Donnerstag, 7. Juli 2011

SELTSAM

Fürstenthum Steyr
Manchmal denke ich,
ich bin im falschen Film.
Dass Österreich ein Operettenstaat ist,
bin ich gewöhnt.
Das hat etwas durchaus Charmantes und Liebenswertes.
Jetzt ist Otto Habsburg in Bayern gestorben.
98jährig.
Der älteste Sohn des letzten österreichischen Kaisers.
Sogar der rote Bundesheinzi findet dazu salbungsvolle Worte.
Die Beisetzung findet nach 13tägigen Trauerfeierlichkeiten und 4 Requien in der Kapuzinergruft in Wien statt, die ja schon seit längerem ein Museum ist. Und damit auch fast bis auf den letzten Platz gefüllt sein wird.
Das Habsburger- Herz wird separat in Ungarn beigesetzt.
Denn auch das hat lange Tradition.
?Das ist doch ein magisches Ritual?
Man sollte die Magie, die in Hochfinanz und Kirche gemacht wird, nicht unterschätzen.
Monarchien und deren Anhänger leben wahrlich außerhalb der Zeit und überholen sich ständig rechts. Ewiggestrig.

16 Kommentare:

  1. Ja, etwas seltsam mutet das schon an, aber auch irgendwie märchenhaft.
    Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie hochwohlgeboren weiter...

    Liebe Grüsse in den Tag,
    Brigitte

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  2. brigitte:
    seltsam wirklich. und der unglaubliche aufwand für einen toten menschen.
    lg zu dir

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  3. dass die so überleben können. aber das kommt davon, dass die menschen es ´märchenhaft´finden und solche abartigkeiten mögen.
    da haben wir unsere gebrüder grimm. um die wird auch ein aufhebens gemacht und alles aus geldgier. dieser tage finden die grimm-tage statt und immer ´hänsel und gretel die mit der bösen hexe. das ist mindestens genauso von gestern und irreführend wie deine königshäuser.
    gewohnheiten ändern - das ist ein langwieriges unterfangen.

    es grüsst dich
    die rosadora

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  4. rosadora:
    das volk braucht wohl immer jemanden, den es bewundern kann. den es über sich und das eigene kleine leben stellen kann. und die heutigen politiker eignen sich dafür gar nicht.
    hab einen schönen tag im urwald!

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  5. Ihr habt ja so recht!

    Und das Herz separat beerdigen ?

    Das ist ja sehr makaber! Habe ich noch gar nicht gewußt!

    Und die Seele ? Aber die ist ja schon vorher auf und davon!

    Einen schönenTag!

    LG Luitgard

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  6. Habsburg-Begräbnis: Wien wird Adelsmetropole
    06.07.2011 | 20:07 | EVA WINROITHER (Die Presse)

    Zum Requiem im Stephansdom vereint sich der europäische Hochadel mit Politikern aus dem In- und Ausland. Es werden fast alle österreichischen Minister, sowie Mitglieder des europäischen Parlaments erwartet.


    Wien wird AdelsmetropoleHabsburg-Requiem im Dom: Schickt Papst Gesandten?Otto Habsburg in Bayern aufgebahrtDer letzte HabsburgerKaisersohn Otto Habsburg ist totDer letzte Zeuge des zwanzigsten JahrhundertsNervöses Warten in der Kapuzinergruft„Im Kreise seiner Familie“Thronfolger ohne Thron, aber ein geglücktes Leben
    Habsburgs Erbe zerfiel und erlebte dennoch eine RenaissanceHistoriker: "Symbol für vergangene Größe" Herz und Leichnam werden getrennt bestattet

    Reaktionen:
    ''Ganz Europa weint''

    Mit seinem Tod hat er es doch noch irgendwie geschafft: Wenn Otto Habsburg-Lothringen am 16. Juli in Wien beigesetzt wird, werden Vertreter aus den europäischen Adelsfamilien in seltener Eintracht neben Politikern aus Österreich und der EU sitzen. „Wir haben bereits Zusagen vom georgischen Staatspräsidenten Micheil Saakaschwili, von Prinzessin Marie-Christine von Kent und dem EU-Politiker Paul Rübig erhalten“, sagt Rainhard Kloucek, Sprecher des Organisationskomitee rund um die Beisetzungsfeierlichkeiten.

