Samstag, 30. April 2011

STADTSPLITTER

Stadtklettern. Ich mag Graffitis. Im Trüben fischen.


Chillen.

Freitag, 29. April 2011

...UND ESSEN

Von einer kleinen Südseeinsel habe ich gelesen. Etwa 300 Menschen leben dort. Abgeschieden. Alle paar Wochen kommt ein Schiff vorbei. Sonst nichts. Es geht recht paradiesisch zu, die Kokosnüsse fallen von den Bäumen oder müssen geholt werden, die Fische springen ins Netz, ein wenig wird angepflanzt, Schweine und Hühner gibt es, das ganze Jahr herrscht gleichmäßiges Klima vor. Ab und an gibt es zu viel Regen, manchmal zu wenig Niederschlag, ein Sturm ist auch möglich, dann ist es schon vorbei mit den Unbillen.
Das Leben ist sozusagen paradiesisch oder was man sich darunter vorstellen mag. Zwischendurch feiern die Menschen, sie schlagen sich die Bäuche voll, unmäßig, denn die meisten sind fett.
Wenig Arbeit, hübsche Gegend, kaum Sorgen, viel Zeit für Muße - wer hätte davon nicht schon geträumt?
Der Haken daran ist, es ist fast nicht auszuhalten. So ein Leben erscheint uns ziemlich fade. Immer nur essen und essen, sich vermehren, Kokosnüsse pflücken, feiern, ein wenig fischen und kochen, ja, und was sonst an Kleinkram anfällt.
Da haben wir es doch viel besser. Jede Menge große Projekte in Planung und richtig viel Arbeit, je bedeutender wir sind, desto mehr. Und wir haben richtig viel Geld mit dem wir richtig viel Dinge kaufen können, die uns weiter beschäftigen und Arbeit machen und Sorgen ...
Nein, diese Paradiesinselvorstellung ist schrecklich. Ist kaum auszuhalten. Im Liegen vor ganzen Bergen Futter im Warmen unter Palmen dahinzuleben ....

Donnerstag, 28. April 2011

VERWEIGERUNG

An manchen Tagen gelingt es mir,
mich allen Pflichten und Dingen, die getan werden sollten,
zu verweigern.
Heute war einer dieser ominösen Tage.
Ich konnte ihn wunderbar mit Büchern und viel Essen verbringen.
Und alle ungeliebten Todos habe ich einfach verdrängt.
Vergessen.
Nicht erledigt.
Und jetzt geht es mir viel besser,
bin sozusagen heiter gestimmt,
weil ich den Pflichten ein Schnippchen geschlagen habe.
Und beim Gedanken daran kriege ich keinerlei schlechtes Gewissen,
sondern ein zufriedenes Lächeln weicht nicht von meiner Seite.

Mittwoch, 27. April 2011

ROSENBURG

Die Rosenburg - ein Renaissanceschloss, wie aus dem Bilderbuch.
Ein wenig kopflos ist der Ritter.


Reit- und Falknervorführungen.
Ganz nett.
Aber trotzdem tun mir die Tiere Leid.


Schon wieder ein Lieblingstier.
Ich mag Geier.
Sie sind wirklich ziemlich hässlich.


