Montag, 10. Juli 2023

DIE AURA VON GEBÄUDEN

 

Gebäude haben eine Aura.
Ein Fluidum, geprägt vom Platz wo sie stehen,
von den Bewohnern, von ihrer Geschichte.
Diese Ausstrahlung ist sicht- und spürbar.
In einem kleinen Ort steht ein ehemaliges Nonnenkloster aus dem 14. Jahrhundert.
Es befindet sich neben der Dorfkirche und mitten am Friedhof.
Leute wohnen darin.
Ihr Leben ist chaotisch.
Das wundert mich nicht.
Man muss sehr spezielle Neigungen haben,
um ein Leben am Friedhof als Lebender schön zu finden.
Abgesehen davon, dass Kirchenglocken läuten,
Begräbnisse stattfinden, trauernde Menschen unterwegs sind.
Welche Absichten bringen eine Familie dazu,
solch ein Objekt zu erwerben?
Die zwei kläffenden Dackel hinterm Eisentor erinnern mich an kleine Zerberusse.
Bevor man einen Wohnsitz wählt,
sollte man sich klar machen,
was man leben und erleben möchte.
Zwischen all den Gräbern zu sein - das ist schon sehr speziell.
Ob man das zu Erlebende an so einem Ort mag, ist fraglich.









11 Kommentare:

  1. Hier meldet sich eine Person zu Wort, die seit 5 Jahren unmittelbar neben dem dörflichen Friedhof und der glockenbestückten Kirche wohnt;-) ich liebe diesen Friedhof, er ist wie ein Garten, auf dem ich im Sommer schon mal frühmorgens mit der Kaffeetasse aufsuche... Die Glocken am Samstagabend nerven allerdings schwer (auch nur im Sommer), weil sie 10 Min. läuten, immer dann wenn wir im Garten essen wollen. Wunderschön im Winter all die roten Grabkerzen.
    Aber ja klar - es gibt auch düstere Friedhöfe und bedrückende Energien dort.
    Sei herzlich gegrüsst aus dem Schweizer Pfarrhaus am Friedhof, smile

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    1. es ist ein unterschied, ob man neben oder am friedhof wohnt. das haus steht am friedhof. gräber unmittelbar vor der hausmauer. aber vielleicht ist mit den toten leben besser als mit lebendigen. sicher ruhiger, wenn man von den kirchenglocken absieht.
      liebe grüße

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  2. Woher weißt du, dass das Leben der Menschen in besagtem Haus chaotisch ist? Jedenfalls kein gewöhnliches Gebäude und wenn man tief darunter graben würde, könnte man eventuell zahlreiche Säuglingsskelette finden…Gruß von Sonja

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    1. deine fantasie! säuglingsskelette! frauenkloster!
      liebe grüße

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  3. Also, in dem Haus würde ich auch nicht wohnen wollen. Es macht für mich keinen einladenden Eindruck. Das Thema "Kinderskelette" muss nicht unbedingt Fantasie sein, was inzwischen ja viele Funde bewiesen haben. Leider.

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  4. Oh, ich bin gerade fündig geworden. Sogar unser schmiedeeisernes Grabkreuz ist zu sehen! Früher hörte man Operngesänge im Sommer erklingen, denn der Vorbesitzer war ein Opernsänger. Leider habe ich die Aufführungen im Gasthof nie erlebt, denn da war ich nie zur rechten Zeit am Aufführungsort.
    Das ist ein Haus mit Geschichte. Darüber könnte man einen Film drehen. Mögen die derzeitigen Bewohner ihr Leben in Griff bekommen. Das wünsche ich ihnen.
    Der gestrige Tag war ungemein anstrengend. Das merkte ich erst heute früh, als ich kaum aus dem Bett kam.
    Hitzeschwitzgrüße
    hibisca

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  5. stundenlang bei einem festival herumrennen - das ist anstrengend. ich bleibe im haus. oder im schatten.
    wenn ich jetzt schreibe, dass es früher auch heiss war, dann bin ich eine schwurblerin. ich erinnere mich an 38 grad. nicht im waldviertel, aber in wien und im salzkammergut. die meldungen der messwerte waren nicht so sensationsaufgebauscht. fröhliches schwitzen.
    liebe grüße

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  6. Warum nicht auf dem Kirchhof oder neben dem Kirchhof leben? Friedhöfe haben für mich eine wunderbar fried-liche Ausstrahlung und Atmosphäre. Und außerdem sind doch Leben und Tod untrennbar verbunden, oder nicht? Deine Abneigung gegen Kirchenglocken verstehe ich auch nicht, lieber von Glocken geweckt werden als von Sirenen ... LG

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  7. wir wohnen in einem ehemaligen frauenkloster, schön dicke wände, angenehme temperatur. einen friedhof gab es aber mal und ein gasthaus, alles weg. die glocken läuten wenig, wir überhören es oft. ich empfinde einen friedhof als eine angenehme nachbarschaft. dieses haus hätte ich gerne gehabt, wäre ein fröhliches haus geworden, denke ich, z.b. mehrgenerationenhaus. liebe grüsse, roswitha

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    1. fröhlich-ich denke nicht. das haus steht ja nicht neben dem friedhof, sondern am friedhof. aber jede wie sie mag.
      liebe grüße

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