    Weiters werden laut seinen Angaben fast alle österreichischen Minister, Mitglieder des europäischen Parlaments und Vertreter verschiedener Hochadelsfamilien in Europa erwartet. Besonders der Adel wird gut vertreten sein: So ist bekannt, dass Otto Habsburg ausgezeichnete Kontakte zum Haus des Großherzogs von Luxemburg, dem spanischen oder dem marokkanischen Königshaus hatte. Der offizieller Vertreter von Papst Benedikt XVI. („Die Presse“ berichtete) wird nun Kardinal Christoph Schönborn selbst sein, der auch als Hauptzelebrant die Messe im Stephansdom leitet. Mit Pater Paul Habsburg als Kozelebrant ist ein Familienmitglied unter den Geistlichen.

    Wie die Begräbniszeremonie im Wiener Stephansdom aber ablaufen wird, liegt streng in Familienhand: Ein zehnköpfiges Organisationsteam unter der Leitung von Michael Habsburg-Lothringen (ungarische Linie) und dem 37-jährigen Gutsbesitzer Dominik Habsburg-Lothringen aus Kärnten (toskanische Linie) ist zurzeit Tag und Nacht im Einsatz.



    Familientreffen in Mariazell
    Wie viele Angehörige des Habsburger-Clans, der mit 600 Mitgliedern fast den halben Dom füllen könnte, anwesend sein werden, weiß Sprecher Kloucek nicht. Mit 150 Teilnehmern wird ein Teil der Familie aber schon beim Requiem in Maria Zell, am 13. Juli, zur Zusammenführung der Särge von Otto und seiner verstorbenen Ehefrau Regina erwartet.
    Engster Kreis: 100 Habsburger
    Das „gemeine Volk“ wird das Requiem im Stephansdom mithilfe von drei Videoleinwänden verfolgen können, die vor dem Dom, der Hofburg und der Kapuzinerkirche aufgestellt werden. Letztere wird schon am Donnerstag und Freitag die „Schlüsselmomente“ der Aufbahrung Habsburgs in der Kirche übertragen.

    Nach der Zeremonie im Stephansdom wird es einen Umzug zur Kapuzinerkirche geben. Dort hinein gelangt aber nur mehr die Kernfamilie der Habsburger, also rund hundert Personen. Sie werden den Kaisersohn schließlich in seine letzte Ruhestätte, in die „Gruftkapelle“ der Kapuzinergruft, geleiten. Mittlerweile steht – nach mehrmaligem Hin und Her – auch die Anordnung der Särge fest: Ehefrau Regina wird links liegen, Otto Habsburg rechts und damit in der Nähe seiner Mutter. Beide Köpfe in Richtung Altar.

    ("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.07.2011)

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  7. luitgard:
    ja, seltsam alles. ich habe den heutigen presse-artikel teilweise kopiert.
    lg in deinen tag

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  8. Jetzt möchte ich dieser Adelsgeschichte noch die "Krone" aufsetzen:
    Die Habsburger wurden nach dem spanischen Hofzeremoniell beigesetzt, die Körper in der Kapuzinergruft, die Herzen in der Augustinerkirche in der Herzerlgruft und die Eingeweide im Stefansdom in Urnen in den Katakomben.
    Fritz Muliar sagte einmal in einer Vorstellung warum das so ist:
    Die Österreicher haben die Möglichkeit 3x Eintritt zu verlangen, also doch sehr schlau....
    Der Chef meines Bruders ist auch ein Habsburger, es ist Tradition ihn mit "Kaiserliche Hoheit" anzusprechen.........

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  9. Ich danke für die Aufklärung!

    Aber ein bißchen tut das schon weh! Und daß das nicht einmal ein bißchen dem "normalen"Rhythmus angepaßt wird oder dem "normalen" Leben ?

    Aber die Zeitungen haben ja gerade das Sommerloch , da paßt das denn doch!

    Und wenn's scheeee...macht auf der letzten Reise ?!

    Dann bitte! Das letzte Hemd hat auch bei dem Hoch/Adel keine Taschen!