Dienstag, 26. April 2011

VON DEN KRÄUTERN

Weil es mich beschäftigt, weil ich es in den Blogs lese, weil ich die Petition unterschrieben habe (ich unterfertige sonst fast nix), ein paar Zeilen.
Luisa Francia (
salamandra.de) schreibt von der Augenhöhe, mit der man an die eigene Heilung herangehen muss.
Das wird auch für mich zunehmend wichtig. Und es wird zukünftig für alle immer notwendiger werden. Je mehr Staat in unsere Rechte eingreift, desto mehr Eigeninitiative braucht es von uns. Sich informieren, in den eigenen Körper hineinspüren, selbst entscheiden, selbst wissen. Das mag vielleicht unbequem sein, die Verantwortung nicht an einen Arzt oder Heiler abzugeben, sondern sich nur die nötigen Informationen zu holen und damit an der eigenen Gesundung zu arbeiten. Das kann in viele Richtungen gehen, alles kann helfen oder gar nichts. Ich benütze Schulmedizin, Kräuter, Akupunktur, TCM, Homöopathie - wie es mir einfällt, wie es gerade stimmt.
Und deshalb habe ich die Petition unterschrieben, weil ich mich in der Wahl meiner Mittel nicht beschränken lassen will. In den Medien läuft seit einiger Zeit eine Kampagne gegen die Homöopathie - ich möchte wissen, welch starke Interessen hier gerade jetzt wirken, um die Naturheilverfahren zu beschränken. Es sind sicher keine menschenfreundlichen.
Wie wichtig es ist, die eigenen Entscheidungen auf Augenhöhe zu treffen, sehe ich bei Freunden, die in der Maschinerie der Schulmedizin gelandet sind. Sehr schnell wird operiert, mit sehr giftigen Medikamenten behandelt - die Folgen trägt man immer ganz allein, die sind oft nicht mehr rückgängig zu machen. Deshalb überlegen, hinterfragen, prüfen, niemals blind glauben. Keinem.
http://www.savenaturalhealth.de/

Montag, 25. April 2011

VON DEN RÖCKEN


Verkleidet komme ich mir vor, wenn ich einmal im Jahr versuche ein Kleid oder einen Rock anzuziehen. Völlig ungewohnt und unbequem ist so ein Ding, der Drang nach Aufhübschung und das schöne Wetter haben mich dazu gebracht, es wiedermal zu versuchen. Ich fühle mich darin fett und das Allerschlimmste ist - wohin soll ich meine Hände stecken?
Wenn ich mich daran erinnere, dass es uns in der Schule verboten war, Hosen zu tragen, nur im eiskalten Winter durften wir sie unter Röcken anziehen. Die ersten Beinkleider, die ich hatte, waren Männerhosen - da haben mich in Wien - das bekannt ist für die Toleranz der Ureinwohner - die alten Frauen auf der Straße angepöbelt. Glückliche Zeiten, die Jeans zu meinem Dauerbrenner gemacht haben. Die spärlichen Bemühungen angestammt weibliche Kleidung zu tragen, vergesse ich gleich wieder.

Sonntag, 24. April 2011

HEILIGE MARIA BITTE FÜR UNS

Bei diesem reizenden Kircherl habe ich Wartezeit überbrückt
und im aufliegenden Fürbittbuch (ich nenne es so, keine Ahnung, wie man wirklich dazu sagt) geblättert.
Einige Einträge möchte ich mit euch teilen:

Heilige Maria beschütze uns vor Temelin (tschechisches AKW ca. 50 km entfernt).
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Hilf Lukas in der Schule.
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Danke, dass Wolfi seine Diplomprüfung bestanden hat.
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Josef bittet um einen Gewinn für Wohnungsrenovierung, neue Zähne und Markus sein Erbgut auszahlen können.
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Sehr speziell:
Zum großen Dank an die hohe geistige Welt und die Sternenbrüder von unseren Ursprungsplaneten.
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Ein Josef dankt für die Unterstützung in seiner schweren Zeit und bittet wieder um eine liebevolle Frau.
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Nein, ich habe mich nicht verewigt. Meine Wünsche würden den Rahmen sprengen.

Samstag, 23. April 2011

IM WALD

Auch Bäume sterben
werden morsch
treiben noch einmal
verzweifelt
letzte Lebenszeichen
Riesen
die weit über hundert Jahre gesehen haben.
Ob es einen Baumhimmel gibt?


