Als gelernte Waldviertlerin weiß ich, dass Baustellen-Umleitungen mehr Empfehlungen denn Anordnungen sind.
Die Umfahrungen sind ewig weit und Sightseeingtouren in unbekannte Gefilde.
Ich pendle jetzt zwischen Waldviertel und Wachau
gestern gabs eine Umleitung von der Umleitung
da hatte meine Geduld ein Ende.
Grundsätzlich fahre ich hier ja meist bis zur Baustelle,
denn fast immer komme ich doch irgendwie durch,
einmal nächtens war es ganz anders,
da hat der Straße eine Brücke gefehlt.
Freunde waren mir auch schon böse,
wenn sie sich an meine Tipps gehalten haben
und dann über Stock und Stein gehoppelt sind.
Jedenfalls hat sich gestern meine alte Weisheit
wieder bewahrheitet,
Fahrverbote im Waldviertel sind Empfehlungen
und nicht zwingend zu beachten
ganz einfach war die Baustelle zu umfahren -
durch Hinterhöfe zwar, aber doch -
und ich kann mir jetzt jedesmal 15 zusätzliche Kilometer
und Ärger sparen.
Ich weiß nicht, was es hier ist, da gibts auch Umleitungen,
die sind schon mal 30 km weiter. Und sind schlecht ausgeschildert.
Wahrscheinlich weils das Ende der Welt ist,
da spielt Zeit keine Rolle.
Ist ja auch witzig,
wenn sich zwei Autos auf der Straße treffen,
wird angehalten und so von Autofenster zu Autofenster getratscht.
Da kannst du dahinter stehen und warten,
das spielt keine Rolle.
Ich bin die einzige, die da ungeduldig wird
und auch mal hupt,
für alle anderen ist das völlig normal.
Das gleiche gilt in Geschäften und in der Dorfbankfiliale.
Da werden die neuesten Neuigkeiten erzählt,
und der nächste kann ruhig stehen bleiben.
Denn Zeit - was ist das?
Daran kann ich mich nicht gewöhnen,
und beende die Konversation auch schon mal.
Ausländerin eben.
Ungeduldige.
Mein Lebensmotto der alte Qualtingerspruch:
"ich weiß zwar nicht, wohin ich will,
aber Hauptsache, ich bin schneller dort."