    Es gibt einen Ausspruch von Albert Schweitzer: Das wichtigste im Leben sind die Spuren, die wir hinterlassen !

    Ich wünsche euch einen schönen Tag

    LG Luitgard

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  10. jedes Land hat die Royals die es verdient - und dieser Otto war doch ganz anständig?

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  11. heide:
    danke für deinen kommentar.
    "kaiserliche hoheit" - was soll ich dazu sagen...? :-(
    lg zu dir

    luitgard:
    vielleicht gibts im himmel auch unterschiede?
    lg zu dir

    ilse:
    dieser otto war an euch verliehen. er lebte in bayern. durfte in österreich jahrelang nicht einreisen, nachdem hier der adel sozusagen abgeschafft wurde.
    aber alles vorbei. gerade wurde ein gesetz beschlossen, dass die habsburger auch wieder zum bundespräsidenten gewählt werden dürfen.
    lg

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  12. Warum war dieser Otto H. den zu Lebzeiten in Bayern und nun dieses ganze Zeremoniell in Österreich?
    Kenne die Geschichte nicht? Habe ich da vielleicht etwas verpasst?
    Das mit dem Habsburger♥ finde ich eher sehr speziell.... aber es tut, so nehme ich einmal an, niemandem weh....
    Wünsche dir einen gemütlichen Abend.... Jetzt wäre dann wieder einmal eine königliche Taufe nach ; )
    Liebe Grüsse Brigitte

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  13. ...ich find es auch ein bissl seltsam, aber ich find auch, dass der Otto ganz OK war, sich nach all dem immer wieder FÜR ein Europa eingesetzt hat usw usf. und ausserdem................wir dürfen nicht vergessen, das bedeutet einfach cash und ist in diesen Zeiten offensichtlich wichtiger denn je. Was für ein Ereignis, nach 2 royalen Hochzeiten können wir mit einem solchen Begräbnis aufwarten, das ist doch was und zieht noch jede Menge Touristen mit und nach sich, die in die Kaisergruft wollen, wer von unseren Politikern sollte da etwas dagegen haben ??
    also und alles in allem ist es ja nix wirklich negatives.........im Gegenteil, bei all den andern tgl. Meldungen............ja und genau, wann gibts endlich wieder eine royale Taufe an der alle teilnehmen dürfen ??
    was ich nur karmisch wirkich bedenklich finde, ist die Trennung von Herz und Körper, aber ja, hoffen wir, die Seele ist längst auf und davon

    lg Ingrid

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  14. smilla:
    otto habsburg durfte bis 1961 nicht nach österreich einreisen. eine bewegte geschichte mit exil und so.
    hab einen schönen tag!

    ingrid:
    so unbedenklich finde ich diese demonstrationen von macht nicht. 13 tage trauerfeierlichkeiten das ist schon recht heftig. und es ist mir auch unklar, warum jeder das so harmlos findet.
    lg

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  15. Es wird dich vielleicht wundern, liebe Ingrid, ich bin keine Monarchistin, aber mit den Habsburgern verbinde ich die Geschichte meiner Ahnen und ich bekomme Gänsehaut, wenn die Kaiserhymne erklingt. Den Karl Habsburg anstelle von Faymann oder Heinzi wünsch ich mir auch nicht, aber es ist einfach so, wie an vielem anderen häng ich an der Geschichte und an der Vergangenheit und fühle meine altösterreichische Seele angesprochen.

    Ich werde diese Inszenierung im Gegensatz zu den adeligen Hochzeiten auch im TV verfolgen und genier mich gar nicht dafür

    LG aus dem kaiserlichen Salzkammergut ;-)

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  16. wienermädel:
    wir leben ja in einer demokratie mit freier meinungsäußerung - wenn deine altösterreichische seite berührt wird, dann sei dir das unbenommen. ich bin zwar eine alte nostalgikerin, aber anscheinend in eine anderen richtung. ich finde den aufwand in einer republik unpassend und will gar nicht wissen, wieviel der steuerzahler dazu zahlt. und seit 12! jahren werden die begräbnisfeierlichkeiten vorbereitet. ich finde, so viel aufwand hat kein mensch verdient.
    lg ins schöne salzkammergut

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