Sonntag, 31. Januar 2021

MORITATEN


 Geschichten höre und erlebe ich gerade,
bester Stoff für jeden Landkrimi.
Leider mag ich sie nicht posten,
weil ich nie weiß, wer mitliest.
Geschichten zwischen Rückenschauer und morbider Lust an Grenzbereichen alles Menschlichen.
Sogar im Knast geschehen Aufgeregtheiten.
Andre Heller:
"Die wahren Abenteuer sind im Kopf.
Und sind sie nicht im Kopf,
dann sind sie nirgendwo."
Manchmal täusche ich mich,
dann ist in Wahrheit alles ganz anders als ausgedacht.
Realität, Wirklichkeit, Fantasie und Wahnsinn -
lassen die Grenzen verschwinden
und die Freiheit wird unüberschaubar.
----
Seltsam:
das Gefühl für Zeit geht dahin.
Wochen werden lang und kurz zugleich.
Ohne Punkt und Komma.
7 Tage haben gefühlt einen Tag zu viel.
Meist ist es der Freitag,
der mir immer schon als dem Wochenende zugehörig scheint.
Und vergesslich werde ich.
Keine Anker im Geschehen,
das gilt auch für Gedanken.
Ich leide nicht an Geschmacksverlust,
sondern das Hirn rinnt aus.

Samstag, 30. Januar 2021

SCHLITTEN FAHREN


Das lasse ich mir nicht nehmen.
Ab und an muss ich mit dem Schlitten die Straße hinunter rodeln.
Eisig.
Aber nett.
Sonst bin ich momentan bewegungsmäßig unmotiviert.
Entweder sind die Straßen zum Gehen zu glatt
oder im Wald liegt zu viel Schnee.
Langlaufen hat auch keine zweite Chance gekriegt.
Das mit dem Winter ist keine große Liebe.
Sicher noch 2 Monate liegen vor mir.
Und in diesem Jahr kann ich aus Gründen nicht mal
kleine Reisen machen,
oder einige Tage in der großen Stadt im Hotel verbringen.
Diesmal darf ich alles bis zur Neige auskosten.
Sieht hübsch aus.
Die kalte, schweigende Schönheit.
Aktuell ist Regen dazwischen gekommen,
aber der nächste Schnee steht schon auf der Wetterkarte.


 

Freitag, 29. Januar 2021

STADT UND ÄRZTIN


Mehr oder weniger aus Langeweile bin ich zur Lieblingsärztin
nach Linz gefahren.
Eigentlich hätte ich den Termin absagen müssen,
denn das Wetter hatte auf Winter gedreht.
Erstmal bin ich eine halbe Stunde im Wald gestanden
und musste warten, bis der Holzsattelschlepper den Hügel hochgezogen wurde.
Meine bunt bemalte Maske ist gleich gerissen.
Kann man nicht am Rückspiegel aufhängen,
die Gummibänder halten die Dehnung nicht aus.
Tja. Geschenktes Zeug von der Regierung.
Die Ärztin berichtete von Angst.
Angst vor dem Tod,
Angst der Alten vor der Impfung,
Angst und Schlaflosigkeit durch finanziellen Ruin,
Angst vor der Zukunft.
Sie sei jetzt mehr Psychologin als Ärztin.
Den Menschen gehe es schlecht.
Und sie könne ihnen auch nicht sehr helfen.
Wie heilt man Angst vor dem Sterben in 10 Minuten?
Wir mögen uns sehr,
sind sowieso immer einer Meinung.
Ich finde, sie ist zu empathisch.
Fühlt mit ihren Patienten und die Situation geht ihr sehr nahe.
Was sie noch zu erzählen hatte,
kann ich öffentlich nicht ausbreiten.
Aber zu beneiden ist sie gar nicht.




