Mittwoch, 7. November 2012

TODESLISTEN



Am 23. Oktober war in der "Presse" ein Artikel, getitelt:
"Todeslisten": Sparen an Sterbenskranken.
England. Britische Ärzte sollen Register führen, welche Patienten innerhalb eines Jahres sterben werden, und diese Menschen ermutigen, ihr Leben außerhalb des Spitals zu beenden. Das soll eine Milliarde Pfund jährlich einbringen.
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Wunderbar. Jetzt sind wir so weit. Die Alten werden entsorgt.
Ähnliche Maßnahmen werden bald bei uns einsetzen.
Wer nimmer gebraucht wird, wird auch nimmer betreut.
Das richtig humane Konzept.
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Meine Schulmedizinskepsis und Arztabneigung ist hinlänglich bekannt. Vor einigen Monaten hat mir der Orthopäde meines Vertrauens erklärt, dass er schon seit Jahren nimmer zu anderen Ärzten gehe und alles mit Akupunktur und Homöopathie behandle.
Ich habe auf meiner Wüstentour eine wundersame Zwangsheilung von allen meinen Zipperleins erfahren und muss mir jetzt nur mehr etwas für meinen Schnappdaumen einfallen lassen, denn der wiedersetzt sich allen Heilversuchen.
Und für die Zukunft bedeutet das, dass ich vermehrt auf die Gesunderhaltung meines Körpers achten werde, denn die Zeiten der unbegrenzten medizinischen Versorgung sind bald vorbei.
Eigenverantwortung heißt das magische Wort.

23 Kommentare:

  1. Da sprichst du ein grosses Thema gelassen aus.
    Die Medizin, die bisher immer zulegte an Wissen und Können, stösst eben auch an ihre Grenzen und bei unheilber Kranken und Sterbenden ist "guter Rat" nicht nur teuer, sondern auch sehr umstritten, gerade auch, wenn es um humanes Sterben oder Sterbehilfe geht...

    Eigenverantwortung ist ein gutes Stichwort, nicht erst dann. Na ja, und manchmal kommt einem auch das Schicksal oder der Zufall zu Hilfe...

    Hab einen guten Tag! Und denk nicht zu viel an die Gesundhaltung!

    Gruss, Brigitte

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    1. ja, gesundhaltung. heute gehts zum zahnarzt - aber nur kontrolle.
      alles liebe in deinen freudigen tag!

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  2. Das Wissen um die Grenzen wäre ja eigentlich bekannt, aber es ist auch ein Tabu. Messen, Röntgen, Scannen.... aber den Menschen hinter all diesen Resultaten auch wirklich wahrnehmen ist eine andere Sache.... und das Begleiten der Person ist gleich noch einmal andere Sache - Spezialisten gibt es immer mehr, aber die Seelen werden oft alleine gelassen. Zeit ist Geld!! Muss an dieser Stelle jedoch erwähnen, dass wir hier einen Hausarzt haben, der sich auch Zeit für Gespräche nimmt....auch wenn es im Wartezimmer nur noch so wuselt.
    ... und alternative Methoden brauchen auch eine andere Haltung!Gesundwerden ist ein Prozess! Sterben auch! Ich wûnsche mir, dass es auch immer mehr Hebammen (nicht nur weibliche)für das Ende des Lebens geben wird!
    Liebe Grüsse zu dir
    ♥_lichst Brigitte

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    1. ja, geburtshelfer/innen fürs sterben. das sollte es geben.
      regenschneegraupelgrüße zu dir

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  3. ja, danke für die denkanregung. seit 6 jahren habe ich eine homöopatisch arbeitende ärztin, wofür ich dankbar bin.
    aber es gibt noch vieles zu ändern.
    hab es fein.
    m. unterwegs

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    1. wenn frau eine ärztin/arzt ihres vertrauens hat, dann ist das schon einmal etwas. ich schlage mich hier mit den dorfärzten mehr schlecht als recht durch. habe einen homöopathenfreund, aber für manches brauche ich dann doch die schulmedizin. und in letzter zeit wieder nix als ärger.
      liebe grüße

