Freitag, 29. April 2022

TOT



 Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom.

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Ostbahn Kurti kriegt ein Ehrengrab der Stadt Wien.
Bei manchen Menschen kann man sich kein langsames Sterben im Krankenbett vorstellen.
Menschen,
denen es beschieden ist,  über Treppen zu stürzen und einen effektvollen Abgang aus dem Leben zu haben.

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Helge Timmerberg:
"Die durchschnittliche Lebenserwartung eines männlichen Deutschen beträgt 28556 Tage.
Davon habe ich bis dato 22860 gelebt.
Es bleiben mir also, statistisch gesehen, noch 5696 Tage......."

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 Muss man da nicht jeden Tag mit Bedeutung schwängern??


Dienstag, 19. April 2022

STUMMZEIT

 Das Glückskeks sagt:

"Manchmal muss man verstummen, um gehört zu werden."

Ich finde das ist ein sehr schönen Satz für einen Pausenbeginn.


.Allen MitleserInnen wünsche ich eine gute Zeit.



Montag, 18. April 2022

RITUALE


 Seit ewig feiere ich nichts mehr.
Keine persönlichen Daten, keine Festtage.
Ich bin dann immer erstaunt,
wenn mir jemand etwas wünscht.
Alles geht so sehr an mir vorbei,
dass es mir sogar gelingt,
wochenlang die Osterhasen und Weihnachtsmänner im Supermarkt zu übersehen.
Aufgewachsen bin ich mit einem Zuviel von allem.
Feiern war bedrückend und mühsam.
Alle diese Rituale in die Vergangenheit verschoben zu haben,
das fühlt sich befreiend an.
Mir fehlt  nichts.
Ballast der Vorstellungen.




Sonntag, 17. April 2022

KLEINGARTENDENKEN


Für mich, für meine Augen ist das Wuchernde schön.
Das was ungehindert durcheinander zum Licht streben mag.
Jedes Kleingartendenken ist mir fremd.
Dieser ständige Versuch, die Form vorzugeben
und nur das im Voraus Gedachte zu akzeptieren.


 

Samstag, 16. April 2022

OSTERN


Wenn ich nur auf das schaue,
was gerade hier ist,
dann sind es Tage voll blühender Bäume,
voller Frühling,
voller Leichtigkeit.
Ostern eben.


 

Freitag, 15. April 2022

SO KANN ES GEHEN


 Kein einziges Foto (außer dem) habe ich gemacht.
Keine blühenden Bäume,
keine Donau,
nix.
Auch Fanny vom Galgenberg genannt.
Ich war auf den Venusspuren unterwegs,
aber es war nicht der Tag, an dem der Ausgrabungsort zu finden war.
Den Eiszeitwanderweg gegangen - keine Fanny gesehen.
Offene Strukturen mag ich nicht.
Ich glaube, ich muss da nochmals hin.
Aber schön war der Tag.
Voller Frühling, Wärme und blühender Bäume.
Unerfolgreich mit der Suche -
infolgedessen auch nicht zur Knipse gegriffen.





Donnerstag, 14. April 2022

AUF DER SUCHE NACH ZUFRIEDENHEIT


Unrund fühle ich mich.
Nicht geerdet.
Das Leben lebt mich.
Nicht ich lebe das Leben.
Zu meinem Lieblingsplatz gefahren.
Auf der Suche nach Zufriedenheit.
Es ist besser geworden.
Langsam kommt das satte Bauchgefühl zurück.
Und die Suche hat sich verändert.
Ich bin wieder auf der Suche nach dem Wunderbaren.



 

Mittwoch, 13. April 2022

BLUMENLIEBHABER UND NEUE SPARSAMKEIT



Da hat man die Blumenliebe etwas übertrieben.
Auch scheint  Wasser aus zu sein.
Vielleicht traut sich keiner auf den Balkon,
der  nimmer so stabil aussieht.
Die Macht des Chaos.
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Aus Gründen habe ich mich den Restlebensmittelbeständen gewidmet.
Und zum Braten der Schupfnudeln das Öl der eingelegten Tomaten genommen
(das ich normalerweise in den Ausguss kippe).
Geht. Kann ich essen.
Was mir weiterhin Sorgen bereitet,
ist die unendliche Haltbarkeit von Obst und Gemüse.
Ist nicht kaputtzukriegen.
Ich weiß nicht, was damit geschieht.
Vielleicht ist es Plastik aromatisiert?
Jedenfalls kann ich erfolgsmelden:
diesmal wird kaum etwas weggeworfen.
Fast alles landet im Körper.