    


Einige Sätze vom streitbaren Waldviertler
Schuh-Chef Heini Staudinger aus seinem Newsletter habe ich kopiert:

PS: Noch ein paar Gedanken ...
Daniele Ganser, der Schweizer Historiker und Friedensforscher, sieht in der Folge vom Lock-Down folgende drei Ängste. Er empfiehlt sich selbst zu befragen: Welche Angst plagt mich am meisten? … gib deinen Ängsten selber Punkte, - auf einer Skala von 0 – 10
 
LOCK-DOWN – DREI ÄNGSTE:
KRANKHEIT – DIKTATUR – ARMUT - Alle diese drei unterschiedlichen Ängste sind berechtigt, sind real, - doch oft/meist können sie gar nicht gut miteinander reden.

Angst vor der Krankheit
Oh ja, manche erwischt die Krankheit hart. Gleichzeitig haben die meisten „Positiven“ keine oder kaum Symptome. Oft hat die Krankheit einen milden Verlauf. Die Angst vor einer schweren Erkrankung kann auch belastend sein.

Angst vor einer Diktatur
Wir waren immer stolz darauf, dass im sogenannten Westen Meinungsfreiheit herrsche. Jetzt ist alles anders. Diktatur? … Im GEA-Album 95 habe ich dazu einige Gedanken verfasst … Mehr dazu HIER auf Seite 2

Angst vor Armut
Ohne jeden Zweifel werden unzählige Firmen kaputtgehen. Ich fürchte, dass unter ihnen viele kleine, sympathische sein werden; solche, die wir dann vermissen werden … Wirtshäuser, Cafes, kleine Gewerbebetriebe usw … usf … und mit ihnen werden unzählige Arbeitsplätze für immer verloren sein. Für uns, die Waldviertler Werkstätten und GEA, ist es auch richtig schwer; - trotzdem bin ich für uns zuversichtlich, denn wir haben schon so mancher Krise getrotzt. Unser Kampfgeist und unser Lebenswille hilft uns, hilft uns auch jetzt.

Das meint im Ernst,
Dein/Euer Heini
 









Donnerstag, 28. Januar 2021

MUMIEN



 Zu dem Foto habe ich keinen Text.
Im meinem Kopf ist überhaupt kein Text.
Richtig viele Vögel sind am Hausbaum.
Das ist schön.
Der Winter kommt jetzt in die Gänge.
Bis jetzt war er nicht unangenehm.
Immer Schnee, aber nie Katastrophenwetter.
Jetzt haben wir Westströmung.
Das heißt, eine Niederschlagsfront nach der anderen zieht herein.
Wie immer, fange ich zuerst nur einen schmalen Steig zu schaufeln an.
Aber wenn das weiße Pulver immer mehr wird,
wird der Pfad zu eng.
Und ich denke an Nachbesserungen.
Mein Appetit ist gut,
die Verdauung auch.
All das haben Mumien bereits hinter sich gebracht.


Mittwoch, 27. Januar 2021

GESICHTER


Wenn ich in Politiker/Experten/Virologen-Gesichter schaue,
dann sehe ich Züge voller Angst, Ehrgeiz und Machtdominanz.
Viele sind in Monaten um Jahre gealtert,
weil ihre Selbstüberschätzung und Hybris in keinem Einklang mit der Beherrschbarkeit
der aktuellen Situation stehen.
Ich möchte nicht in ihrer Haut stecken,
denn da spielt sich viel Hölle auf Erden ab.
Ich sehe mir ihre Gesichter auch nicht an,
weil das, was ich erkenne, mag ich nicht sehen.
Sie werden alle stolpern,
denn am Ende steht die Wahrheit.
Und das Gebilde aus Manipulation und Lüge wird brechen.
Ich bleibe wachsam und vertraue auf mein Bauchgefühl,
und meinen gesunden Menschenverstand.
Denn nicht immer ist das wahr,
was die Mehrheit meint.
Sonst wäre das in einem Irrenhaus auch so.