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  4. wenn es nicht ums geld ginge, wäre das sterben daheim (soweit möglich) ja etwas gutes.
    eigentlich ist ja das ganze system krank: wir haben ein "krankensystem" und kein "gesundheitssystem". human ist das schon lang nicht mehr. monetäre ziele kommen weit vor allem anderen, in allen bereichen. leider durchschaut das aber die große masse gar nicht...

    unsere familie kommt schon seit jahren mit homöopathie und osteopatie aus. wenn wir das jemandem erzählen, ernten wir oft unverständnis, zweifel und ungläubiges staunen...

    für deinen daumen fällt mir nur die osteopathie ein. hast du es damit schon versucht?
    lg in deine tag, karin

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    1. den daumen nehme ich jetzt mal ernsthaft in angriff. mache jetzt einmal einige kuranwendungen und dann schau ma mal.
      lg in deinen tag

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  5. ich bin - noch jedenfalls - ganz dankbar dafür, dass die schulmedizinische überversorgung (die meinem vater durch den stress unnötiger, teurer und grausamer untersuchungen ein früheres ende bereitet hat, als notwendig) bald nicht mehr leistbar ist, und dass mir im alter niemand mehr überall schläuche reinstecken und strahlende kontrastmittel einflößen wird.

    ich versteh sowieso nicht, warum man nicht alt werden soll mit den entsprechenden abnützungserscheinungen und funktionseinschränkungen. jedenfalls hoffe ich auch mit sanfterer volksmedizin in eigenregie möglichst lang mein auslangen zu finden. ich bin froh, dass es für härtefälle, unfälle etc. die spitzenmedizin gibt. dennoch wär mir lieber, ich brauchte sie nie.

    jedenfalls sollten alle, die zusatzkrankenversicherungen haben, diese tatsache im krankenhaus immer erstmal verschweigen bis sie eine diagnose haben. die ökonomisch maximierenden computerprogramme schlagen sonst automatisch einen untersuchungsmarathon der teuersten art vor, der die wirtschaftlichen vorteile des krankenhausen optimiert und der für die patienten unangenehm und weitgehend unnotwendig ist.

    naja, ich hoffe, die göttin bewahrt mich vor alledem. ich bin drauf gefasst, eine alte dame zu werden, die den körper vorsichtig bewegt und deren geist weiterhin begeisterte saltos schlägt. meine vorbilder sind die gebrechlichen gurus, die selig lächelnd im schneidersitz die welt bereisen auf ihren fliegenden teppichen.

    liebste grüß und befundfreien zahnarztbesuch!
    ursula

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    1. alles ist eine gratwanderung. bin ja auch gar nicht für die gerätemedizin. finde es aber unwürdig den leuten zu sagen, sie sterben eh bald, wir tun nix mehr für sie. manche menschen leben im angesicht des baldsterbens noch jahrelang.
      und mit den altergrenzen - ich kannte eine quicklebendige dame, die mit 82 noch ihre neue hüfte bekam. heisst es dann zukünftig ab 70 gibt es keine ersatzgelenke?
      lg in deinen tag

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    2. ich bin sicher, das kommt alles. weils die paar jungen leute plus unterbezahlte migranten beitragsmäßig nicht werden derzahlen können, uns babyboom-alte so zu versorgen, wie das jetzt noch geschieht. deswegen denken ja androsch und co schon nach, wie das umlagesystem auf ein indiviualversicherungssystem umgebaut werden könnte.
      natürlich bin ich auch für hüftgelenke für springlebendige greisinnen. meine mutter ist das beste beispiel. wir haben grad die leistungsabrechung gekriegt: relativ günstig, knapp 20.000 euro = ungefähr ein jahresbeitrag zur sozialversicherung meinerseits.

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    3. vielleicht sucht sich zukünftig jede(r) den persönlichen alten aus, den er sponsert. dann heisst es schön nett sein zu den jungen sozialversicherungseinzahlern. :-)

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  6. off topic, weil Nachlese:

    Ihre Wüstenbilder sind grandios schön.

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  7. Wenn ich mir anschaue wie es den armen alten Leuten im Krankenhaus geht - vor allem denen, die keine Kinder haben die sich für sie einsetzen - dann würde ich sagen, man tut ihnen einen Gefallen, wenn man sie daheim sterben lässt. Ich gebe Ursula Recht, die Überversorgung und das gewaltsame Hinauszögern des Todes ist das Schlimmste im Alter. Persönlich zähle ich auch auf die Göttin und viel Bewegung! Yoga hilf!

