Donnerstag, 30. April 2009

ALLTÄGLICHKEITEN

Zwei Tage war ich unterwegs,
einige Splitter davon:
mein Lieblingsfrisör hat mir versichert
er wird mir auch in der jenseitigen Welt die Haare schneiden.
Die Farbe werden wir ändern,
denn Engel sind blond.
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Vor dem Kaffeehausmorgenfrühstück konnte ich mit beredter Pantomime
zwei Polizisten davon abhalten den Strafzettel
fürs Autohinknallen ans Eck auszustellen.
Und einen 50 m Sprint hab ich dafür auch hingelegt.
Was ein neuer Haarschnitt alles ausmacht.
Da war:
Hand aufs Herz und Augen niederschlagen -
es tut mir ja so Leid
auf den Kopf geklopft
und Handabwehrbewegung
mea culpa und ich werd es nie wieder tun
und sonst noch einiges,
was mir nur in der Not einfällt.
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Dann war noch der Kraftzaubergarten
und die Hautärztin hat ein Stück von mir weggeschnitten
und gemeint
Laufsteg im Bikini geht nimmer.
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Die Herzogin hab ich im Kino gesehen,
richtig gut gemachter Schinken fürs Gemüt.
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Dazwischen war auch noch viel -
z.B. hat mich in einem Fotogeschäft
(ich hab immer noch keine neue Kamera)
ein junger Verkäufer wiedermal wie eine Idiotin behandelt -
das kennen wir ja schon.
Was kann ich machen,
dass ich kein Fotofreak bin
und mein gesamtes Leben dem Durchdielinseblicken widme?
Das war so ein Geschäft,
wo die Fotowichser einkaufen.
Naja, egal.
Wird ein anderer die paar Hunderter verdienen.

Dienstag, 28. April 2009

BEIM HEURIGEN



Kaffeehaus und Heuriger
diese beiden Einrichtungen
machen u.a. das Leben in Österreich
angenehm.
Heuriger und Weinkeller in Prellenkirchen.

Montag, 27. April 2009

FRÜHLINGSBLÜTEN

Die Magnolien sind prächtig,
sie blühen kurz,
die Schönheit ist in wenigen Tagen vorbei.


Frühlings-Adonis.
Den Namen finde ich bezaubernd.
Das Pflänzchen auch.

Sonntag, 26. April 2009

KOMISCH

Seit Tagen muss ich über diese Idee schmunzeln -
in Österreich bewerben sich Pfarreien als Postpartner.
Ich stelle es mir so nett vor,
wenn sich der Herr Pfarrer das Postkapperl aufsetzt
und die Briefe ausgibt -
am Sonntag nach der Messe.
Das Kirchenvolk wird sich hinkünftig überlegen müssen,
was es sich schicken und schreiben lässt.
Vom Sexversand ist es vielleicht ein wenig peinlich
und da am Land liest der Briefträger schon mal Karten etc.
aber beim Pfarrer fällt das vielleicht unters Beichtgeheimnis.
Für Andersgläubige, Sektenmitglieder, Ungläubige
wird ein Ort der Begegnung mit der Kirche geschaffen.
So kann vielleicht das eine oder andere Schäfchen
in Zeiten der Massenaustritte zurückgewonnen werden.
Und das Kleingeld für die Briefmarken kann in schwierigen Jahren
der Papst auch gebrauchen.
Da lachen sogar die Wasserspeier.

Samstag, 25. April 2009

ZEITREISE

Eine Broschüre ist mir in die Hände gefallen:
"Jagd- und wissenschaftliche Expeditionen in Ost-Afrika"
Nairobi 1911.
Gewehrträger brauchte man für eine Expedition,
Anzüge und Flanellpyjamas,
Badewannen und eine Fleischhackmaschine.
Der Abschuss von Löwen, Leoparden und Warzenschweinen war frei...
Die erlegten Tiere konnten zu Aschenbechern, Garderoben, Kronleuchtern,
Papierkörben, Hockern verarbeitet werden.
Und das ist gerade mal 100 Jahre her und ist uns schon sehr fremd,
klingt skurril, ist so weit weg.
Wenn sich Welt in 100 Jahren so verändert,
wie wird sie 2109 aussehen?
Wir haben kaum eine Ahnung,
können es uns nicht vorstellen
und alles wird völlig anders sein.
Ich hab nicht einmal die entfernteste Idee dafür.