 

Dienstag, 26. Januar 2021

BAUMTOD


Jetzt liegt sie da.
Die hohe Fichte.
Geschätzt an die 20 m.
Ca. 40 Jahre alt.
Ich habe sie nicht gepflanzt.
Sie ist aus einem Samen aufgegangen.
Und nun verdorrt.
Einfach so.
Die Bäume in der Nähe sehen alle gesund aus.
Käfer? 
Aufgearbeitet wird das Holz, wenn der Schnee weg ist.
Und irgendwann wärmt der Kachelofen.
Bis dahin sind eine Menge Arbeitsschritte notwendig.
Überraschend, wenn ein Baum schnell stirbt.
Innerhalb weniger Wochen.
Zuerst noch grün, dann bereits nadellos.
Alles ist endlich.




 

Montag, 25. Januar 2021

DEMÜTIGEND


 Die alten Menschen haben jetzt von der Regierung
10 Stück FFP2 Masken gekriegt.
Für die ab heute Tragepflicht herrscht.
Ich finde diese Gesichtsbedeckung demütigend.
Man schaut aus wie eine Idiotin.
Jedenfalls habe ich schon einen Adaptierungsversuch unternommen.
Ist eine minimale Verbesserung für mehr Luft.
Malen müsste ich können,
dann würde ich das Ding einfärben.
Vielleicht versuche ich mich an dem Fetzen.
Ich weiß nicht, was noch an Maßnahmen - Ideen möglich ist,
aber es gibt Grenzen.
Werden die überschritten, macht das Mittragen keinen Spaß mehr.


Naja. Geht so.
Ein wenig besser, als nur weiß.
Bin neugierig, ob beim Tragen die Farbe runterläuft.
Ich brauche Maske sowieso fast nie.
Supermarkt (kurz) und wenn ich ausnahmsweise zum Arzt gehe.
----
Mit der Verknappung der Impfdosen wird die Gier der Bevölkerung
nach einer Impfung angefacht.
Ohne Manipulation von oben ist nichts mehr möglich.


Sonntag, 24. Januar 2021

ERLEUCHTUNG UND KARTOFFELSALAT



 Zart steigt der Nebel über der Wiese im schwindenden Licht auf.
Eric Clapton singt.
Ich brauche keine Zimmerlautstärke.
Langgeweilt einen Kartoffelsalat gemacht.
Ich glaube, ich bin so grundsätzlich missgelaunt,
weil ich aus der Situation keinen Benefit schöpfen kann.
Keine Erleuchtung weit und breit.
Kein Fuzelchen bessere Menschin bin ich geworden.
Nach bald einem Jahr Knast mit Verzicht auf einiges
(Medienkonsum, Sprechen, Vergnügen, Reisen ....),
bin ich kaum gelassener und entspannter.
Streckenweise war das Gefühl da,
etwas begriffen zu haben,
Abhängigkeiten konnte ich ablegen,
ziemlich viel besser bin ich im Körper heilen geworden.
Der Körper hat mir genug Aufgaben gestellt.
Heilen: nicht ganz allein, meinem Wundermasseur muss ich hier ein
Denkmal setzen. 
Aber da sollte doch mehr möglich sein?
Kennt ihr das Gefühl wie Phönix aus der Asche?
Ich denke, die Zeit wäre reif dafür.


Samstag, 23. Januar 2021

AM BADETEICH


Gar keine Neuigkeiten kann ich bieten.
Am Badeteich schaut es sehr winterlich aus.
Ein Loipe führt rundherum
und es waren etliche Läufer unterwegs.
Ich habe von einem Spaziergang Abstand genommen,
denn keiner sieht es gerne,
wenn man über die Skispur latscht.
Und nebenher ist der Schnee zu tief.
Überall Biberspuren.
Witzig, wie er übers Eis watschelt und die Böschung hinunterrutscht.
Also, ich stelle mir das witzig vor,
sehen kann ich kein Tier.
Nie.
Die Unterwassereingänge in seine Höhle bleiben mir auch verborgen.
Frau müsste sich in der Dämmerung auf Beobachtungspirsch machen,
aber so weit geht mein Interesse nicht.
Ich bin auch sehr über Jägerberichte erstaunt,
die sich für irgendwelche Sichtungen stundenlang den Hintern wegfrieren.
Viel zu zappelig bin ich für sowas.
Mein maximales Hochstandsitzen - 15 Minuten.
Aber so sind Menschen verschieden auf alle möglichen Arten und Unarten.
Und Unterarten.



