Mittwoch, 30. November 2011

INTERNETZ UND ANDERE UNGLÜCKE

Es gibt ja kein Unglück,
das nicht auch in ein Stückerl Glück ausarten kann.
Weil mein Internet am Dahinscheiden ist,
d.h. es funktioniert nur mehr manchmal partiell,
hat mich der aufkeimende Tag zum Farbkübel greifen lassen,
bevor ich an meinem Ärger erstickt bin.
Glücklicherweise kaufe ich für alle anstehenden Arbeiten die Utensilien immer auf Vorrat -
frau kann nie wissen, in welche Richtung Energieschübe führen.
Neue Weißwände braucht mein WC,
zuerst habe ich alle Andenken früherer Reisen abgehängt,
Pfeil und Bogen aus dem Amazonas,
Plaketten von einer Stampede aus Calgari,
Glücksbänder aus Brasilien,
eine Maske aus Nepal, etc.
Die Dinge werde ich wohl entsorgen, weil aufhängen mag ich sie nimmer.
Ich weiß ohnedies nicht, was ich am Klo haben will.
Ja, das Grün der Sanitärteile gefällt mir auch nicht mehr,
aber dagegen mag ich nichts tun.
Jetzt habe ich ein frisch gestrichenes WC -
wenn das kein Glück ist!
Wer braucht schon ein Internet.
Wenn es bei mir einmal still wird,
braucht ihr euch keine Sorgen um mich machen,
dann bin ich entweder die Treppe herunter gefallen
oder das Internet ist gestorben.
Wobei das Zweite die wahrscheinlichere Option ist.

Dienstag, 29. November 2011

SPUREN LEGEN

Gerade lasse ich eine Spur der Verluste hinter mir.
Mützen, Handschuhe, Schals bleiben auf der Strecke.
Ich hasse das.
Wenn ich nur mit der Hälfte der Dinge heimkehre.
Manchmal komme ich irgendwohin und da drückt man mir ein ehemals bei mir beheimatetes Teil in die Hand. Das mir vielleicht noch gar nicht gefehlt hat.
Das Ganze erzeugt ein unangenehmes Gefühl der Zerfleddertheit.
Unkonzentriertes Nichtbeimirsein.
Dass es immer die Lieblingsstücke sind, die ich verliere, ist wohl auch klar.
In böser Erinnerung ist mir noch der in ewigen Stunden gestrickte Cache Coeur.
Irgendwann ist die Serie wieder beendet -
spätestens dann, wenn der Winter vorbei ist,
denn die spärliche Leichtkleidung kann nicht verloren werden.

Montag, 28. November 2011

SELBSTMORD

Der Anlass für meine Gedanken war der Selbstmord von Ludwig Hirsch.
Welche Gesellschaft ist das, die als einzige Möglichkeit freiwillig aus dem Leben zu scheiden,
den Sprung aus dem Fenster bietet? Was ich mir ja nicht wirklich toll vorstelle.
In anderen Ländern wird eine Sterbehilfe ermöglicht, bei uns bleiben nur mehr oder weniger grausliche Alternativen, wenn ein Mensch beschließt, die Qualität seines Leben sei für ihn nicht mehr akzeptabel.
Ein Hauch des Verbotenen, des Geächteten schwebt immer noch über der Tat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich bei einer Krebserkrankung den Leidensweg nicht gehen will, den Weg zwischen Hoffen und Scheitern und dann möchte ich eine humane Alternative haben. Mich nicht aus dem Fenster werfen müssen.
Selbstmord - welch falsches Wort.
Es ist kein Mord, wenn ich das marterielle Vehikel auf der Seinsebene verlassen möchte. Morden kann ich nur am Fremden, am Anderen.

Sonntag, 27. November 2011

WASSERWUNDER

Am wispernden Bach -
Eiskristalle suchen.
Seit Wochen kein Regen -
wo wohnt das Wasser die ganze Zeit,
das unaufhörlich der Erde entspringt?
Viele Quellen sind hier.
Ich trinke aus einem eigenen Ursprung,
der irgendwann vereinigt mit vielen in der Donau endet.
Die einfachsten, ganz normalen Dinge sind wunderlich.

