Jetzt habe ich Zeit genug in den verbliebenen Bücherbergen zu stöbern.
Vieles ist weg, aber es gibt Schätze, die ich keinesfalls hergebe.
Darunter viele Bände von Alexandra David Neel.
Eine der erstaunlichsten Frauen, die jemals gelebt hat.
Forschungsreisende, Schriftstellerein, Orientalistin, Philosophin,
Freimaurerin, .....
In jungen Jahren Opernsängerin in Hanoi, Athen, Tunis ....
Sie heiratet einen Mann, der sie solange er lebt, auf ihren unzähligen Forschungsreisen
finanziell unterstützt und ihr ein treuer Freund bleibt, obwohl sie sich kaum noch sehen.
Mit 100 Jahren, nun wohnhaft in Digne in Frankreich, lässt sie nochmals ihren Pass
verlängern, denn ihr wacher Geist plant Reisen, obwohl ihr Körper bereits zunehmend unbeweglich geworden ist. Ein Körper, der es ihr ermöglichte äußerste Strapazen tausender Kilometer Fußmarsch in China, Tibet, Indien, im Himalaya zu bewältigen.
"Einmal mehr stellte ich fest, dass die Beschwerlichkeiten des Reisens vor allem in den Reiseberichten vorkommen und aus den Sorgen bestehen, die man sich vor der Abreise macht. Wenn man erst einmal unterwegs ist, ist alles viel einfacher. Gewiss, das Essen schmeckt nicht immer; Staub, Hitze, Regen oder Kälte machen einem zu schaffen, und die Unterkünfte sind oft mehr als bescheiden. Das ist nicht weiter tragisch". Aus den Reisetagebüchern 1918