 

Freitag, 22. Januar 2021

MESSIE

 
So mehr der Messie-Typ bin ich.
"Das kann man noch brauchen".
"Das wird mir irgendwann wieder passen".
"Darum ist es schade".
Jetzt habe ich aus Gründen den Supermarkt gewechselt
und vor diesem steht ein Altkleider-Container,
der immer Platz hat.
Entweder werfen die Menschen dort wenig ein
oder er wird sehr regelmäßig entleert.
Ist eine Schweizer Organisation.
Jedenfalls nehme ich bei fast jedem Einkauf einen Sack mit.
Schwere Entscheidungen.
Und oft muss ich irgendetwas anziehen,
wo ich dann sagen kann,
das brauche ich wirklich nimmer.
Also, ab in die Waschmaschine und hinein in den Sammelcontainer.
Waschmaschine:
seit ich eingesperrt bin, 
läuft das Gerät viel seltener,
Viel, viel seltener.
Weil ich mich weniger oft umziehe?
Richtig verwahrlost und verschmutzt bin ich nicht.
Weiß nicht woran das liegt.
Daheimbleiben = sauber sein.




Donnerstag, 21. Januar 2021

DAS GEHT DANN SCHON

 
Jetzt hat es hier ausführlich geschneit.
Meist gehe ich des Morgens noch im Nachtgewand und nur mit Schlapfen an den Füßen durch den 
hohen Schnee um die Vogelfutterstellen aufzufüllen.
Die immer völlig leergeräumt sind.
Das ist natürliches Kneippen.
Und dann kann ich nochmals ins Bett oder auch nicht.
Heute habe ich am Computer gefrühstückt
und dann schon den Traktor meines Nachbarn gehört,
der den frisch gefallenen Schnee aus der Hauszufahrt räumt.
Sehr beruhigend.
Der Anschluss an die Welt ist möglich, aber nicht zwingend notwendig.
Es bleiben nur mehr 20 m Weg im Innenhof zu schaufeln.
Ich habe euch meine unendliche Kurgeschichte erzählt.
Das Kurhaus wäre nun bereits mich zu verwöhnen,
aber ich kann nicht fahren.
Das Gefühl zusätzliche Vorschriften aushalten zu müssen,
die ganze Zeit mit Maske durch die Gegend zu laufen,
hat so wenig Anreiz,
dass ich lieber daheim bleibe.
Ich habe meinen Gelenken erklärt,
dass sie keine Extrazuwendungen kriegen werden
und alleine zurecht kommen müssen.
Und jetzt ist der Tag bald eine Stunde länger.
Februar kommt.
Das geht dann schon.
Über eine Stunde in der Sonne gesessen.
Die Vögel zwitschern und singen.
Das geht dann schon.




Mittwoch, 20. Januar 2021

AUS GRÜNDEN


Mehr oder weniger zufällig habe ich  nachgelesen,
wie die aktuellen Bestimmungen gerade sind.
Also die Lockdownereien.
Eigentlich darf das Haus nimmer verlassen werden,
außer aus Gründen.
Na gut, Gründe gibt es immer.
So war ich mit Grund bei den Hirschen und habe sie gefüttert.
Der Herr Oberhirsch lächelt.
Vogelfutter habe ich auch besorgt.
Weil die Federbällchen fressen gerade viel
und wenn die Sonnenblumenkerne ausverkauft sind,
dann gibt es in der Saison keine mehr.
So an die 50 kg werde ich wieder brauchen.
Meisenknödel kann ich heuer selber essen,
die mag keiner.
Aber die selbstgemachten Kokosfettringe werden gerne angenommen.
Und eigenes Essen habe ich auch gekauft.
Da ich jetzt so oft in den Supermarkt gehe,
wandern immer Belohnungen in die Taschen.
Was sich auf der Waage nicht auswirkt.
Vielleicht nimmt frau in einer Phase der Depression nicht zu?