Samstag, 26. November 2011

TRÄUME


In der Nacht habe ich vom Fallschirmspringen geträumt -
jetzt muss ich mir einmal diese Sehnsucht erfüllen.
Rede schon seit Jahren davon,
misstraue aber meinen Gelenken,
aber seit der erste Mann im Land vom Himmel gefallen ist,
und der ist viel älter als ich,
habe ich wieder Mut gefasst
und kann das meinen Knochen vielleicht auch noch zumuten.
Wofür ein Politiker gut sein kann?!
Wenigstens für das.
Fürs vorbildliche Runterfallen.
Mit einem Lächeln im Gesicht und die alte Haut weht bis hinter die Ohren.


Freitag, 25. November 2011

BUNDESHYMNE

Jetzt kommen doch die "Töchter" in die Bundeshymne.
Ich finde es gut.
Eigentlich müsste es normal, ohne monatelange Diskussionen möglich sein.
Der Text heißt dann:
"Heimat größter Töchter und Söhne" (statt "Heimat bist du großer Söhne").
Ja, es gibt sicher Wichtigeres, doch die Sprache wirkt im Unbewussten, steter Tropfen höhlt den Gleichberechtigungsstein und wenn unsere Welt immer noch von Männern ausgehandelt wird - ich schätze mal zu mindestens 80% - wo bestimmen Frauen in Politik, in großen Konzernen, an der Börse, dort wo Macht und Geld unterwegs sind? Da ist nach wie vor die große Mehrheit männlich.
Zäh sind die kleinen Schritte und schleppend bewegt sich die Machtumverteilung, aber ja, frau sollte die Hoffnung nicht aufgeben.

Donnerstag, 24. November 2011

SCHRITT FÜR SCHRITT


Obwohl fast täglich die Sonne scheint,
beginnt der Teich zu frieren.
Es ist so still hier,
nur das Plätschern und Wispern des Zulaufes ist zu hören.
Schritt für Schritt geht das Jahr weiter in Kälte und Dunkelheit.
Jede geschenkte Stunde mit Wärme und Helligkeit freut mich.
Manchmal, wenn ich im Wald unterwegs bin,
ist im Augenwinkel eine Bewegung,
bei genauem Hinsehen erkenne ich nichts -
Augenärzte habe dafür sicher eine krankhafte Erklärung,
mir ist die Version von Wichteln oder Elfen,
die nicht schnell genug beim Verstecken sind,
die liebere.
Die ewigen Fragen stellen sich mir:
Wie wirklich ist die Wirklichkeit
und können wir nur das wahrnehmen,
was wir auch kennen?

Mittwoch, 23. November 2011

WEHWEHLEINS

Im heurigen Jahr ist mir viel gelungen.
Etliche große Dinge konnte ich erledigen und abhaken.
Im Herbst nehme ich mir den Körper vor,
drehe meine Arztrunde
und schau, wie ich das Beste aus den Wehwehchens machen kann.
Es gibt ja so ein Sprichwort:
"Wenn dir ab einem gewissen Alter beim Aufwachen nichts weh tut, dann bist du tot."
So schlimm ist es nicht, aber der gleichmäßige Takt der Zellen gerät an manchen Stellen ins Stottern.
Im Moment habe ich eine glückliche Hand mit meinen Ärzten,
mische bunt das breite Angebot miteinander,
Dauerakupunkturnadeln im Ohr, Shiatsu-Massagen, Mesotherapie -
alles wirkt ein bisserl, tut mir gut,
und ich brauche nur mehr die innere Erkenntnisarbeit zu machen.
Um die klaglosen Körperfunktionen kümmern sich zu meiner vollsten Zufriedenheit die,
die es gelernt haben.

Dienstag, 22. November 2011

TROST


Diese Fotos habe ich zum Trost als kleine Tagesaufheller für all jene gemacht,
die in der ewigen Nebelsuppe sitzen müssen.
Es gibt ein Leben über dem Nebel,
auch wenn ihr es kaum glauben könnt.
Ich bin heuer besonders bevorzugt,
wochenlang ist es meist sonnig.
Ich bin so dankbar für die geschenkten Tage.
Dafür ist es hier, wenn es einmal schneit,
richtig schlecht, extreme Bedingungen,
Schneeverwehungen, Sturm -
dann ist es im Tiefland wieder besser.
Aber jetzt genieße ich vorerst die Schönwetterlage
und schicke Gedankensonnenstrahlen zu euch.

Montag, 21. November 2011

ZARTFARBEN


Dieser Tage:
Lärchenallee im Frost.
Zarte Farben bevor die Nadeln endgültig fallen.



Sonntag, 20. November 2011

SONNTAGSGRÜSSE

Schreibfaule Sonntagsgrüße!

