Ziemlich entwöhnt bin ich in meiner Waldeinsamkeit dem Umgang mit Ämtern, Behörden und Ähnlichem. Den Spaß gönne ich mir selten.
Wenn ich dann doch einmal in die Lage komme,
stoße ich ganz schnell an die Grenzen meiner Geduld.
Dieser Tage hat wieder einmal jemand Kontakt mit einem Telefonsteher aufgenommen
(das Land ist rau, die Nächte sind lang und der Alkohol ist willig),
ihn umgeführt und die Leitung lag auf der Erde, d.h. im Schnee verweht.
Da mir meine Verbindung zur Außenwelt heilig ist,
habe ich angefangen mich darum zu kümmern.
Nicht weil ich so eine nette Menschin bin,
sondern weil ich weiß,
dass alle daran vorbeifahren und denken,
es wird schon jemand melden.
Nachdem ich mich durch die Computerstimmenanmeldung gequält hatte, entspann sich folgender Dialog:.
Ich: "Ich möchte eine Störung melden. Die Nummer xy ist gestört, weil der Steher umgekippt ist und die Leitung am Boden liegt."
Amt: "Ist die Leitung gerissen?"
Ich: "Das weiß ich nicht, sie liegt am Boden."
Amt: "Wenn sie nicht gerissen ist, kann ich keinen Techniker vorbeischicken, dann kommt der Bautrupp und das dauert länger."
Ich: "Dann schreiben Sie, dass sie gerissen ist."
Amt: "Das kann ich nicht, wenn ich es nicht weiß. Können Sie nicht nachsehen."
Ich: "Draußen stürmt und schneit es, der Ort ist 3 km weit weg, ich wollte nur die Störung melden."
Amt: "Können Sie nicht im Haus das daneben liegt, fragen?"
Ich: "Nein, diese Störung melde ich gerade, dort ist das Telefon kaputt."
Amt: "Kein Handy?"
Ich: "Nein, kein Handy?"
Amt: "Ich brauche eine Telefonnummer, die der Bautrupp anrufen kann, wenn er die Störung beheben will.".....
In dem Ton ist es noch eine Weile weitergegangen,
ich bin mir vorgekommen, wie im Kabarett,
habe meine Gelassenheitshelfer angerufen,
damit ich nicht die Stimme erhebe und zu kreischen anfange.
Ich habe dann meine Telefonnummer hinterlassen und irgendetwas wird schon geschehen.
Und meine Leitung wird hoffentlich bis dahin bestehen bleiben.