Samstag, 8. Dezember 2018

MEINE GÜTE

Wie konnte ich darauf vergessen!
Tagebücher!
Ich habe nur 2 gelesen,
von Jahren, die ich nachvollziehen wollte.
Nein, das war jetzt nicht witzig.
Die ewige Achterbahn der Gefühle.
Jahre in denen ich wie ein Kreisel unterwegs war.
Ständig auf Achse und
andauernd Leute getroffen,
an die mich nix mehr erinnert.
Letzte Briefe vom Totenbett meiner Mutter,
wo sie von Engeln und Liebe schreibt.
Und im Gedächtnis ist manches anders,
als es schwarz auf weiß am Papier steht.
Nein, diese Rückschau war nicht sehr angenehm.
Wozu ich Tagebücher schreibe,
wenn ich sie sowieso nie mehr lesen mag.
Ich notiere anscheinend die Dinge,
die mir Probleme bereiten
und bei allem, was jeden Tag an Gutem anfällt,
steht dann nur,
war nett. Oder so.
Also die Scheiterungen sind festgehalten.
Dieses ewige Rad.
Es dreht sich immer um die gleichen Probleme,
auf und ab
und ab und auf
und im Kreis
von oben nach unten
Lebensachterbahn.
Ziemlich unentrinnbar.
Unentwirrbar.


11 Kommentare:

  1. Tagebücher schrieb ich nur als Jugendliche - und die sind (leider oder zum Glück, ich weiss nicht) längst verbrannt.
    So gesehen habe ich nur die erinnerte Vergangenheit, lückenhaft und mehr aufs Positive beschränkt.
    Vielleicht ist das auch gut so. :-)
    Dir einen guten Weg in die Zukunft und vor allem eine bekömmliche Gegenwart!
    Herzlich,
    Brigitte

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  2. Wann hast du denn dein letztes Tagebuch geschrieben? Ich schreibe seit ich 11 bin und schreibe immer noch. Das Lesen der alten Einträge löst bei mir allerdings Ähnliches aus wie bei dir. Oh meine Güte...
    Deshalb "lese" ich die Tagebücher nur noch ganz punktuell, nach 3 Seiten reichts mir auch meistens. Aber das Erinnerte und das Tatsächliche mal in ein Verhältnis bringen, ist tatsächlich hilfreich.
    Hübsche Tagebücher hast du jedenfalls.
    Zeitlose Grüsse von Ursula

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    1. ich schreibe auch noch. diese vergangenheitsreisen, die ich mache/gemacht habe sind hilfreich. es schliesst sich vieles ab. fühlt sich sehr gut an.
      liebe grüße

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  3. Seit dem Teenager-Alter schreibe ich Tagebücher,
    in jungen Jahren, um Romantik und Leidenschaft
    meiner Liebschaften festzuhalten,
    dann um das Vater - Mutter - Drama
    und die Ereignisse um meine Töchter festzuhalten,
    und immer ging und geht es auch heute noch darum,
    das Chaos der Gefühle zu sortieren.
    Seit einigen Jahren schreibe ich,
    um die immer schneller fließende Zeit festzuhalten,
    die sich mehr und mehr in mir auflöst.
    Ich blättere in den alten Tagebüchern,
    finde Ereignisse, Namen, Orte, die ich längst vergessen habe.
    Wehtuende Gefühle schreiben sich fortwährend fest,
    die Bücher lesen sich, als hätte ich während der Zeit
    meines Lebens größtenteils nur Seelenqualen erlebt.
    Diese Vergangenheitsreisen in die Tagebücher sind als
    Erinnerung an Ereignisse hilfreich,
    aber auch schwer zu ertragen.
    Eine meiner Töchter hat sich den Anspruch
    auf die Bücher aus meinem Nachlass versprechen lassen,
    um ihre geheimnisvolle Mutter dereinst endlich verstehen zu können.
    Liebe Grüße aus dem Schwarzwälder Abend in das Waldviertel
    Namaste
    Artemis

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    1. schön deine worte. ich habe im moment das gefühl, dass ich mit all den vergangenheitsgeschichten, die ich gerade mache (ich hab das nicht geplant, es ist einfach geschehen) einer spur folge und hinter mir wird sie gelöscht. das vergangene löst sich. ist so gut.
      liebste grüße zu dir

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  4. das geht doch allen so im davonlaufenden leben.

    in der achterbahn der gefühle gibt es die tickets
    und loopings gratis.
    und auch die extra runden sind all-inklusiv.
    rückblickend fühlt sich das leben an manchen stellen
    wie ein besuch am rummelplatz an.
    und die folge?(heute zurückblickend)

    hornhaut auf der seele

    nach den vielen heucheleien,
    die man mir hat angetan,
    fuhr das schiff meines herzens
    ziemlich häufig achterbahn.
    nach den vielen unguten jahren,
    mit dem argen rumgequäle,
    trag ich nun zu meinem schutze
    dicke hornhaut auf der seele.
    wer es wagt,sie zu durchbohren
    der begibt sich in gefahr,....
    (nach norbert van tiggelen)

    schönen samstag abend
    hibisca

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    1. ja. achterbahn ist das leben. glücklicherweise fahre ich gerne, wenn es auch blaue flecken gibt.
      liebe samstagsgrüße

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  5. Tagebücher korrigieren die Erinnerungen.
    Die Korrekturen wachsen mit der Distanz zu den damaligen Erlebnissen
    Masochismus in stillen Stunden.

    Blinkyman

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    1. vielleicht masochismus.
      aber einmal in jahrzehnten kann man sich das gönnen.
      liebe grüße

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  6. Beim "Scheiternaufschreiben" ist vielleicht eher der Weg das Ziel? Also verarbeiten und dann loslassen, weitergehen und gut is'?

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