Samstag, 19. November 2011

WARM ANZIEHEN

Obwohl dieser Tage viel die Sonne scheint,
wird es jetzt schon richtig kalt.
Inzwischen habe ich teilweise die Wintersachen herausgekramt -
beneidenswert sind die Schafe -
immer gut angezogen.
Mir ist noch keine Winterhaut gewachsen,
ich friere im Freien.

Freitag, 18. November 2011

KREATIVES

Mein Vater sagte immer, dass er nie ins Altersheim, pardon in die Seniorenresidenz möchte, weil er weder Kreistänze lernen noch gesäuberte Yoghurtbecher bemalen wollte.
Jetzt habe ich im Wiener Volkshochschulangebot schon etwas für die Jahre davor gefunden - ich meine, wenn man sich hinüben möchte und zwar:
"Aus Alt mach Neu - Recycling-Design für Weihnachten und Neujahr".
...wir verwandeln einen alten Pullover in ein Nadelkissen oder in einen Topflappen,
häkeln eine Geldbörse aus Plastiksackerln ...etc.
Und das alles unter dem Kursangebot Kunst & Kultur.
Nichts wie hin und das Training fürs Heim aufnehmen. Man kann damit nicht früh genug beginnen.
Und ist zukünftig den Mitinsassen um Lichtjahre voraus.
Ach ja, und diese sinnigen 3 Bastelstunden haben den Schnäppchenpreis von € 18,60. Danach gehe ich mit einem ganzen Haufen Pullovernadelkissen und Topflappen heim. Ich lache mich schief.

Donnerstag, 17. November 2011

NEBELSONNE


Auf der Fahrt in die Wachau spielen Sonne und Nebel miteinander.
Seit Wochen hat es nicht geregnet,
angeblich der trockenste Herbst seit 100 Jahren,
sehr wenig Wasser führt die Donau.
Die Weinberge tragen noch buntes Laub.
Wunderschöne Naturstimmungen.

Mittwoch, 16. November 2011

DAS LEBEN IST EIN SPIEL

An manchen Tagen muss ich vor mich hinjammern,
wenn alles schief läuft,
oft nur die Kleinigkeiten,
aber die dann gehäuft,
wenn ich mir wieder alle Arbeiten bis zum letzten Moment aufhebe
und dann wird es mir zu viel und zu schwer
weil der grandiose Masseur,
den ich jetzt heimsuche,
zuletzt einen ganzen Meridian aktiviert hat
und der tut von oben bis unten weh -
jedenfalls mag er schwere Arbeiten gerade gar nicht.
Ich kann gut auch Lebensdrama leben,
kann mich hineinsteigern in Situationen und Zustände -
und irgendwann wache ich wieder auf
und weiß:
Das Leben ist ein Spiel,
ist ein Spiel,
ein Spiel.
Egal, ob ich es ernst nehme oder nicht,
es bleibt immer nur das Spiel,
mal gibt es etwas zu gewinnen
und ab und an bin ich total auf der Verliererseite.
Aber das Spiel ist ein Spiel.
Ist ein Spiel.
Ich gehe jetzt spielen.

Dienstag, 15. November 2011

ELGA, DIE ZWEITE

Na, bitte. Es geht doch.
Nackten gschamigen Mann gibt es auch.
Der Ordnung halber liefere ich ihn nach.
Ich habe schon wieder einmal den Fotoapparat daheim gelassen -
und die schönsten Motive blieben unfestgehalten.
Wunderbare Herbstbilder aus Schönbrunn,
lange verfärbte Alleen mit vereinzelten Menschen,
ein Eichkätzchen, das mich lange begleitete,
und nachdem ich im Gourmet-Supermarkt Nüsse gekauft hatte,
hat es sich nimmer gezeigt. - Kein Feinspitz.
Und dann hätte ich noch die Kundgebung für die Wiederherstellung der Monarchie fotografiert (das waren nur wenige, sie hatten aber ein hübsches Banner).
 Seltsame Sehnsüchte haben die Leute, aber alles muss es geben.
Bilder hätte ich auch von den Auslagen des großen Wäscheherstellers gemacht -
die neuesten Modelle - Unterwäsche, wie Rüstungen. Hüfthalter mit Strapsen im Nachkriegsformat. Ich hoffe, niemand wird diese Großmutterstücke tragen, Erotik ade - Trümmerfrauenlook.

