Ich sitze beim Schreibtisch und sehe der Spinne im Netz zu.
Ausgewählte - einige wenige - Exemplare dürfen in Winkeln des Hauses leben.
Die restlichen fallen dem Staubsauger zum Opfer.
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Weil mich mein Körper ärgert,
habe ich spontan begonnen, mich bei Bestattern zu erkundigen.
Meine Wünsche sind konkret.
Ich möchte aschenmäßig in die Donau gestreut werden.
An einem der schönsten Plätze in Österreich.
In der Wachau.
Eine überaus fröhliche beschwingte Gegend.
Hoffentlich ist dann das Wasser nicht zu kalt.
Im ewigen Kreislauf sein.
Im Fluss, ins Meer, verdunsten, regnen.
Die wichtigeren Leute kriegen eine Verständigung.
Das war es dann.
So sang- und klanglos wie gekommen,
möchte ich auch gehen.
Die Finanzierung steht.
Und meine Internetkonten (und sonstige) werden von den Bestattern geschlossen.
Inklusive aller Behördendingens.
Fühlt sich ziemlich gut an,
Fühlt sich richtig an.
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Ansonsten bin ich mit einem Arztmarathon beschäftigt.
Orthopäde meint, ich kann nur so gut gehen, weil ich beweglich bin.
Aber er sieht das neue Hüftgelenk schon in naher Ferne.
Langsam freunde ich mich mit dem Gedanken an.
Die Tortur wollte ich mir ersparen.
Wahrscheinlich bleibt einer aber nix erspart.
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Vielleicht sollte ich die OP zeitnah angehen.
Solange es noch eine halbwegs annehmbare medizinische Versorgung gibt.
Denn zunehmend gehen alle unsere gewohnten Standards den Bach runter.
Ungeheizt und krank und elend.
Die Übersterblichkeit nimmt zu.
Nix ist mehr so lustig, wie wir es einmal hatten.