Sonntag, 31. Januar 2010

GESCHÄFTE


In Nieder- und Oberösterreich gibt es viele nette
Kleinstädte.
Mit einem hübschen alten Ortskern.
Schöne historische Häuser, zum Teil liebevoll restauriert.
Das einzig Störende sind leerstehende Geschäfte.
Unbelebte Straßen und Plätze.
Die Menschen sind alle in den Einkaufszentren am Ortsrand,
wo sich der ewiggleiche Branchenmix zusammengefunden hat.
Konzerne haben hier ihre Verkaufsläden,
die das Land mit Kaufbarem überschwemmen.
Diesen Verkaufspraktiken konnten die privaten Kleinunternehmer
nicht standhalten,
jetzt gibt es in den Ortskernen oft nur mehr Kebap und Handys zu kaufen.
Wo sind die Zeiten,
als es Verschiedenes zu entdecken gab,
bunte Vielfalt des individuellen spezifischen Angebotes?
Heute sind diese menschentleerten Innenräume nicht nur unschön,
sondern das Geld bleibt auch nicht in der Gegend,
sondern fließt meist ins Ausland ab.
Einige Kleinstädte haben versucht von Anfang an der Entwicklung gegenzusteuern,
aber in manchen Orten ist es wirklich trostlos.

6 Kommentare:

  1. Dieses Problem gibt es leider nicht nur in den Kleinstädten, das findest du auch hier in Wien. Da gibt es ganze Straßen mit leerstehenden kleinen Läden. Wie tote Augen kommen mir die Scheiben der Schaufenster vor. Nicht weit weg von hier gibt es einen solchen kleinen Laden - da hängt noch immer der Zettel mit "Wir schließen am 31.12.2005" innen am Glas. Diesem leeren Geschäft gegenüber gab es einen Laden, in dem man noch vor zwei Jahren alles kaufen konnte, was man fürs Bauen und Renovieren brauchte. Da gab es z.B. die Nägel, Schrauben oder Haken einzeln zu kaufen. Heute muss ich im Heimwerkerladen eine ganze Packung Nägel kaufen, wenn ich grad mal ein Bild aufhängen möchte. Kostet alles zwar nicht die Welt, aber man braucht immer noch mehr Stauraum und hat Zeug zuhause herumliegen, dass man nicht wirklich braucht.

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  2. hier ist es genauso
    das liegt an der politik der städte das auto auszuschliessen und parken so teuer zu machen dass der einkaufsmarkt auf der grünen wiese mit riesenparkplatz attraktiver ist
    in der innenstadt mit fussgängerzone gehen alle alteingesessenen geschäfte kaputt
    und bummeln mag niemand mehr weil es menschenleer wird nachts
    naja und das online kaufen tut das seine dazu
    es ist so bequem auf einen klick alles ins haus gebracht zu bekommen
    oder eben alles wetterunabhängig unter einem dach
    unsere stadtgesichter sind geprägt durch ketten aller art
    die sehen alle gleich aus
    untereinander und von stadt zu stadt
    es lohnt nicht darin herum zu laufen
    die kleinen läden werden in galerien zusammengefasst
    allerdings ist hier eine gegenbewegung zu erkennen
    da der galeriebesitzer nach umzug kräftigst abzockt ziehen viele wieder in einzelläden

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  3. Mir zerreißt es mein Herz, wenn ich all' die netten Altstadtgassen mit den toten Augen sehe - die Entwicklung scheint überall dieselbe zu sein.

    Und ich klage die Banken an, daran zumindest eine Mitschuld zu haben. Denn sie finanzieren Käufe und Sanierungen schöner alter Immobilien, machen den Eigentümern den Mund wässrig mit goldigen Renditen aus diesen Objekten - schließlich müssen die Kredite ja abbezahlt werden.

    Und wer büßt dafür? Die kleinen Geschäftsleute, die die volltständig überspannten Mietforderungen nicht erwirtschaften können.

    ES IST ZUM HEULEN!!!

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  4. Ja, es ist echt schlimm!

    Mir tut es auch immer weh, wenn ich diese leeren Geschäfte seh. Und an die Menschen, an ihr Schicksal dahinter, denke ...

    Gestern war ich in Wien in einem solchen Einkaufscenter, entsetzlich, ich werd so müd da drin, da bin ich dann völlig geschafft.

    Dafür war ich an der Alten Donau fotografieren, außer eiskalt, war das wunderschön!

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  5. Das ist hier nicht anders. Wie oft fallen uns Orte auf, in denen die Innenstadt tot ist. Das kommt davon, wenn man Einkaufszentren am Ortsrand zulässt und das ist eine politische Entscheidung der dummen Stadt- und Gemeineräte.

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  6. gerlinde:
    und in wien werden dann noch garagen in die ehemaligen geschäfte gebaut. das ist dann doppelt hübsch.


    birgit:
    wenn ich auf diese zentralen alten plätze komme, die heute menschenleer sind und wo sich früher das ganze leben abgespielt haben muss, finde ich es richtig schade, dass manche netten dinge unwiderruflich vorbei sind.

    kvinna:
    ja, es ist traurig. aber manche kleinstädte haben es anscheinend mit glück und etwas weitsicht besser gemacht.
    was mich auch nervt ist dieser ewig gleiche branchenmix in diesen stadtrandeinkaufshüttendörfern. du weisst ganz genau, was da für ein geschäft neben dem anderen steht, egal wo du bist.

    eva:
    einkaufszentrum macht mich sofort erschöpft. wenn man die menschen dort betrachtet - keiner ist fröhlich. ist eine richtige plage. ich mag gar nicht an die armen menschen denken, die dort arbeiten müssen.
    alte donau - ich habe mal in kaisermühlen gewohnt. ich liebe die gegend.

    april:
    ja, es ist traurig. und natürlich können regionale politiker das beeinflussen und die richtigen entscheidungen treffen. in manchen kleinstädten gehts ja auch.

    einen schönen sonntagabend für euch alle.
    ingrid

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