 

Dienstag, 19. Januar 2021

1. VERSUCH LANGLAUF


 Weil jetzt nix perfekt ist,
funktioniert das mit dem Langlaufen eher auch nicht.
Muss frau weiter probieren.
Die Schuhe sind zu weich und der angeschlagene Fuß kippt mir
fehlgehalten weg.
Außerdem war der Schnee im Wald zu tief.
Muss ich nochmals auf einer Straße versuchen.
Jetzt habe ich alte Schuhe gefunden.
Die fester sind.
Aber zu klein.
Weil meine Füße wachsen und wachsen.
Da das Wetter so bleibt,
werde ich noch genug Zeit haben die perfekte Form zu finden.
Oder auch nicht.
Langlaufen hat noch nie zu meinen Favoriten gezählt.
Zu anstrengend, zu wenig Spaßfaktor.
Dafür garantiert virenbefreit.



Montag, 18. Januar 2021

ZEIT


 Diese Gleichförmigkeit,
diese Unabsehbarkeit des Zukünftigen,
macht Tage lang und kurz,
das Zeitgefühl gedehnt und ohne Haltepunkte
verwirrend anders.
Ich altere schnell und langsam,
alles rinnt durch die Finger,
nichts ist dabei,
woran ich klammern möchte.
Ich versuche mich an etwas Schönes in den letzten Monaten zu erinnern.
Dazu fällt mir nichts ein.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Meine ist schon gestorben.
Die Abwesenheit von Sonne macht es auch nicht besser.


Nachdem wir weiterhin auf unbestimmte Zeit gelockdownt werden, 
ein Video.
Gunnar Kaiser. 



Sonntag, 17. Januar 2021

DAS UND DAS


Tage wie aus
"Und täglich grüßt das Murmeltier."
Leben in der Endlosschleife.
Ich gehe öfter als "normal" einkaufen.
Um aus meiner Schneeinsel rauszukommen.
Und dann ist das Aufregendste, was ich erlebe,
wenn mir ein Schneepflug am engen Güterweg entgegenkommt.
Die verschneiten Wälder sind hübsch.
Überall sind Loipen gespurt.
Am Vormittag, beim Vorbeifahren,
waren nicht viele Menschen unterwegs.
Und morgen packe ich meine Ski aus.
Versprochen. 
Probiere sie erst bei mir aus, bevor ich auf eine Loipe gehe.
Und die Loipe muss eben sein,
denn für Abfahrten bin ich bereits zu feige.
Meine alte Rodel habe ich eingeweiht.
Das ist eine Wintertradition, die ich mir nicht nehmen lasse.
Was man gut üben kann:
nix vornehmen, keine Pläne machen,
Tag für Tag leben.
Im Hier und Jetzt sein.


Leben in Schweden
Romantisch, kitschig, Seelenbilder



 

Samstag, 16. Januar 2021

KNAST



Kellergewölbe-Cellarium im Stift Zwettl.

Ein wenig lebe ich/wir jetzt wie in einem Knast.
Seit es dick verschneit ist, ist der Eindruck noch stärker.
Das Leichentuch ist bereits über alles gebreitet.
Erinnerungen an meine Moskauer Zeit kommen hoch.
Damals: Bewegungseinschränkung, ständige unsichtbare Überwachung
und Bespitzelung, Unfreiheit.
Es war nur auszuhalten, weil es Geld dafür gab
und im Ausgleich schöne Reisen.
Kompensation, die jetzt komplett fehlt.
Keine Vergünstigungen für Monate im Gefängnis.
Alles auf gezwungen freiwilliger Basis.



