Samstag, 19. März 2011

VON DEN SÖHNEN

Nur so vor mich hingedacht ....
In China überlegt man von der Ein-Kind-Politik abzugehen. Es wird angedacht, dass Paare mit nur einem Mädchen ein zweites Kind bekommen dürfen. Das dann hoffentlich ein Junge sein wird. In der Vergangenheit wurden viele weibliche Embryos abgetrieben, was dazu führte, dass in manchen Regionen ein eklatanter Frauenmangel herrscht.
So weit muss ich gar nicht wegdenken, auch bei uns ist ein Sohn noch ein klein wenig mehr wert als eine Tochter, vielleicht gar nicht bewusst, aber oft so im hintersten Eckchen der Meinung. Ich erinnere mich an meine Ex-Schwägerin, die sich über den männlichen Nachwuchs freute, weil sie meinte, Männer hätten es besser im Leben. So hält eine Mutter tapfer das Patriarchat aufrecht.
Ist die Rolle der Männer die wichtigere, weil die Welt mehr Soldaten und Schwerarbeiter braucht? So Kerle mit Muskeln und dem Messer zwischen den Zähnen?
Ich verstehe es ja nach wie vor nicht, aber ich bin nur eine Frau. Und auch in unseren, den weiblichen Köpfen erlauben wir die Vormachtstellung.
Veränderungen finden immer zuerst bei uns selbst statt.

16 Kommentare:

  1. Mädchen, o Mädchen, was soll ich dazu sagen, Frau o Frau!

    Liebe Grüsse,
    Brigitte

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  2. Oh ja! Ich habe das von meinen Eltern so mitbekommen und lange Zeit geglaubt. Also nicht nur in Worten gedacht, sondern auch gefühlt. Es war eine ganz persönliche Entwicklung für mich, da heraus zu kommen. Und so habe ich mich selbst in meinen eigenen Augen endlich aufgewertet.

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  3. brigitte:
    ja, es fehlen die worte.
    hab einen feinen tag!

    kvinna:
    diese dinge sind so subtil, wir sind so daran gewöhnt, dass sie uns gar nimmer auffallen.
    lg

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  4. ich hätte ein Sohn werden sollen, was ich noch immer in meinen 2. Vornamen fühle, aber es hat mich stark gemacht zuerst als Mädchen und dann als Frau. Leider merke ich es auch in meinen Bekanntenkreis, dass Mutter von Söhnen viel schlechter loslassen können als jene von Töchtern.
    Liebe Grüsse
    Carola

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  5. carola:
    ja, es kann auch stark machen "nur" ein mädchen zu sein.
    aber trotzdem - mir ist auch aufgefallen, dass das ganze unglück in japan nur männlich ist. es kommen in den berichten in wichtigen rollen kaum frauen vor. so als ob es sie nicht gäbe.
    lg zu dir

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  6. Abgesehen von den Söhnen (ich habe zwei)dazwischen ein Sandwich Mädchen die mehr Bub war als die Söhne. Gleiches Recht und gleiche Pflichten hat es bei mir geheissen.

    Wie gesagt abgesehen von den Söhnen gefällt mir diese doppel Spiegelung in dem Fenster besonders gut. Lg.H

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  7. Tja,...woran liegt´s denn, dass es Männer leichter im Leben haben?....was nicht unbeding stimmen muss, weil auch sie unter dem bestehenden System leiden.
    Dann sollten wir doch endlich mal alle aufwachen und die Dinge ändern!

    Wenn das erst mal den Männern aufgeht, dass sie in einem anderen Sytem wie in dem Bestehenden ebnso besser dran sind.....aber da haben sie ja wieder "Angst vor der Weiber-herr-schaft",...die es nicht gibt......da wir keine "Herren" sind.
    Die müssen ganz schön Angst vor uns haben und immer noch zu viele Vorteile...jetzt...und hier...
    Liebe Grüße
    Rosi

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  8. Hallo Ingrid,

    nach Deiner gedanklichen Exkursion in chinesische Familienpolitik kehrst Du zurück in heimatliche Regionen und vermerkst „auch bei uns ist ein Sohn noch ein klein wenig mehr wert als eine Tochter....“

    Als Mann könnte man dieser Äußerung salopp einen gewissen Penisneid unterstellen, aber aus eigenen Beobachtungen und Erfahrungen in meinem Bekanntenkreis, muss ich Dir tatsächlich recht geben.

    Krasses Beispiel dazu ist der Adoptionsfall eines befreundeten kinderlosen Ehepaares. Nach langer Wartezeit wurde ihnen überraschend ein Mädchen zur Adoption angeboten und sie nahmen sofort an. Es war keine anonyme Adoption, denn unsere Freunde erhielten das Baby wenige Tage nach der Geburt direkt von der bis dahin unbekannten Kindesmutter.

    Hätte es sich bei der Mutter möglicherweise um einen ledigen Teenager gehandelt, wäre die Trennung noch einigermaßen verständlich gewesen. Dem war aber nicht so, denn die Mutter stammte aus einer intakten Familie mit Mann und drei Kindern und der Trennungsgrund lag mehr in der finanziell tristen Familiensituation.

