Montag, 12. April 2010

BEUNRUHIGT

Beim Waldteich.
Am Weg dahin war noch Schnee und auch das Wasser war am Rand gefroren.
Keine Spuren vor mir,
sicher war tagelang kein Mensch dort
und kaum lasse ich mich gemütlich nieder,
kommt hinter mir ein Mann (kräftig).
Ich bin nicht ängstlich,
aber trotzdem war es mit der entspannten Gemütlichkeit vorbei,
Herzklopfen und erhöhte Wachsamkeit.
Der Teich ist völlig einsam,
ca. 15 Minuten durch den Wald zu gehen.
Ich bin im Sommer oft allein dort,
einmal gabs einen Spanner -
seitdem bin ich an dem Platz aufmerksamer,
als anderswo.
So schön der kleine See ist,
er hat etwas Dunkles, Schweres.
Gesäumt von Nadelbäumen
wohnen in ihm Wassertiere und
vielleicht in seinen Tiefen auch Undinen und Nixen.
Entschädigt haben mich die winterstarren Fische,
Reiher die auf Fichtenwipfeln schaukeln
und darauf warten,
dass die Kröten- und Froschwanderung einsetzt.
Aber warum beklage ich mich?
Auch in der Tierwelt sind Schwächere auf der Hut vor ihren stärkeren Artgenossen.

11 Kommentare:

  1. Eben! Alles ganz natürlich! Die Hand wird gegeben, damit zu sehn' ist, dass sie keine Waffe hält. Offenes Angähnen ist nicht unhöflich, sondern in Wahrheit eine Drohgebärde...
    ...Zivilisation ist nur Kulisse und daher sind die Urinstinke gar nicht so weit weg!
    Schönen Gruß an die Wassergeister!

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  2. das Foto ist zauberhaft-poetisch!
    Ich hab an einsamen Plätzen wie dem beschriebenen nur deshalb keine Angst, wenn fremde kräftige Männer auftauchen ,weil ich IMMER starke und schnelle Begleiter bei mir habe(Hunde,Zimtsternchen,Mann)sonst würde ich mich ziemlich fürchten und schauen,dass ich Land gewinne.
    Also ich kann deine Beunruhigung sehr gut verstehen...
    Stela

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  3. ... ein wunderbar stimmungsvolles Foto ... wie wohl der See und seine Umgebung ...
    in der Natur hatte ich eigentlich noch nie ein ungutes Gefühl, wenn ein Fremder auftauchte ... aber frau kann nie wissen ...

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  4. Was für ein tolles Foto: die Fische im Himmel, der Himmel im Wasser, alles vermischt sich.
    (Wachsam wäre ich auch gewesen ...)

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  5. Sehr schönes stimmungsvolles Foto. Ruhige Szene gestört durch DEN Mann. Sofort ändert sich die Szene passend zu Blair-Witch-Project und es wird enterisch.
    Ich würd mich fürchten dort so alleine mit den Fischen. Lg.igu

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  6. kvinna:
    ja, wir sind gar nicht weit von den urinstinkten weg und doch manchmal viel zu weit.
    das mit den grüßen mache ich doch gerne!

    stela:
    klar mit hund und pferd an meiner seite würde ich mich auch anders fühlen.
    jeder mann ein potentieller täter - den gedanken (oder besser: das gefühl) finde ich ja auch schlimm.
    ich meine, wenn ich mann wäre und würde einsam einer frau begegnen und die wäre vor mir auf der hut, das würde mich auch wundern. ist doch alles sehr seltsam.

    monika:
    normalerweise habe ich kein schlechtes gefühl, aber der kleine see hat eine dunkle stimmung. und es war seltsam, dass der mann gleich hinter mir auftauchte, nachdem dort sicher tagelang kein mensch war.

    april:
    danke. diese wintersteifen fische waren schön. fast bewegungsunfähig.

    helga:
    ich wohne im wald, da kann ich mich nicht fürchten, sonst könnte ich so nicht leben. aber manchmal entstehen seltsame situationen. und furcht ist eine überlebensstrategie.

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  7. marie:
    ich hab das foto am desktop, kann ständig auf die schwebenden fische starren.
    lg

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  8. ich kenne das - draussen sein, im wald, am see. mutterseelenallein.
    was für ein wort.
    angst nie - wachsam immer, wenn es erforderlich scheint.
    ein schönes foto. hast du es jetzt aufgenommen?

    einen schönen abend
    rosadora

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  9. rosadora:
    ja, das foto ist von jetzt vom kleinen see. die winterstarren fische.
    mutterseelenallein - wirklich ein seltsames wort.
    lg

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  10. mutterseelenallein - uack. Ich geh oft allein in den Wald, ist es nicht seltsam dass man sich bei einer Begegnung mit einer Frau nicht fürchtet? Wie schon das Volkslied so weise warnt:"die Männer sind alle Verbrecher"

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  11. ilse:
    liegt sicher alles seit urzeiten in uns - frauen = gleichstark und nicht aggressiv.
    wir sind viel näher am triebgesteuerten steinzeitmenschen dran, als wir wahrhaben wollen.

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