 

Freitag, 15. Januar 2021

EIN DONNERSTAG


Bei mir schneit es.
Ausgiebig.
Ich glaube, das obere Foto hatten wir schon einmal im Blog.
Eisfischer auf der Wolga.
-25 Grad.
An einem klirrkalten Tag mit Sonnenschein bekamen wir zwei Riesenfische
geschenkt.  Störe.
Als sie aus dem Loch, das in das Eis geschlagen war,
gefischt wurden, erstarrten sie nach wenigen Bewegungen in der Luft.
Ein wenig unheimlich war das Betreten der Eisfläche immer.
Besonders am Ende der Saison,
wenn bereits Wasser am Eis stand.
Die ganze Fläche, die man sieht, ist der Fluss.
Das untere Bild musste ich zeigen.
1980.
Mit Lenin, Marx und Engels am Roten Platz.
Irgendwie war ich da komisch angezogen.
Muss modern gewesen sein.
Burlington Kniestrümpfe zu Schuhen mit Absätzen.
Naja.
So dick, wie ich aussehe war ich auch nicht.
Die Hintergrundleute geben Volumen.
Eigentlich wollte ich über Knast schreiben -
das kommt morgen.


 

Donnerstag, 14. Januar 2021

EIN MITTWOCH


 So richtig entscheiden kann ich mich nicht,
ob ich ein wenig krank bin oder gesund genug.
Was eigentlich keine Rolle spielt.
es ändert sich nix an meinem Lebenswandel.
In der Apotheke habe ich ein Fieberthermometer besorgt.
So eines wie früher.
Analog.
Mit Skala und schütteln.
Weil die digitalen, die bei mir vorhandenen,
sind batterieleer.
Das war jetzt ein klassischer Fehlkauf und ich glaube nicht,
dass ich ein benütztes Thermometer umtauschen kann/mag.
Soll ich beschreiben, warum das nix ist?
Erstmals braucht es ewig, bis es etwas anzeigt.
Und dann lässt es sich nimmer runterschütteln.
In der Beschreibung (für ein Fieberthermometer!!!) steht,
15-20 Mal stark schütteln.
Dann tut sich noch immer nix, 
außer, dass mein Arm ausgekugelt ist.
Der finanzielle Einsatz war nicht so hoch,
trotzdem ist es ärgerlich,
wenn so ein Mist angeboten wird.
Letztlich habe ich es in ein Glas mit kaltem Wasser gesteckt.
Und dann noch in den Kühlschrank.
Was aber an der Skalaeinstellung nix änderte.
Das Ding war völlig unbeeindruckt.
Rehe kommen zum Haus.
Es ist kein einziger Bock dabei.
Da genügend Schnee liegt,
werde ich meine Langlaufski hervorholen
und mal ausprobieren,
was noch geht.
Also, wenn ich mich für Genesung entscheide.
Und die Investition in die Frau Post war nur teilerfolgreich.
Immerhin, sie ruft mich an, wenn sie ein Packerl hat.
Aber sonst behält sie lieber die Briefe bei sich im Auto.
Denn sie hat jetzt beschlossen, dass sie im Winter nimmer zu mir fahren kann.
Warum bin ich mit einer verhaltensoriginellen Zustellerin,
die nicht Auto fahren kann, gesegnet?




Mittwoch, 13. Januar 2021

EIN DIENSTAG




Einen Ichfühlemichkrank-Tag eingelegt.
In die völlige Verantwortungslosigkeit jeder Pflichtvergessenheit abgerutscht.
Kindkranksein war immer schön.
Mit Verhätschelungen und Erdäpfelpüree mit gebratener Knackwurst.
Ich habe auch für mich gekocht -
Bohnengulasch.
Ziemlich sehr köstlich.
Ohne Paprika geht bei mir fast gar nix.
Das Ungarnerbe des Wienerischen.
Lektüre: Andre Heller.
Seine Kunstsprache mit überraschenden Wendungen, Kapriolen und Kunststücken -
immer wieder gern gelesen.
Ist auch ein wenig Gehirnakrobatik.
Denn das Denken muss in verborgene Winkel springen.
Abseits vorgegebener Geraden.
Vielleicht ein wenig Hundertwasser zum Lesen?
Die gerade Linie ist gottlos.
Draußen schneit es.


