Freitag, 19. Mai 2023

SOZIALPHOBIE



Weil bei mir kein Schnee mehr liegt, kann ich wieder ein Zeitungsabo haben.
Wenn Schnee, scheitere ich an der Fahrwilligkeit der Postfrau.
Festgestellt, dass sie für Pakete immer kommt.
Wegen Zeitungsabo lese ich Dinge, die ansonsten an mir vorbeigehen.
Z.B. ein Essay über Vorteile des Land- oder Stadtlebens.
Ich bin eine ewige Städterin, die die sozialen Gepflogenheiten des Lebens auf dem Land verweigert.
Ich kann keinen Small Talk. Ist mir peinlich. Ich mag mich nicht für Menschen interessieren,
die mich nicht interessieren. Man braucht sich auch nicht für mich zu interessieren.
Ich kenne keine Gruppenzugehörigkeit, Anonymität ist mir angenehm.
Mein schönstes Gefühl ist irgendwo fremd zu sein.
Da kann ich mich dann richtig gut daheim fühlen.

In diesem Jahr blüht der Löwenzahn untermittelprächtig.
Zu kalt, zu viel Regen.
Keine Insekten.





12 Kommentare:

  1. Du sprichst mir aus der Seele. Danke!

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  2. Mir auch, aber nicht, was den Löwenzahn angeht, der blühte hier prachtvoll und nun werden seine Schirmchen in die Gegend gepustet! Gruß von Sonja

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    1. hier war ja nur regen und kalt. aber jetzt kommt der sommer. möglicherweise.
      liebe grüße

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  3. Es gibt tatsächlich was Gutes am Alter: seine Sozialphobie ungeniert ausleben! Junge Menschen können dem Druck der Extravertierten kaum standhalten. Da haben wir, die wir "so" ticken, jetzt die besten Möglichkeiten. Wobei das Ganze für mich da schwierig wird, wo "Alleinseindürfen" zum "Einsamseinmüssen" wird. Ich kanns meistens gut händeln, manchmal kippt es dann. Ist das auch ein Thema für dich?
    Smalltalkhasserin Ursula grüsst herzlich

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    1. perfekt ist nie. natürlich fühle ich mich auch einsam. die hüftop-wochen waren zäh. weil ich gar nicht weg konnte. z.B. genügt mir vollkommen kaffeehaus mit zeitunglesen. wenn ich mich einsam fühle, tröste ich mich daran zu denken, wie lähmend es manchmal in einer partnerschaft sein kann. wenn dir der andere gerade nur auf die nerven geht .....
      liebe grüße

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    2. stimmt, lieber einsam als genervt;-) lg

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  4. Aus Berlin heraus bin ich mal für 2 Jahre nach Mecklenburg gezogen. In ein kleines Dorf bzw. in dessen ehemaliges Gutshaus, das zu Mietwohnungen umgebaut worden war. Ein "Dorfleben" gab es gar nicht, dem man sich hätte verweigern können. Nach 2 Jahren hielt ich die Langeweile nicht mehr aus und zog zurück nach Berlin. Hier mag ichs ganz gern, dass es Nachbarn gibt, die mal grüßen - mehr ist nicht, aber wenn ich verunfallen und rufen würde, würde es die Nachbarin doch merken, was ich ganz beruhigend finde.

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    1. das anonyme der stadt, wo man sich die beziehungen aussuchen kann, finde ich prima. aber sonst ist mir stadt zu laut, zu schmutzig, zu hässlich. etc. mag lieber fernab ins grüne schauen und nur vögel sehen.
      liebe grüße

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  5. Die gefiederten Freunde zeigen uns wie Leichtigkeit geht. Allerdings brauchen sie den Erdboden nicht, auf dem alles viel mühsamer ist. Es hat alles Vor-und Nachteile. Ich mag nur Vorteile, aber schaffe es nicht die Nachteile wegzuschieben und als nichtig zu erklären.
    Mit allen widrigen Umständen müssen wir igendwie ins Erträgliche kommen.
    Ich freue mich jetzt auch aufs bessere Wetter, denn im Freien mag ich Sonnenschein.
    Frühling ist auch hier ausgebrochen im Waldviertel. Das hat mich heute schon erfreut.
    Im Marchfeld gibt es Dschungel durch den Regen. Unglaublich war das zu erleben.
    Morgen werde ich mich in die Steinwelt eingraben.
    Bis bald
    hibisca

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    1. hab einen schönen tag morgen mit all den geheimnissen, die dir offenbart werden.
      alles liebe zu dir

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  6. Als Teenager hat man sich mehr Trubel gewünscht, nach den Städten gesehnt und auch noch etwas später war ich gerne unterwegs mit der Band. Aber als ich dann mit 36 krank geworden bin und sich mein Leben komplett änderte, nun, ich kann nur sagen, Langeweile kam seit diesen Tagen bis hier her nie auf.
    Und JETZT bin ich froh in einem kleinen Dort zu sein/leben, möglichst weit weg von all dem Irrsinn der Städte. Ne, ich brauch‘ keine Leute um mich herum, gleichwohl ich mich natürlich mit den anderen nach draußen in den Hof setzen könnte. Nur, Smalltalk liegt mir nicht. Es ist mir eher Zeitverschwendung mit Leuten über andere Leute zu reden, die ich meist eh nicht kenne. Da nehm‘ ich mir doch lieber ein Buch. Heutzutage gibt es so viele Möglichkeiten und es ist auch mal gut mit sich allein zu sein und das auch zu können. Erfahrungsgemäß scheint das vielen Menschen eben nicht zu liegen und sie müssen ständig…..irgendetwas…tun und sich mit einem dudelndem Radio und Fernseher umgeben. Stille, die Geräusche der Natur, wenn die Vögel zwitschern, tun da besser als all das Gedöns aus den Medien, meiner Meinung nach. Da kommt man dann auch endlich mal zu sich selbst.
    Das Leben in einer Stadt wäre für mich heute nicht mehr denkbar. Nur so weit weg wie möglich von alledem. Und zu tun, gibt’s für Eine allemal genug.
    Liebe Grüße
    Rosi

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    1. ja. du hast recht. einfach leben ohne große ablenkungen.
      alles liebe zu dir

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