Freitag, 24. April 2009

WIEDERMAL VON DEN GUTEN ZEITEN

Das Ciabatta in der Mole West war eher unessbar -
viel zu groß
nicht zum Derschneiden
ich habs dann mehr oder weniger als Fingerfood
verspeist.
Trotzdem -
wunderbar zum In-der-Sonne-sitzen
Mittelmeerfeeling
3 Tage ist es her -
ich darf mich nicht beklagen
gestern gabs auch herrliches Essen
beim Lieblingshaubenwirt
und heute Heuriger in der Wachau.
Meine Hüften werden es mir danken -
ich spare dort für die schlechten Zeiten.

Donnerstag, 23. April 2009

PFAUENHOCHZEIT


Im Mai
wird geheiratet
da tragen
auch Pfaue
weiße Federroben mit Krönchen.
Bilder der Anprobe im April.
Die Braut
die Ziege
bringt
ein Kind mit in die Ehe.
Verschwenderische
Kleiderpracht
des Bräutigams,
die Braut im einfach
dunklen Stil.

Mittwoch, 22. April 2009

DIE WELT DREHT SICH

Manches hat sich an mir vorbei ereignet.
Ich hab schon gelebt
als der große Vorsitzende Mao
allen seinen Chinesen befohlen hat
so lange mit Töpfen zu klappern
bis alle Spatzen vom Himmel gefallen sind.
Es sind auch die übrigen Vögel runtergestürzt -
2 Milliarden.
Im darauf folgenden Jahr gabs eine Heuschreckenplage
und 30 Millionen Chinesen sind verhungert.
"Der große Sprung nach vorn"
war der Titel der Aktion.
Diese Geschichte ist unglaublich -
warum hat mir das keiner erzählt?
In der Schule nicht?
Dort unterrichten sie viel uninteressantere Dinge.
Was mich immer erstaunt,
die Welt dreht sich
und ich bin nicht dabei.
Kriegs einfach nicht mit.

DEM ENDE WOHNT EIN ANFANG INNE

Gestern gabs noch Flachsfelder -
das Gelbe bis zum Horizont-
ein Geruch wie schlechter Atem.
Heute wieder daheim
da kämpft sich der Frühling gerade durch.
Schön wars,
sehr schön wars.

Sonntag, 19. April 2009

GEBORGTE TAGE

Geborgte Tage --
genommen aus dem Lebenstopf
der guten Zeit.
Demnächst wird wieder
aus allen Töpfen gelebt.

Sonntag, 5. April 2009

FREIZEIT

Nach all dem Gekure
hab ich mich heute ins Shopping-Outlet-Center gestürzt.
Meine alten Sportschuhe sind nicht mehr akzeptabel
und dort gabs dann Reebok Schuhe viel billiger
und ein zweites Paar gratis dazu.
Jetzt hab ich Schuhe für die nächsten Jahre.
Und meine Uhr hat sich auch verabschiedet -
hab eine wirklich hübsche Swatch gefunden -
leider kann ich die Zeit darauf schlecht lesen
und das Metallband werde ich vielleicht
mit meiner Nickelallergie auch nicht vertragen.
Sonst hab ich aber fast nichts mehr gekauft,
nur so grenzenlos praktische Umhängetäschchen
und da natürlich auch zwei -
weil das zweite gabs gratis.
Naja, eigentlich alles nicht so schlimm,
da war ich ohnedies eher bescheiden -
wenn ich von der leicht fehlgekauften Uhr absehe.