Dienstag, 12. April 2022

GEHIRNVERÄNDERUNG


Stalin und Lenin entsorgt.
Vor einigen Jahren in Tschechien fotografiert.
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Mein Gehirn hat sich verändert.
Ich denke anders.
Handle anders.
Die zwei Jahren haben ihre Spuren hinterlassen.
Unter geänderten Bedingungen verändern sich die Schaltstellen,
die Synapsen verbinden neue Stränge und alte werden stillgelegt.
Manchmal finde ich mich in einer völlig neurotischen Situation wieder.
Einfach verlernt adäquat zu reagieren.
Wie verhalte ich mich normal in einer veränderten Welt?
Ich glaube, ich mag das, was mit mir passiert ist, größtenteils weniger.
Wobei mich keiner fragt, ob ich das so will oder man mir eine Wahl lässt.
Die Synapsen der Freude und des Vergnügens gehören aufpoliert.



 

Montag, 11. April 2022

CHINESISCHE WELTHERRSCHAFT








Wenn ich mich von meiner Chi-Maschine durchrütteln lasse,
werden auch Gedanken im Kopf herumgeschüttelt.
Was wäre wenn
sich auf der Welt alles durcheinander wirbeln täte,
das Obere nach unten,
das Linke nach rechts.
Und in der neuen Ordnung hätten die Chinesen die Weltherrschaft
und wir müssten in großen Fabriken für fast keinen Lohn alle diese
Plastikbilligprodukte herstellen.
Vom Herren zum Sklaven.
Denn ewige Vorherrschaft währt meist nicht lange.
Natürlich weiß ich, dass es so nicht stattfinden wird,
aber einen Gedanken mal in diese Richtung zu verschwenden,
schadet nicht.
Die Umkehr der Machtverhältnisse.
Die überlegenen weißen Menschen der westlichen Demokratien am Förderband
der Weltwirtschaft.
Abgespeist mit einem Hungerlohn.


Sonntag, 10. April 2022

NEUES VOM MOORWEG


Die Hirsche waren auch schon einmal hübscher.
Sehr mottenzerfressen sind sie zur Zeit.
Beim Moor wird fleißig gebaut.
Viel mehr Parkplätze und neue Toiletten.
Die Renaturierung, bei der vorhandene Gräben zugeschüttet wurden,
macht den Weg stiefelpflichtig.
Ich bin barfuß gewatet.
Gleich etwas für die Gesundheit getan.
Es war schön wie immer.
Und dass mir der Weg allein gehört,
das ist spätestens in der Osterwoche Geschichte.
Im Sommer marschieren Kolonnen durchs Gelände.
Alles ist jetzt gut.



 

Samstag, 9. April 2022

VERFALL


Das Haus habe ich schon öfter fotografiert.
Jedes Mal wenn ich vorbeifahre,
ist der Verfall ein Stück weiter fortgeschritten.
Vom Traumdomizil zum Abbruchhaus.



Freitag, 8. April 2022

SO KLEIN UND ZERBRECHLICH






 Seit hier das Erdbeben war
und ich mir bewusst gemacht habe,
dass der Durchmesser des Himmelskörpers auf dem wir sitzen und stehen und gehen und fahren,
nur 12ooo km beträgt,
finde ich das sehr klein und zerbrechlich.
Wie können sich die vielen Ameisen darauf so wichtig nehmen,
sind sie doch winzig und unbedeutend.
Wenig Platz für 8 Milliarden Menschen.


Donnerstag, 7. April 2022

MEINE KLIMASPARTIPPS


 Weniger putzen.
Sich nimmer waschen.
Die Wäsche nimmer waschen.
Weniger essen.
Das Gras rund ums Haus essen.
Vielleicht nicht gewöhnliches Gras, aber das Beiwerk (Löwenzahn, Girsch, Veilchen,
Gänseblümchen, Brennnessel....).
Frieren kann man sowieso.
Entweder für oder gegen etwas.
Winzige Autos fahren oder gar keine benützen.
Das alles kann ja nicht so schwer sein.
Wir brauchen nur ein bisserl guten Willen.
Und wenn dann die übrigen 8 Milliarden Menschen auch mitmachen,
ist das Klima gerettet.
Oder so ähnlich.

Mittwoch, 6. April 2022

BEDÜRFTIGKEIT





 Wenn sich zwei Menschen begegnen,
wenn sich zwei Menschen ineinander verlieben,
dann steht am Anfang der Satz:
"Ich habe eine Bedürftigkeit, die zu deiner passt."
Und dann nimmt die Geschichte ihren Lauf.
Mehr oder weniger erfreulich.






