Freitag, 17. März 2023

ALS KIND LAS ICH.....


 Den Titel habe ich aus einem Blog mitgenommen.
Ich bin ein Nachkriegskind und wir waren relativ arm.
Ich weiß nimmer, ob es bei uns daheim Bücher gab.
Später mal Geschriebens, Gedrucktes aus der Buchgemeinschaft Donauland.
Da waren Vertreter und Kataloge, aus denen man im Quartal ein Buch aussuchen musste,
sonst bekam man den Vorzugsband des Verlages.
 Ich erinnere mich, dass wir  Hefte von Reader's Digest hatten.
Das Weltbild das vermittelt wurde, war amerikanisch, christlich, positiv.
Noch heute habe ich Probleme mit seichten amerikanischen Filmen,
die genau diese Geisteshaltung transportieren.
Prüde muss ich noch ergänzen.
Mit 10 Jahren entdeckte ich die benachbarte Bücherei der Pfarre für mich.
Dort gab es alte, verstaubte Wälzer.
Ich las Gottfried Keller! - heute würde ich keine 10 Seiten schaffen.
Natürlich alles in Fraktur.
Karl May war meine Lieblingslektüre.
Abenteuerbücher überhaupt.
Aber auch Trotzkopf gehörte zu den bevorzugten Bänden.
Etwas später war das Maximum an Erotik die "Tolldreisten Geschichten" von 
Honore de Balzac.
In der kaum frequentierten Pfarrbücherei war ich die beste Kundin.
Jede Woche trabte ich mit einem Stapel Bücher heim.
Mit Freunden.
Das sind  sie bis heute geblieben.
Niemals würde ich über Kindle lesen.
Freunde muss man in der Hand halten und riechen können.



9 Kommentare:

  1. Guten morgen liebe ingrid,genau schreibst du über die nachkriegskindheit,
    (auch meine)
    die bücherfreunde begleiten mich das ganze leben,
    Schönen Tag

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  2. In meiner Kindheit gab es jede Menge Bücher, und finde ich mich in deiner Schilderung wieder: Donauland (wie aufregend, wenn der neue Katalog gekommen ist - nein, du schreibst es eh, der wurde von jemandem gebracht) und ja: Reader's Digest. Ganze Stöße habe ich da vor Augen, die haben wir wohl mal geschenkt bekommen und natürlich die Bücherei. Bei mir eine Städtische Bücherei. Trotzkopf hatte ich natürlich auch, obwohl meine Mutter das Buch schrecklich fand. (ich eh auch, aber irgendwie war er doch schön :) ). Gabs da nicht sogar 3 Bände? Prüde. Ja. Aufklärung mit "Woher kommen die kleinen Buben und Mädchen".

    Wie lang das alles her ist ... :)
    Liebe Grüße, Andrea

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    1. aufklärung gab es bei mir keine. das erledigte eine frühreife freundin (ungarin). ja. 3 bände trotzkopf. die pfarrbücherei hatte nur alte, verstaubte bücher. diese nachkriegszeit war generell verstaubt und grau. ich empfand wien in diesen jahren als sehr bedrückend. kaum lokale in die man als jugendliche gehen konnte. unterhaltung und vergnügen waren noch nicht modern. wie sehr sich alles verändert hat. vieles sehr zum guten.
      alles liebe in deinen tag

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  3. Es gab auch die Reader’s Digest Auswahlbücher - hat mein Vater gelesen, um mitreden zu können. Er mochte nämlich nicht die ganzen Romane lesen, war ihm zu viel. Ich selbst fand diese Bücher eine Verhackstückung, ja sogar als Vergewaltigung der wunderbaren Geschichten. Wie oft bin ich zur Bücherei, um mir Bücher auszuleihen - wie oft hat mein Vater gesagt, dass das eine rausgeschmissene Zeit ist?
    Liebe Grüße (ich hab dich über Andrea gefunden) piri

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    1. bücher im schnelldurchgang. diese readers`digest geschichten, wo alles immer wunderbar endet. liebe und honigkuchen am ende, verirrte werden auf den rechten weg gebracht, etc. mir war das nach einiger zeit schon als kind zu viel. amerikanisch halt. der zwang zur harmonie.
      liebe grüße

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  4. Ich bin ganz und gar ohne Bücher aufgewachsen, denn am Bauernhof gab es nur den Bauernbündler und ein paar Kirchenzeitungen.
    Als ich in der Schule mit 8 Jahren mein erstes Buch beim Buchklub gewonnen hatte, musste ich weinen, weil die vielen Buchstaben haben mich überfordert....:-)))
    Mein erstes Märchenbuch bekam ich mit 11 Jahren von meinem Onkel aus der Stadt geschenkt, denn der machte sich Sorgen, denn jedes Kind sollte Märchen kennen.
    Heute werden einem Bücher nachgeschmissen, an allen Ecken kann man zulangen und muss nicht einmal was dafür bezahlen.
    Windige Grüße
    hibisca

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    1. gebetbuch gabs auf jedem bauernhof.
      ja. heute leben wir im totalen überfluß der publikationen. jede(r) ergießt sich und sei es nur im internetz.
      liebe grüße zu dir

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  5. Zweierlei - Kindle war mir in Brasilien sehr lieb, weil ich so weiter auf Deutsch lesen konnte. Und: ebenda in Brasilien sind Bücher immer noch sehr teuer und bei den meisten bleibt am Monatsende nix übrig dafür. Was für ein Luxus, sich hierzulande fast alles kaufen zu können, was das Herz begehrt!!!

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