Montag, 14. November 2011

VON DER DUNKELHEIT

Jetzt wo es dunkel wird,
die Nächte lang sind und die Tage kurz,
fange ich wieder an, meine Vorhänge zuzuziehen.
Jahrzehntelang hatte ich keine,
irgendwann wollte ich nimmer von der Dunkelheit angestarrt werden,
es war auch die Zeit, wo die Jäger viel ums Haus waren.
Seit damals gibt es bei mir Fensterverdecker
und seit einigen Tagen verwende ich sie.
Lieber habe ich es ohne, freie Übergänge von Draußen und Drinnen.
Vor etlichen Jahren war ich häufig in Bayern.
In dieser Gegend hörte man in der Dämmerung von allen Seiten ein Ritsch-Ratsch und dann rasselten die Rollläden herunter. Danach waren die Häuser komplett dunkel, kein noch so kleines Lichtchen spähte durch die Ritzen - gespenstisch, ein Geisterdorf.
Saubermanns Dunkelangst.

Sonntag, 13. November 2011

VORBEI

Vorbei die Zeit der im Freien flatternden Wäsche,
vorbei der Anblick der üppig bunten Vegetation,
vorbei die Tage in Wärme und Sonne.
Stilles und Dunkles legt sich übers Land,
Nebel löst Konturen auf.
Monatelanges Warten auf einen neuen Anfang.

Samstag, 12. November 2011

LESEBRILLE VERGESSEN?

Dieser Tage in der Linzer Landstraße.
Bildungsvolksbegehrenswerber.

Freitag, 11. November 2011

VON DEN SCHLECHTEN EIGENSCHAFTEN

In letzter Zeit sind mir einige Schlechtigkeiten an mir aufgefallen -
man ist ja einigermaßen betriebsblind,
und manche Seiten lernt man erst nach vielen Jahren kennen.
Aber diese dunklen Punkte auf meiner blütenweißen Weste amüsieren mich mehr als sie mich stören,
noch im Bett beim Einschlafen musste ich kichern.
Ein wenig böse zu sein, finde ich sehr erfrischend.
Genauso zum Lachen hat mich meine Polizeiaktion gebracht,
manchmal kann ich nur über mich staunen.
Da hat mir ein Ordnungshüter mit einer Leuchtkeule freundlich zugewinkt
und ich bin glatt weitergefahren,
weil ich nicht wusste, wo ich auf der Schnellstraße halten sollte.
Was dann eine Verfolgung nach sich zog (hihi),
ich bin halt ein bisserl zu schnell unterwegs gewesen,
hab auch nur eine ganz kleine Strafe bezahlt
und die wollten noch einen Alkotest machen,
aber das Gerät war kaputt.
Hatte ich auch noch nie - Alkotest - dabei war ich total nüchtern,
nur ein wenig übermüdet und anscheinend entscheidungsschwach.
Aber der Geldeinsatz hat sich gelohnt -
über die Situation kann ich heute - 3 Tage danach - noch immer lachen.
...Und heute beginnt sowieso der Fasching.

Donnerstag, 10. November 2011

ELGA

Das Foto gefällt mir.
Das Projekt weniger.
Alle Patientendaten sollen vernetzt werden und über 100000 Personen haben dann Zugriff darauf.
Der gläserne Mensch im Gesundheitsbereich.
Angeblich wird man die Daten auch sperren lassen können.
Schau ma mal.
Ich habe kein Interesse daran, dass jeder Arzt, Apotheker alles von mir weiß.
Ich habe zwar nichts zu verbergen, möchte aber frei entscheiden können, was, wann, wie.
Und welche Informationen ich an wen weitergebe.
Damit ich meine Entscheidungsauthorität behalte.

Mittwoch, 9. November 2011

GLÜCKSELIGKEIT

Immer wieder falle ich jetzt in die Glückseligkeit,
einfach so.
Das ist ziemlich angenehm.
Da fällt mir ein betagtes Bäuerlein ein, das über 80 Jahre alt war, als ich hierher gekommen bin. Er war sehr geschickt mit kleinen Holzarbeiten und hat einige Sachen für mich gemacht. 8 Töchter hat er gezeugt und für unsere Begriffe war er sicher arm. Aber ich denke, er war rundum zufrieden. Wenn ich ihn fragte, wann ich die Dinge bei ihm holen könnte, dann meinte er, ja, halt dann, wenn er damit fertig sei.
Ein Leben in seinem Rhythmus. Das Leben im inneren Maß.