Dienstag, 5. April 2022

HART VERDIENT





 Wahrscheinlich bin ich mit einer überragenden Intelligenz ausgestattet.
Oder so ähnlich.
Weil ich mich nicht täuschen lasse.
Ich habe ein Festnetztelefon.
Mein Handy funktioniert im Haus nicht gscheit.
Und so wie es ist, bin ich damit zufrieden.
Da ich im Telefonbuch stehe,
kriege ich ab und an Anrufe von Betrügern???
Spätestens wenn ich das "Hello" höre,
das nach Afrika klingt,
lege ich den Hörer wieder auf.
Denn ich bin ganz sicher,
dass mir der Gesprächsteilnehmer am anderen Ende der Leitung nix zu erzählen hat,
was mich in irgendeiner Form interessieren könnte.
Also, bitte:
wie deppat sind die Menschen, die auf diese Masche reinfallen?
Noch dazu wenn der Anrufer nicht mal der deutschen Sprache mächtig ist?
Die Erfolgsquote muss bei 1 zu 1000000 liegen.
Das ist dann auch hart verdientes Geld.






Montag, 4. April 2022

URTIERE IM SCHNEE


Beim Heimfahren am Ende des Tages.
Urtiere im Schneetreiben.
Ist es nicht so, dass Bilder Gefühle und Erinnerungen auslösen?
Innere Bilder und Erinnerungen, die an Seelenwänden gespeichert sind? 
Assoziationen an Einsamkeit in rauer Natur.
Überlebenskampf und Abenteuer.
Wärmende Feuer in Blockhütten.
Widerstand und Sieg.
Alle Gefechte sind zu gewinnen, bis auf das Letzte.








 

Sonntag, 3. April 2022

HANDWERKERGENBEFRIEDIGUNG


Meine neueste Phase heißt:
von  gutem Werkzeug kann man nie genug kriegen.
Einen Akku-Tacker habe ich mir gegönnt.
Vor Tackern habe ich einen gehörigen Respekt,
weil ich mir mal im Büro eine Heftklammer unter den Nagel geschossen habe,
und damit letztlich ins Spital in die Notaufnahme marschieren musste,
weil das Ding nicht mehr zu entfernen war.
Jedenfalls musste ich meinen Oleander - den ich zu früh ins Freie gestellt habe,
unter Mithilfe des alten Hefters einhüllen.
Ich hoffe, die Pflanze will den Wintereinbruch überleben.
Sie ist meine allerletzte Topfmitbewohnerin.
Und viel zu groß und viel zu schwer.
Gerade habe ich die innere Kraft kleinere Reparaturarbeiten anzugehen.
Ich bin mir nicht im Klaren, 
ob ich das gerne mache (wahrscheinlich eher nicht),
oder ob die Befriedigung nur daher rührt,
es letztendlich geschafft zu haben.
Man sollte nicht glauben, welche logistischen Probleme das Anbringen einer Schraube an einer unübersichtlichen Stelle hervorrufen kann.
 Maschinell bin ich jetzt ziemlich gut aufgestellt.



 

Samstag, 2. April 2022

AUSGESTIEGEN


Die längste Zeit bin ich aus den Katastrophen schon gedanklich ausgestiegen.
Für meinen Wohlfühlprozess.
Die Seuche interessiert mich sowieso nimmer.
Zwei Jahre ungeimpft unerkrankt überstanden.
Kriegen verweigere ich mich.
Seit es Menschen gibt wird gekämpft.
Wenn es immer noch genügend Leute gibt,
die mitspielen - ist es so.
Die nächsten Schrecklichkeiten, die auf uns einprasseln werden -
eine Menge, gibt es, was mir einfällt, und was möglich wäre.
Z.B. habe ich dieser Tage einen Film über Ugandas Tierwelt gesehen
und dort wurden mir breite asphaltierte Straßen gezeigt,
die die Chinesen bauen.
China kolonialisiert  Afrika.
Und kauft europäische Häfen auf.
Alle schauen zu, um sich dann in Expertengesprächen erschrocken die Augen zu reiben
und so zu tun, als ob alles neu und unbekannt wäre.
Klimawandel, Lebensmittelknappheit, Geldcrash, Trockenheit, Cyberattacken, Blackout ......
Ich kann darauf warten,
ob mich zukünftig etwas emotional mitnimmt.
Momentan spürt es sich mehr wie eine Weltbühne an,
auf der die Kulissen mit Darstellern vorbeigezogen werden.
Meine Konzentration richtet sich auf das Wunderbare im Leben.
Vielleicht gelingt es mir ab und an einen Splitter dazulassen.



 

Freitag, 1. April 2022

WIEDER DA


Die Weihnachtsgänse sind wieder da.
Sie sehen groß aus, aber sie müssen noch einen ganzen Frühling und einen ganzen Sommer wachsen.
Bevor sie mit Messer und Gabel zerschnitten werden können.
Ihre Federn werden zu kuscheligen Bettdecken verarbeitet.
Jetzt kann ich mich 6 oder 7 Monate an ihrem Anblick erfreuen.
Das Vergängliche entsteht bei der Geburt.