchtig bin ich.
Ein klein wenig.
Auf meiner Einsamkeitsinsel sprühe ich mich ein.
Auch zum Schlafen.
Weil ich kaum außer Haus gehe
und weil ich Berge von Gwand habe,
kaufe ich aktuell keines.
Aber dafür investiere ich mein Geld in Parfums.
Bestelle ich im Versand.
Und die schicken dann Proben mit.
Die unglaublich gut riechen.
Die ich dann auch haben möchte und erwerbe.
Dann liegen wieder Miniaturfläschchen dabei.
Die köstlich duften und mit Goldstaub glänzen.
Ach, vielleicht doch auch haben???

Meine Bewunderung gilt Parfumeuren.
Alles Künstler.
Wer hat nicht den Roman von Patrick Süskind gelesen?

Kopfnote, Herznote, Basisnote.
Unendlich viele Möglichkeiten,
die ich nur im Zusammenspiel erriechen kann.
Schön ist das.
Luxus ist das.
Und Frau gönnt sich ja sonst nix.
Manche Flacons sind kleine Kunstwerke,
von Designern ersonnen.
Fast zu schade zum Wegwerfen.
Sie dürfen dann bei mir auf der Toilette ausduften.

Riechen ist einer unserer 5 Sinne.
Für mich sehr wichtig.
Ich glaube allgemein wird die Gabe zu wenig wertgeschätzt.
Eine ganze Welt erschließt sich in Gerüchen.
Dieser Sinn begleitet den Menschen entwicklungsgeschichtlich am längsten.
Kunst wird vor allem visuell und akustisch bewertet.
Für mich sind auch Duftkompositeure feinsinnige Künstler.
Nasenkunst.




Dienstag, 17. August 2021

ZWANGSSTÖRUNG


 In Linz war ich.
Da dachte ich,
 wir sind ein zwangsgestörtes Volk geworden.
Ständige Überlegungen -
was darf man jetzt,
Maske auf, Maske ab,
wieviel Abstand,
Markierungen am Boden,
vor dem Geschäft draußen warten?
 Regeln werden dauernd geändert,
Angst wird weiterhin geschürt,
Virus neu und alt und Mutanten.
Alles wird aufgebauscht,
obwohl wir momentan im grünen Bereich liegen.
Man kann Menschen fertig machen,
wenn das, was sie wahrnehmen, ständig verändert wird.
Verwirrungspropaganda.
Bis keiner mehr durchblickt und auch keine Entscheidungen treffen kann/will.
Es gibt nur eine Richtung 
und zwar die vorgegebene.
Selbständig Denken wurde schon lange abgeschafft.
Freie Meinungsäußerung auch.
In Krimis werden Menschen in den Wahnsinn getrieben,
indem ihre Umgebung manipuliert wird
und sie der eigenen Wahrnehmung nimmer vertrauen können.
Alle reif für die Psychiatrie.
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Bilder von Menschenmassen erwecken bei mir den Eindruck,
dass ich  das nie mehr aushalten können werde.
Große Veranstaltungen, Körper an Körper ....
kann ich mir überhaupt nimmer vorstellen.
Muss ich auch nicht.




Montag, 16. August 2021

SCHMETTERLINGE

Raupe auf einer Brennnessel
Die nächste Schmetterlingsgeneration frisst


Schwalbenschwanz

Tagpfauenauge


großer Fuchs

Zitronenfalter

Brauner Waldvogel?

Waldbrettspiel ?

Großes grünes Heupferd



 
Perlmutterfalter?


In meiner Wildnis habe ich viel Zeit damit verbracht,
den Schmetterlingen zuzusehen.
Die reinste Freude.
Es sind so viele und alle möglichen Arten.
Etliche habe ich nicht vor die Linse bekommen.
Ein buntes Geflattere.
Das mich richtig glücklich macht.
Im heurigen Jahr ist es erstmalig,
dass die bunten Flieger meine Aufmerksamkeit bekommen.
Seit die Wiese ums Haus selten gemäht wird,
machen sie mir das Geschenk fröhlicher Schmetterlingspartys.
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Was ich daraus lerne:
Das Ungeplante bringt Resultate, die mich froh stimmen.
Konnte ich jetzt einige Male beobachten.
Es muss nicht immer weiter, schneller, effektiver sein.
Das Gegenteil - langsamer, näher, planlos funktioniert auch.
Überraschend und mühelos.