Mittwoch, 15. März 2023

GOSSIP


Seit ewig wohne ich da im Dorf.
Und mein Sozialleben ist gleich null.
Früher war ich viel unterwegs,
da war das sehr angenehm.
Keine Kontakte, kaum Berührungspunkte, nur Wald und Himmel.
Jetzt bin ich immer daheim,
da fehlen mir manchmal Menschen mit denen ich mich austauschen kann.
So wie es in der Stadt ist.
Ein paar nahe Leute und sonst anonym.
Hier rücke ich  in einen Mittelpunkt des Interesses.
Krankheiten sind das bevorzugte Thema.
Unter etwas älteren Frauen fast das einzige.
Abgesehen von Enkeln und eventuell Küche.
Dorf-Gossip.
Seufz.
Zu der Tratscherei werden einer auch gleich die gesammelten Ängste von Generationen übergestülpt.
Die Cousine der Schwägerin des Großneffens hat vor Jahren auch ein neues Knie bekommen....
Seufz.
Dabei mache ich doch alles auf meine eigene Art.
Und lasse mir nix raten.
Seufz.




 

11 Kommentare:

  1. Ich lebe auch so ähnlich, auch aus ähnlichen Gründen. Mag nicht im Dorf integriert sein, habe aber einige wenige hier, die ich wirklich mag und das wohl gegenseitig. Es ist halt der Preis der Freiheit, und phasenweise scheint dieser Preis einfach zu hoch. Die Enten machen das gut mit Nähe und Distanz;-)
    Möge es doch schon Sommer sein, dann könntest du wieder raus und laufen (na ein bisschen zumindest).
    Herzlich, Ursula

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    1. perfekt ist ja nie nix nie. manchmal stößt etwas sauer auf, bis sich die situation wieder zurechtruckelt.
      liebe grüße

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  2. Oh, ja, die Schwester der Schwägerin der Cousine aus dem vorletzten Haus, man mag es kaum glauben, hat die doch...
    Gut, sich nicht verstören zu lassen, meint Sonja
    Dir alles Gute! Bei weiterem Halten der Nase in die Winde der Freiheit...

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    1. ja. der wind der freiheit darf nicht vernachlässigt werden.
      liebe grüße

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  3. du machst bestimmt die besten fotos der gemeinde, zeig ihnen doch mal bilder, damit ein anderes thema kommt. herzlichen gruß, roswitha

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    1. mich interessieren die dorfthemen alle nicht. so einfach ist es.
      liebe grüße

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  4. Ich bekomme von meiner Nachbarin auch alle Updates geliefert, analog noch dazu. Manchmal denke ich mir, wie gut es ist, dass es noch reale Kommunikation gibt, auch wenn die Inhalte oft dürftig sind. Meist aber mag ich diese schrulligen Geschichtln, denn ändern kann ich diese ohnehin nicht. Weder Leute noch Inhalte, denn diese sind so wie sie sind.
    Krankengeschichten sind da auch immer dabei.
    Ich habe meinen Cousin angerufen, denn der sollte entweder im April oder im Juni ein neues Knie bekommen. Siehe da, das Waldviertel arbeitet aber flott, denn er hat schon eines in Zwettl bekommen nd kann drinnen schon ohne Krücken gehen und Auto gefahren ist er auch schon. Da hat es mich vom Sessel gehauen. Aber nicht nur im WV gibt es Geschichten, sondern auch hier.
    Meine Ex-Nachbarin ist in Nepal und ist dort aus dem Bett gefallen, hat sich schwer verletzt, wurde nach Kathmandu geflogen, damit sie dort operiert werden kann. Da geht sie mit einer Trekkinggruppe mit und muss w.o. geben, aber nicht wegen eines Bergunfalles. So unverhofft kommt oft...irgendwie schräg....
    Deine Bilder haben wundervolle Blautöne.
    Blaugraue Grüße aus dem Marchfeld
    hibisca

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    1. anscheinend sind sie im waldviertel wirklich gschwind. heute von einer knieop in gmunden? gehört. termin juni 2024!
      du bist da aufgewachsen. du kannst die dorfgeschichten haben. aber ich bin stadtanonym sozialisiert. ich mag das nicht. schon gar nicht, wenn ich in den mittelpunkt des interesses rücke.
      einen schönen tag noch!
      heute früh hats wiedermal geschneit.
      liebe grüße

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  5. Enkel, Krankheiten, Kochen ... ja, das sind ab einem gewissen Alter die Hauptthemen der Frauen ... Nicht nur am Land. Bei aller Liebe für alle drei Themen (schließlich bin ich ja auch in diesem gewissen Alter ;) ): irgendwas mehr muss es für mich schon noch sein!
    Liebe Grüße, Andrea

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    1. natürlich rede ich auch über eigene krankheiten. aber nicht nur. und nicht über die der schwägerin ihrer cousine deren tochter. außerdem nehme ich im dorftratsch eine sensationsgier wahr. wenig positiv zugewandtes.
      liebe gesunde grüße

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    2. ja, das kenne ich auch, sensationsgier und eine art "sammelwut" , was krankheitsgeschichten angeht. hat wenig bis nichts mit den konkreten menschen zu tun.
      liebe grüße!

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