Freitag, 22. April 2011

AM WALDTEICH

Das Nötigste habe ich erledigt und dann bin ich zum Waldteich gefahren.
Die Kröten, die Unken, die Enten, die Vögel,
quaken, schnattern und singen,
große Fische ziehen ruhig schweigend ihre Bahn.
Ein wenig in der Sonne gelegen, die Zehen gebadet,
die Vergnügensmonate fangen gut an.
Und das Schönste daran: noch alles ganz für mich allein.


Donnerstag, 21. April 2011

FRÜHLING


Ja, auch bei mir kommt der Frühling langsam an.
Bei aller Schönheit und Erfreulichkeit, bei allem Vergnügen mit dem ich ihn begrüße - er bringt Arbeit mit sich.
Ums Haus werden die winterlichen Vernachlässigungen sichtbar,
die Fenster starren vor Schmutz,
der Sonnenschein rückt jedes Staubflankerl ins rechte Licht.
Statt das Schönwetter zu genießen, ist Putzen angesagt.
Irgendwas kratzt immer an der Vollkommenheit.

Mittwoch, 20. April 2011

DER VERLUST DES GLAUBENS

Das war doch nicht immer so?
Dieses Misstrauen, der Verlust jeder Glaubwürdigkeit.
So viel wird enthüllt und aufgedeckt,
Skandale, Lügen, Betrug, Verschleierungen, Fehlinformationen,
dass nichts mehr zu glauben ist.
Hinter allem wittere ich Falsches,
ich irre mich selten,
durchschaue die glänzenden Fassaden,
die honorigsten Institutionen sind die schlimmsten,
Täuscher und Heuchler allerorts an der Macht.
Nein, ich finde das nicht schön,
mag nicht hauptberuflich misstrauisch sein,
möchte wieder glauben können,
was ich höre und lese,
mag nicht überall die Lügen wahrnehmen.
Manchmal sehe ich aus geöffneten Sprechmündern Schlangen der Falschheit herausquellen,
eine Medusa der Medien speit Worte vor unsere Füße.

Dienstag, 19. April 2011

MITTELALTER


Eine alte Schmiede in Nove Hrady. 10 km hinter der österreichischen Grenze. Ich fahre gerne ins benachbarte Ausland, komme da immer wieder ins Staunen über die andersartigen Bilder, die mir begegnen. Manche Momentaufnahmen scheinen aus längst vergangenen Zeiten. So wie diese.

Montag, 18. April 2011

BOTOX


Im Fernsehen habe ich in letzter Zeit eine Innenministerin, eine Spitzenköchin, einen Exfussballspieler und etliche andere mit diesen pausbäckigen erstarrten mimiklosen aufgeblasenen Gesichtern gesehen. Schauen alle aus, als hätten sie Gesichtsmumps. Ich verstehe nicht, warum die Leute ihre sauer verdienten Lebenslinien hergeben. Tauschen sie ein gegen starre Masken, die furchtbar aussehen. Lassen sie aussehen, wie Karikaturen ihrer selbst. Und ich bin dann ganz beleidigt, weil ich die Menschen, die mir vertraut waren, nimmer finde. Nein, die Innenministerin meine ich nicht.

Sonntag, 17. April 2011

PINA

Pina (Bausch), ein Film von Wim Wenders.
Schön, obwohl ich vieles nicht verstanden habe.
Die Botschaft der tanzenden Körper,
die Aussage, mit der ich aus dem Kino gegangen bin:
Werde, wer du bist.
Das ist der Sinn des Lebens.

Samstag, 16. April 2011

HIMMLISCH

Manchmal überfällt mich der Drang nach Kitsch. Gnadenlos. In dem Möbelhaus, wo ich auf der Suche nach passenden Badezimmeraccessoires unterwegs war, gab es die Engerlbettwäsche im Angebot. Raphael für die Nacht. Ich konnte daran nicht vorbei. Und jetzt, wenn ich mich niederlege, grinsen mich riesige nackte Flügelkinder an, decken mich zu, begleiten mich in die Träume. Ich muss immer lachen, kichere mich in den Schlaf ... ich finde sie absurd, schaurig/schön/schrecklich/reizend ...
Kitsch in kleinen Dosen hat etwas.

