Mittwoch, 17. Juli 2024

SOMMERLOCH ANHALTEND


Da ich nix unternehme,
erlebe ich nix und ich kann nur von Blümchen schreiben.
Der Kürbis wächst wie toll, aber er macht keine Kürbisse.
Die kleinen runden Dinger werden faul und fallen ab.
Wenn ich jetzt sage, ich mag Kürbisse ohnedies nicht so gerne,
dann soll das keine selbsterfüllende Prophezeiung sein.
Anscheinend werden die Blüten nicht befruchtet,
oder was weiß ich.
Egal, ich esse halt die gelben Blumen.
Die Pflanze ist mindestens 5 m lang.
Im Wald gibts so viele Eierschwammerln.
Ich habe vor 50 Jahren den Waldwichteln versprochen, 
dass ich alle Pilze, die sie mir zeigen, sammle.
Wenn ich das nicht mache, bringt es Unglück und ich finde nie wieder etwas.
Jetzt gehe ich schon ohne Sackerl in den Wald und drücke beide Augen zu,
um dann doch die Hosen/Jackentaschen anzufüllen.
Gestern habe ich einfach weggeschaut,
denn meine Unterhose möchte ich nicht als Transportbehälter entfremden.
Vielleicht haben die kleinen Waldbewohner nicht bemerkt, dass die gelbleuchtenden Köstlinge stehen geblieben sind.
Ich lege keine Vorräte an, denn die gammeln dann jahrelang bis zum endgültigen Abschied bei mir herum.
Immer nur so viel, wie ich locker essen kann/mag.
Es möge mir nie schlechter gehen.



 

8 Kommentare:

  1. Was mir immer so zusagt ist, dass du hier schreibst, dass du nichts unternimmst. Denn so lebe ich auch und fühle mich dabei von Mitmenschen kritisch beäugt: wasdumachstgarnichts??? Das scheint in unserer Welt anrüchig, "nichts zu machen/nichts zu unternehmen". Und da bringst du für mich wohltuende Akzeptanz!
    Ein Hoch auf deinen Blog.
    Herzlich, Ursula

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    1. Das Immerwasmachenmüssen ist uns kulturell antrainiert. Früher war es eine Notwendigkeit zum Überleben. Teilweise kommt es auch aus der christlichen Tradition. Worte wie rechtschaffen oder arbeitsam sprechen das aus. Nur wer ständig tätig ist, ist ein guter Mensch. Es gibt andere Kulturen, die finden das Leben in Ordnung, wenn sie den ganzen Tag unterm Kokosnussbaum liegen.
      Liebe Grüße

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  2. Man stelle sich den Duft dieser Rose vor und den von Pfifferlingen mit Rührei….meint Sonja

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  3. Nichts weiter machen, kenne ich auch. Aber von Pfifferlingen zu lesen und nicht an diese ranzukommen, ist schon hart - WIRKLICH. Vielleicht hätten die aus dem Unterhöschen besonders gut geschmeckt ;-)
    Liebe Grüße von Clara, die jetzt Mittag isst ohne Schwammerln

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    1. oje. tut mir leid. ich tät die schwammerln zu dir schicken, wenn das ginge.
      liebe grüße

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  4. Vereinbarungen mit den Wichteln sind jederzeit veränderbar. Die werden schon gemerkt haben, dass dein Verhalten sich geändert hat. Ich habe früher auch experimentiert im Wald. Z.B. habe ich einen Schutzkreis gezaubert, wo ich immer Schwammerln finde, genug für eine Mahlzeit. Auch wenn vorher schon Leute gesammelt haben, blieben für mich nachmittags auch noch welche. Nämlich genau die, die übersehen wurden, weil sie für mich stehen bleiben sollten. Und wie das geklappt hat! Irgendwann war der Zauber zu Ende. Vielleicht hatten dann andere Wichteln Walddienst...:-)
    Heute habe ich zum ersten Mal in diesem Sommer Eierschwammerl gefunden. Das gibt morgen meine erste reichliche Mahlzeit.
    Eierschwammerlgrüße
    hibisca

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    1. heuer brauchen wir uns um schwammerln keine sorgen mehr zu machen. ich habe gestern die alten lagerbestände entsorgt. und neue wird es nicht geben. nur frisch.
      sommertagsgrüße zu dir

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