Jede hat so ihre Defekte.Einer meiner ist:
ich kann mir keine Gesichter merken.
Ich leide da nicht wirklich darunter,
aber ein wenig peinlich ist es schon.
Ich kann mich angeregt mit jemandem unterhalten
und beim nächsten Treffen
denke ich
ich sehe den Menschen zum erstenmal.
Früher
als ich noch begleitet unterwegs war,
und mich "wildfremde" Leute grüßten,
hieß es dann
"kennst du den nicht, das ist doch der Bürgermeister"...etc.
Jetzt macht mich keiner mehr aufmerksam
und ich bin immer wieder erstaunt
welch völlig unbekannte Leute mich herzlich begrüßen.
Und das Gegenteil davon ist -
ich bin tageweise unterwegs,
da kenne ich einfach jeden.
Wildfremde ähneln irgendwem,
den ich einmal in meinem Leben irgendwo gesehen habe.
Dass ich zu den Leuten die ich nicht erkenne
auch keine Namen weiß,
versteht sich ja von selber.
Mich amüsiert das mehr
als es mir peinlich ist
und es ist doch wunderbar
ständig auf neue Menschen zu treffen
wenn man die alten nicht wiedererkennt?!
Dass ich mittlerweile in die Ferne schon ein wenig schlecht sehe
und jetzt auch die Leute,
die ich wirklich gut kenne
nimmer wahrnehme
ist nur eine neue Facette
meines leicht geliebten Defektes.
Und weils mich mehr amüsiert
als stört
hab ich nie etwas daran verändert.
Keine Gedächtnisschulung bemüht.
Keine Hilfen ins Hirn eingebaut.
Bringt mich in witzige Situationen
über die ich staunen
und mich im Nachhinein selbst tadeln kann.
Anscheinend liebe ich das.
Genauso wie es ist.
Ich beneide dich darum, mit dir selber so zufrieden zu sein, dass dich diese Dinge nicht stören.
AntwortenLöschenaußerdem finde ich deine Betrachtungsweise köstlich,
den immer neue (alte) Leute kennenzulernen kann das Leben doch sehr spannend machen ;-))
ein schönes Wochende für dich. Elfi
yogiela:
AntwortenLöschenkein grund mich zu beneiden - es gibt genug macken, mit denen ich nicht locker bin. aber diese macht mir mehr spaß als ärger.
ein schönes wochenende auch für dich, trotz sauwetter.
lg
ingrid
Das ist lustig, mein Mann ist auch so begabt in diese Richtung, sein bester Sager war: Wer is des, kenn i den, bin i mit dem per du?
AntwortenLöschenZu Hause kuschelig machen ist die beste Möglichkeit, diese Pfingsten zu überstehen, trotzdem alles Gute.
wienermädel:
AntwortenLöschendein mann hat ja dich, du kannst ihm alles wichtige einflüstern!
lg
aus dem dauerregen
liebe Ingrid, ein ähnliches problem habe ich auch, bei meinem beruf als lehrerin ist das weniger angenehm: ich merke mir die gesichter, den platz, wo sie gesessen sind, aber der name ist weg! das erregt oft heiterkeit... lgkri
AntwortenLöschenhallo kri:
AntwortenLöschenich kann mir vorstellen, dass es für dich unangenehm ist, aber du kommst ja auch damit zurecht.
ich kann jetzt bei dir lesen - aber nicht kommentieren. da heißt es: kommentare nur für teammitglieder.
lg
ingrid
Gutes und interessantes Blog! Womit ich allerdings Probleme habe, das ist der mittelachsige Text. Der ist sehr schwer zu lösen und mindert den Lesegenuss.
AntwortenLöschenDeine Inhalte finde ich prima. Unterhaltsam und anregend!
Lieber Gruß von Renate
renate:
AntwortenLöschendanke für deinen besuch und dein lob.
das mittelachsige ergibt für mich manchmal einen rhythmus. liest sich eben anders, als in einem geschrieben.
liebe grüsse
ingrid
ja, yogiela hat recht:
AntwortenLöschendeine betrachtungsweise der lebensdinge ist köstlich!!
ich lese SO gerne hier!
gruß von sonia
Gerade das mittelachsige Schreiben gefällt mir gut, es akzentiert die Pointen. Jedenfalls besser als in einer Wand von Buchstaben zu lesen.
AntwortenLöschenDu hats wirklich interessante Betrachtungsweisen und über Deine Zufriedenheit wundere ich mich, kann jemand überhaupt so zufrieden sein? Mir gelingt das einfach nicht, ich lehe mich gegen alles auf was mir nicht in den Kram passt und versuche immmer dagegen anzukämpfen. Ich bin ein Widder.
Gesichter und Namen kann ich mir schon gar nicht merken aber dafür die Stimmen. Ich kann von hinten eine Stimme mit der ich mich einmal unterhalten habe erkennen. Das gleicht dann aus.
L.iguana
liebe igu,
AntwortenLöschenich mag das mittelachsige auch. ich bin keine zufriedene, manchmal und mit manchem, aber generell viel zu wenig.
aber die welt verändern will ich nicht. ich suche mir die nischen, wo ichs aushalte.
ganz liebe grüsse
ingrid