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    1. ja. ich hab nur die überschrift des artikels zitiert. finde die medizinische überbehandlung auch schlimm. aber den leuten zu erklären, dass sie ohnedies bald sterben würden und sich deshalb die behandlung nimmer rechnen würde ... so kann es ja auch nicht sein.
      wir hoffen alle auf die göttin.
      lg

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  8. Was ich schreiben wollte, hat Ilse schon gesagt.
    Ich arbeite auf einer Station, auf der wir auch Palliativpatienten betreuen.
    Und ich habe meine Mutter beim Sterben begleitet.
    Auf Grund meiner eigenen Erfahrungen finde ich es persönlich auch vorstellbarer und wünschenswerter zu Hause.
    Allerdings mit der nötigen Unterstützung, medizinisch und psychologisch. Denn leider sterben nicht alle friedlich im Schlaf.
    Das ist dann auch billiger, als das Krankenhaus, wo oft unnötige Dinge getan werden, um die Pharmaindustrie zu bereichern oder weil nicht alle Ärtze gut damit umgehen können, dass der Tod ebenso zu ihrem Beruf gehört und ihn als Misserfolg empfinden.
    Ich kann Deine Abneigung den Medizinern gegenüber gut verstehen. Aber ich denke , es gibt auch gute Ärzte. Ich hätte gern, dass es mehr und mehr einen Kompromis gibt zwischen all dem. Wir können nur dazugewinnen. Aber erst, wenn es nicht mehr um Rentabilität geht und um Profite...
    Und wir alle im Blick behalten, was Eigenverntwortung bedeutet.
    Für Deinen Daumen las ich das: http://www.gutefrage.net/frage/kann-ein-schnappdaumen-auch-ohne-op-geheilt-werden
    Vielleicht kennst Du's ja noch nicht. Meiner Oma half es damals...
    Herzliche Grüsse und vielen Dank für Deine immer wieder anregenden Artikel.

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    1. das thema ist sicher endlos und vielschichtig. finde es nur schlimm, wenn es heisst:
      zu alt, zu behindert, zu unwert etc.
      danke für den schappdaumen.
      kannte ich noch nicht.
      lg zu dir

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  9. Das macht ja richtig Angst.......
    Da ist's vielleicht doch am besten das letze Geld in eine "Knarre" zu investieren.....anstatt dahin zu siechen......
    Man sieht das in Indien, wenn Alte oder Kranke auf der Straße liegen,....sterben,....und keiner schaut hin.....
    Es geht doch nur noch um's Geld.....
    Liebe Grüße
    Rosi

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    1. angst macht es mir nicht, mich ärgert es nur.
      aber wenn man in der situation ist, dann kann man vielleicht verzweifeln.
      lg in deinen abend

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  10. wenn ich schon ein gewisses alter erreicht habe, würde ich aber auch lieber in ruhe zuhause sterben als im spital künstlich am leben gehalten zu werden. mal schaun, wie das system bis dahin so ist.. mach ich mir zur zeit noch nicht allzuviele gedanken drüber. sind ja noch ein paar jährchen. jetzt denk ich lieber darüber nach, was ich nachher beim mexikaner essen werd :-)
    liebe grüße!
    maje

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    1. fast keiner möchte ins spital, glaube ich.
      und dort sterben auch nicht.
      und in deinem jugendlichen alter, war mir das thema auch ziemlich wurscht.
      so soll es ja auch sein.
      lass es dir schmecken beim mexikaner!
      liebgrüßt zu dir

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  11. das klingt zwar erschreckend, weil der grund dafür, dass man/frau nach haus geschickt wird, ein finanzieller ist, ABER................ich würd sowieso zu haus sein wollen, wo ich so sterben darf, wie ich will und ich nicht unnötig am leben erhalten werde !

    frag mich nur, warum der tod so viele menschen schreckt, ich denke eher ein leben ohne ende wäre für mich eine schreckliche vorstellung !

    die frage ist doch nur das wie !

    offensichtlich bringt der graue nebelige november diese fragen mit sich, aber noch ist es ja nciht so weit...............liebe grüße aus der sonnigen novemberstadt

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