Montag, 9. Dezember 2013

IM UMGANG MIT CALLCENTERN


Ziemlich entwöhnt bin ich in meiner Waldeinsamkeit dem Umgang mit Ämtern, Behörden und Ähnlichem. Den Spaß gönne ich mir selten.
Wenn ich dann doch einmal in die Lage komme,
stoße ich ganz schnell an die Grenzen meiner Geduld.
Dieser Tage hat wieder einmal jemand Kontakt mit einem Telefonsteher aufgenommen
(das Land ist rau, die Nächte sind lang und der Alkohol ist willig),
ihn umgeführt und die Leitung lag auf der Erde, d.h. im Schnee verweht.
Da mir meine Verbindung zur Außenwelt heilig ist,
habe ich angefangen mich darum zu kümmern.
Nicht weil ich so eine nette Menschin bin,
sondern weil ich weiß,
dass alle daran vorbeifahren und denken,
es wird schon jemand melden.
 Nachdem ich mich durch die Computerstimmenanmeldung gequält hatte, entspann sich folgender Dialog:.
Ich: "Ich möchte eine Störung melden. Die Nummer xy ist gestört, weil der Steher umgekippt ist und die Leitung am Boden liegt."
Amt: "Ist die Leitung gerissen?"
Ich: "Das weiß ich nicht, sie liegt am Boden."
Amt: "Wenn sie nicht gerissen ist, kann ich keinen Techniker vorbeischicken, dann kommt der Bautrupp und das dauert länger."
Ich: "Dann schreiben Sie, dass sie gerissen ist."
Amt: "Das kann ich nicht, wenn ich es nicht weiß. Können Sie nicht nachsehen."
Ich: "Draußen stürmt und schneit es, der Ort ist 3 km weit weg, ich wollte nur die Störung melden."
Amt: "Können Sie nicht im Haus das daneben liegt, fragen?"
Ich: "Nein, diese Störung melde ich gerade, dort ist das Telefon kaputt."
Amt: "Kein Handy?"
Ich: "Nein, kein Handy?"
Amt: "Ich brauche eine Telefonnummer, die der Bautrupp anrufen kann, wenn er die Störung beheben will.".....
In dem Ton ist es noch eine Weile weitergegangen,
ich bin mir vorgekommen, wie im Kabarett,
habe meine Gelassenheitshelfer angerufen,
damit ich nicht die Stimme erhebe und zu kreischen anfange.
Ich habe dann meine Telefonnummer hinterlassen und irgendetwas wird schon geschehen.
Und meine Leitung wird hoffentlich bis dahin bestehen bleiben.


12 Kommentare:

  1. Ja wahrlich wie eine Kabaretnummer.... Nett, dass er dich nicht noch mit dem restlichen Zentrum verbunden hat und du dein Anliegen nicht x-fach vortragen musstest!
    Herzliche Montagmorgengrüsse, wie sie so vielfach besungen werden.....
    Brigitte

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    1. das gespräch war wiedermal sehr obskur für mich.
      ganz graue montagmorgengrüße aus dem schmuddelmontag

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  2. Es klingt für Außenstehende sicher ganz lustig, den Anrufer oder die Anruferin nervig. Auch im Callcenter hat man keine Freude.
    Da die liebe Politik die Post und Telegrafie zerschlagen hat nicht ohne Druck der Neidgenossenschaft (zu viele Beamte) kommen leider solche Auswüchse zustande.
    Früher gab es einen zuständigen Bautrupp für (Leitung und Apparat) der die Teilnehmer (Telefonanschlüsse) eines bestimmten Gebietes betreute.
    Heute ist alles zentralisiert und geteilt. Noch dazu gibt es verschiedene Telefonanbieter A1 Tele2 u.s.w.
    Der Bautrupp vielleicht 50 Km entfern, da muss sicherlich eine Terminplanung sein, früher hatte ein sogenannter "Entstörer" vielleicht mal 100 oder 200 Teilnehmer zu betreuen, heute fährt er mit dem Auto und einen ganzen Bezirk (Teil eines Bundeslandes) zu betreuen.
    Vieles könnte sicherlich verbessert werden, aber da immer mehr Teilnehmer ihr Festnetz-Telefon auflassen da sie ein Handy haben, sagen sich die Telefongesellschaften auch, dann brauchen wir weniger Mitarbeiter und so engt sich alles ein.
    Bitte immer beide Seiten betrachten , einer der 38 Jahre in dem Geschäft war ;-)

    lg
    karl

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    1. ja, früher hab ich einfach den bautrupp hier angerufen. und dass alles viel mühsamer geworden ist, weiß ich auch. und ich weiß auch, dass in den callcentern sklaven sitzen.
      trotzdem hält sich mein verständnis in sehr engen grenzen.
      lg

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    2. wofür? für die Fragen Callcenters? Der muss ja fragen um die richtigen (zuständigen) Leute hinzuschicken.
      Wenn du schon die Mühe auf dich nimmst für den Nachbarn eine Störung zu melden, richtig, deine Nummer angeben für die Rückmeldung und dann so lieb sein und dem Nachbar Bescheid sagen wann der Trupp kommt. Eigentlich nicht kompliziert wenn man es nicht kompliziert macht :-)
      Rückversicherung des Callcenters ist wichtig, es können ja auch irgend welche Spinner anrufen, dann fahren die umsonst dorthin. Die haben sicherlich nach dem Sturm genug zu tun
      lg

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    3. ich wünsche dir viel spaß im umgang mit callcentern oder dgl. und dass dir nie dein verständnis ausgeht.
      lg

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  3. Was soll ich da sagen: Viel Gelassenheit in den neuen Tag!

    Liebe Morgengrüsse,
    Brigitte

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    1. danke. die kann ich heute bei dem grauslichen wetter brauchen.
      liebe grüße in deinen tag

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  4. Einatmen ... ausatmen ... Om !!!
    Soviel dazu ... und entspannte Grüße,
    Angela

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  5. Vielleicht ist Graf Dracula sauer das Du ihn nicht besucht hast und jetzt
    rächt er sich vom Callcenter aus ;-))

    Liebe Grüße und bessere Tage.

    Marianne

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