Freitag, 9. Februar 2018

MESSIE


Wenn ich in meine dunklen Ecken schaue,
dann erblicke ich messiehafte Züge.
Ich trenne mich leichter von Menschen als von Dingen.
Suchen muss ich kaum,
denn ich habe den Überblick nicht verloren.
Wenn ich Ratgeber lese,
wie wichtig Ordnung sei
und minimierter Besitz,
dann fallen mir berühmte Menschen ein,
deren Chaos ihre Kreativität ausmacht(e).
Überhaupt denke ich bei Künstlern nicht an geradlinige Struktur.
Picasso.
Aber mein Lieblingsbeispiel ist der legendäre Marcel Prawy.
In 2000 Supermarkttüten hortete er seine Sammlung, seine Schätze und wohnte damit zuletzt im Hotel Sacher.
Sein Wissen über die Welt der Oper war legendär.
Die 2000 Sackerln sind nach seinem Ableben in den Besitz der Stadt Wien übergegangen.
Kann sich jemand vorstellen,
diese Menschen hätten besser chaosbereinigt gelebt?
Noch dazu sind alle richtig alt geworden.
Also ist es auch nicht immer wahr, dass viel Zeug Kraft und Energie binden.


13 Kommentare:

  1. Du hast Recht: Ein ordentliches Chaos kann sehr kreativ und inspirierend sein. Vielleicht neigen wir alle ein wenig dazu. Ich selber mache einen deutlichen Unterschied zwischen Unordnung und Dreck. Wenn jemand mit zwanzig Katzen im Haus lebt und alle ihr "Geschäft" hinterlassen, finde ich das unerträglich und krank.
    Herzlichen Gruss in den auch hier weiss verschneiten Tag,
    Brigitte

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    1. also von dreck habe ich nix geschrieben. ein bisserl sauber muss es schon sein. :-)
      alles liebe in deinen tag

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  2. Ich unterscheide auch zwischen Dreck und Chaos.... und glücklicherweise haben wir keine 20 Katzen.... und die Tiere nicht im ganzen Haus... aber dennoch vor dem Putzen muss der Staubsauger auch noch durchkommen und mir nicht überall nach Wollfetzchen und anderen kleinen gefallenen Dingelchen lechzen!
    Wenn ich jedoch eine Idee habe, die nach Umsetzung schreit, sehe ich das Chaos nicht mehr!
    Schicke dir ein herzhaftes Lächeln une DankeSchön.. Na ja eigentlich ist alles relativ....
    bbbbbrigitte ll

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    1. ich kann mir deine Kreativität gut vorstellen. ;-) liebenswert.
      liebe Morgengrüße zu dir

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  3. meine schlimmsten albträume sind aus gefüllten (plaste)taschen gemacht. ich muss dann damit immer umziehen und kriege nicht alles mit meinen zwei händen transportiert. zudem drängt immer die zeit.
    für mich ist - mit hund, kater, mann auf 50m² - minimierung geboten. es würde auch kein problem sein, wenn ich nicht zusätzlich eine wäre, die gern etwas vorrat von allem hat.
    so kämpfe und kämpfe und kämpfe ich gegen das, was bei anderen menschen in normal großer umgebung (pro kopf) gar nicht ins gewicht fiele.
    eine gute übung, irgendwie, aber auch ermüdend.
    m.

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    1. ja, sicher kann man auf engem raum nicht viel haben. sonst wird es unerträglich.
      lg

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  4. Ordnung braucht nur der Dumme, das Genie beherrscht das Chaos.
    Albert Einstein

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  5. Ha, messiehaft, ich auch, aber ich find stets ALLES!
    Mayröcker, ihre Arbeitsstube: tolles Bild, vergisst man nicht, einmal gesehen!
    Und so teile ich deine Ansichten und nicht die der Superkorrektaufräumpersonen!

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    1. künstler, die ich gekannt habe, waren eher kreativ im temperierten chaos.
      lg

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  6. Na ja, ganz so unkreative Dummbacken sind ordnungsliebende Menschen auch wieder nicht, ich spreche da jetzt von mir... Ordnung kann sich auf vielen Gebieten ausdrücken und daneben ist auch Platz für Chaos, und da wird mir doch zu pauschal beurteilt. Manche Leute sind im Äußeren chaotisch und im Kopf eingekastelt ordentlich, auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Liebe Grüße von Bettina

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    1. nur geschrieben, weil ordnung und das minimalistische gerade so verherrlicht werden.
      liebe grüße

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  7. Ich weiß nicht ob er erste Kommentar überhaupt durch ging. Wenn ja merkst du wahrscheinlich dass ich gerade hier ein wenig rumkommentiere :-)
    Ich finde es gibt zwei Arten von Messie. Der Messie dessen Chaos im Kopf sich in der Wohnung widerspiegelt oder der Messie der das Chaos in Wohnung hat aber dafür im Kopf die größte Ordnung. Ich komme mit beiden nicht gut klar, weil ich meine Kreativität aus der Ordnung und Klarheit schöpfe. Ich merke es immer wieder wenn ich mit Regisseuren arbeite die mir zu sehr rumwurschteln. Ich muss ja dann deren Gedankengänge mitspringen, und wenn ich da nicht Plan B, C und D in der Hinterhand habe geht es gerne schief, und das ist sehr anstrengend so zu arbeiten.
    Ich weiß nicht ob das jemand versteht.

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