ROSAROTE BRILLE

Die rosarote Brille trage ich hier.
Alles ist schön
alles gefällt mir
auch wenn es ein wenig schäbig ist.
Die Gegend hat mit der Ostöffnung einen Aufschwung erfahren,
viele Leute aus der Slowakei siedeln sich hier an,
früher war es tote Gegend,
ganz am Eisernen Vorhang.
Ich war im Schloss Hof -
das kleine Dromedar wohnt dort
mit vielen anderen Tieren -
ein sehr schönes Barockschloss
ganz restauriert
mit Barockgärten
und Ausblick auf die Plattenbauten von Bratislava.
Am Hexenberg war ich
am Schlossberg
in Carnuntum -
hab vom Genussleben der Römer gelesen
Flamingozungen gabs zum Essen und die Gäste bekamen als Geschenk
manchmal einen Sklaven mit für daheim.
Am Pfaffenberg war ein Jupitertempelbezirk -
der fiel einem Steinbruch zum Opfer -
auf der Autobahn möchte ich auch fahren,
aber dass dafür Berge abgetragen werden
und der römischen Jupitertempel verschwindet,
das ist mir natürlich nicht recht.
Aber heute hab ich auch gelesen,
dass die Hexen am Pfaffenberg hingerichtet wurden -
na bitte und jetzt gibts den Berg schon fast nimmer.
Es gibt doch noch eine ausgleichende Gerechtigkeit.
Jupiter hin oder her.

VON DER KUR

Das Heidentor in Carnuntum.
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Kurschatten:
du scheene Frau
du Zimmer alleine?
du trinken mit mir?
du große Wohnung?
in der Nacht nicht gut alleine.
Ich: da sind viele andere Frauen.
--ausländische Frauen nix gut,
Jugo-, türkisch Frauen nix gut,
österreichische Frauen gut.
Na, bitte.
Da hab ich wieder eine Chance verpasst.
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Und sonst hab ich mein Blut zur Ader gelassen
nach Hildegard von Bingen
und das Wetter ist Sommer
und die Meldungen von daheim sind Vermischtes
und ich genieße.

NEID

Überschwemmte Au -
in dem Baum nisten Störche.
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Manchmal treffe ich den Neid
wenn ich Jugendliche sehe
die all diese neuen wunderbaren Sportarten machen.
Diese total gschwinden abenteuerlichen Dinge.
Ich war heute am Neusiedler See-
sommerwarm wars dort
Mole West ein angesagtes Seelokal
und in Kürze spielt es sich da wieder sportmässig total ab
und wenn ich dann sehe
wie die Kids übers Wasser pfeilen
ja, dann treffe ich den Neid.

INTENSIVMEDIZIN

In sterbende Strukturen
wird frisch gedrucktes Geld gepumpt
Intensivmedizin für nicht mehr zum Leben zu Erweckendes.
Die Komawirtschaft stirbt langsamer
die Täter werden gefördert
die Zukunft geht leer aus
bezahlen werden wir alle -
wie immer.
Kein Mut für Ideen.

DONAUWASSER

Viel Wasser hat die Donau
wenig Schiffe sind unterwegs.
Ich war kurz daheim
hab die Ameisen besucht
die fröhliche Zeiten bei mir haben
die Katzen sind im Wald
aber sonst ist alles bestens
und mir gehts gut
Sommerwetter da am großen Fluss
so um 24 Grad
herrlich.
Hab Fotos eingescannt,
damit ich Bilder für den Blog habe -
kommt dann immer alles unterm gleichen Datum.
Egal.
Wird doch eine neue Kamera werden -
die alte hat die Farben im Wasser verloren.
Ich hab eine wunderbare Zeit
und wünsche das euch allen auch!

STÖRCHE

In Marchegg ist eine große Storchenkolonie
ein Naturschutzgebiet in der Au.
Alles ist dort vom Hochwasser überflutet
die Störche klappern und schnarren
bauen ihre Nester fertig
und werden für reichlich Nachwuchs sorgen.
Ein Besichtigungsmuss,
ich bin immer wieder begeistert.