 

Dienstag, 12. Januar 2021

AUSFLUG


Nicht alle Ausflüge gefallen mir.
Wollte nicht weit fahren und war in 
Wenn ich immer nur auf meine schweigenden Bäume starre,
fällt mir die Decke auf den Kopf.
Aber in Waldhausen war es auch nicht prickelnd.
Die Kirche muffig und mit seltsamer Kinderkunst geschmückt.
Teile des Klosters wurden 1800 abgerissen und mit dem Material die 
Franzensburg in Laxenburg gebaut.
Die Zeit jetzt ist wirklich traurig und manchmal geht mir die Luft aus.
Und wenn ich mir die Prognosen für die nahe Zukunft ansehe,
kriege ich überhaupt einen Atemstillstand.
Tja.






 

Montag, 11. Januar 2021

STILL UND WEISS


 An manchen Tagen,
wenn ich auf das stille Winterweiß starre,
fühle ich mich wie unter einem Leichentuch begraben.
Die verschneite Landschaft ist hübsch anzusehen -
trotzdem - mit Lockdown ist das Friedhofsgefühl nahe.
Ich streife durch den schweigenden Wald.
Schön. Still.
Die Federbällchen am Vogelbaum sind gezählt,
also mehr geschätzt,
da der Baum so dicht ist und ein reges Geflatter vorherrscht.
Ein Video habe ich angesehen,
das mich in Angst und Schrecken versetzt hat.
Also, wenn ich behaupten würde,
ich habe gerade die schönste Zeit meines Leben,
dann wäre das eine glatte Lüge.

Sonntag, 10. Januar 2021

SCHNEEFAHRBAHN


Ich nehme euch mit auf eine Runde Schneefahrbahn.
Mag ich gerne.
Ist immer wieder hübsch und nett zum Autofahren.
Im frisch gefallenen Schnee.
Wenn es dann eisig wird, hört sich das Vergnügen auf.
Besonders schön ist es, die erste Spur, noch vor dem Schneepflug zu ziehen.
Also, wenn die Sicht gut ist.
Ich kenne auch nebelige Tage oder Schneetreiben,
wo man keine Idee mehr von Straße hat.
Grundsätzlich fahre ich ja nimmer so gerne Auto.
Ist mir langweilig und anstrengend.
Zu viele Kilometer und Stunden und Tage in der Kiste verbracht.
Aber besondere Situationen und Stimmungen können mir heute noch gefallen.






 

Samstag, 9. Januar 2021

AUSNUTZEN


 Videos habe ich gesehen,
von Menschen, die neue Projekte verwirklichen.
Projekte für mehr Freiheit, Unabhängigkeit, Selbstversorgung,
selbstbestimmtes Leben im Einklang mit der Natur.
Interessante Sachen.
Die Bewegung gibt es schon lange,
aber jetzt im Endzeitkapitalismus nimmt sie wieder Fahrt auf.
Ich bin gar keine Gärtnerin, ebenso wenig interessiert mich Kochen.
 Permakultur finde ich sinnvoll, wenn mich auch Riesenkohlköpfe nicht so sehr beeindrucken.
Es gab bereits in den 70er Jahren
Findhorn in Schottland.
Damals habe ich die Bücher mit Interesse gelesen und all dieses gesunde Leben,
die bessere Welt, die spirituelle Gemeinschaft waren für mich Antrieb meinen Bioladen aufzumachen.
Lange ist es her.
Um mein Haus sind 6000 m2 Grund, der seit 40 Jahren verwildert.
Ich gebe das Land der Natur zurück.
Dieser Tage bin ich es abgegangen und alles ist gut.
Das Land ist zufrieden.
Und ich bin in der glücklichen Lage aus Grund und Boden keinen Ertrag erzielen zu müssen.
Ab und an fällt ein wenig Holz für den Kachelofen an.
Ich finden den Gedanken gut,
nicht alles (aus)nutzen zu müssen.
Erde in Frieden lassen zu können.
Sich selbst überlassen.