Freitag, 15. April 2011

GANZ ANDERE LIEBLINGSTIERE

Das große Warten auf die Liebe.

Dabeisein ist nicht alles. Die richtige Startposition ist wichtig. Der Drang nach Reproduktion ist mächtig.

Donnerstag, 14. April 2011

ALLES NEU MACHT DER MAI

Der Renovierungszwang hat von mir Besitz ergriffen.
Das Holz in meinem Badezimmer wird hell lasiert, eine neue Dusche werde ich auch kriegen - gefunden habe ich sie schon, aber es fehlt der passende Monteur dazu. Alle Fenster werden gestrichen und neu verkittet, vielleicht schaffe ich auch einen neuen Zaun für den kleinen Gemüsegarten. Aber das ist schon eine ganze Menge und in Geld sowieso. Ich hoffe die Handwerker halten, was sie versprechen, selber mache ich nichts, das fängt immer mit Einkauf an und endet mit Dauerbaustelle.
Ich weiß nicht, welcher Erneuerungsdrang mich beflügelt, aber wenn die Welt bald untergeht, dann soll wenigstens das Haus hübsch sein.

Mittwoch, 13. April 2011

AUSFLUG

An einem dieser ganz warmen Tage bin ich in die Wachau gefahren.
Die Bilder sind aus Spitz.
Wunderbar im Wirtshaus an der Donau zu sitzen.
Heimgefahren bin ich über den Jauerling,
alles schön, alles wunderbar.
In meine Gegend bin ich gekommen und plötzlich habe ich mich zuhause gefühlt.
So - daheim, ist daheim.
Verwurzelt bin ich hier im kargen Granit.
Gegend kann Menschen binden.
Vereinnahmen.
Behalten.
Bergen.
Besitzen.

Dienstag, 12. April 2011

VON DEN BIENEN

Der Traumperlentaucher schreibt öfter vom Bienensterben.
Und stirbt die Biene stirbt der Mensch.
Bei mir summt und schwirrt ja noch alles mögliche andere durch die Gegend, Flugobjekte, die ich nicht benennen mag, aber möglicherweise sind Bienen wirklich durch nichts zu ersetzen. Hier im Dorf gibt es keine Imker mehr, alle alten Männer sind gestorben. Bienen werden meist von Pensionisten betreut, langsam und ruhig, bedächtig und pfeifenrauchend sind gute Voraussetzungen.
Bei mir würde das Alter stimmen, andere Qualitäten habe ich nicht. Ich hatte schon einmal einige Stöcke, waren eigentlich nicht wirklich meine, sondern die meines Lebensabschnittpartners, aber er war meist unterwegs, wenn an den Beuten etwas zu arbeiten war und ich hatte wirklich Angst und die gefährlichen Minitiere haben mich auch immer gestochen, jedenfalls waren die Bienen die ersten Trennungsopfer. Sofort habe ich sie verschenkt. Mann weg, Bienen weg.
Jetzt überlege ich ein wenig, ob ich etwas zur Rettung der Bienen beitragen soll. Habe gerade gegoogelt, im Waldviertel wird zur Förderung alles Mögliche angeboten. Aber die Geschichte ist arbeitsintensiv, brotlos, und Honig esse ich auch keinen.
Das einzig Lustvolle an der Sache ist das Schleudern, wenn der goldgelbe, intensiv süß und nach allen Blüten der Saison duftende Nektar zähflüssig aus den Waben rinnt. Das ist einer der archaischen Momente, die ich bei ursprünglichen Tätigkeiten spüre. Wo das Glück des Genährtwerdens greifbar wird.

Montag, 11. April 2011

PICKNICK

Das Strahlewetter hat zum ersten Picknick am Lipno-Stausee gelockt.
Der Tag war ein Versprechen auf viele wunderbare Sommersonnentage.