Dienstag, 7. Juli 2009

SPRACHE

Schöne Sprache mag ich.
Manchmal lese ich Sätze,
die brillant formuliert sind,
die überraschende Wendungen nehmen,
in Buchstaben gebrachte Bilder,
faszinierend in ihrer Ausdruckskraft -
diese Sprachmalereien machen mich atemlos.
Ich lese gerade Werner Herzogs -
"Eroberung des Nutzlosen."
......."Ein Sturm erhob sich ganz rasch und wehte mir die Blätter eines alten Briefes gegen das Moskitogitter des Fensters. Der Regen kam waagrecht unter mein Dach herein. Ich machte mir einen Kaffee, stark, wie zum Töten. Draußen regnet der Regen, es trauft vom Dach. Die großen Blätter der Bananenstauden beugen sich ehrfürchtig und empfangen den Regen. Ganz Geduld steht der Wald. Mit der Beschreibung des Regens hat man einen ganzen Kontinent beschrieben."
Da sieht frau die dumpfe Schwüle der Tropen,
die feuchte dampfende nasse Natur
und das Bild kommt aus einer glatten bedruckten Seite.
Wenn ich einen Wunsch offen hätte,
möchte ich richtig gut schreiben können.
Bilder malen aus Worten.

13 Kommentare:

  1. Wem sagst du das!

    Aber wir sind ja immerhin auf dem Weg dahin...

    Gruss, Brigitte

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  2. brigitte:
    ja wir üben vor uns hin.
    liebe grüsse
    ingrid

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  3. im sinne des beschriebenen kommt da auch sprache naturgewaltig daher. entfesselte sprache. davon bin ich wohl ebenso fasziniert wie du. vielleicht muss man übers gut-schreiben-können ja auch noch alle seine sinne wie schleusen öffnen können. liest sich jedenfalls wunderbar ...

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  4. liebe Ingrid,ich finde dein Wunsch ist schon in Erfüllung gegangen,du schreibst wunderbar!!!!
    Ich liebe die Sprache auch,die gewaltige und bildhafte.
    Aber manchmal auch die jämmerliche und dünne,sogar das Gestammel,denn so ist es zuweilen auch-das LEBEN.
    frohes Üben allerseits wünscht Stela

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  5. ...und "Wollsackverwitterung" zur Beschreibung von Felsformationen ist doch auch ein wunderbares Wort...

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  6. rena:
    du hast recht. und man muss vielleicht auch so ein exzentrischer mensch wie werner herzog sein.

    stela:
    danke fürs lob. dünnes jammergestammel - ja, so ist das leben. manchmal.

    kvinna:
    wollsackverwitterung - du weisst einfach alles. jeden unscheinbaren käfer kannst du benennen. wahnsinn.

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  7. Ja, da stimme ich dir zu. Auch ich bewundere Sprachbegabung und lese gerne entsprechende Bücher. Allerdings nicht dieses Jahr, da bleibt keine Lesezeit.

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  8. Was mich interessiert: das Bild sieht aus wie im Harz aufgenommen? Dort habe ich das tolle Wort gelernt und feuchtes, warmes Grün erlebt, zu dem dein Text genau passt.

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  9. Sprache und Bilder in deinem blog sind immer eine Einheit, beides zusammen für mich Kunst.
    Übrigens - ich hätte gerne wunderbar getanzt!

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  10. liebe Ingrid, deine bilder und deine sprache faszinieren mich, das ist geballte naturgewalt, die einen anspringt und nicht mehr loslässt, auch wenn es sich um menschliche gefühle handelt, bei dir werden sie wieder zu einem teil der natur, so wie wir alle selbst eigentlich natur sein sollten ... lgkri

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  11. trudy:
    du bist ja anderwärtig voll ausgelastet!

    kvinna:
    das ist waldviertel. steingebilde aus granit gibts hier jede menge.
    wollsackverwitterung.

    ilse:
    danke. ja, tanzen auf der spitze, das wäre auch was.

    kri:
    schöne worte, vielen dank.

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  12. von solchen worten träume ich auch
    und als ich jetzt einen film über pina bausch sah war da wieder diese sehnsucht tanzen zu können
    und ganz wild reiten können...
    schäme mich fast zu gestehen hier zur zeit den regen zu geniessen nach der hitze
    das klima verändert sich sicherlich
    das liegt an der sonne und am stand der erde zur sonne
    während das mit dem co2 von so vielen unglaubwürdigen beschworen wird dass ich das mehr nur für gehirnwäsche halte
    regengrüße aus den urwäldern nordhessens
    birgit

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  13. birgit:
    ich kann dir regen schicken, wenn du mehr möchtest.
    diese co2 sache glaube ich ja so auch nicht - es ist immer gut, menschen in angst und schrecken zu versetzen und macht auszuüben.
    lg

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