    Man mag dem, insbesondere als nicht unmittelbar Berührtem, bei nüchterner und emotionsloser Betrachtung und Negierung aller mütterlichen Bindungen und Gefühle, ein gewisses rationales Verständnis entgegen bringen.

    Allerdings liest sich Deine eingangs zitierte Feststellung noch harmlos, denn bei der Übergabe des Babys erklärte die Kindsmutter, dass sie einen Buben doch behalten hätte und es schon noch irgendwie gegangen wäre, ihn durchzufüttern!

    Nicht begreifbar diese Selektion und sicherlich ein Extremfall. Aber immerhin spielte er sich mitten im zivilisierten Europa ab und gibt erschreckende Einblicke in menschliche Gefühle, Bindungen und Denkweisen. Die Steigerung wäre Holocaust.

    Positiver Nachsatz:
    Der Familienwechsel war für das Mädchen ein Glücksfall. Ihre neuen Eltern gaben ihr neben einem ordentlichen Zuhause auch viel Fürsorge und Liebe bis hin zu einem Universitätsabschluss. Mittlerweile auch schon verheiratet und selbst Mutter von zwei Kindern ist sie vor einigen Jahren auf die Spuren ihrer Herkunft gekommen. Nicht ohne Folgen, denn das Verhalten ihrer leiblichen Mutter ist für sie unverständlich und emotional sehr belastend.

    Ich könnte Deine realistische Wertefeststellung Bub / Mädchen an sie weiterleiten. In ihrer persönlichen Situation wäre es vermutlich aber nicht einmal der Tropfen auf dem heißen Stein.

    Blinkyman

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  9. Liebe Ingrid,

    leider habe ich im Eifer meines vorhergehenden Posts übersehen, mich mit besten Grüßen und Wünschen zum Wochende zu verabschieden, was hiermit herzlichst nachgeholt werden soll.

    Nochmals Blinkyman

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  10. helga:
    danke fürs fotolob. und du hast sicher deine söhne nicht bevorzugt.
    lg

    rosi:
    ich weiss gar nicht, ob es männer leichter haben. sie versuchen es leichter zu haben. tauschen möchte ich NIE.
    lg in deinen sonntag

    blinkyman:
    danke für deinen kommentar. ja, die seltsamsten ereignisse gibts auf der welt.
    lg zu dir

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  11. Vor fast 20 Jahren bekam meine Nachbarin ein Mädchen, ich bekam meinen Sohn ein paar Wochen davor. Ich habe ihr gratuliert, ABER habe vorher einen winzigen Augenblick lang überlegt, ob man zur Geburt eines Mädchens überhaupt gratuliert... Ich bin bis heute betroffen über meine damaligen Gedanken.
    lg, Friederike

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  12. Als Mutter eines Sohnes im Teenageralter mein Eindruck - die Jungs haben es ungemein schwer! Viele Väter fehlen, die männlichen ganz normalen Bezugspersonen sind rar, die meisten sind ständig in irgendwelche stressigen Konkurrenzsituationen verwickelt, um in der gnadenlosen Hierarchie ein bisschen nach oben zu rücken und den Letzten beißen die Hunde. Schauderhaft, ich kann mich nicht erinnern, dass die Situation der Mädchen, als ich so alt war wie mein Sohn, so problematisch gewesen wäre.

    Liebe Grüße,
    Münchenmädel

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  13. friederike:
    du beschreibst genau das, was ich meine. dieses in fast unbewussten eckchen festgesetzte.
    lg zu dir

    münchenmädel:
    ich glaube auch nicht, dass es irgendwer leichter hat. ist wahrscheinlich auch sehr individuell.
    lg ins schöne münchen

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  14. In meinem Freundes- u Bekanntenkreis in Hamburg und Berlin ist seit 7 Jahren immer eine Frau grad schwanger. Das liegt am Alter, sie alle sind zwischen 1970 und 1980 geboren. Was mir immer wieder auffällt: ALLE wünschen sich eher Mädchen. Vor allem die Väter. Schon einige Male bekam ich mit, wie einer Jungs-Mama nach der Geburt gesagt wurde, das sei "bestimmt auch schön". Oder "macht doch nix, dein Sohn wird bestimmt niedlich und pflegeleicht". Heutzutage gelten Jungen per se als potentielle Problemkinder. Auch grundschullehrerinnen wünschen sich einen Überschuss an kleinen Mädchen - die werden als umgänglicher wahrgenommen. Eine Entwicklung, die ich für Kindern beider Geschlechter total behindernd finde!

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  15. nina:
    wenn alle mädchen wollen, weil die so pflegeleicht sind, dann heisst das doch auch, dass die brav und angepasst und lieb sein sollen.
    hoffentlich sind auch aufmüpfige dabei.
    lg

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  16. Ja, genau: Mädchen passen sich öfter den Bedürfnissen der erwachsenen an, und sind dadurch mitunter pflegeleichter. wie ich schon schrieb, ist die "neue" präferenz vieler Eltern u Lehrerinnen für beide Geschlechter keine glückliche entwicklung!

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