Montag, 22. Januar 2024

AMEISENGEFÄNGNIS


Zur Abwechslung bin ich bei der Rehfütterung mitgegangen.
Durch Wald und Wiese stapfen und die Futterstellen kontrollieren.
Wie schön ist das denn?
Ein bisserl archaisch.
Die Tiere fressen viel Hafer.
Es ist kalt.
Über Landwirtschaft weiß ich wenig.
Hier gab es früher vor allem Nebenerwerbsbauern.
Mit einigen Kühen, Milchlieferanten.
Dann kamen die Vorschriften - bessere Ställe, Milchkammern.
Das war mit dem geringen Zuverdienst nicht zu stemmen.
Die Kleinbetriebe gaben auf und verpachteten das Land an die Bauern,
die auf größere Tierzuchtanstalten umstellten.
Neue Ställe, vieles automatisiert und computergesteuert.
Ich habe keine Ahnung, wie sich das finanziell ausgeht,
große Investitionen, große Bankschulden.
Bio-Nischen gibt es auch.
Weidegänse oder Milchziegen.
Staatlich wird gefördert, subventioniert und dreingeredet.
Vor einigen Jahren gab es eine Förderung für Vogelnistkästen,
die dann kreuz und quer, gerade und schief im Wald herumhingen.
Ich würde von keiner hohen Trefferquote für vermehrte Bruterfolge ausgehen.
Gleichzeitig gab es Beihilfen für Ameisenhaufen.
Hat man diese mit einem Gitter versehen, wurde dafür relativ viel Geld gezahlt.
Jetzt, einige Zeit später kann man sehen,
dass die Ameisen von ihrem Käfig nicht so viel halten.
Die überbauten Haufen sind kleiner, als die naturbelassenen.
Ameisen sind Strahlensucher.
Irgendwas stört sie an den Drahtgeflechten.
Wie gesagt, ich weiß wenig über den Berufsstand.
Stelle es mir aber unbefriedigend vor,
wenn absurde Ideen von Schreibtischtätern erfunden werden,
die man ausführt, um an Geld zu kommen.
Geld gab es für die Trockenlegung von Feuchtwiesen
und dann wieder für die Renaturierung.
Von den Fichtenmonokulturen aus den 70er Jahren mag ich gar nicht reden.
Ich wünsche dem Berufsstand mehr Freiheit in ihren Entscheidungen
und so viel Ertrag aus der Arbeit,
dass sie weder von Subventionen noch von Krediten abhängig sein mögen.
Und dass wir weiterhin halbwegs gesunde heimische Lebensmittel kaufen können.
Denn eine autarke Versorgung ist gut für die Demokratie.



 

7 Kommentare:

  1. Subventionen machen immer abhängig, dafür wurden sie wohl auch erfunden.

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  2. Wie warm der Waldboden mit Sonnenschein darauf aussieht, besonders auf dem zweiten Bild!
    Schönen Gruß von Sonja

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    1. ja. das ist eine windgeschützte stelle. damit es die rehlein gemütlich haben.
      liebe grüße

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  3. Wir brauchen natürliche, wenig veränderte, frische Lebensmittel, denn das ist der Treibstoff für unseren Körper und auch für die Seele. Im Labor wachsen nur künstliche Nahrungsmittel, die uns nicht gut tun. Die Bauern kommen unter Druck, obwohl die Großbauern ( Marchfeld) sehr viel verdienen. Die Bauern im Waldviertel suchen Alternativen und Standbeine, mit denen sie überleben können.
    Sogar Wildtiere brauchen unsere Überlebenshilfen. Zur Zeit werden bei mir Fuchsköder ausgelegt, weil sie angeblich die Reude haben. Ich muss jetzt Bella anhängen, damit sie nicht in den Wald geht und so etwas schluckt. Ganz schön anstrengend für mich, aber auch für sie, weil sie mich den Berg hochzieht...:-) Wir haben eindeutig nicht dasselbe Tempo.
    Guten Wochenbeginn
    hibisca

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    1. bauern: kann man eigentlich nicht vergleichen. ein zwiebelbauer oder gemüsebauer im marchfeld ist ein völlig anderes unternehmen als ein betrieb im waldviertel mit 50 kühen. ich würde so ein arbeiten mit den ganzen unsicherheiten nervlich nicht aushalten. abhängig vom wetter.
      du hast einen zughund. da gibts ein kleines museum hinter schönbach.
      liebe grüße zu dir

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  4. Stichwort: ZUG-HUND
    Dieser Begriff wird die vertrockneten Amtsstuben aufschrecken. Und schon wird man feststellen, dass es dazu eine entsprechende vielseitige Verordnung gegeben muss. Ja wo kämen wir dahin, wenn das nicht haarklein geregelt wird, meint
    Blinkyman

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    1. hier gibts wirklich ein zughundemuseum. und schlittenhunde - sind die amtsstubenmäßiggeregelt??
      liebe grüße

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